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Neue Solidarität
Nr. 29, 16. Juli 2020

Gebt Amerikas Arbeitskräften eine Kultur des wissenschaftlichen Fortschritts zurück!

Von Mark Sweazy

Mark Sweazy war führendes Mitglied der Automobilarbeiter-Gewerkschaft UAW. Für die Internetkonferenz des Schiller-Instituts am 27. Juni 2020 übermittelte er den folgenden Videobeitrag.

Hallo und willkommen! Mein Name ist Mark Sweazy. Ich bin ehemaliger Präsident der Ortsgruppe 969 der Gewerkschaft United Auto Workers in Columbus/Ohio. Ich weiß viel über das US-Arbeitsministerium und darüber, wie die Arbeit in den Vereinigten Staaten organisiert ist. Mit der internationalen Gewerkschaft leitete ich sechs Jahre lang die Treffen der 21 Delphi [Autoteile]-Werke in Detroit. Wenn wir zusammenkamen, haben wir natürlich über unsere Probleme und die Zukunft diskutiert. Wir sahen, daß die Tür für unsere Zukunft verschlossen war. 17 der 21 Werke wurden dicht gemacht. Das hat das Leben der Menschen für immer verändert. Ich habe auch gelernt, daß unsere Geschichte, von der wir hier einiges gehört haben, uns lehrt, daß Kämpfe, Konflikte und Kriege meist negative Folgen haben und nur selten zu einem positiven oder guten Ergebnis führen. Wir haben uns diesen Dingen über einen bestimmten Zeitraum hinweg gestellt.

Womit wir es heute zu tun haben, ist die Notwendigkeit, die Menschen wieder in Arbeit zu bringen, unabhängig davon, wo sie leben oder was sie tun. Wir müssen die Menschen wieder in Arbeit bringen, damit wir ihnen ein besseres Leben ermöglichen, ein besseres Leben für ihre Familien und ein besseres Leben für die Gegend, in der sie leben. Das ist eine weltweite Frage; es geht nicht nur um einen Ort oder eine Region eines Landes, sondern um eine weltweite Situation.

Ich hoffe, Sie verstehen diese kurze Vorrede, denn das ist wichtig und betrifft jeden einzelnen von uns. Wir wollen stolz auf etwas sein, wollen etwas schaffen – wir wollen wieder Fachkräfte ausbilden, so wie sie in der Vergangenheit bei Infrastrukturprojekten hervorgebracht wurden. Wir wollen die Menschen wieder in Arbeit bringen, unabhängig vom Beruf. Man kann an einem Ort anfangen und an einen anderen wechseln. Niemand sagt, daß Beschäftigte immer weiter das gleiche tun müssen, wenn sie nicht stolz darauf sind oder wenn sie ihren Job nicht mögen. Sie können sich jederzeit umschulen und für eine andere Tätigkeit ausbilden lassen. Das sollte man im Kopf behalten.

Welche Belohnungen erwarten wir? Unsere Belohnungen im Leben stehen in direktem Verhältnis zu dem, was wir beitragen. Wenn wir also etwas zum Leben beitragen, werden wir die Belohnungen sehen. Das ist mir wichtig, denn es gibt nichts Lohnenderes, als einen Menschen zu sehen, der Freude an dem hat, was er tut, und die Tatsache, daß das, was er tut, für unsere Kultur produktiv ist. Es gibt nichts Schlimmeres, als Menschen zu sehen, die keine Chancen haben.

Als ich einmal Mexiko besucht habe – Mexiko-Stadt, Monterrey usw., insgesamt neun Städte in Mexiko –, sah ich Menschen, die eine Ausbildung oder sogar einen Hochschulabschluß hatten. Aber sie hatten keine Arbeitsmöglichkeit, und das brach mir das Herz. Ich sah diesen Hochschulabsolventen in die Augen und sagte: „Seid ihr glücklich?“ Sie sahen mich an und fragten zurück, warum ich sie so etwas frage. Es gibt keine Möglichkeiten, in Mexiko zu arbeiten; es ist eine verdammte Schande! Sehr wenige. Es gibt Taxifahrer, die Anwälte sein sollten. Es gibt Taxifahrer, die Ingenieure hätten sein können. Es gibt Taxifahrer, die Ärzte hätten sein können. Das ist unvorstellbar. In dem Land, aus dem ich komme, den Vereinigten Staaten, kann ich mir natürlich nicht vorstellen, daß jemand die Schule besucht und eine Ausbildung macht, aber keine Möglichkeit hat, diese Ausbildung zu nutzen.

Wir brauchen weltweite Chancen für berufliche Ausbildung. Nicht nur für Arbeiter, auch in den Handwerksberufen, im Werkzeugmaschinenbau, in Technikzentren und dem Bauhandwerk, beispielsweise Klempnerei, Rohrleitungsbau und Schweißen. Die Möglichkeiten sind endlos. Dadurch können die Gewerkschaften nur gewinnen, genauso wie auch alle Unabhängigen gewinnen werden, die ohne Gewerkschaft arbeiten. Und wer ist am Ende der wahre Gewinner? Es sind die Gemeinden und die Familien. Die Gelegenheit ist da; wir müssen nur danach suchen. Wir müssen sie ehrlich wahrnehmen. Dies ist kein Projekt, das sechs Monate, ein oder zwei Jahre dauern wird. Wir sprechen von Projekten über 10 bis 20 Jahre.

Die LaRouche-Organisation listet Projekte für ganze Welt auf. Natürlich steht Helga jetzt an der Spitze, und sie ist eine gute Leiterin. Wir wollen unsere Führungsrolle auch weiterhin wahrnehmen und Menschen in Arbeit bringen, damit wir vernünftige Arbeitsplätze haben. Die Menschen tun für ihre Familien, was sie können, und möglicherweise werden wir in ein paar Jahren die Ergebnisse sehen. Alle werden davon profitieren. Die Gewerkschaften werden davon profitieren, die Unabhängigen werden davon profitieren, alle werden von dieser Vielfalt profitieren. Es bieten sich großartige Gelegenheiten für diejenigen, die beschäftigt werden müssen, und das ist jeder, der eine High School oder eine Technische Hochschule oder was immer absolviert. Knüpfen wir daran an. Leute im Alter von 30, 40, 50 Jahren sind auf Arbeitssuche. Jeder weiß das, es ist kein Geheimnis. Und nicht nur in unserem Land. Die Vorteile sind also größer, als wir uns jemals vorstellen können, und was für eine Chance haben wir heute, dies zu tun!

Unsere Welt verdient heute, morgen und in der Zukunft eine sofortige Anstrengung, um dieses Programm oder vergleichbare Programme umzusetzen. Die Chance liegt also bei uns; die harte Arbeit steht noch aus, aber sie kann getan werden. Und ich möchte, daß das jeder versteht. Die Arbeit kann getan werden, die Infrastrukturprojekte liegen vor uns.

Nehmen wir also unsere Schaufeln in die Hand, schieben wir unsere Stühle beiseite, stehen wir auf und gehen wieder an die Arbeit. Ich glaube, wir werden nicht nur ein besseres Leben, sondern auch eine bessere Zukunft für unsere Nationen haben, wenn wir gemeinsam an der Lösung einiger dieser weltweiten Probleme arbeiten, die nur durch Zusammenarbeit gelöst werden können. Für mich ist die wahre Antwort weltweite Zusammenarbeit, die brauchen wir heute mehr denn je: Zusammenarbeit, Solidarität und die Hoffnung, daß wir dank der Geschehnisse in Arbeit bleiben können. Dieses Programm ist der Anfang. Wenn wir später darauf zurückblicken, können wir sagen: „Seht, daran war ich von Anfang an beteiligt!“ Das ist für mich der lohnendste Aspekt, den wir heute für jede unserer Nationen erkennen können.

Ich möchte Sie nicht weiter an Ihre Sitze fesseln und hoffe, daß Sie einiges davon beherzigen; ich bete, daß Sie es tun werden. Denn es ist notwendig und erforderlich. Ich möchte Ihnen danken, machen Sie es gut, und denken Sie daran, daß die LaRouche-Organisation für Sie da ist. Alles, was Sie tun müssen, ist, Fragen zu stellen – sie werden Ihnen eine Antwort geben. Ich danke Ihnen.