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Neue Solidarität
Nr. 6, 6. Februar 2020

Nach den Großbanken werden die Hedgefonds gerettet

Wenn der Bericht des Wall Street Journal vom 14. Januar stimmt, „erwägen“ Beamte der Federal Reserve (Fed), gesetzeswidrig große Mengen frisches Geld zu drucken und täglich direkt in den superspekulativen Markt für Finanzderivate zu pumpen. Und dies nicht einmal, um die Banken an sich zu retten, sondern damit große Hedgefonds ihre wachsenden Derivatverluste decken können.

Es ist bekannt, daß die New Yorker Fed seit Mitte September große „Liquiditätslöcher“ im Finanzsystem stopft, indem sie früh an jedem Geschäftstag 50-100 Mrd.$ sehr kurzfristige Kredite an Großbanken vergibt, worüber die Finanzmedien fast völlig schweigen. Seit vier Monaten muß die Fed etwa 10% der Liquidität des gesamten Interbanken-Kreditmarkts bereitstellen, damit nicht durch eine Kettenreaktion ausfallender Unternehmensschulden und Derivatkontrakte ein Crash ausgelöst wird.

Wenn die Fed jetzt so verzweifelt ist, daß sie sogar erwägt, Geld direkt in große Hedgefonds zu pumpen, muß die Krise, die entweder auf einen Crash oder auf eine inflationäre Explosion zuläuft, schon sehr weit fortgeschritten sein.

© EIR/Lyndon LaRouche
Lyndon LaRouches berühmte „typische Kollapsfunktion“.

Der US-Blog Zero Hedge erklärt ihre Absichten so: „Fed-Beamte erwägen ein neues Instrument, um den Druck an den Repo-Märkten zu verringern: nämlich das bestehende System vollständig zu umgehen und über die Clearingstelle der Repo-Märkte, die Fixed Income Clearing Corp. oder FICC, Geld direkt an kleinere Banken, Wertpapierhändler und Hedgefonds zu verleihen.“ Damit würde die US-Notenbank die LTCMs dieser Krise direkt finanzieren und retten; Long-Term Capital Management (LTCM) war der zu 99% fremdfinanzierte große Hedgefonds, der ausschließlich mit Derivaten spekulierte und dessen Zahlungsunfähigkeit Anfang 1999 beinahe einen Weltfinanzkrach auslöste.

Im Quartalsbericht der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) vom 8. Dezember heißt es, als der Interbanken-Kreditmarkt am 17. September erstmals „einfror“, wären einige große Hedgefonds insolvent gewesen, wenn die Fed ihn nicht „aufgetaut“ hätte. Ein Ende dieser Situation ist nicht in Sicht, außer einem Crash, sobald die Fed nicht mehr genügend neue Liquidität durch die Banken in die Hedgefonds pumpen kann, um die Verluste zu decken.

Lyndon LaRouches „Tripelkurve“ oder „Typische Kollapsfunktion“ (siehe Graphik) beschreibt die aktuelle Situation: Die zugrunde liegende reale, physische Wirtschaft schrumpft, aber sowohl die Finanzaggregate (Schulden) als auch die Geldaggregate (Geldmenge) wachsen sehr schnell und immer schneller an. An dem Punkt, wo sich diese Kurven kreuzen, weil die Geldmenge in den Himmel steigen muß, um den wachsenden Schuldenberg zu decken, ist das Finanzsystem nicht mehr weit vom Kollaps entfernt. Wann genau, so LaRouche, läßt sich nicht vorhersagen – aber er kommt.

eir