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Neue Solidarität
Nr. 31, 5. August 2021

Wissenschaft und Wirtschaftsentwicklung können Blackouts und Sterben verhindern

Von Marcia Merry Baker und Stanley Ezrol

Das Schiller-Institut veranstaltete am 24. Juli eine internationale Online-Konferenz zum Thema „Es gibt keinen ,Klimanotstand‘: mit Wissenschaft und Wirtschaftsentwicklung Blackouts und Sterben verhindern“. Innerhalb kurzer Zeit wurde die Konferenz von Tausenden im Internet angesehen, und sie dient als Sammelpunkt besonders im Kampf gegen den „New Green Deal“ in den USA.

Die Konferenz fand zu einem Zeitpunkt statt, an dem die grüne Hysterie eskaliert, die den „Klimawandel“ und CO2-Emissionen für die verschiedenen schweren Katastrophen verantwortlich macht, die sich derzeit ereignen, wie die Überschwemmungen in Nordmitteleuropa, China und Indien, die Dürre und Hitzewelle im Westen Nordamerikas und die Warnungen vor Stromausfällen in diesem Sommer in weiten Teilen der Vereinigten Staaten.

Die Vorträge und Diskussionen der 20 Redner aus acht Ländern und sechs US-Bundesstaaten machten deutlich, daß diese Katastrophen nicht auf den Klimawandel zurückzuführen sind, sondern auf Wetterereignisse, deren Schadensausmaß in direktem Zusammenhang mit mangelnder Infrastruktur steht. Außerdem wird es, wenn die grüne Agenda fortgesetzt wird, zu massenhaften Stromausfällen und einer Entvölkerung kommen.

Zu den Podiumsteilnehmern gehörten Wissenschaftler, Ingenieure, pensionierte Militärs, selbständige Landwirte, ein Arzt, ein Abgeordneter und andere, von denen viele in ihren jeweiligen Sektoren den Kampf gegen die grünen Axiome und für fortschrittliche Energie- und Infrastruktursysteme führen. Aus der Konferenz heraus wurden Ideen für noch konzertiertere Aktionen ausgetauscht, die konkrete Projekte für Wassermanagement, Ausbau der Atomkraft und vor allem die Sicherheit der öffentlichen Gesundheit betreffen. Zu den konkreten Projekten gehören das Transaqua-Projekt zur Wiederauffüllung des Tschadsees in Afrika, die North American Water and Power Alliance (NAWAPA) in Nordamerika sowie Prioritäten für die Kernenergie, darunter Mikro-Kernkraft, kleine modulare Reaktoren und mehr.

Ein Kerntechnikexperte mit langjährigen Erfahrungen faßte die Diskussion des Tages mit den Worten zusammen, dieser Dialog sei so beeindruckend gewesen, daß er auf einer Stufe mit dem Davos-Forum stand – einer 50 Jahre alten Institution –, nur daß die Veranstaltung des Schiller-Instituts dem Guten diene und Davos einer Bande elitärer Milliardäre.

Die Hauptrede hielt die Gründerin und Präsidentin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche. Sie prangerte wiederholt das grüne Axiom an, der Mensch sei schlecht und verschmutze und zerstöre die Natur. Ganz im Gegenteil stehe die schöpferische Natur des Menschen im Einklang mit der Entwicklung des Universums.

Grün ist „gegenseitig zugesicherte Vernichtung“

Die Konferenz wurde mit einem Video einer Rede von Lyndon LaRouche aus dem Jahr 1985 zu diesem Thema eröffnet, sie trug den Titel „Wissenschaft ist gut“. LaRouche sagt darin: „Das Gute ist die Kraft des Geistes, dieses Prinzip der Vernunft als die gesetzmäßige Ordnung des Universums zu erkennen...“

Die Konferenz hatte zwei Sitzungen, die erste über „Die wirtschaftlichen Auswirkungen des grünen Wahnsinns“ mit Berichten aus erster Hand aus Europa und den Vereinigten Staaten über Überschwemmungen, Verschlechterung der Stromversorgung und Angriffe auf die bäuerliche Landnutzung – alles auf der Grundlage der Agenda des Green New Deal.

Jason Ross, Wissenschaftsberater des Schiller-Instituts, eröffnete und beendete das erste Panel, indem er hervorhob, daß die „Beziehung der Menschheit zur Umwelt“ in der Fähigkeit liegt, Gutes zu bewirken. Außerdem „sind wir keine auf die Erde begrenzte Spezies“. Man müsse nur betrachten, welche großartigen Möglichkeiten sich durch die Raumfahrt auftun, wie etwa astronomische Beobachtungen von der erdabgewandten Seite des Mondes aus.

Zwei der elf Redner dieser Runde sind prominente europäische Anführer von Initiativen, die die zentralen Lügen und Modelle hinter der Behauptung diskreditieren, daß CO₂-Emissionen aus menschlichen Aktivitäten einen zerstörerischen Klimawandel verursachen: Franco Battaglia ist Professor für Physikalische Chemie an der Universität Modena und war 2019 Mitinitiator der Petition „Es gibt keinen Klimanotstand“, die von vielen hundert Wissenschaftlern unterzeichnet wurde. Guus Berkhout ist emeritierter Professor für Geophysik und Präsident der Stiftung CLINTEL (Climate Intelligence); er ist auch Mitglied der Niederländischen Akademie der Ingenieurwissenschaften und der Königlichen Niederländischen Akademie der Wissenschaften. Der Titel seines Vortrags lautete: „Hört auf, den Klimawandel für euer Versagen verantwortlich zu machen“.

Battaglia nahm mit Hilfe von Grafiken die Klimamodelle für die globale Erwärmung auseinander und zeigte, daß sie nicht in der Lage sind, vergangene Phänomene und aufgezeichnete Trends zu erklären. Berkhout gab einen illustrierten historischen Überblick über Überschwemmungen in seiner Heimat, den Niederlanden, die gerade erst in diesem Monat große Schäden erlitten. Im Maas-Becken waren die Überschwemmungen dort am schlimmsten, wo in den Zuflüssen und Nebenflüssen die Pumpwerke, Kanäle und Binnendeiche nicht gewartet wurden. Es gab schon schlimmere Überschwemmungen in der Vergangenheit, und es gab auch das Beispiel der berühmten niederländischen hydraulischen Schutzanlagen, wie die Deltawerke. Berkhout machte sich über den Vizepräsidenten der EU-Kommission, seinen Landsmann Frans Timmermans, lustig, „der jedes Elend auf den Klimawandel schiebt“.

Einen dramatischen Bericht über die Überschwemmungen in Deutschland lieferte der niedersächsische Bauernaktivist Christian Lohmeyer, der im Vorstand des Landvolks Mittelweser sitzt. Am 15. Juli nahm Lohmeyer eine dreiminütige Videoerklärung auf, nachdem er von einem befreundeten Landwirt aus dem Kreis Ahrweiler bei Bonn über die ungeheuerliche Untätigkeit der dortigen Behörden gehört hatte, die dann für ihre eigene Fahrlässigkeit den „Klimawandel“ verantwortlich machten. Lohmeyer prangerte die Behörden und die Grünen an, die den Landwirten vorwerfen, durch den Anbau von Lebensmitteln die Umwelt zu schädigen, aber selbst nichts tun, während hundert Menschen sterben. „Das ist nicht der Klimawandel.“ In Ahrweiler seien 50 Landwirte nachts um 3 Uhr mit ihren Traktoren und Geräten ausgerückt, um Leben zu retten und zu schützen, was sie konnten, während die Behörden überhaupt nichts taten! Es gab nicht einmal eine Kontaktperson.

Paul Driessen, ein bekannter Wissenschaftsanalytiker aus den USA und Autor des Buchs Öko-Imperialismus: Grüne Politik mit tödlichen Folgen, gab eine Bilanz der grünen Lügen in vielen Bereichen, wie z.B. falsche Angaben über die Anzahl und Intensität von Hurrikans. Er erinnerte an vergangene Schneestürme, Wirbelstürme und Hurrikane und prangerte die „Betrüger“ an, die dem Klimawandel statt dem fehlenden Schutz vor schlechtem Wetter die Schuld geben. Er schloß mit einer Warnung vor den Folgen des Umstiegs auf „intermittierenden, unzuverlässigen“ Wind- und Solarstrom: „Wenn Sie das tun, verdienen Sie, was Sie bekommen.“

Der deutsche Spezialist Alwin Burgholte, Professor Emeritus der GADE-Hochschule Wilhelmshaven, hielt einen Vortrag zum Thema „Die zunehmende Gefahr von Blackouts durch Wind- und Solarenergie“. Er ließ vergangene Ausfälle und deren Ursachen Revue passieren, z.B. den Blackout in New York 2003 und den Beinahe-Zusammenbruch des Stromnetzes in Europa im Januar 2021, und betonte die offensichtlichen Notwendigkeiten für die Stabilität. Schon ein kleiner Ausfall kann wochenlange Arbeiten zum Wiederaufbau des Netzes erfordern.

Widerstand in US-Bundesstaaten

In den USA hat die Elektrizitäts-Aufsichtsbehörde NERC (North American Electricity Reliability Corporation) eine Karte von Gebieten des Landes veröffentlicht, in denen die Wahrscheinlichkeit von Stromausfällen von Juni bis September 2021 sehr hoch ist, weil die Grundlast der Stromerzeugung nicht mehr ausreicht.

Die beiden US-Bundesstaaten Iowa und Kansas sind besonders gefährdet, weil fast die Hälfte ihres Stroms aus Solar- und Windkraft kommt. Landessenator Mike Thompson aus Kansas, ein professioneller Meteorologe, berichtete, daß sein Bundesstaat über 3100 Windturbinen verfügt und plant, weitere 1000 hinzuzufügen. In Kansas stammen 43% des Stroms aus Wind- und Solarenergie, in Iowa sogar 49%. Aber in der extremen Kältewelle im Februar 2021 war die Stromerzeugung aus Wind- und Solaranlagen fast null, vergleichbar der Katastrophe in Texas. Die potentielle Beeinträchtigung der Landwirtschaft und der Nahrungsmittelindustrie sei enorm, da Kansas und Iowa jeweils den ersten oder zweiten Platz in den Bereichen Weizen, Mais, Schweinemast, Eier und Sojabohnen einnehmen. Bei Rindern liegen sie nach Texas an zweiter Stelle.

Andy Olson, ein Farmaktivist aus Minnesota, berichtete, wie anfällig die Stromversorgung in den Staaten des US-Farmgürtels ist. Er widerlegte die Vorstellung, gasbefeuerte Spitzenlastkraftwerke reichten als Reserve, wenn die Windturbinen ausfallen. Sieben Kohlekraftwerke in Minnesota wurden auf Gas umgestellt, aber die Logistik und enormen Kosten der Beschaffung und Nutzung des Gases verhindern, daß dies funktioniert.

Angel Cushing, eine führende Farmaktivistin aus dem östlichen Kansas, berichtete über den grünen Angriff auf die landwirtschaftliche Landnutzung. Er kommt in Form von Flächennutzungsplänen, Nutzungsrechten, Bundesvorschriften und grünen Manövern der Elite im Namen der Erhaltung der Natur, mit schicken Bezeichnungen wie „Viewscape“. Dazu gehört eine Kampagne, im Namen der Pflege historischer Stätten („Heritage Area“) auf immer mehr Land die landwirtschaftliche Nutzung zu verbieten. Dies alles ist Teil des Plans „30×30“, unter dem laut Präsident Bidens Exekutivanordnung 14008 bis zum Jahr 2030 30% der Land- und Wasserfläche der USA jeglicher wirtschaftlichen Nutzung entzogen werden sollen. Gerade eine Woche zuvor hatte das US-Amt für Landmanagement eine virtuelle Bürgerversammlung zu einem Plan veranstaltet, ein riesiges Amerikanisches Prärie-Reservat mit Zentrum in Montana zu schaffen, das über 3 Mio. ha groß sein soll, größer als der Libanon: Dort soll es keine traditionelle Viehweide mehr geben, sondern nur noch Bisons.

Merkel ist „Symbol des gescheiterten Deutschlands“

Die zweite Konferenzsitzung war ein lebhaftes Symposium, das ein für allemal die Vorstellung widerlegte, die Menschheit sei unfähig, durch Wissenschaft eine neue Phase des Fortschritts für uns alle zu gestalten. Co-Moderator Dennis Speed ehrte zu Beginn vier mit dem Schiller-Institut bekannte Wissenschaftler, die nach Karrieren in Forschung und Entwicklung im letzten Jahr verstorben sind: Tom Wysmuller, ein NASA-Wissenschaftler, der seine NASA-Kollegen und andere dafür organisierte, die Behauptung zu widerlegen, daß der menschliche Fortschritt der Erde schade, Dennis Avery, der Studien zur Entwicklungswissenschaft insbesondere in der Landwirtschaft veröffentlichte, Hal Doiron, ein NASA-Wissenschaftler, der an der Entwicklung der Mondlandefähre und des Space Shuttle beteiligt war, und Freeman Dyson, ein Astrophysiker, der über die Vorteile von CO2 aufklärte und Behauptungen über dessen bösartigen Auswirkungen entkräftete.

Nach dieser Einführung folgte die Grundsatzrede von Helga Zepp-LaRouche, die pointiert die beschämende Rolle der derzeitigen Staatsführungen des „Westens“ darstellte. Bundeskanzlerin Angela Merkel sei das „Symbol für das gescheiterte Deutschland“, dies beweise u.a. Merkels unbelehrbare Entscheidung, aus der Kernenergie und jetzt auch aus Kohle und fossilen Brennstoffen auszusteigen, obwohl es keinen Ersatz dafür gibt, um Deutschland als moderne Nation funktionsfähig zu halten.

Zepp-LaRouche verurteilte ganz besonders, daß Merkel präzise Warnungen vor den Überschwemmungen, durch die in Deutschland mehr als 170 Menschen starben, drei Tage lang ignorierte; man hätte diese Menschen retten können, wenn die Regierung entsprechende Maßnahmen ergriffen hätte, um sie in Sicherheit zu bringen. Und anstatt die Verantwortung dafür zu übernehmen, habe Merkel die Schuld auf den „Klimawandel“ geschoben. Zepp-LaRouche erklärte zur Haltung von Merkel und der Führung der westlichen Länder allgemein:

Der südafrikanische Nuklearingenieur Dr. Kelvin Kemm, der in den USA jenseits des offiziellen Washington durch das Schiller-Institut bekannt geworden ist, beschrieb kurz und bündig die Notwendigkeit des Ausbaus der Kernenergie in Afrika und berichtete, daß sich immer mehr afrikanische Länder darauf vorbereiten. Nach einer kurzen Lektion in der Klimageschichte der Erde, die mit dem Mythos der „menschengemachten globalen Erwärmung“ aufräumte, umriß Kemm Pläne für die Energiezukunft Afrikas.

Kemm lehnte nicht nur die gescheiterten Solarpanel- und Windmühlentechnologien ab, er wies darauf hin, daß auch Wasserkraft für Afrika keine Lösung sei, weil sie nach Dürren bis zu fünf Jahre lang nicht funktioniert, dann sei die Wasserkraft genauso nutzlos wie die Solarenergie nach Sonnenuntergang.

Dr. Kemm arbeitet an der Entwicklung von Kleinen Modularen Reaktoren (SMRs) und Mikroreaktoren. Diese Stromerzeuger können in Massenproduktion hergestellt und per Zug oder LKW transportiert werden, um Energie für eine begrenzte Abnehmerschaft wie einen Industriekomplex oder eine mittelgroße Stadt bereitzustellen. Sie sind einfacher einzurichten und zu nutzen als großangelegte Reaktoren, die Teil eines nationalen Stromnetzes sind.

Die entscheidende Bedeutung des Wassers

Dr. Kemm schloß mit einer Ironie: „Wenn man in die Vergangenheit zurückblickt, ist immer dann, wenn es Perioden der globalen Erwärmung gab, dies mit Gesundheit, Wohlstand und Prosperität zusammengefallen. Ernten wuchsen. Seewege öffneten sich. Das Eis schmolz. Pässe über Berge wurden frei und die Menschen konnten leichter von einer Region in die andere gelangen. In der Periode der globalen Abkühlung fielen die Ernten aus und das Eis zwang dazu, Handelswege zu schließen.“

Konteradmiral der US-Marine a.D. Marc Pelaez, ehemaliger Leiter der Marineforschung und Vizepräsident einer Schiffbaufirma, ist jetzt Mitglied des von Helga Zepp-LaRouche und der ehemaligen Leiterin des US-Gesundheitsdienste Dr. Jocelyn Elders gegründeten Komitees für den Zusammenfall der Gegensätze (Coincidentia oppositorum), das sich zum Ziel gesetzt hat, gegensätzliche Ansichten miteinander zu versöhnen, um die Probleme zu lösen, mit denen die Menschheit jetzt konfrontiert ist.

Admiral Pelaez bezog sich auf Zepp-LaRouches Vorschlag für einen weltweiten Aufbau und Wiederaufbau, angefangen mit einem modernen Gesundheitswesen in jedem Land der Welt. Ein erster Schritt bestünde darin, überall für sauberes Trinkwasser zu sorgen. Er schlug vor, daß das Komitee und das Schiller-Institut eine technische Konferenz abhalten, um über die Planung dieses Projekts zu diskutieren.

In der US-amerikanisch-mexikanischen Grenzregion herrscht Wasserknappheit. Alberto Vizcarra, Koordinator der Bürgerbewegung für Wasser in Mexiko, beschrieb dies als Folge von zwei Umständen: erstens der Beschaffenheit der Umwelt in der Großen Amerikanischen Wüste. Und zweitens, daß die entsprechenden Vereinbarungen zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten vor langer Zeit getroffen wurden, als die Bevölkerung an der Grenze um den Rio Grande 15 Millionen betrug. Heute sind es 100 Millionen, die Anforderungen auf beiden Seiten haben sich also drastisch verändert.

Vizcarra erinnerte daran, daß während der Regierung des mexikanischen Präsidenten Adolfo López Mateos, dessen Amtszeit ungefähr mit der von Präsident John F. Kennedy in den USA zusammenfiel, ein gewaltiges Wasserprojekt zwischen den USA und Kanada im Gespräch war, die North American Water and Power Alliance (NAWAPA). Zur gleichen Zeit wurde in Mexiko ein ebenfalls sehr umfangreicher Nordwest-Wasserplan (PLHINO) in Erwägung gezogen. Die LaRouche-Bewegung in Mexiko und Nordamerika setzt sich seit langem für beide Pläne ein. Vizcarra betonte, daß der Verwirklichung solcher Projekte keine physischen oder technischen Hindernisse im Wege stehen, und er empfahl Mexiko, sich mit Chinas Gürtel- und Straßen-Initiative (BRI) zu verbünden, um diese Projekte endlich umzusetzen.

Richard McPherson, ebenfalls Offizier im Ruhestand der US-Marine, hatte diese großen Wasserprojekte in Mexiko begutachtet. McPherson diente als Kerntechnikexperte und war Mitglied der Aufsicht über die Antriebssysteme der Marine. Er vertrat auch die USA in dem Gremium der Internationalen Atomenergiebehörde, das den Unfall im Kernkraftwerk Tschernobyl untersuchte. Er schilderte detailliert die Geschichte der friedlichen Nutzung der Kernenergie, großenteils gestützt auf seine persönlichen Erfahrungen. McPherson hatte oft mit dem Faktor der öffentlichen Meinung zu kämpfen und sagte, dieser Faktor sei daran schuld, daß Präsident Eisenhowers Angebot im Jahr 1953, der ganzen Welt die Atomtechnik für Wohlstand und Sicherheit zur Verfügung zu stellen, im Sande verlief. Es ist ihm ein persönliches Anliegen, den Zustand zu überwinden, daß 800 Millionen Menschen weder Strom noch Wasser haben und zwei Milliarden Menschen jeden Abend hungrig zu Bett gehen.

Energiebedarf und Lebenserwartung

Dr. Vincenzo Romanello, Nuklearingenieur und Gründer der italienischen Organisation Atoms for Peace, stellte die Geschichte des jährlichen Pro-Kopf-Energiebedarfs für jede Technologiestufe dar, die die Menschheit durchlaufen hat, vom Feuer (1,1 Mio. Kalorien) bis zur Kernenergie (35 Mio. Kalorien). Die Anforderungen für den nächsten Durchbruch, die Kernfusion, seien noch offen, und wegen der Komplexität der Entwicklung einer praktisch nutzbaren kontrollierten Kernfusion werde dies wohl länger dauern, als viele hoffen.

Im Verlauf der Sitzung bezogen sich mehrere Teilnehmer auf drei Weltkarten, die Romanello zeigte. Darauf sind die Staaten der Welt farbig unterschiedlich markiert nach Energieverbrauch, Kindersterblichkeit und Lebenserwartung. Der Unterschied, vor allem zwischen Afrika und dem Rest der Welt, war nicht zu übersehen.

Die Reihe der Vorträge beschloß John Shanahan, Bauingenieur und Herausgeber der Internetseite Allaboutenergy. Im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen in der Kernenergiebranche, die Atomenergie als Lösung für die „menschengemachte globale Erwärmung“ darstellen, sieht Shanahan, in Anlehnung an den Kernenergiepionier Theodore Rockwell, in ihr die Lösung für den natürlichen Klimawandel und andere Energieprobleme.

In kurzen Bemerkungen vor der allgemeinen Diskussion betonte Helga Zepp-LaRouche, das politische Problem, für das der „Grüne New Deal“ steht, würde alle Industrienationen zerstören, statt dessen brauche man wieder kreatives Wachstum. Dieser Feind sei derselbe für alle Bereiche, wie Wasser, Energie, die Ausbreitung von Pandemien, die Zerstörung der Landwirtschaft und die endlosen Kriege:

Im Zusammenhang mit dem Vorschlag von Admiral Pelaez für weltweite Wasserversorgung wies Zepp-LaRouche auf die jahrzehntelange Verbindung der LaRouche-Bewegung zum afrikanischen Transaqua-Projekt hin. Dabei handelt es sich um einen Vorschlag, Trockengebiete Afrikas zu begrünen, indem man Wasser aus dem Kongofluß in das austrocknende Tschadseebecken leitet. Es gibt jetzt eine Machbarkeitsstudie, was dies ganz oben auf die Agenda der afrikanischen Entwicklungsanforderungen setzt.

An der Diskussion nahm auch US-Generalmajor a.D. Peter Clegg teil, ein Gründungsmitglied des Komitees für den Zusammenfall der Gegensätze. „Ich bin ungeheuer beeindruckt“ von den Beiträgen, sagte Clegg. Die Probleme, mit denen wir konfrontiert sind, seien nicht technischer Natur, sondern folgten aus der „Politisierung der Wissenschaft“. Er beklagte sich über Politiker, die sagen, wir müßten auf die Wissenschaft hören, aber selbst die letzten seien, die sich darum kümmern. Zur Veranschaulichung erwähnte er den Umwelthelden Jimmy Carter, der einst „im Pullover im Weißen Haus herumlief und von der globalen Abkühlung sprach“, aber sich inzwischen all denen angeschlossen hat, die gegen die globale „Erwärmung“ kämpfen.

Zepp-LaRouche sprach zum Abschluß der Konferenz noch einmal über das Komitee für die Coincidentia Oppositorum. Bisher kämen die meisten seiner Mitglieder aus dem Gesundheitswesen, es sei aber ebenso offen für Wissenschaftler, Ingenieure und andere, die sich für die Förderung der menschlichen Kreativität einsetzen.

Die Videos der Konferenzbeiträge (mit deutscher Übersetzung) sind auf der Website des Schiller-Instiuts archiviert: https://schillerinstitute.com/de/es-gibt-keinen-klimanotstand/