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Neue Solidarität
Nr. 25, 24. Juni 2021

Mit Strommangel und Stromausfall können wir nicht die Zukunft gestalten

Von Gerd W. Marks

Gerd W. Marks ist Industrieberater mit jahrzehntelanger Erfahrung. Im Internet-Seminar der BüSo hielt er am 15. Mai den folgenden Vortrag, der für den Abdruck nochmals leicht überarbeitet wurde.

Mit der Strom-Mangelwirtschaft wird Stromausfall die „Neue Grüne Normalität“. Die Klima- und Energiepolitik ist sehr komplex und umfaßt alle Bereiche der Gesellschaft, der Industrie, des Mittelstandes, Umwelt- und Naturschutz, die Mobilität, Landwirtschaft und Gesundheitswesen, aber auch Werte der Demokratie und der bürgerlichen und unternehmerischen Freiheit.

Über Jahrzehnte war man sich einig, daß die Lichter nicht ausgehen dürfen. Mit dem zuverlässigen Energie-Mix aus heimischer Kohle und Atomstrom war die hohe Versorgungssicherheit Garant für Wachstum und Wohlstand.

Nun ist aber mit der Energiewende diese Sicherheit nicht theoretisch, sondern belegbar aktuell gefährdet. Deutschland wird mit Klima- und Windwahn in die Transformation der Industrie und Gesellschaft getrieben, mit Unterstützung der globalen und nationalen Finanzoligarchie und dem Green Deal der EU.

Es bauen sich mit dem Klima-Absolutismus hohe Risiken auf – für Leben und Gesundheit, Wohlstand und Lebensqualität, die Industriegesellschaft und in Folge auch Gefahren für die nächsten Generationen und für Wohlergehen und Frieden in Europa. Energie ist Leben!

Im Ranking der materiellen Güter muß Energie an erster Stelle stehen! Die Technologie der Stromerzeugung beeinflußt die Versorgungssicherheit, die Erzeugungskosten und somit die Strompreise und Produktionskosten in der Physischen Ökonomie und belastet alle Haushalte direkt und indirekt über die Güterpreise.

Die für Wohlstand, wirtschaftliche Prosperität und Wettbewerbsstärke existentielle Energie- und Stromversorgung darf nicht Politikideologen, Subventionsprofiteuren und Klima-Wendern überlassen bleiben. Mit der politischen Steuerung von Strom-und Energiepreisen sowie CO2-Steuer werden in der Energiewende Wettbewerb und Markt ausgeschaltet, da Erneuerbare Energien durch das EEG privilegiert und hoch-subventioniert werden.

Durch Atomausstieg bis 2022 und Kohleausstieg bis 2035/38 oder noch früher, sind Alternativen abgeschafft und der Einstieg in die Strom-Mangelwirtschaft eingeleitet.

Dies berührt die Industrie, den Mittelstand, Mobilität und den Wärmemarkt. Diese monopolisierte Energiepolitik hat uns bereits jetzt die höchsten Strompreise der Welt beschert, und mit CO2-Steuer kann die Preisschraube für Verbrauchsbeschränkungen aller Art angezogen werden.

Strom ist das Lebenselixier einer modernen Gesellschaft, einer prosperierenden Wirtschaft und einer dynamischen Digitalen-und Daten-Ökonomie mit neuen Wertschöpfungsketten (KI, 5G, Satellitenkommunikation, Sensor- und Kommunikationsnetzwerke, Quantentechnologie, Robotik, Mobilität, Wasserstoff und E-Fuels u.a.). Der Stromverbrauch wird bei technologischer und wirtschaftlicher Entwicklung steigen. Die absolute Verläßlichkeit der Stromerzeugung und Versorgung ist dabei von höchster Wertigkeit.

Die Energiewende mit „volatilen Erneuerbaren“ ist Strom-Mangelwirtschaft mit systemischen Mängeln. Das unüberwindliche Problem der Volatilen Erneuerbaren Energien (VEE) ist die Abhängigkeit von der Natur, von Sonne und Wind. Die Volatilität steht der Stromversorgung von 24 h/Tag – 365 Tage/Jahr diametral entgegen. Die Nennleistung und die Strom-Einspeise-Leistung klaffen stark auseinander.

Was ist Strom-Versorgungssicherheit? Bedarfsgerecht, immer und überall verfügbarer Strom mit konstanter Spannung, zu jeder Tageszeit und bei jedem Wetter entsprechend der Nachfrage.

Die volatilen Erneuerbaren Energien (VEE) wie Wind u. Solar können die Versorgungssicherheit und die Netzstabilität nicht garantieren. Bei Windflauten und Dunkelheit entfällt nahezu die Gesamtleistung von Wind- und Solarenergie.

Auch bei Vervielfachung der Nennleistung bleibt der Systemmangel, die „Volatilität“ bestehen. Die erforderliche Ersatzkapazität wird derzeit noch durch die installierte konventionelle Leistung (Kohle, Kernkraft, Gas) abgedeckt. Mit dem Atomausstieg 2022 (Anteil der Stromerzeugung 12,5% 2020) und schleichendem Kohleausstieg bis 2038 (Anteil 24,1% 2020) ist die Stromversorgung für alle „Nachfrager“ gefährdet.

Vom politischen Kurzschluß der Energiewende zum Blackout

Die Stromversorgung in Deutschland ist akut gefährdet. Der nationale Stromausfall kommt immer näher. Hierüber gibt es einen breiten Konsens, von vielen Quellen geteilt: Bundesnetzagentur, BDEW, Bundesrechnungshof, BV Solarwirtschaft, (BSW) Dena, Umwelt-Bundesamt (UBA), McKinsey, Deutsche Bank Resarch, Wissenschaftlicher Dienst des Bundestages u.a. Die Bundesregierung und Regierungsparteien nehmen das nicht zur Kenntnis.

Die Stromleistung bzw. der Strombedarf in Deutschland ist derzeit 80 GW. Der Strombedarf schwankt zwischen rd. 40 und 80 GW (Tag u. Nacht, saisonal), d.h. das Stromsystem muß sicher 80 GW oder mehr vorhalten, damit der Bedarf jederzeit gedeckt werden kann. Die Nennleistung der Windanlagen (WEA) an Land (onshore) beträgt rd. 50 GW, auf See rd. 6 GW, Solaranlagen rd. 42 GW.

80 GW sind rd. 100 Kohlekraftwerke mittlerer Leistung. 74 Kohlekraftwerke sind noch am Netz.

Das heißt: Die Gesamt-Nennleistung von Wind u. Solar beträgt rd. 100 GW.

Diese Nennleistung, die über dem Höchstbedarf liegt, bringt durch die Volatilität aber nur für Windenergie eine gesicherte Stromversorgungs-Leistung von rd. 0,5%, und dies bei rd. 30.000 WEA an Land. Solar trägt 0,00% – also nichts bei! Bei Verdoppelung der WEA an Land erhöht sich die Sicherheit auf 1%, bei 90.000 WEA auf nur 1,5%.

Ein weiterer Ausbau von Volatilen mit gleichzeitigem Abbau von Kohle und Atom ergibt nicht nur rechnerisch den permanenten Strommangel. Das UBA hat in einer Studie vor Jahren das Land-Flächen-Potential für WEA mit 930 GW berechnet, das sind je nach Leistung der Anlage rd. 280-300.000 WEA mit einem Abstand von ca. 400-1000 m zur Wohnbebauung. Dieser Windwahn bleibt hoffentlich Utopie.

Wo kommt der zusätzliche Strombedarf für die Produktion von Windkraftanlagen her, wenn es Kohle und Atom nicht mehr gibt, muß man die Geisterfahrer dieser Energiepolitik fragen?

Weitere Stromerzeuger: Wasserkraft 3,8 GW = 3,7%, Biomasse 7,7 GW = 9,3% Anteil der Stromerzeugung. Hier ist das Potential aber topographisch und flächenmäßig erschöpft.

Windflauten und die Folgen von Januar bis Ende September 2020:

Die gesicherte Leistung der Windkraft betrug bis zum 30. September 2020 0,128 GW, dem am 08.08. aufgetretenen niedrigsten Einspeisewert. Das entspricht der Leistung von 1/10 Kernkraftwerk.

Für das 1. Quartal 2021 sind die Zahlen ähnlich. (Datenaufbereitung auf Basis der Bundes-Netzagentur, www.SMARD.de.)

Auch eine Verdreifachung der Nennleistungen bei Wind-und Solarstrom zeigt, daß der weitere Zubau mit nur fluktuierender Leistung naturgemäß immer ineffektiver wird. Der Wind weht, wann er will, mehr oder weniger und auch fast überhaupt nicht, dies von Nord bis Süd in Deutschland und Europa. Die Sonne ist nur am Tage bei Gutwetter nutzbar, in der Nacht aber nie!

Die schlechten Leistungswerte durch geringe Windhöffigkeit ergeben sich aus der Topographie und den Standorten und weisen hohe Unterschiede im Norden und Süden auf, weshalb bestimmte Bundesländer auch als Schwachwindgebiete mit höherer EEG-Vergütung privilegiert werden.

Die geplante Weiterleitung von „Überschuß-Strom“ vom Norden in den Süden durch Monstertrassen scheitert an technischen Problemen und am Widerstand betroffener Bürger. Nur: Wenn der Wind kaum weht, bleibt auch der Süden ohne Strom. Zudem haben die Nordländer beschlossen, als „Windretter“ den heimischen Windstrom und zu Gänze den „Überschußstrom“ selbst zu nutzen und in „Power to Gas“ zu investieren. Dies ist aber kein Beitrag zur Versorgungssicherheit.

Windparks sind weder ökonomisch noch ökologisch und schon gar nicht umweltfreundlich, zudem tragen sie fast nichts zur sicheren systemischen Stromversorgung bei.

Dies hat sich auch in Frankreich gezeigt, wo über 70% Atomenergie den Strom-Mix dominiert. Im Wettbewerb mit Atomkraft hat die Windenergie keine Chance und wird deshalb mit Milliarden subventioniert und privilegiert, u.a. mit Druck des Green Deal der EU.

Die Ausbauziele für Wind- und Photovoltaikanlagen sollen drastisch erhöht werden, obwohl bekannt ist, daß die sichere Stromversorgung – 24 h/Tag, 365 Tage/Jahr – auch bei einer Vervielfachung der Kapazitäten nie erreicht werden kann. Eine Umwandlung in Power-to-Gas und Rückverstromung ist hoch ineffizient und treibt die Stromkosten weiter. Strom-Mangelwirtschaft durch noch mehr Volatile Energiequellen zu beheben, ist ein Paradoxon.

Neue Gas-KW als Ersatz für Atom-KW, die derzeit einen Stromanteil von rd. 12% haben, sollen als „Brücken-Technologie“ ausgebaut werden, bis mehr Windstrom und Wasserstoff aus der Ferne irgendwann zur Verfügung stehen. Hier gilt das Prinzip „Nach mir – uns – die Sintflut!“

Die heiligen Klimaziele mit CO2-Reduzierung werden aber mit Gas statt Atom ins Gegenteil verkehrt. Die CO2-Emissionen steigen dabei um das 40-fache (Emission in Gramm pro kWh Gas = 490, Atom = 12).

Das Energiesystem mit „Volatilen Energien“ mit Risikofaktoren für große Blackouts. Die über 30.000 Windanlagen und Millionen von Solaranlagen sind durch die Volatile Erzeugung und die nicht lösbare Ungewißheit der zukünftigen Windleistungen das größte Risiko für Blackout. Hinzu kommt noch die Fehleranfälligkeit in der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) für die hohe technische Systemkomplexität in der Digitalisierung mit Erzeugungs- und Verbrauchsanlagen.

Für die „Mangelwirtschaft der Wind- und Solarenergie“ soll ein zusätzliches, nicht inhärent sicheres „Mangel-Management“ aufgebaut werden, das die Stromnachfrage extrem kurzfristig steuert, d.h. Abschaltung von der Stromversorgung und Priorisierung. Betriebe und Haushalte, die als nicht systemrelevant gelten, werden digital vom Stromnetz getrennt.

Wie lange der Stromentzug dauert, hängt von der nationalen Wetterlage ab und von der Importverfügbarkeit vom Strom. Da EU-Länder und andere Nachbarländer ebenfalls Kapazitäten abbauen oder den Energie-Mix verändern, wie z.B. die Schweiz, oder zum gleichen Zeitpunkt einen hohen Strombedarf haben können, ist dies unkalkulierbar wie Russisches Roulette.

Selbst kurze Stromunterbrechungen führen bereits zu hohen Schäden für Menschen, Wirtschaft und öffentliche Infrastruktur. Die Folgen eines Blackouts hat vor Jahren der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages ausführlich dargestellt.

Speicher – die teure Utopie zur Bewältigung der Volatilität. Die Volatilität der VEE erfordert für die absolut sichere Stromversorgung ohne Fossile und ohne Kernkraftwerke einen utopischen Speicherbedarf. Pumpspeicher fallen wegen der Topographie aus.

Die Gesamtkosten von Batteriespeichern für nur 14 Tage Strombedarf von rd. 20 TWh mit gigantischem Rohstoffverbrauch, Betriebskosten und Investitionskosten für 20 Jahre betragen rd. 60 Billionen €, für fünf Tage Speicherkapazität ca. 20 Billionen € (Batteriekosten Quelle Bundestag). Speicherkapazität für 10 Stunden kostet ca. 2 Billionen €. Den Kostenwahnsinn zeigt auch eine Studie der Leopoldina der Deutschen Akademie der Wissenschaften.

Auch Wasserstoff ist keine bezahlbare Lösung für „Stromspeicher“, sondern für externe Anwendungen in der Industrie und für Mobilität bei Verfügbarkeit von Strom unter 2 Cent/kWh.

Die utopische Regierungsstrategie, „Grünen Wasserstoff aus Wind und Sonne“ aus Afrika, der Ukraine oder dem Nahen Osten zu importieren, gleicht einer Fata Morgana.

Es widerspricht technischer und wirtschaftlicher Vernunft, den Systemmangel der VEE mit „Speichern“ zu lösen, ohne auch nur eine kWh Strom zu erzeugen! Die Energiewende, nur mit Wind und Sonne, ist ohne Speicher nicht machbar und mit Speicher unbezahlbar!

Wirtschaften nach Wetterlage ist keine Option

Produktion, Wirtschaften und Leben nach Wetterlage – das kann keine Option sein! Die eingeleitete Umstellung der Stromerzeugung vom Nachfrageprinzip zum Angebotsprinzip setzt aber auf diese Option. Regionaler und partieller „Lastabwurf“, „flexible Produktion“ sind Schlagworte für Strommangel. Kunden-Lieferanten-Verkettungen werden bei Stromarmut beeinträchtigt und die Produktionskosten in vielen Bereichen verteuert.

Das BMBF fördert im Großprogramm Generation 2030, Industrieprozesse flexibel mit Energie zu versorgen und die Sektoren Wärme und Verkehr im System flexibel zu beschränken und zu verbinden. Abschaltungen von Alu-Produktion und anderen energieintensiven Betrieben oder Infrastruktur (Hafen u.a.) werden teuer und schmerzlich.

Im EEG-Gesetz ist die Digitalisierung der Energiewende gefordert, um bei Strommangel „Lastabwurf“ zu betreiben, d.h. Privatverbraucher und Wirtschaft werden regional und verbrauchsspezifisch vom Stromnetz getrennt. Der Mangel wetterabhängiger Stromerzeugung mit zu geringer Back-up-Leistung führt zu Stromlücken nach Wetterlage und zur Gefährdung in allen Bereichen des privaten und wirtschaftlichen Handelns.

Viele Betriebe versuchen, eigene Stromproduktion aufzubauen, die aber selten autark sein kann und Finanzmittel für produktive Investitionen bindet. Zudem wird noch EEG-Umlage für Eigenstrom gezahlt.

Last-Management ist die Garantie für den Abbau der Industrie, Wohlstandsverlust und Verschlechterung der Lebensbedingungen.

Lieferketten, Wirtschafts- und Energiestrukturen sind existentiell für Lebensqualität und Wohlstand – Stromausfall durch Strommangel wird von der Regierung rigoros mißachtet.

Dies trifft viele Bereiche der Wirtschaft, Mobilität, Gesundheitswesen und Landwirtschaft und alle Bürger.

Bis zum Jahre 2000 haben sich die Bürger im Westen über Verletzlichkeit der Strukturen in der Strom- und Warenversorgung kaum Gedanken gemacht. Katastrophen in der Welt hatten kaum direkten Einfluß. Dann kamen aber Szenarien wie Geldsystem- und Eurokrise, Staatsverschuldung, Demographie, Migration und dann der Klimawandel. Dies wurde aber im Alltag höchstens durch Steuer- und Abgabenerhöhungen sowie Inflation wahrgenommen.

Erst mit Corona und den zwangsvollstreckten Lockdowns hat sich das Leben radikal verändert. Produktions- und Beschäftigungseinbruch, Einkommensverluste, Beschränkung der Mobilität national und global, Beschränkung der Einkaufsmöglichkeiten und persönlichen Kommunikation haben eine starke Schleifspur hinterlassen. Besonders betroffen war das Gesundheitswesen mit katastrophalem Politik-Management, das durch Ahnungslosigkeit und Inkompetenz wie Überforderung der Verwaltung gezeichnet war. Es fehlten Masken, Beatmungsgeräte, Krankenbetten und medizinisches Personal.

Die Unterbrechung von Lieferketten sieht man am Beispiel von Hygienepapier, das im ersten Lockdown gehamstert worden ist. Dies war kein Mangel der Produktion, sondern ein Vorratskauf der Verbraucher.

Auch wenn der Papierproduzent eine eigene Gas-Stromversorgung hätte, ist er von der sicheren Zulieferung vieler Produkte abhängig: Verpackungsmaterial, Etiketten, Paletten, Ersatzteile u.a.m. Fällt auch nur ein Artikel aus, ist die Produktionskette unterbrochen, wenn im eigenen Lager das Produkt nicht mehr vorhanden ist. Ein Lieferant kann bei längerem Stromausfall auch keine Ware ausliefern, weil die Lagerwirtschaft ohne Strom tot ist. Bei verderblicher Ware gibt es Totalausfall.

Notstromaggregate gibt es selten und Solarstrom auf dem Dach wird ja ins Netz eingespeist, das heißt, ohne sichere öffentliche Stromversorgung bricht der Warenkreislauf zusammen.

Die Bedrohung des Industrielandes Deutschlands besteht u.a. in der marodierenden Stromversorgung mit hohen Preisen und CO2-Steuer. Mit einer „Grünen Energie-Klimapolitik“ ist die zuverlässige Versorgung mit Strom „so was von gestern. Wir müssen uns davon verabschieden, daß Strom immer verfügbar ist“ – so Frau Kotting-Uhl, Grüne Vorsitzende des Umweltausschusses des Bundestages.

Die Kohle-KW sollen den Grünen zufolge bis 2030 abgeschaltet werden (24,1%) und Strom nur noch angebotsorientiert zur Verfügung stehen. Die Industrie, Beschäftigung und Wohlstand werden dann schnell erodieren und die Normalbürger werden durch das Klima arm!

Für Arme und die produktive Mittelschicht sind die „Klimakosten bedrohlicher als der Klimawandel“. Das extrem markt-, verbraucher- und bürgerfeindliche „Erneuerbare Energie-Gesetz“ (EEG) privilegiert Wind- und Solarbranchen zu Lasten anderer mit jährlich rd. 30 Mrd.€. Durch Ausschaltung von echtem Wettbewerb durch Atom- und Kohleausstieg entsteht ein Energiemonopol, das andere Markteilnehmer diskreditiert, Fortschritt in der Technologie verhindert und Energiekosten verteuert. Der Wohlstand wird dort steigen, wo die Energie preiswert und sicher angeboten wird. Allein dort wird auch die Umwelt profitieren.

© Strom-Report/cc
Der Strommix in Deutschland 2020: Wind u. Solar = 37,4% = 183 TWh, Kohle = 24,1% = 118 TWh, Erdgas = 12,1% = 59 TWh.

Klima-Vorbehalt: Das Bundesverfassungsgericht hat am 29.4. 2021 die Grundrechte unter Klima-Vorbehalt gestellt. Der deutsche Richter Justus Lex zieht Bilanz: „Einen echten Grundrechts- und Freiheitsschutz der Bürger, der nach dem Grundgesetz dem Bundesverfassungsgericht obliegt, wird es nicht mehr geben.“

Nun wetteifern die Altparteien um sogenannte Klima-Maßnahmen und zerstören viele Bereiche der Wirtschaft, verschlechtern die internationale Wettbewerbsfähigkeit, und am Ende folgen hohe Beschäftigungs- und Einkommensverluste.

Die Internationale Energieagentur fordert in ihrem neuen Bericht den Totalumbau des Energiesektors in der EU, darunter schon ab 2025 ein Verbot von neuen Öl- oder Gasheizungen. Das Ziel: nur noch erneuerbare Energien – und Kernkraft. Im Jahr 2050 müsse der Energiesektor weitgehend auf erneuerbaren Energien statt fossilen Brennstoffen beruhen. Zwei Drittel der gesamten Energieversorgung im Jahr 2050 würden aus Wind, Sonne, Bioenergie, Geothermie und Wasserkraft stammen, schreiben die Expertinnen und Experten.

Autos würden hauptsächlich mit Strom betrieben, die Luftfahrt setze weitgehend auf Biokraftstoffe und synthetische Kraftstoffe. Das Ziel: „Im Jahr 2050 stammen fast 90 Prozent der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen. (…) Der Rest kommt größtenteils aus der Kernenergie.“ Die Energieagentur folgt den Vorgaben des Green Deal und Great Reset.

Digitalisierung und E-Mobilität – ohne Strom?

Digitalisierung – Chancen und Risiken. Wenn man sich an die Fakten hält, hat die Politik bis heute nur wenig erreicht, um Deutschland als eine führende Industrienation auf das Zeitalter der Digitalisierung vorzubereiten. Wie in vielen Bereichen gibt es zahlreiche Konferenzen, Kommissionen, Fachtagungen, Arbeitskreise und Ankündigungen, aber immer noch eine lückenhafte und schlechte digitale Infrastruktur. Im OECD-Vergleich steht Deutschland nur an Platz 32 unter den Industrienationen. Dies ist für den Wirtschaftsstandort und die Implementierung neuer Technologien eine große Gefahr. Hinzu kommt noch, daß die hohen Strompreise mit einer labilen, volatilen Stromversorgung die Wettbewerbsfähigkeit und Zuverlässigkeit der Digitalisierung stark schwächen.

Der stark wachsende, gigantische Strombedarf der Digitalisierung durch die „Cloud“, d.h. die großen Rechenzentren, wird von der „Klimapolitik“ ausgeblendet. Die „Cloud“ als hochsensible Lebensader der Wirtschaft wird bei Stromknappheit bzw. -abschaltung eine Wirtschaftskrise auslösen. Bei Stromausfall durch Strommangel helfen Dieselaggregate nur kurzfristig. Dann wird politisch priorisiert wohl eher der Strom von Privathaushalten oder anderer Stromverbraucher abgeschaltet. Die EU will in einer „Cloud-Initiative“ 2 Mrd. Euro bereitstellen und die EU-Staaten weitere 4,7 Mrd.€ für den Bau europäischer Cloud-Fabriken. Gleichzeitig soll die Stromproduktion auf volatile Energieträger umgestellt werden. Russisches Roulette!

Die Kernfrage zur E-Mobilität, woher die zusätzliche Strommenge kommen soll, ist nicht beantwortet. Die Engpässe durch die Abschaltung der letzten AKW 2022 stellen die Versorgungssicherheit bereits jetzt in Frage. Für ein Zehntel des heutigen PKW-Bestandes als E-Auto müßten mindestens 10.000 WEA installiert werden, nur um die Bruttostrommenge zu produzieren. Die derzeit 300.000 E-PKW werden wahrscheinlich bei Strommangel zuerst von einem Auflade-Verbot betroffen sein, da die Stationen digital sofort abzuschalten sind. So hat der Kunde eine Großbatterie auf Rädern!

Stromausfall durch Strommangel wird von der Regierung rigoros mißachtet. Die hohe Volatilität von Wind und Solar kann nach Abschaltung der AKW 2022 (12,5 %) und Teil-Stillegung von Kohle-KW (24,1%) nicht mehr ausgeglichen werden. Mit dem Hochfahren und Teilausbau von Gas-KW sind die bereits abgeschalteten Kohle-KW z.T. kompensiert worden. Erdgas weist aber über die Wertschöpfungskette (Förderung, Transport bis zur Produktion und Methan-Freisetzung) nicht weniger Emissionen aus als Kohle. Zudem wird die Nutzung von den Grünen abgelehnt und ist auch in der EU umstritten. Die Nordstream 2-Pipeline wird zudem von den USA bekämpft.

Die weitere Stillegung von Atom- und Kohle-KW gefährdet massiv die Stromversorgung. Woher der Strom kommen soll, bleibt im Dunkeln. Es fehlen bis zu 50 Gigawatt gesicherter Leistung, was einem Russischen Roulette der Stromversorgung entspricht. Es ist sehr unwahrscheinlich, daß rechtzeitig neue Gas-KW als Ersatz ans Netz gehen können. Der steigende Strombedarf für Digitalisierung, E-Mobilität, Wärmesektor fordert eine weitere mittelfristige Stromleistung von über 30-50 GW.

Der richtige Weg in die Zukunft

Mit dem Einsatz von Kernkraft mit hoher Energiedichte gibt es keinen Widerspruch zwischen wirtschaftlicher Effizienz, Wirtschaftswachstum, Wohlstand für alle, Umwelt- und Naturschutz und fast keine CO2-Emissionen.

Nur mit dieser Energiestrategie werden die Abhängigkeit von der Natur reduziert und die natürlichen Lebensgrundlagen der Menschen gesichert, die Umwelt geschont und durch Technologien eine Anpassung an den immerwährenden Klimawandel möglich. Dies gilt auch für die Stromerzeugung, E-Fuels für Mobilität zu Lande, zu Wasser und in der Luft, Grundstoffindustrie, den Wärmesektor, die Infrastruktur, Landwirtschaft und Digitalisierung.

Die zukunftsfähige Gestaltung der Wirtschaft und Umwelt kann nur durch technologische Intelligenz, durch Forschung und Ingenieurskunst in einem Wettbewerb der besten Lösungen gelingen.

Das Primat der Naturwissenschaft ist anzuerkennen, und Energiepolitik muß sich am Wohl von Mensch, Natur und Wirtschaftsstandort orientieren und nicht an ideologischen und machtpolitischen Zielen. Deshalb ist eine Energie-Technologie einzusetzen, die mit hoher Energiedichte Strom effizient und emissionsarm zu geringstmöglichen Kosten produziert.

Ayn Rand, eine russisch-US-amerikanische Bestsellerautorin für Ökonomie u. Philosophie: „Man kann die Realität ignorieren, die Folgen von Realitätsignoranz hingegen nicht.“

Die Folgen treffen uns alle

Das Gesundheitswesen hat sich in der Corona-Pandemie leider in vielen Bereichen als nicht so stabil gezeigt, wie von Politik und Teilen der Medizin behauptet. Auch fehlende Kompetenz der Politik sowie mangelnde Ausstattung in IT und Logistikmanagement in Gesundheitsämtern haben eine effektive Pandemiebekämpfung verschleppt. Nur mit kreativen Unternehmen ist es gelungen, die von der Politik vergessenen Vorsorgemaßnahmen wie Atemschutzmasken, Schutzkleidung, Desinfektionsmittel, Testmaterialien und Impfstoffe herzustellen und zu liefern.

Auch der Personalmangel im Gesundheits- und Pflegedienst hat weitere eklatante Mängel aufgezeigt. Der Arbeitsalltag von hochqualifiziertem Fachpersonal sollte von repetitiven und einfachen Aufgaben befreit werden, die von Robotik schneller und ohne Gesundheitsrisiko für das Personal erledigt werden können. So können Labor Robots und Mobile Zweiarm-Cobots medizinische Laboraufgaben in hoher Leistung, Medikamentenvorbereitung, Materialzuteilung übernehmen und auch Wäsche und Tabletts in die Zimmer bringen. Auch die Digitalisierung von Prozessen und Datenkommunikation steht weit hinter den Möglichkeiten zurück.

Gesundheits-Vorsorge-Management ist eine der wichtigsten Aufgaben mit höchster Priorität und darf nicht noch mehr der „Kostendämpfung“ unterworfen werden. Viele Bürger und vor allem Betroffene haben den Eindruck, daß Deutschland sich nicht rechtzeitig auf eine Pandemiekrise vorbereitet hat, sondern sich auf Klimaabsolutismus, EU und Eurorettung, Migration und Multilateralismus fokussiert und dabei die Bürger aus dem Blick verloren hat.

Besonders im Gesundheitswesen ist die inhärent sichere Stromversorgung Lebensgarantie, und eine Strom-Mangelwirtschaft kann schnell tödlich werden!

Recycling als intelligente Ressourcennutzung. Am Anfang aller Recherchen muß aber die Energiefrage gestellt und beantwortet werden, um eine zukunftsfähige Entwicklungsplanung aufbauen zu können. Mit welchen Energiequellen und zu welchen Kosten unter Berücksichtigung von Flächen- und Naturnutzung können Rohstoffe abgebaut und genutzt werden? Auch für Recycling ist die Kostenfrage der Energie für die Preisbestimmung der recycelten Stoffe ein entscheidender Faktor, der die ganze Produkt- und Lieferkette im Inland und für den Güterexport betrifft. Die komplexen gebrauchten Stoffe können nur mit High-Tech-Anlagen und Sensorik unter Beachtung von Qualität, Hygiene, Umwelteinflüssen (Wasser- und Energieeinsatz) einer wertigen Wiederverwendung zugeführt werden.

Nur mit einer Kombination aus umfassendem Anwendungs- und Technologiewissen können Wertstofffraktionen mit höherer Reinheit aus den Recycling- und Abfallströmen extrahiert werden, was den Verwertungsertrag maximiert. Um eine präzise und gesicherte Erkennung der verschieden Materialien und Stoffe im Mix zu garantieren, sind eine Vielzahl von Sensoren nötig, die hochauflösend die unterschiedlichen Materialeigenschaften differenzieren und im Bildverarbeitungssystem verarbeiten. Auch die Lichtverhältnisse und Temperatur am Arbeitsort müssen für Recycling-Sortiereffizienz beachtet werden. Die absolute Strom-Versorgungssicherheit mit inhärent sicherer und effizienter Erzeugung zu geringen Stromkosten ist die Voraussetzung für die Nutzung des Recyclingpotentials national und global. Da Recycling einen hohen Stromeinsatz und Verfahrenssicherheit bedingt, ist Kernenergie mit Prozeßwärme von 1000 °C auch die Lösung, um aus Industrieabfällen Wertstoffe zu gewinnen.

Wege in die Zukunft