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Neue Solidarität
Nr. 45, 8. November 2018

CO2 hat keinen Einfluß auf den Anstieg des Meeresspiegels

Von Tom Wysmuller

Der frühere NASA-Meteorologe Tom Wysmuller hielt am 20. Oktober beim wöchentlichen Manhattan-Project-Dialog den folgenden Vortrag, der für den Abdruck leicht überarbeitet wurde. Den Videomitschnitt des Vortrags finden Sie im Youtube-Kanal des LaRouche-Aktionskomitees unter: https://www.youtube.com/watch?v=zJ9bYClCzLU

Dieser Vortrag besteht aus zwei Teilen. Zuerst aber möchte ich Megan für ihren brillanten Vortrag danken (siehe Neue Solidarität 44/2018). Er war atemberaubend! Es wird schwierig für mich sein, nach so einem Vortrag zu sprechen.

Ich habe zwei Diaserien für Sie. Sie sehen im Bild oben den NASA-Globus – das ist ein Vortrag, den ich bei der NASA gehalten habe. Das bedeutet nicht, daß die NASA das unterschreibt, was ich hier sage, es sind meine eigenen Grafiken, aber gewöhnlich setze ich aus Höflichkeit das Logo der Organisation oben an. Machen Sie aber die NASA nicht für das verantwortlich, was Sie jetzt hören werden, Sie können mich verantwortlich machen. Gehen wir davon aus und sehen wir, ob das funktioniert.

Eine von Megans Schlußfolgerungen war, daß wir Technologien, Technik entwickeln müssen. Die Technik haben nur die Menschen, die Tiere haben das nicht. Sie hat die Welt verändert, und sie wird die Welt auch in Zukunft verändern. Ich möchte gegen die Technikfeindlichkeit kämpfen, mit der uns die Medien überschütten.

Bild: NASA
Abb. 1: Der Mond – seine erdnahe (links) und seine erdabgewandte Seite (rechts) sollten das nächste Ziel der NASA sein [rechts].


Abb. 2: Wir können Siedlungen auf dem Mond aufbauen, damit Menschen dort arbeiten können [unten].
Bild: NASA
Bilder: Twitter/Buzz Aldrin (James O. Davies)
Abb 3a, b: Der Astronaut Buzz Aldrin (vor der steinzeitlichen Anlage Stonehenge) fordert: „Bewegt euren Hintern zum Mars!“ [rechts]
Abb. 4: Bild aus einem Spielfilm über den Mars [rechts].
Bild: NASA
Abb. 5: Phobos, der größere Marsmond, mit möglichen Landezonen [rechts].






Abb. 6: So sieht der Mars aus, von Phobos aus betrachtet [unten].
Bild: NASA

Ich will das möglichst schnell durchgehen. Übrigens hatte ich die Absicht, heute über den 60. Jahrestag der NASA zu sprechen. Das wurde aber überholt durch Dinge, die, sagen wir, aktueller sind. Die globale Erwärmung und die Berichte des Weltklimarats IPCC sind eines davon. Gehen wir das also schnell durch.

Was ist das nächste Ziel der NASA? Die Antwort lautet: der Mond (Abbildung 1)! Links ist der Teil, den wir sehen, die erdnahe Seite, und rechts die erdferne Seite, die Seite, die wir von der Erde aus nicht sehen können – wir können sie aber von Satelliten aus sehen, und wir haben den Mond umrundet. Soweit ich weiß, denkt China daran, Menschen auf der erdabgewandten Seite des Mondes zu landen. Wir sind dazu nicht mehr in der Lage, darüber werde ich gleich noch etwas sagen.

Die Menschheit muß zum Mond zurückkehren. Wir müssen dort Siedlungen für Menschen schaffen, wo sie leben und arbeiten können. Es gibt vieles auf dem Mond, das wir nutzen können, um unsere dortige Kolonie mit Strom zu versorgen – und wenn ich „Kolonie“ sage, dann meine ich damit nicht so etwas wie das alte koloniale Britische Empire, daß wir dort eine große Kolonie haben werden, nein. Aber es wird Menschen geben, die dort arbeiten und gute Dinge tun.

Es gibt Dinge auf dem Mond, die wir auf der Erde nutzen können, z.B. die Möglichkeit, Helium-3 für die Kernfusion zu beschaffen. Es gibt eine Menge Thorium auf dem Mond, und Thorium-Reaktoren sind ein Zwischenschritt zwischen den Uran-Reaktoren und der Kernfusion. Es gibt viel davon auf dem Mond. Wir hatten bereits ein Mondfahrzeug, wie Sie hier sehen können, und wir werden uns dort fortbewegen müssen.

Dies hier ist Buzz Aldrin (Abbildung 3a). Er hat eine Botschaft an die Menschheit. Er steht im Bild vor Stonehenge. Buzz ist der zweite Mensch, der auf dem Mond umhergelaufen ist, ein ganz großer Technik-Fan. Und er sagt hier, etwas unelegant: „Bewegt euren Hintern zum Mars!“ [Lachen.] Nun, dieses Logo (auf Aldrins T-Shirt) ist etwas anders als der übliche NASA-Globus – ist Ihnen das aufgefallen (Abbildung 3b)? Der Schnörkel hat eine andere Richtung. Wir wollen die Ausrichtung der NASA ändern. Wir wollen sie wieder dorthin bringen, wohin sie unterwegs war, und der Mars ist eines dieser Ziele. Und dies hier (der größere weiße Punkt im Logo) ist Phobos. Deimos ist der kleinere Mond, und Phobos der größere. Das wird auch einen Einfluß darauf haben, wohin wir gehen wollen...

Dies hier ist eine Szene aus einem der Filme, die kürzlich über den Mars herausgebracht wurden (Abbildung 4). Übrigens hat dieser Satellit einen großen Fehler: Es ist ein Raumschiff mit großen Fenstern. Sie sehen die Fenster: Man braucht in einem Raumschiff keine Fenster. Man brauchen nur einen winzigen Platz, wo eine Kamera hinpaßt, und dazu große Bildschirme im Innern, das ist für das Raumschiff strukturell viel besser. Aber so etwas macht sich halt gut in einem Film.

Dies hier ist Phobos (Abbildung 5). Phobos ist der größere, schnell kreisende innere Mond des Mars. Er durchläuft seine Bahn dreimal pro Tag, das ist sehr schnell. Wenn wir eine Rakete zum Phobos schicken, dann brauchen wir nicht soviel Treibstoff. Wenn man näher zum Mars kommt und bremst, dann holt man diesen schnellen Mond ein. Wir wissen sogar schon, wo wir landen wollen, das ist geologisch ein faszinierender Ort. Wir sind dort wirklich dicht an der Oberfläche.

Einiges davon wird geschehen oder vielleicht auch nicht, aber damit will ich mich nicht aufhalten, weil wir noch viele andere Dinge ansprechen müssen. Jedenfalls sieht der Mars von Phobos betrachtet so aus (Abbildung 6). Es ist beeindruckend.

Tabelle 1
Entwicklungen der NASA:

Kleidung

Medizin

Technologie-Management

Chemie

Physik

Elektronik

Wir müssen dorthin, und wir müssen auch zurückkommen.

Was hat die NASA geleistet? Es ist der 60. Jahrestag der NASA – schauen Sie sich diese Liste an (Tabelle 1), was sie alles geleistet hat! Es hat Auswirkungen auf das Leben jedes einzelnen auf diesem Planeten, ohne Ausnahme! Textilien, feuerfeste Anzüge, Isolierungen, alle möglichen Dinge, die wir verwenden. Schauen Sie sich ein heutiges Krankenhaus an. Ein solches Krankenhaus könnte gar nicht existieren ohne alle die Technologien, die die NASA entwickelt hat und die jetzt überall auf der Welt verwendet werden! Nicht nur in amerikanischen Krankenhäusern. MRIs, CAT-Scanner, Instrumente. Wir mußten durch Fernerkundung herausfinden, wie es unseren Astronauten ergeht, deshalb wurde diese Fernerkundungs-Technologie entwickelt. Viele Fortschritte für die Sicherheit der Menschen.

Technologie-Management – wie man etwas erfolgreich organisiert. Die NASA hat die Projektstrukturpläne entwickelt und eingeführt. Offene Patente: wenn man für die NASA arbeitet, dann sorgt man dafür, daß die Patente offen sind, daß jeder Zugang dazu hat. Und das schließt wirklich alle ein, auf der ganzen Welt.

CPFF sind Verträge „Kosten plus ein festes Honorar“, CPIF Verträge „Kosten plus ein Arnreiz-Honorar“. Warum ein Anreiz-Honorar? Nun, wir bitten diese Leute, Technologien zu entwickeln, von denen wir nicht einmal wissen, ob sie es tun können! Und wenn sie es schaffen, dann bekommen sie ein Anreiz-Honorar dafür, daß sie es getan haben. Fortschrittsberichte und viele andere Techniken zur Problemlösung werden auch heute noch überall auf der Welt genutzt.

Alle möglichen Dinge in der Chemie. Es ist eine interessante Liste. Ich will hier nicht alles verlesen, aber alles auf dieser Liste hat die Erde beeinflußt. Alle möglichen Fortschritte in der Physik, in der Grundlagenforschung. Die Fähigkeit, mit Menschen überall auf der Erde zu sprechen! Mit diesem Handy hier kann ich mit fast jedem Menschen auf der Erde sprechen. Als ich bei der NASA anfing, war das undenkbar! Aber hier ist es.

Und auch die Miniaturisierung, durch die das alles funktioniert, war eine Folge der Tatsache, daß wir Gewicht auf den Raumschiffen einsparen mußten, deshalb machten wir Dinge, die leichter waren und schneller und besser arbeiteten – Transistoren und Mikrochips, LEDs, Laser, Fernerkundungssensoren. Sogar Haushaltselektronik kommt von Dingen, die bei der NASA gemacht wurden. Ich wurde einmal gefragt: „Nicht alles wurde beeinflußt, was ist zum Beispiel mit Leuten, die Gräben schaufeln?“ Und meine Antwort darauf lautete, da war ich ziemlich schlagfertig: „Sehen Sie sich die Titan-Beschichtung der Schaufel an, und sagen Sie mir, daß die Weltraumbehörde ihnen die Arbeit nicht erleichtert hat?“

Sollte die NASA nun als nächstes zum Mars? Nein, sie sollte zuerst zum Phobos. Hier sind Bilder einer möglichen Kolonie auf dem Mars. Wir haben schon Baupläne dafür. Wir wissen, wie wir sie mit Energie versorgen werden...

Es kommt nicht auf die Reise an, es kommt nicht darauf an, daß wir zum Mars kommen. Es ist mir egal, ob wir jemals zum Mars gelangen! Entscheidend ist die Entwicklung der Technologien, die es uns möglich machen, dorthin zu gelangen. Das wäre ein Schritt über das hinaus, was wir heute haben, der die Welt verbessert, weil wir die Fortschritte über den ganzen Planeten verbreiten. Und natürlich geht es darum, wie gut wir dieses Wissen verbreiten, darum, wie die Menschheit gedeiht. Und mein letzter Gedanke zu diesem Bild ist, daß die Raumfahrt eine wunderbare Alternative zum Krieg ist, wenn wir die Welt ermuntern, das zu tun und sich uns anzuschließen.

Quelle: NASA/Hathaway
Abb. 7:
(a) Intensität der Sonnenaktivität in den drei letzten Sonnenzyklen [oben]
(b) Intensität der kosmischen Strahlung [unten].
Mit sinkender Sonnenaktivität nimmt die Kosmische Strahlung zu.
Quelle: NASA
Grafik: NASA
Abb. 8: Anzahl der beobachteten Sonnenflecken pro Tag im Juni und Juli 2016: Es gab etliche Tage ohne Sonnenflecken.

Die Klimafrage

Und hier will ich den Übergang machen. Ich werde über die Sonne sprechen, über die Sonnenaktivität und das Klima. Das ist die zweite Bilderserie, nicht mehr die mit dem NASA-Logo. Hier sehen Sie ein anderes Logo: das LaRouche-Logo. Wir sehen hier, wie China, Rußland, Indien und die Vereinigten Staaten einander die Hände reichen. Es ist ähnlich wie ich schon vorhin gesagt habe, ich habe aus Gefälligkeit dieses LaRouche-Logo auf allen diesen Bildern, aber es sind meine Bilder. Es bedeutet nicht, daß LaRouche alles unterschreibt, was ich hier sage. Sie haben noch gar nicht gehört, was ich jetzt sagen werde. Aber ich hoffe, sie werden mich nicht aus diesem Saal werfen. [Lachen.]

Diese Grafik hier zeigt die Sonnenaktivität in den letzten drei Sonnenzyklen (Abbildung 7a). Tatsächlich hat die Sonne zwei Zyklen - einen 11-Jahres-Zyklus und einen 22-Jahres-Zyklus, im Abstand von 22 Jahren kehrt sich das Magnetfeld der Sonne um. Die Aktivität der Sonnenflecken, das sind diese Spitzen, die Sie hier sehen. Sie strahlen mehr Energie zur Erde ab. In diesen Tälern hier auf der Grafik gibt es keine Sonnenflecken und weniger Energie. Die Sonne scheint weiter, aber wir erhalten insgesamt weniger Energie.

Dann geschieht etwas Interessantes: Sehen Sie das hier? Wir sind hier fast ganz unten, aber 2016 gab es Monate mit Tagen ganz ohne Sonnenflecken. Mit anderen Worten, die Sonne schwächt sich viel schneller ab, als sie sollte. Und das hat Folgen.

Im Juni und Juli 2016 gab es Tage ohne Sonnenflecken! Wenn man zurückblickt, dann sollte es keine Null-Tage geben, aber es war so (Abbildung 8).

Die Sonne wird also schwächer, und sie schwächt sich sehr schnell ab. Und das ist vielen Wissenschaftlern aufgefallen.

Was sind die Konsequenzen einer schwächeren Sonne (Abbildung 7b)? Eine ist eine Zunahme der kosmischen Strahlung. Wenn man eine starke Sonne hat, schirmt sie die Erde gegen kosmische Strahlen ab, wenn wir eine schwache Sonne haben, läßt sie die kosmische Strahlung herein.

Ich habe dieses Bild genommen und es nach dem Gesichtspunkt der Zeit mit der kosmischen Strahlung verglichen. Sie sehen, daß die Sonne hier etwas gedehnt erscheint, aber Sie sehen auch, daß die Spitzen der Sonnenflecken-Aktivität den Tälern der kosmischen Strahlung entsprechen. Und wenn die Aktivität der Sonne zurückgeht, raten Sie mal? Dann nimmt die kosmische Strahlung zu.

Der jetzige Trend ist, wie Sie sehen, daß die Sonnenaktivität zurückgeht und die kosmische Strahlung zunimmt. Das bedeutet, daß wir immer weniger gegen die kosmische Strahlung abgeschirmt werden.

Nun, der großartige Wissenschaftler Henrik Svensmark kam zu dem Schluß, daß dies für einen Teil des Klimawandels verantwortlich ist. Und warum ist das so? Wenn mehr kosmische Strahlung auf die Erde trifft, dann erzeugt dies ionisierte Kerne in der Atmosphäre, an denen der Wasserdampf der Atmosphäre kondensieren und Wolken bilden kann. Wenn es mehr Wolken auf der Erde gibt, dann erhöht das die Albedo der Erde – das ist die Reflektivität.

Bild: NASA
Abb. 9: Die stärkere kosmische Strahlung verstärkt die Wolkenbildung und damit die Reflexion der Sonnenstrahlung – die Erde wird kühler.
Quelle: Willie Soon
Abb. 10: Entwicklung der Sonnenaktivität und der arktischen Temperaturen: die Korrelation ist sehr hoch (oberer Teil der Grafik). Der Vergleich zum Verbrauch von Kohle, Erdöl und Erdgas zeigt keine Korrelation zur Temperaturentwicklung (unterer Teil).

Die kosmischen Strahlen wirken also auf die Wolken: Hier (Abbildung 9) ist der ganze äquatoriale Pazifik von Wolken bedeckt. Das Sonnenlicht, das auf diese Wolken trifft, wird zurückgespiegelt in Wellenlängen, die das CO2 nicht aufnehmen kann, der Planet muß also kühler werden!

Wenn wir eine schwächere Sonne haben, dann gibt es mehr kosmische Strahlung und einen kühleren Planeten, keinen wärmeren Planeten. Und die Ozeane absorbieren übrigens noch immer Sonnenlicht, sie erwärmen sich noch immer, aber etwas langsamer.

Hier haben wir die wirkliche Korrelation: Dies ist eine Grafik von Willie Soon (Abbildung 10 oberer Teil). Was Sie hier sehen, diese rote Linie, ist die gesamte Sonnenenergie, die die Welt aufnimmt, und die korreliert fast perfekt mit der Temperatur der Nordhalbkugel der Erde! Und übrigens nicht mit dem CO2. Studieren Sie also diese Grafik, und beachten Sie diese kleinen Rückgänge – jeder davon ist einer dieser solaren Zyklen – im auf und ab. Nun haben wir einen deutlichen Rückgang, und die Temperatur wird folgen.

Dies hier ist die Arktis (Abbildung 10 unterer Teil), auch das kommt von Willie Soon, er ist einer der größten Sonnenforscher, die wir in diesem Land haben, und auch hier vergleicht er die Sonnenaktivität und die arktischen Temperaturen – sie stimmen vollkommen überein. Sehen Sie sich nun den unteren Teil der Grafik an: Das untere Bild zeigt den weltweiten Verbrauch von Kohlenwasserstoffen, der mit dem Anstieg des CO2-Gehalts einhergeht. Sehen Sie irgendeinen Zusammenhang zwischen diesem Anstieg und dem, was hier oben stattfindet?

Quelle: Dr. Judith Curry
Abb. 11: Ist CO2 der „Steuerknopf“ für den Anstieg des Meeresspiegels? Der Anstieg des Meeresspiegels (blaue/obere Kurve) begann um 1850 und ist linear, die CO2-Emissionen (rote/untere Kurve) stiegen nach 1950 stark an, hatten aber kaum Auswirkungen auf den Anstieg des Meeresspiegels.

Nein. Es ist die Sonne, die die Aktivität auf der Erde antreibt, der große gelbe Ball an unserem Himmel, der beherrscht unser Klima! Der Verbrauch von Petrochemikalien, Öl und Gas und Kohle, tut dies nicht. Und doch sollen wir glauben, daß wir die Temperatur beeinflussen, wenn wir sie reduzieren. Das wird nicht geschehen!

Dr. Judith Curry ist eine bekannte Wissenschaftlerin von der Universität von Georgia. Sie stellte die Frage: Ist CO2 der Steuerknopf für den globalen Anstieg des Meeresspiegels (Abbildung 11)?

Hier sehen Sie den Anstieg des Meeresspiegels – übrigens ist diese Grafik wahrscheinlich nicht korrekt, aber das macht in dem Zusammenhang nichts. Wie Sie sehen, ist dieser Anstieg linear, er geht ziemlich gerade aufwärts. Und hier ist das CO2, das im industriellen Zeitalter in die Höhe schießt, vor allem nach 1950. Sehen Sie ein Signal dieses CO2 im Anstieg des Meeresspiegels? Die Antwort ist: Ich sehe es nicht, wenn Sie etwas sehen, dann sagen Sie es mir.

Tabelle 2
Globale natürliche und anthropogene Quellen und Absorption von Treibhausgasen in den 1990er Jahren

Gas

Emissionen
(natürliche Quellen)

Emissionen
(anthropogene Quellen)

Emissionen
(insgesamt)

Absorption

Jährliche Zunahme in der Atmosphäre

Kohlendioxid (Mio. t Gas)

770.000

23.100

793.100

781.400

11.700

Methan (Mio. t Gas)

239

359

598

576

22

Stickoxid (Mio. t Gas)

9,5

6,9

16,4

12,6

3,8

Quelle: IPCC 2001

Dies ist wahrscheinlich die wichtigste Grafik (Tabelle 2), die Sie heute sehen werden; ich werde zwischen diesem Bild und Currys Grafik hin- und herwechseln. Ich muß das beschreiben, was hier abläuft, es ist ein bißchen kompliziert.

Gezeigt wird das gesamte Kohlendioxid in der Luft, das jedes Jahr erzeugt wird. In dieser Spalte sind die natürlichen Quellen, 97% des gesamten CO2 in der Atmosphäre stammen aus natürlichen Quellen. Da ist die Ausgasung aus den Meeren. Wenn die Ozeane sich erwärmen, dann werden CO2-Moleküle, die darin gelöst sind, ausgestoßen. Da ist auch die Transpiration der Pflanzen. All das sind natürliche Quellen – 97%. Was ist mit den Menschen, dem von Menschen erzeugten CO2? 23 Mrd. t im Vergleich zu 770 Mrd. t. Das sind 3% – nur drei Prozent des gesamten CO2 kommt von den Menschen. Und die Hälfte davon wird wieder absorbiert. Der Nettoanstieg ist also nur 1,5%. Wie sollen da Maßnahmen dazu, was wir mit CO2 tun, irgendeinen Einfluß auf das Gesamtklima haben?

Das ist unmöglich, es kann nicht geschehen. Ich sage bei diesem Bild normalerweise immer: Schauen Sie sich das genau an, rechnen Sie es durch. Das Bild stammt übrigens aus dem ersten Bericht des IPCC, des Intergovernmental Panel on Climate Change. Sie haben das aus den folgenden Berichten gleich wieder herausgenommen, weil es ganz offensichtlich war, daß die menschliche Komponente des CO2 in der Atmosphäre so gering ist, daß alles, was wir tun, um sie zu steuern, keinerlei Folgen und keinerlei Wirkung haben wird. Und deshalb sage ich, daß dies das wichtigste Bild ist, das Sie heute sehen werden.

Und ich komme nochmals auf Judith Curry zurück: Ist CO2 der Steuerknopf? Nun, wenn nur 1,5% des CO2 aus der Atmosphäre vom Menschen stammt, wie kann es dann der Steuerknopf sein? Es ist nicht möglich! Wer dieses Bild haben will, kann mir eine E-Mail schicken, dann sende ich es Ihnen.

Quelle: ICCC-10
Abb. 12: (a, rechts oben) Freisetzung, Reabsorption und Nettoanstieg von CO2. Die ehrgeizigsten Pläne wollen die CO2-Emissionen um 400 Mio. t reduzieren – das entspricht der schmalen, dunkelblauen Linie, die nur in der Vergrößerung (b, rechts unten) zu sehen ist.

Hier ist eine noch bessere Illustration (Abbildung 12a): Ich werde zwei Jahre nehmen, 1961-1962. Dies sind die 793 Mrd. t, die in die Atmosphäre gelangen. Diese schwarze Linie zeigt übrigens die jährliche Änderung des CO2, die Spitzen erfolgen, wenn die Pflanzenaktivität zunimmt, und das CO2 sinkt jedes Jahr, wenn der Winter kommt. Es ist eine Sägezahnkurve, aber sie steigt jedes Jahr. Und achten Sie auf diesen Unterschied – die menschliche Komponente ist 11,7 Mrd. t. Erinnern Sie sich an dieses andere Bild – die 11,7 Mrd. t. Das ist die menschliche Komponente, diese dünne blaue Linie ist der ganze Unterschied. Hier ist eine Vergrößerung (Abbildung 12b).

Selbst wenn wir die ehrgeizigste Emissionsreduzierung annehmen, das ist diese dickere blaue Linie, macht das überhaupt keinen Unterschied. Gehen wir noch einmal zurück. Ohne Vergrößerung kann man nicht einmal diese dickere Linie sehen. Wir haben überhaupt keinen Einfluß auf die jährliche Steigerung des CO2! Keinen!

Nun kommt der IPCC mit neuen Berichten heraus. Das sind sogenannte „repräsentative Konzentrationsbahnen“ (Szenarien), und die besagen, daß der Meeresspiegel hier ansteigen wird – bis zum Ende des Jahrhunderts um einen Meter (Abbildung 13a). In der jüngsten Ausgabe des Amerikanischen Handbuchs über den Klimawandel, das alle zwei Jahre erscheint, heißt es, es werden bis Ende des Jahrhunderts 8 Fuß (2,4 m) sein (Abbildung 13b). Die rote Linie soll übrigens zeigen, was geschieht, wenn wir weiterhin das tun, was wir jetzt tun – wenn sich nichts ändert.

Abb. 13: Szenarien für den zu erwartenden Anstieg des Meeresspiegels.
a) Der IPCC erwartet einen Anstieg um 1 m,
b) das Amerikanische Handbuch über den Klimawandel einen Anstieg um bis zu 2,4 m,
c) die Nationale Klima-Einschätzung des Pionierkorps der US-Armee einen Anstieg um bis zu 2 m,
d) der Bundesstaat New Hampshire einen Anstieg um ca. 1,9 m.
Abb. 14: Die Projek- tionen sind falsch: Der tatsächliche Anstieg des Meeresspiegels (ohne die geforderten Klimaschutzmaßnahmen) liegt deutlich unter dem erwarteten Szenario im Fall drakonischer Klimaschutzmaßnahmen.
Abb. 15: Der Autor Gordon McDonald prognostizierte 1979 einen dramatischen Anstieg des Meeresspiegels bis 2020 – der nicht eingetreten ist.
Abb. 16: Jim Hansen vom Goddard-Institut sagte einen exponentiellen Anstieg des Meeresspiegels um 5 m bis zum Ende des Jahrhunderts voraus. (Quelle: Hansen, Sato 2011)

Leute, das ist unmöglich. Das Pionierkorps der US-Armee hat 2014 diese Grafik veröffentlicht (Abbildung 13c). Hier sind wir heute, und wir sollen bis zur Jahrhundertwende einen Anstieg des Meeresspiegels um 2 m erleben. Das kann nicht geschehen. Der Bundesstaat New Hampshire hat das übernommen, und die Grafik zeigt dasselbe – die repräsentativen Konzentrationsbahnen 1, 2, 3 und 4 (Abbildung 13d). Die blaue Linie zeigt, was geschehen soll, wenn wir drakonische Maßnahmen ergreifen – alle Autos anhalten, alle Fabriken schließen: So wird das aussehen, und sie sagen, daß der Meeresspiegel dann immer noch ansteigen wird.

Aber raten Sie mal: Nach 20 Jahren sind wir noch nicht mal halbwegs an der blauen Linie. Hier ist eine Vergrößerung (Abbildung 14). Der Pfeil zeigt, wo wir heute sind. Wir haben noch keine Reduzierungen vorgenommen. Diese Vorhersagen, diese Projektionen sind falsch. Schreiben Sie es groß und unterstreichen Sie es!

Das hier ist die gegenwärtige Nationale Klima-Einschätzung der Vereinigten Staaten für 2018 (nochmals Abbildung 13b), es sind im wesentlichen verbliebene Leute aus der letzten Regierung, die damit beschäftigt waren, diesen Bericht zu erstellen. Er wurde von der Regierung Trump veröffentlicht, aber vom Präsidenten nicht gerade unterstützt. Wiederum ist die Rede von völlig verrücktem Anstieg des Meeresspiegels.

Hier ist das Problem: Das CO2 treibt die Modelle des IPCC, aber es hat, wie wir sehen werden, nichts mit dem Anstieg des Meeresspiegel zu tun. Dieser großartige Kerl hier ist der Autor Gordon McDonald (Abbildung 15). 1979 sagte er voraus, daß der Meeresspiegel würde bis zum Jahr 2020 – also in weniger als zwei Jahren – bis über seinen Kopf ansteigen. Aber tatsächlich hat er noch nicht einmal seine Schnürsenkel erreicht. Es gibt weitere unglaubliche Vorhersagen dieser Art.

Diese hier ist noch schlimmer (Abbildung 16). Sie kommt von Jim Hansen vom Goddard-Institut für Weltraumstudien, das eigentlich ein Ableger der Columbia-Universität hier in New York ist. Es hat die Imprimatur der NASA, weil es der NASA unterstellt ist. Und er sagte, bis zum Ende des Jahrhunderts würde der Meeresspiegel um 5 m ansteigen. Nun, es stellte sich heraus, daß seine Vorhersage sich nicht erfüllen würde, und das hat er ziemlich schnell festgestellt, deshalb sagte er, nein, es wird sich exponentiell entwickeln, und dann zog er diese Kurve. Aber sie hat das exponentielle Niveau noch gar nicht erreicht!

Quelle: Wikimedia Commons/Robert A. Rohde/cc-by-sa 3.0
a) Anstieg des Meeresspiegels infolge des Abschmelzens der Eisschilde am Ende der letzten Eiszeit.
b) Seit etwa 5000 Jahren ist die Kurve weitgehend flach.

Hier ist das, was sich in den letzten 20.000 Jahren tatsächlich abgespielt hat (Abbildung 17a). In den letzten 20.000 Jahren seit dem Ende der Eiszeit sind die riesigen Eismassen, die Nordamerika, Europa und große Teile Asiens bedeckten, endlich abgeschmolzen. Das waren kilometerdicke Eisdecken, das ist eine Menge Wasser! Und dieses Wasser kam aus den Ozeanen und schmolz dann langsam ab, oder besser gesagt, gar nicht so langsam. Es begann abzuschmelzen, und dann stieg es wie verrückt: Der Großteil des Schmelzens erfolgte innerhalb eines Zeitraums von 7000 Jahren und die Eisdecken sind verschwunden. Es gibt noch ein paar Gebirgsgletscher, aber das ist nichts im Vergleich zu den kilometerdicken Eisdecken, die die Kontinente herabgedrückten und dann abgeschmolzen sind und schließlich in die Ozeane abflossen.

Seit 5000 Jahren ist die Kurve im Grunde genommen flach (Abbildung 17b). Das sind Messungen, die überall auf der Welt vorgenommen wurden, wir haben also nicht nur an einem Ort gemessen. Und nun sollen wir glauben, daß das bis zum Ende des Jahrhunderts geschehen soll: Werden wir einen Anstieg von 5 m in 82 Jahren erleben? Das ist unmöglich, es ist physikalisch unmöglich, denn es gibt gar nicht genug Eis dafür!

Quelle: Hansen, Sato 2011, Nils-Axel Mörner 2011
Abb. 18: Nach Einschätzung des schwedischen Ozeanographen Nils-Axel Mörner ist maximal ein Anstieg von 10 mm/Jahr möglich [links].
Abb. 19: Tidenpegel von Fort Point/New Hampshire [rechts].

Nils-Axel Mörner, der große schwedische Ozeanograph, sagt, maximal sei ein Anstieg von 10 mm pro Jahr möglich, Er hat das in Hansens Grafik übertragen (Abbildung 18). Und wir werden nicht einmal das erleben.

Betrachten wir, wovon wir bei diesem Anstieg des Meeresspiegels wirklich reden. Wie messen wir den Meeresspiegel? Dies hier ist der Tidenpegel von Fort Point in New Hampshire (Abbildung 19). Er ist im Felsengrund verankert und mit einem Dock verbunden. New Hampshire hat einen ziemlich großen Tidenhub, aber der Tidenpegel ermittelt die Durchschnittswerte.

Es gibt jedoch bei den Tidenpegeln eine Verzerrung. Was ist diese Verzerrung? Die Menschen stellen Tidenpegel dort auf, wo sie einen Anstieg des Meeresspiegels befürchten (Abbildung 20). Deshalb hat Holland, das tatsächlich absinkt, eine Menge Tidenpegel. Norwegen hat nicht viele. Warum? Weil Norwegen ansteigt. Denn das Gewicht der Eismassen wurde Norwegen abgenommen. Deshalb sinkt der Meeresspiegel in Norwegen – um 7 mm pro Jahr!

Quelle: NOAA
Abb. 20: Gemessener Anstieg des Tidenpegels an ausgewählten Orten.

Wir wollen herausfinden, was er überall auf der Welt macht. Hier sehen Sie eine gewaltige Eisdecke, die die Asthenosphäre herabdrückt (Abbildung 21). Das hier nennt man eine Vorwölbung, das hier wären die Niederlande. Und wenn das Eis schmilzt, dann steigt das Land. Das ist die Tektonik im Baltikum.

Quelle: Nils-Axel Mörner, ISA
Abb. 21: Schematische Darstellung der tektonischen Wirkung eines rund 4000 m dicken Eisschildes: Die Erdkruste wird unter dem Eisschild um mehr als 800 m eingedrückt, außerhalb des Eisschildes wölbt sie sich um bis zu 170 m auf.
Quelle: Nils-Axel Mörner
Abb. 22: Mittelnorwegen und Mittelschweden haben sich seit dem Ende der Eiszeit um rund 800 m gehoben.

Auch diese Grafik (Abbildung 22) stammt von Nils-Axel Mörner: Achten Sie hier auf Norwegen – in Zentralnorwegen gibt es einen Anstieg von 800 m! Wenn Sie einmal in Zentralnorwegen waren, da gibt es einige große Berge, und sie sind alle aufgestiegen aufgrund des Gewichts des Eises. Eis ist sehr schwer, raten Sie mal, was ein Kubikmeter Eis wiegt: 900 kg! Wenn es Wasser wäre, wäre es mehr als eine Tonne. Eis ist sehr, sehr schwer. Und wenn Sie diese Ein-Tonnen-Blöcke zwei oder drei Meilen hoch stapeln, dann packen Sie wirklich ein großes Gewicht auf den Boden. Wenn das Eis schmilzt, dann kann der Boden wieder Atem schöpfen und sich erheben. Und genau das geschieht im Bereich der Ostsee.

Diese Linien nenne ich „Isoteks“, das sind die Linien mit der tektonisch gleichen Veränderung. Hier haben Sie also einen Anstieg von 400 m, hier sind es nur 100 m, hier gibt es Absenkungen. Beachten Sie die Niederlande – hier sehen Sie eine Absenkung um 170 m, weil hier die Vorwölbung schwindet. Norwegen steigt auf, Holland sinkt jetzt ab.

Quelle: Nils-Axel Mörner
Abb. 23: Anhebung des Erdbodens in Dänemark (in mm) [rechts].

Abb. 24: Anstieg des Meeresspiegels in Slipshavn: ein jahrzehnte- langer, linearer Anstieg um 1,02 mm/Jahr [unten].

Abb. 25: Entwicklung des Tidenpegels in Newlyn: ein jahrzehntelanger, linearer Nettoanstieg von 1,1 mm/Jahr [weiter unten].
Quelle: NOAA
Quelle: NOAA

Hier in der Mitte ist diese Null-Isotek-Linie, das heißt, daß der Boden weder ansteigt noch absinkt, es gibt hier keine Tektonik.

Dies hier ist eine sehr detaillierte Nahaufnahme, sie zeigt den Anstieg in Millimetern (Abbildung23). Die Nullinie ist hier, sie durchquert den Hafen von Slipshavn, einer Stadt bei Nyborg in Dänemark. Und Professor Mörner sagt: Hier will ich den Meeresspiegel messen, weil hier keine Tektonik wirkt.

Und wie Sie sehen (Abbildung 24), steigt er seit 100 Jahren ziemlich gleichmäßig an, es gibt keine Hinweise auf eine Beschleunigung. Die grüne Linie, die sie hier sehen, ist das CO2. Diese früheren CO2-Werte haben wir aus Eisbohrkernen, diese späteren aus direkten Messungen. Das CO2 steigt also an, aber der Meeresboden nicht, es ist eine tektonisch inerte Zone! Das ist Prof. Mörners großer Durchbruch.

Das reicht wahrscheinlich nicht aus. Bei der NASA sagten wir: „Gott vertrauen wir, alle anderen müssen uns Daten liefern.“ [Lachen.] Und diese Daten, die wir suchen, dienen zur Verifizierung und Messung zur Kalibrierung und Verifizierung der Tidenpegel.

Wie tun wir das? Wir haben GPS-Daten und wir vergleichen die GPS-Daten des Tidenpegels und des GPS. Diese hier (Abbildung 25) stammt von einer Meßstation in Großbritannien, die als Grundlage des gesamten Netzwerks der Tidenpegel in Großbritannien dient. Das geschieht hier, in Newlyn in Cornwall. Auch hier haben wir einen ähnlichen, fast geradlinigen Anstieg des Tidenpegels. Die Absenkung beträgt 0,7 mm, der Anstieg des Meeresspiegels wurde mit 1,8 mm gemessen. Was ergibt das netto? 1,1 mm. Erinnern Sie sich an den Wert von Slipshavn? 1,02 mm. Hier haben wir eine Isotek-Linie, in England eine GPS-Messung. Die Absenkung ergibt sich aus den zehnjährigen Meßreihen des GPS.

Aber eine Station reicht nicht aus, schauen wir anderswo nach. Es gibt überall GPS-Meßstationen (Abbildung 26). Wir wissen, daß Alaska Norwegen sehr ähnlich ist: Das Land steigt langsam an, der Meeresspiegel sinkt ab. An der Westküste der USA haben wir einen steigenden Meeresspiegel, aufgrund der Subduktion der Pazifischen Platte an der Westküste der USA. Aber irgendwo dazwischen, etwa hier, sollte eine Null-Isotek-Linie sein. Sie ist genau hier, bei dem roten Pfeil.

Abb. 26: GPS-Stationen, die zur Messung der Hebung bzw. Senkung des Erdbodens herangezogen werden können. Der rote Pfeil markiert die Isotek-Linie.
Quelle: NOAA
Abb. 27: Entwicklung des Tidenpegels in Prince Rupert/British Columbia (Kanada): Der Erdboden sank um 0,07 mm/Jahr, der Meeresspiegel um 1,17 mm – der Nettoanstieg beträgt 1,1 mm/Jahr.
Quelle: NOAA
Abb. 28: Anstieg verschiedener Tidenpegel in aller Welt – der Anstieg bzw. die Anhebung ist überall linear.

Das ist bei dem Ort Prince Rupert in British Columbia. Dort gibt es eine fast vollkommene Null-Isotek, ein tektonisches Signal von 0,07 mm/Jahr. Der Meeresspiegel ist um 1,17 mm angestiegen. Was ist der Netto-Anstieg? 1,10 mm (Abbildung 27). Hier, auf der anderen Seite der Welt, haben wir also in einer Null-Isotek-Zone einen linearen Anstieg des Meeresspiegels – trotz des sich beschleunigenden Anstiegs des CO2. Der CO2-Anstieg ist im Anstieg des Meeresspiegels nicht erkennbar.

Nun, wenn wir etwas tun, um das CO2 zu reduzieren, wird das dann eine Wirkung auf den Anstieg des Meeresspiegels haben? Nein, das wird es nicht. Das kommt alles von diesem hübschen gelben Ball da oben am Himmel.

Betrachten wir nun alle Tidenpegel weltweit – sie sind alle linear (Abbildung 28)! Einige von ihnen steigen, andere sinken. Es gibt sogar welche, die unterbrochen sind – etwa durch ein Erdbeben, aber sie behalten ihren Trend bei. Einer davon ist Seward in Alaska, aber dafür habe ich keine Abbildung da.

Nun, wie messen wir das? Wir haben Satellitenmeßwerte, aber die Satelliten haben keine entsprechende Auflösung (Abbildung 29a). Aber auch wenn man keine Auflösung hat, mißt man trotzdem noch etwas – und das steigt mit einer ziemlich linearen Rate an – das ist offensichtlich linear. Hier ist eine noch bessere Ansicht (Abbildung 29b). Sie steigen mit der dreifachen oder zweieinhalbfachen Rate wie die Tidenpegel! Wie ist das möglich? Wir haben zwei verschiedene Messungen, aber es ist derselbe Ozean. Irgend etwas stimmt da nicht.

Quellen: University of Colorado, NOAA
Abb. 29a, b: Errechneter Anstieg des Meeresspiegels auf der Grundlage verschiedener Satellitenmessungen: Die Werte sind linear, sollen aber zweieinhalb bis dreimal so groß sein wie die Meßwerte der Tidenpegel. Da stimmt etwas nicht!
Quelle: Tamisiea et. al, 2003 (adaptiert)
Abb. 30: Bei der Interpretation der Satellitendaten wird eine „glaziale isostatische Anpassung“ vorgenommen, um das Entfallen der angenommenen Gravitationswirkung der Eisdecken auszugleichen.
Quelle: Mitrovica and Milne 2002
Abb. 31: Die zusätzliche Wassermenge in den Ozeanen drückt den Meeresboden herab, während die vom Eis befreiten Landmassen sich heben.

Wo liegt der Fehler? Nun, sie behaupten, daß sie eine, wie sie es nennen, „glaziale isostatische Anpassung“ vorgenommen haben (Abbildung 30). Damit ist gemeint, daß wenn das Eis verschwindet, auch seine Gravitationswirkung auf die Ozeane verschwindet. Hier haben Sie eine Menge Eis, wenn weniger Eis da ist, sinkt hier der Meeresspiegel.

Aber erinnern Sie sich, sehen wir uns das andere Bild (Abbildung 22) nochmals an – diese Linien zeigen die Tektonik des Meeresbodens, nachdem das Eis über Norwegen verschwunden ist – Norwegen steigt, der Meeresboden sinkt.

Aber da ist noch mehr, gehen wir wieder zu dem anderen Bild: Es sinkt nicht nur der Meeresboden, sondern das zusätzliche Gewicht, alle diese Tonnen an Wasser, die auf dem Land waren, drückt nun auch auf den Meeresboden (Abbildung 31). Wir haben also nicht nur eine Absenkung des Meeresbodens, sondern auch das zusätzliche Gewicht des Wassers, das den Boden noch weiter hinabdrückt. Tatsächlich sinkt der Meeresboden also weiter ab.

Nun, die Prämisse hierbei ist – und das sind meine Gedanken, das ist nicht die offizielle Linie der NASA und das ist nicht LaRouche: Hat man in den Computerprogrammen alle diese Resultate einfach zusammenaddiert, in dem Versuch, zu einem Durchschnitt zu gelangen? Wenn man den Durchschnitt zweier Radarmessungen errechnet, was geschieht dann, wenn etwas im Computerprogramm nicht stimmt? Und der Grund, warum man dies sehr ernst nehmen muß, ist der, daß die Menschen, die dieses Projekt leiteten, erwartet haben, daß sie einen Anstieg des Meeresspiegels feststellen würden. Sie suchen also nach Grafiken, die eine Steigerung zeigen. Das ist es, wonach sie suchen.

Aber es ist nicht real, es ist einfache Mathematik. Man nimmt die jüngste Satellitenmessung des Anstiegs des Meeresspiegels, das sind 2,9 mm/Jahr. Aber sie haben den Durchschnittswert nicht richtig errechnet, sie haben einfach die beiden Radarwerte addiert. Der tatsächliche Wert ist nur halb so groß. Ziehen Sie die GPS-Werte ab, dann erhalten Sie genau den Wert, den die Tidenpegel an den tektonisch inerten Orten auf der Erde zeigen.

Da ist also ein Fehler in den Computerprogrammen. Und ich weiß, wie das funktioniert, denn als ich bei der NASA war, habe ich selbst solche Programme geschrieben. Man nennt das Compiler-Programmierung oder Assembler-Programmierung. Und manchmal, wenn man verschiedene Compiler verwendet, dann widersprechen sie sich gegenseitig und überschreiben Bereiche. Wenn man also eine 2 gespeichert hat, weil man diese 2 dazu verwenden will, die Summe der Meeresspiegel-Radars zu addieren und dann durch 2 zu dividieren, und sie wird überschrieben, dann haben wir ein Problem. Und ich denke, daß ihr Problem da liegt.

Mein Vorschlag ist daher als bindende Regel für die staatliche Politik: Solange wir nicht erleben, daß der Anstieg der Tidenpegel diese 95% sichere Prognose zehn Jahre hintereinander sprengt, solange sollten wir keine Gesetze beschließen, die irgendwie mit dem Anstieg des Meeresspiegels zusammenhängen. Das wird uns eine unglaubliche Menge Geld sparen.

Und von der NASA wünsche ich mir folgendes: Ich will Datentransparenz, denn ich will mir diese Computerprogramme anschauen. Ich will sehen, wo sie den Fehler gemacht haben. Wir wissen, daß da ein Fehler sein muß, denn die verifizierten, validierten Tidenpegel in den tektonisch inerten Zonen ergeben alle etwa den gleichen Wert. Die Satelliten müssen sich irren!

Und wenn sie diese Programme nicht offenlegen, dann sollten diese Leute von der NASA kein Geld mehr bekommen. Ich versuche, den NASA-Administrator davon zu überzeugen, und ich hoffe, daß mir das gelingt.

Damit bin ich am Ende meines Vortrags, ich danke für Ihre Aufmerksamkeit. [Applaus.]