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Neue Solidarität
Nr. 43, 24. Oktober 2019

„Grüne Finanzen“ bedeuten Aussterben der Industrie

Der Gouverneur der Bank von England, Mark Carney, hat große Unternehmen gewarnt, sie hätten zwei Jahre Zeit, um sich auf Regeln für die Berichterstattung über Klimarisiken ihrer Investitionen zu einigen. Andernfalls müßten sie die Konsequenzen tragen, wenn Zentralbanken und andere globale Regulierungsbehörden eigene Regeln aufstellen und verbindlich machen. Kurz nach dem Klimagipfel der UN-Generalversammlung am 23. September in New York, auf dem er nach „Greta“ sprach, um die Sicht der Banker in der Frage darzulegen, flog Carney nach Tokio, um am 9. Oktober an der Konferenz der Expertengruppe „Task Force on Climate-Related Financial Disclosures“ (TCFD) teilzunehmen.

Die TCFD wurde 2015 vom Financial Stability Board (FSB) der G20 ins Leben gerufen, dessen Chef damals Carney selbst war und der kurz zuvor auf der Weltklimakonferenz COP 21 über die Institutionalisierung von Klimarisiken gesprochen hatte. Vorsitzender der Task Force ist der ehemalige New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg, einer der Finanziers hinter den radikalen Klimaschützern. Bloomberg behauptet, er habe bereits vier Fünftel der 1100 größten Unternehmen aus den G20-Ländern für diese Initiative angeworben.

In Tokio behauptete Carney, Investoren seien inzwischen eher bereit, ihr Geld in Unternehmen zu stecken, die über die Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf die Umwelt und insbesondere auf die globale Erwärmung Auskunft geben. Etwa 75% der Investoren prüften die entsprechenden Unterlagen eines Unternehmens, bevor sie Aktien kaufen. In Wirklichkeit ist das, was er und seine Mitdenker planen, nichts anderes als eine systematische Deindustrialisierung.

Er wies darauf hin, daß weltweit von 2015-30 mit etwa 90 Bio.$ an Infrastrukturausgaben gerechnet wird und „man mit den richtigen Entscheidungen jetzt sicherstellen kann, daß diese Investitionen sowohl finanziell lukrativ als auch umweltverträglich sind“.

Carneys Fanatismus liegt in der Familie. 2015 veröffentlichte seine Frau, Diana Fox Carney, für das Londoner Institut für Staatswissenschaftliche Forschung (LIPPR) einen umfangreichen Bericht mit dem Titel „Über die verborgenen Bedrohungen, die das Klimarisiko für den Wohlstand birgt“. Ihr Koautor war der frühere Direktor von Greenpeace UK, Jos Garman, heute einer der britischen Direktoren der berüchtigten European Climate Foundation, dem wichtigsten Elite-Fördergremium für die radikalen Klimaschützer. Fast alle 20 Abschnitte ihres Berichts befassen sich mit Einzelaspekten der „wirtschaftlichen Risiken des Klimawandels“.

Das LIPPR selbst ist eine grüne Denkfabrik, die vom Medienbaron Clive Hollick – einem großen Geldgeber von Tony Blairs New Labour – gegründet wurde. Diana Fox Carney ist auch Direktoriumsmitglied und Botschafterin des britischen WWF, Vorstandsmitglied der Shell Foundation, der Freunde der Royal Society sowie der Ashden-Stiftung für nachhaltige Energie, die von der Familie Sainsbury, Eigentümer der zweitgrößten Supermarktkette Großbritanniens, finanziert wird.

eir