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Neue Solidarität
Nr. 38, 17. September 2020

Amerikas Herausforderung an die britische Oligarchie

Zu Beginn der Konferenz wurde ein elfminütiger Auszug aus einer Rede gezeigt, die Lyndon LaRouche am 2. September 2000 auf der Jahreskonferenz des Schiller-Instituts gehalten hatte.

* * *

... Das Britische Empire, die britische Monarchie, wurde von Rentier-Finanzierungsinteressen geschaffen, die ihre Macht über die englische Monarchie mit dem Aufstieg von Georg I. als erstem König des Vereinigten Königreichs von Großbritannien konsolidierte. Von diesem Zeitpunkt an wurde die Errichtung einer unabhängigen Republik in Nordamerika zum zentralen Interesse und Anliegen aller patriotischen, republikanisch gesinnten Menschen in Europa. Infolgedessen vereinten sich die europäischen Kräfte – Frankreich, insbesondere Frankreich, in Deutschland, Italien, England usw. –, um zum Erfolg der Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten beizutragen. Die Vereinigten Staaten wurden eine unabhängige Republik, und zwar nur dank der europäischen Führung und Unterstützung für diese Sache. Die Absicht der Europäer war bis zur Französischen Revolution und auch noch zu Beginn der Französischen Revolution, daß Frankreich der zweite Nationalstaat werden sollte, nach dem Vorbild der Politik der Vereinigten Staaten, wie sie in der Unabhängigkeitserklärung und der Bundesverfassung zum Ausdruck kommt.

Der jakobinische Terror von 1789 – d.h. vom 14. Juli 1789 bis zur Enthauptung von Robespierre und Saint-Just fünf Jahre später – demoralisierte Europa und isolierte die Vereinigten Staaten, die in Europa keine Freunde und keine bedeutenden befreundeten Nationalstaaten mehr hatten. Und so wurden die Vereinigten Staaten isoliert.

Die Vereinigten Staaten erholten sich von dieser Isolation mit dem Sieg der Vereinigten Staaten unter der Führung von Abraham Lincoln über eine britische Marionette, die Konföderation, eine Institution, die wie der französische jakobinische Terror von London aus orchestriert worden war.

Konkret im Fall des jakobinischen Terrors: Der jakobinische Terror wurde in Frankreich unter der Leitung von Jeremy Bentham organisiert, dem ersten Leiter des Geheimdienstes des britischen Außenministeriums, des Geheimausschusses. Und alle Führer des fünf Jahre langen jakobinischen Terrors in Frankreich arbeiteten unter der persönlichen Leitung des Leiters des Geheimdienstes des britischen Außenministeriums: Jeremy Bentham. Es ging darum, Frankreich als den damaligen Hauptverbündeten der Vereinigten Staaten zu vernichten, um zu verhindern, daß es wieder aufkommt wie zuvor. Und so weiter.

Nach dem Krieg von 1812 bestand die Hauptanstrengung Großbritanniens darin, die Vereinigten Staaten von innen heraus zu zerstören. Zu diesem Zweck organisierten Verräter in den Vereinigten Staaten, die sich an der Wall Street und an ähnlichen Orten konzentrierten, die Verschwörung der sogenannten Konföderation. Sie hatten Präsident Andy Jackson, der ein Verräter war. Präsident Polk war ebenfalls ein Verräter. Beides große Demokraten – das sind die Gründer der Demokratischen Partei. Martin Van Buren war der Strippenzieher hinter dem Verräter Andy Jackson. Polk war ein britischer Agent. Präsident Pierce, ein weiterer „guter Demokrat“, war ein britischer Agent. Präsident Buchanan war ein britischer Agent. Das sind die Leute, die auf Polks Initiative hin die militärische Verschwörung organisiert und vorbereitet haben, die dann als Konföderation bekannt wurde.

Der Krieg der Vereinigten Staaten gegen die Konföderation war ein Krieg zur Verteidigung nicht nur der Vereinigten Staaten, nicht nur der Verfassung, und nicht nur zur Abschaffung der Sklaverei: Es war ein Krieg, um auf diesem Planeten das Existenzrecht einer Republik zu verteidigen, die frei von der Vorherrschaft des Britischen Empire und der britischen Monarchie ist.

Das war die große Sache der Welt, die Sache der ganzen Menschheit, für die der größte Krieg, den die Vereinigten Staaten je geführt haben, der Bürgerkrieg, gekämpft wurde. Angeführt von Lincoln. Die Niederlage der Konföderation war eine Niederlage des Britischen Empire, eine Veränderung der strategischen Situation und die Erneuerung der Hoffnung auf eine Gesellschaftsform frei von der Kontrolle durch eine Oligarchie der Art, wie sie damals wie heute weltweit vertreten ist, vor allem durch die britische Monarchie und durch die Banker, die Finanziers der Londoner City, und durch das Britische Empire.

Das Britische Empire war und ist bis heute der Hauptfeind der gesamten Zivilisation und insbesondere der Vereinigten Staaten.

Daher wurde die Macht der Vereinigten Staaten, die durch Lincolns Sieg über die Konföderation und die Briten erlangt wurde, zum Hauptangriffspunkt, den die Briten zu eliminieren entschlossen waren, indem sie zuerst gegen die Bewunderer der Vereinigten Staaten vorgingen, indem sie das organisierten, woraus der Erste Weltkrieg wurde. Die Vereinigten Staaten wurden zu einem Laufburschen, einem Werkzeug, einem Instrument des Britischen Empire im Ersten Weltkrieg.

Warum die Briten Roosevelt haßten

Roosevelt, Franklin Roosevelt, hat das geändert. Franklin Roosevelt war ein Patriot mit einer patriotischen Familientradition, der sich dafür einsetzte, die Vereinigten Staaten Schritt für Schritt wieder zu dem zu machen, was sie geworden waren. Roosevelt wurde der unentbehrliche Verbündete der Briten für ihr Überleben gegen Hitler – eben den Hitler, den die Briten überhaupt erst an die Macht gebracht hatten.

Aber Roosevelt war die größte Bedrohung für das Britische Empire, nachdem der Krieg gewonnen worden war. Leider war er bei Kriegsende bereits tot; und Truman war ihr Handlanger. Denn was war Roosevelts Politik? Warum wollten die Briten Roosevelt loswerden? Warum arbeiteten die Briten die ganze Zeit seit Roosevelts Tod unter anderem daran, die Vereinigten Staaten zu zerstören – so wie wir heute halb zerstört sind?

Warum? Was ist das Problem? Was liegt dieser ganzen Geschichte zugrunde, die zu diesem so genannten „Kursk-Zwischenfall“ führte, der sich in der Zeit vom 12. bis 13. und 14. August [2000] ereignete und fast in einem thermonuklearen Krieg endete? Wo liegt das Problem?

Der Punkt ist, daß Roosevelts Politik nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, nachdem die Nazis besiegt waren, die amerikanische Politik war, mit der Macht der Vereinigten Staaten sämtliche Überreste der portugiesischen, niederländischen, britischen und französischen Kolonialreiche zu zerschlagen – und an deren Stelle die Opfer des Kolonialismus, des britischen Imperialismus treten zu lassen.

Denn all diese Imperien wurden damals von den Briten geführt: Die Portugiesen waren Handlanger der Briten, die Holländer waren Handlanger der Briten, die Franzosen waren Handlanger der Briten. Roosevelt wollte das alles zerschlagen und am Ende des Krieges die Macht der Vereinigten Staaten nutzen, um dies zu erreichen. Wo ehemals Kolonien bestanden hatten, sollten unabhängige Republiken gegründet werden. Und die Vereinigten Staaten würden tun, was Roosevelt Churchill in Casablanca für den Fall Afrikas dargelegt hatte: Die Vereinigten Staaten würden ihre Macht und moderne Technik nicht nur nutzen, um die Freiheit der Opfer des britischen Imperialismus herbeizuführen, sondern auch, um diesen Ländern – den neu befreiten Ländern – die Mittel an die Hand zu geben, wirtschaftlich auf eigenen Füßen zu stehen, wobei die USA bei der Infrastruktur und Technik zusammenarbeiten würden.

Mit anderen Worten, Roosevelt beabsichtigte, daß die ehemaligen Opfer bzw. die Opfer des britischen Imperialismus die gleichen Vorteile haben sollten, die die Vereinigten Staaten mit Programmen wie dem ursprünglichen IWF, dem ursprünglichen Bretton-Woods-Abkommen und später mit dem Marshall-Plan nach Westkontinentaleuropa brachten.

Das hätte also das Ende des Britischen Empire bedeutet, das Ende der Macht der Londoner Fakire und auch der Wall-Street-Bande, die einfach zu den Verbündeten der britischen Finanzoligarchie gehören. Es hätte das Ende der britischen Monarchie und all dessen, wofür sie stand, bedeutet. Und eine Welt, die mit den Absichten der Gründer der Vereinigten Staaten als Republik übereinstimmt; eine Welt, die mit den Absichten übereinstimmt, für die Abraham Lincoln die Nation bei der Niederlage der Konföderation geführt hatte.

Wenn man also die moderne Welt, die letzten drei Jahrhunderte der Geschichte und darüber hinaus verstehen will, muß man zunächst einmal verstehen, daß seit der Unabhängigkeitserklärung von 1776 die grundlegende, strategische Frage auf diesem Planeten der Kampf zwischen zwei politischen Systemen ist: die Politik des Britischen Empire im Gegensatz zu der Politik, die in der Unabhängigkeitserklärung und in der US-Bundesverfassung, insbesondere in der Präambel, verankert ist.

Darum geht es. Jede andere Interpretation der Geschichte oder wichtiger Ereignisse ist Unsinn. Und das ist es, was die Menschen lernen müssen...