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Neue Solidarität
Nr. 22-23, 2. Juni 2022

Ein britisch-imperiales Rezept, „den russischen Frosch zu kochen“

Nichts könnte den Ernst der Lage deutlicher machen als der jüngste Vorschlag einer führenden strategischen Denkfabrik Großbritanniens, des Royal United Services Institute (RUSI): Der Westen solle den Krieg in der Ukraine bis zu dem Punkt eskalieren, an dem Rußland mit dem Einsatz von Atomwaffen drohen muß, um die Krim nicht zu verlieren. RUSI behauptet allen Ernstes, eine solche atomare Machtprobe zwischen den USA und Rußland – eine „gesteigerte Kubakrise“ um die Krim –, könne die Beilegung des Krieges „erleichtern“.

Der Vorschlag stammt von Malcolm Chalmers, dem stellvertretenden Generaldirektor des Instituts, in einem Artikel mit dem Titel „Dieser Krieg birgt weiterhin nukleare Risiken – besonders in Bezug auf die Krim“.1 Chalmers erörtert methodisch, wie man Rußland in eine nukleare Konfrontation zwingen könnte, bei der es, wie er vermutet, letztlich nachgäbe.

Die NATO-Strategie der letzten drei Monate, den „russischen Frosch zu kochen“, d.h. der Ukraine immer mehr und effektivere Waffen zu liefern, könne Kiew ermutigen, die Krim zurückerobern, was es seit 2014 anstrebt. Hierin wiederum könnte Rußland eine existentielle Bedrohung sehen, was Präsident Putin veranlassen würde, die Atomstreitkräfte in höchste Alarmbereitschaft zu versetzen und mit deren Einsatz zu drohen. „Es wäre ein Moment extremer Gefahr“, räumt Chalmers ein, aber „gerade wegen der Gefahr... könnte eine solche nukleare Krise es den Staatsführern leichter machen, schwierige Kompromisse zu schließen“.

Chalmers ist kein isolierter Spinner, und RUSI ist keine Randerscheinung, auf die niemand hört. Laut der eigenen Webseite stand es „vom Aufstieg des Britischen Empire bis zu seiner Umwandlung und Auflösung [sic], über beide Weltkriege und den Kalten Krieg hinweg im Zentrum der Politikgestaltung und des Denkens über Verteidigung und Sicherheit“.

eir


1. Siehe https://rusi.org/explore-our-research/publications/commentary/war-still-presents-nuclear-risks-especially-relation-crimea