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Neue Solidarität
Nr. 6, 8. Februar 2018

Briten blockierten gemeinsame amerikanisch-sowjetische Raketenabwehr

Aus Geheimdokumenten, die im Dezember vom britischen Nationalarchiv veröffentlicht wurden, geht hervor, daß die britische Regierung unter Premierminister John Major 1992 eine geplante Einigung des russischen Präsidenten Boris Jelzin und des US-Präsidenten George Bush senior auf Zusammenarbeit bei der Raketenabwehr sabotierte. Mit einer solchen Einigung wäre die ursprüngliche Strategische Verteidigungsinitiative (SDI), die von Lyndon LaRouche maßgeblich konzipiert und im März 1983 Präsident Ronald Reagan verkündet worden war, wieder aufgegriffen worden.

Man muß dazu in die Zeit 1982-83 zurückblicken, als LaRouche mit einer öffentlichen Kampagne dafür warb, daß die USA und die Sowjetunion beim Aufbau einer Raketenabwehr zusammenarbeiten, die anfliegende Raketen auf der Grundlage „neuer physikalischer Prinzipien“ unschädlich macht. Damit wäre die geltende Doktrin der „Gegenseitig gesicherten Zerstörung“ (MAD) in ein „Gegenseitig gesichertes Überleben“ verwandelt worden. Gleichzeitig führte LaRouche im Auftrag der Regierung Reagan inoffizielle Gespräche mit sowjetischen Vertretern über das Thema. Als die Sowjets schließlich Reagans SDI-Angebot ablehnten, sagte LaRouche voraus, daß die sowjetische Wirtschaft innerhalb von etwa fünf Jahren kollabieren werde, was sich bewahrheitete.

Ende 1991 war die Sowjetunion zusammengebrochen und die russische Staatsführung zu einer Kooperation bei der SDI bereit. Im Januar 1992 schlug Präsident Jelzin in einer Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats mit Staats- und Regierungschefs ein „globales Verteidigungssystem für die Weltgemeinschaft“ vor, „basierend auf einer Neuorientierung der amerikanischen SDI, um im russischen Rüstungskomplex entwickelte Hochtechnologien zu verwenden“.

Das Thema wurde auch bei Jelzins Staatsbesuch in Camp David im Februar 1992 aufgegriffen, wahrscheinlich vom Vizechef der Russischen Akademie der Wissenschaften, Jewgenij Welichow, der Jelzins Delegation angehörte. Im folgenden Juni wurde während eines weiteren Bush-Jelzin-Gipfels in Washington eine gemeinsame Arbeitsgruppe eingerichtet, um Einzelheiten auszuarbeiten.

Die jetzt deklassifizierten britischen Dokumente enthüllen, daß Präsident Bush senior „bereit war, mit Boris Jelzin über den Austausch dieser Technologie zu verhandeln, nachdem sie sich im Februar 1992 in Camp David getroffen und den Kalten Krieg offiziell für beendet erklärt hatten“. Es wird näher beschrieben, wie das gemeinsame Programm aussehen sollte, u.a. mit „einer Mischung aus landgestützten und weltraumgestützten Systemen“ und „Teilchenstrahlen, Lasern und sogar chemischen Lasern, um anfliegende Raketen auszuschalten“. Es werden britische Diplomaten zitiert, die sich äußerst skeptisch dazu äußern, Rußland als Partner anzunehmen, weil damit die britische atomare Abschreckung weniger effektiv würde. Unter dem Druck Londons l­­ehnten die USA schließlich das Angebot ab.

Im April 1993 unterbreitete Jelzin Präsident Bill Clinton einen ähnlichen Vorschlag, dann noch einmal Präsident Putin 2007 gegenüber Präsident Bush junior. 2011 regte der russische NATO-Botschafter Dmitri Rogosin ein gemeinsames Programm für die „Strategische Verteidigung der Erde“ an, um mit diesen Technologien den Planeten vor Gefahren aus dem All wie Meteore und Asteroide zu schützen.

Aber die Regierung Ihrer Majestät sorgte dafür, daß alle diese goldenen Gelegenheiten nicht genutzt wurden.

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