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Neue Solidarität
Nr. 41, 14. Oktober 2021

Ägypten startet „Suezkanal auf Schienen“

Am 1. September hat die ägyptische Regierung einen Vertrag über 4,45 Mrd.$ für den Bau der ersten elektrischen Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnlinie des Landes, vom Roten Meer zum Mittelmeer, abgeschlossen. Die 660 km lange Strecke besteht aus einer Hauptstrecke, die jährlich mehr als 30 Mio. Passagiere befördern und die Fahrzeit halbieren soll, sowie einer Güterstrecke. Sie wird zwischen dem Hafen Ain Suchna am Roten Meer und den Mittelmeerhäfen Alexandria und Marsa Matruh verlaufen. Ain Suchna ist ein wichtiger Hafen- und Industriekomplex südlich des Suezkanals.

Verkehrsminister Kamel El-Wasir betonte, die Verbindung diene nicht nur dem Transport, sondern „sie stärkt auch die Infrastruktur der Gebiete, durch die sie verläuft, und hilft bei der Überwindung der Zersiedelung“.

Der Vertrag zwischen der ägyptischen Nationalen Tunnelbehörde (NAT) und einem Konsortium aus Siemens Mobility, Orascom Construction und Arab Contractors umfaßt Planung, Bau und Instandhaltung der Bahnstrecke über 15 Jahre. Nach Angaben eines Siemens-Sprechers beläuft sich der Anteil von Siemens auf rund 3 Mrd.$. Siemens Mobility wird seine Velaro-Hochgeschwindigkeitszüge, Desiro-Hochleistungs-Regionalzüge und Vectron-Güterzuglokomotiven liefern. Die ersten Züge sollen bis Ende 2023 ausgeliefert werden, 2027 soll das Vorhaben abgeschlossen sein.

Die Züge werden in Krefeld gebaut, die Lokomotiven für die Güterversion in Krefeld und München, die Signaltechnik in Braunschweig. Laut Siemens Mobility-Chef Michael Peter fließt etwa die Hälfte der Wertschöpfung in die deutsche Wirtschaft, die andere Hälfte in die ägyptische, eingeschlossen die Schaffung von 15.000 Arbeitsplätzen. Offenbar wird die deutsche Exportkreditversicherung Hermes die Finanzierung garantieren.

Bei der Finanzierung an sich könnte man einen ähnlichen Ansatz verfolgen wie vor einigen Jahren bei einem von Siemens geleiteten Projekt zum Bau von acht großen Gaskraftwerken in Ägypten: Die erforderlichen Investitionen von bis zu 10 Mrd.€ wurden von einer Konsortialgruppe von etwa 30 Banken aus mehreren europäischen Ländern finanziert.

Das derzeit von der ägyptischen Regierung geplante Hochgeschwindigkeits-Bahnnetz ist 1825 km lang. NAT und dasselbe Konsortium werden in den kommenden Monaten die Verträge für die anderen beiden Strecken erörtern und abschließen: eine südlich von Kairo nach Assuan, die andere von Luxor am Nil nach Hurghada und Safaga am Roten Meer.

eir