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Neue Solidarität
Nr. 46, 12. November 2020

Wie Trumps Impfstoff-Programm sabotiert wird

Die letzte Debatte der beiden US-Präsidentschaftskandidaten am 20. Oktober begann mit einem hoffnungsvollen Ausblick. Die Moderatorin Kristen Welker gab Präsident Donald Trump „zweieinhalb Minuten ohne Unterbrechung“, um seine Pläne zur Überwindung der COVID-19-Krise darzustellen. Trump sprach sofort über das Forschungs-Crashprogramm „Operation Warp Speed“ und dessen erstaunliche Fortschritte bei der Entwicklung eines Impfstoffs, der schon in wenigen Wochen verfügbar sein soll.

Als ob sie allergisch oder immun gegen optimistische Gedanken wäre, vergaß Frau Welker sofort ihre eigenen Vorgaben und unterbrach Trump: Könne er den Impfstoff garantieren? Und welche Impfstoffe? Trump antwortete, es gebe keine Garantien, aber er gehe davon aus, daß die Impfung bis Ende des Jahres verfügbar sei. Das Militär habe alle notwendigen logistischen Vorkehrungen für einen raschen Einsatz getroffen. (General Gustave Perna ist Chief Operating Officer und logistischer Leiter der „Operation Warp Speed“, Chefberater Dr. Moncef Slaoui ist der wissenschaftliche Leiter.)

Ganz anders als Welker reagierte der Medizinprofessor Dr. Robert Wachter von der Universität von Kalifornien in San Francisco, der sonst als scharfer Kritiker der Pandemie-Politik der Regierung Trump bekannt ist. Seine zwar widerwillige, aber ehrliche Äußerung wurde am 21. Oktober in der Washington Post und anderen Medien verbreitet:

Wachters Antwort ist ehrlich. Das Gegenteil erlebt man bei den politisch voreingenommenen Ärzten, die die Impfstoffentwicklung vorsätzlich sabotieren und verzögern. Die unnötigen Todesopfer, die das fordert, sind für sie eine akzeptable Nebenwirkung, solange sie nur die Lüge aufrechterhalten können, Präsident Trump sei für alle COVID-Toten verantwortlich. Diese „Ärzte“ haben nur wegen ihres persönlichen Hasses gegen Donald Trump inmitten der absehbaren Zunahme von Virusinfektionen den Einsatz des Impfstoffs auf die Zeit nach der Wahl hinausgezögert. Wie viele unnötige Todesfälle wird diese massenmörderische Kampagne gegen die gebrechlichen und älteren Menschen im Land fordern?

Der Pharmakonzern Pfizer begann am 27. Juli mit Tests der Phase 3 und meldete am 3. September, er sei auf dem besten Wege, spätestens Mitte Oktober, also noch vor der Wahl, hervorragende Ergebnisse zu erzielen. Als daraufhin die New York Times und die Washington Post vor einer „Oktoberüberraschung“ warnten – d.h. einem Impfstoff als unerwünschte Wahlkampfhilfe für Trump –, trat der bekannte Kardiologe Dr. Eric Topol vom kalifornischen Scripps Research Institute auf den Plan, der eine große Twitter-Gefolgschaft hat. Topol ist seit Monaten für die Medien der wichtigste Ansprechpartner, der „fachliche“ Einwände gegen Trumps Programm vorträgt. Sein Argument war, wenn etwas schnell entwickelt werde – als Crashprogramm –, dann sei das immer verdächtig. Das Publikum sollte ignorieren, daß eine Notfallgenehmigung (Emergency Use Authorization, EUA) der Arzneimittelbehörde FDA etwas mit Notfällen zu tun hat!

Im September führte Topol eine rücksichtslose Kampagne gegen den FDA-Chef Stephen Hahn an, dem er vorwarf, in der Mobilisierung für einen Impfstoff Trumps Marionette zu sein, und forderte ihn zum Rücktritt auf. Er wandte sich gezielt an Vorstandsmitglieder von Pfizer und spannte einige in seine Kampagne ein. Dies mündete in mehrere Telefongespräche zwischen Topol und Hahn, die Topol zufolge ziemlich kumpelhaft verliefen: „Ich war erst ganz negativ und dann ganz positiv.“ Heute nennt er Hahn einen „Freund“, der heldenhaft dem Druck von Trump und Gesundheitsminister Alex Azar standhält.

In der zweiten Septemberhälfte willigte Hahn in eine Verfahrensänderung ein, nach der Notzulassungen eines Impfstoffs nach der erfolgreichen Auswertung der Phase-3-Studie noch mindestens zwei Monate warten müssen. Peter Marks, der bei der FDA für die Genehmigung von Impfstoffen zuständig ist, war bei diesem mörderischen Betrug voll und ganz an Bord. Führende demokratische Politiker wie Andrew Cuomo und Kamala Harris mobilisierten gegen jeden Impfstoff, für den Trump Anerkennung erhalten könnte. Das sind die Machenschaften derselben Oligarchen, die über Präsident Obamas Euthanasie-Kommissionen jubelten oder wie Michael Bloomberg Triage bei älteren Menschen forderten, indem man ihnen jede medizinische Behandlung verweigert, weil „wir uns das nicht leisten können“.

eir