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Neue Solidarität
Nr. 18, 2. Mai 2019

Aus Wissenschaft und Technik

Erstes schwimmendes Kernkraftwerk der Welt nimmt 2019 Betrieb auf

In der arktischen Hafenstadt Pewek in Sibirien, 640 km oberhalb des Polarkreises, soll das erste schwimmende Atomkraftwerk der Welt, Akademik Lomonossow, bis Ende 2019 den ersten Strom an das Stromnetz von Tschukotka liefern. Die von den Baltischen Werken (Ostseewerft) in St. Petersburg errichtete 70-MW-Anlage wird laut TASS im Juli an den nationalen Atomkonzern Rosatom übergeben, der das Kraftwerk entwickelt hat. Rosatom-Chef Alexej Lichatschew sagte während des Internationalen Arktisforums gegenüber TASS: „Wir haben noch etwa anderthalb bis zwei Monate Zeit, um den Betrieb des Kraftwerks zu testen, und vor dem Herbst werden die Sicherheitsbestimmungen nach Pevek in Tschukotka geschickt. Noch vor Ende dieses Jahres wird Akademik Lomonossow an die Küsteninfrastruktur angeschlossen sein und sogar die ersten Kilowatt nach Pewek schicken. Wir zweifeln nicht daran, daß wir es bis Ende des Jahres schaffen werden.“ Die Lufttemperaturen in Pewek fallen im Winter bis auf -50° C.

Rußland hat keinen Überblick der Produktionspläne für solche schwimmenden Kraftwerke veröffentlicht, aber sie sind Teil eines weltweiten Aufschwungs für kleine modulare Reaktoren (SMR). SMR werden aus relativ wenigen Teilen in Fabriken gefertigt und sind für eine unterirdische Installation mit passiven, nach Herstellerangaben inhärent sicheren Kühlsystemen ausgelegt. Der weltweite Markt für solche Reaktoren wird laut Angaben der internationalen Nuclear Energy Agency in Paris bis 2035 voraussichtlich auf 100 Mrd.$ anwachsen.

* * *

Wind- und Sonnenenergie in Europa: eine Sackgasse

In mehreren großen europäischen Ländern hat sich durch die Subventionen für Wind- und Solarparks und die Abschaltung zuverlässiger Energietechnologien der Strompreis für Unternehmen und Privathaushalte bereits verdoppelt oder verdreifacht. Und nun stehen in naher Zukunft geplante Verknappungen und instabile Stromnetze bevor. All dies trotz der Tatsache, daß die CO2-Emissionen in den letzten 20 Jahren im wesentlichen unverändert blieben.

Die Details beschreibt der Londoner Politikanalyst Rupert Darwall in seinem neuen Buch Green Tyranny („Grüne Tyrannei“). Darwall hielt Mitte März in Texas einen Vortrag über den sog. „Grünen New Deal“, worüber Prof. Larry Bell von der Universität Houston, ein Spezialist für Weltraumarchitektur, am 11. März in Newsmax berichtete (siehe https://www.newsmax.com/larrybell/gdp-eeg-new-deal-roc/2019/03/18/id/907481/). Bell war auch kürzlich Redner einer Konferenz des Schiller-Instituts.

Die drei europäischen Länder mit den höchsten Strompreisen – Dänemark, Deutschland und Spanien – haben auch die höchsten Subventionen und Anteile von Solar- und Windkraft an der Stromerzeugung. Der Strom kostet dort für den Endverbraucher 3-4mal soviel wie in den USA und die Preise sind im letzten Jahrzehnt um 50-100% gestiegen.

Darwall berichtet, daß die Kosten für Wartung und Ausbau des Stromnetzes in Deutschland in nur vier Jahren (2010-14) um fast zwei Drittel stiegen, da zahlreiche abgelegene Wind- und Solarparks angeschlossen wurden. Bis 2008 gab es in ganz Deutschland noch keinen einzigen Stromausfall, aber 2012 waren es schon 1000 und 2013 über 2500. Um den starken Rückgang der Erzeugung auszugleichen, plant Deutschland nicht nur, den Stromverbrauch bis 2035 um 20% zu senken, sondern auch 25% seines Bedarfs zu importieren. Die Frage ist nur, woher?