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Von Liliana Gorini,
Präsidentin von Movisol
In den letzten Tagen hat Neapel ein großartiges Beispiel für wahren Pazifismus und Brüderlichkeit zwischen den Völkern gezeigt: Am 4. März gaben ukrainische und russische Studenten des Konservatoriums von Neapel ein Konzert für den Frieden, bei dem Musik des ukrainischen Komponisten Mykola Stezjun und eines der großen Väter der russischen Musik, Pjotr Tschaikowsky, aufgeführt wurde. „Die Geschichte und die Berufung von San Pietro a Majella haben es immer zu einem Ort ohne Grenzen gemacht, an dem der Austausch von Wissen ein Moment des Dialogs und des Wachstums ist“, so Luigi Carbone, Präsident des Konservatoriums, gegenüber der Nachrichtenagentur ANSA. „Wir waren begeistert von dem Enthusiasmus, mit dem die Schülerinnen und Schüler den Vorschlag annahmen, eine Friedensbotschaft wieder aufleben zu lassen“, betonte Carmine Santaniello, Direktor des Konservatoriums.
Wenige Tage zuvor hatten sich im Theater San Carlo in Neapel die beiden Hauptdarstellerinnen von Giuseppe Verdis Oper Aida, die ukrainische Sopranistin Liudmyla Monastyrska (Aida) und die russische Mezzosopranistin Ekaterina Gubanova (Amneris), am Ende der Aufführung unter dem Beifall des Publikums und der anderen Sänger demonstrativ auf der Bühne umarmt.
Das positive Beispiel Neapels steht im krassen Gegensatz zu der Entscheidung des Mailänder Bürgermeisters Sala, den russischen Dirigenten Wassili Gergijew von der Mailänder Scala zu entlassen, nur weil er ein Freund Putins ist, und zu der absurden Entscheidung des Dekans der Universität Bicocca, einen Kurs über russische Literatur abzusetzen, der von einem italienischen Professor (!) gehalten wurde. Diese Entscheidung mußte aber bald darauf aufgrund von Protesten der Studenten zurückgenommen werden. Noch absurder war die Entscheidung, auf der Buchmesse in Bologna russische Bücher zu verbieten. Was kommt als nächstes – Bücherverbrennungen wie damals bei den Nazis?
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