Produktive Kreditschöpfung 
  Neues Bretton Woods
  Glass-Steagall
  Physische Wirtschaft
  Kernenergie
  Eurasische Landbrücke
  Transrapid
  Inflation
  Terror - Cui bono?
  Südwestasienkrise
  11. September und danach
  Letzte Woche
  Aktuelle Ausgabe
  Ausgabe Nr. ...
  Heureka!
  Das Beste von Eulenspiegel
  Erziehungs-Reihe
  PC-Spiele & Gewalt 
  Diskussionsforum
  Wirtschaftsgrafiken
  Animierte Grafiken
» » » Internetforum mit Helga Zepp-LaRouche « « «
Folgen Sie uns auf
acebook
Neue Solidarität
Nr. 38, 22. September 2022

„Beim Lesen seines Werks sind mir einige neue Konzepte aufgefallen“

Grußwort von Prof. Ding Yifan

Prof. Ding Yifan ist Stellvertretender Direktor des Forschungsinstituts für Weltentwicklung am China Development Research Center (DRC).

Ich freue mich sehr über die Einladung, ein paar Worte über Lyndon LaRouches Beitrag zum Verständnis der heutigen Welt zu sagen.

Ich lernte Lyns Arbeit zum ersten Mal kennen, als ich mich mit Jacques Cheminade in Frankreich traf. Er überreichte mir Lyns Buch Was Sie schon immer über Wirtschaft wissen wollten. Das war das erste Mal, daß ich von der physikalischen Ökonomie hörte. Bei der Lektüre seiner Arbeit fielen mir einige neue Konzepte auf, wie etwa die Entropie in einer Wirtschaft. Wenn eine Wirtschaft entropisch ist, geht ihr letztendlich die Entwicklungsenergie aus. Technologische und technische Innovation ist der Schlüssel zur Aufrechterhaltung der Entwicklungsdynamik und ein wichtiger anti-entropischer Faktor.

Was Lyn uns über den entropischen Faktor in einer Wirtschaft gelehrt hat, könnte auch auf den heutigen Finanzsektor zutreffen, denn anstatt die benötigten Mittel in die Realwirtschaft fließen zu lassen, wie es eigentlich der Fall sein sollte, hat der heutige Finanzsektor eine Menge Produkte erfunden, die er für sich selbst ausgibt. Das ist entropisch und verbraucht eine Menge Ressourcen.

Lyn hat viele Finanzkrisen richtig vorhergesagt, denn wenn er eine Abweichung der Finanzinvestitionen von der Realwirtschaft entdeckte, konnte er die Gefahr kommen sehen.

Lyn hat zu Recht viele Finanzkrisen in Lateinamerika und in Asien vorausgesagt. Deshalb hatte er in diesen Regionen großen Einfluß. In Washington hat mich Mike Billington mit Lyndon LaRouche persönlich bekannt gemacht. Lyn lehrte mich viel über die Entwicklung des Synarchismus in Europa und auch in der Welt. Lyn lehrte mich, daß diejenigen, die die Kontrolle über jedes Land anstreben, indem sie sich in Finanzkrisen einmischen, die Gefahren des finanziellen Profits übersehen können. Indem sie andere Länder in Finanzkrisen stürzen, können diese Synarchisten am Anfang erfolgreich sein. Es mag ihnen gelingen, die Schafe zu scheren. Aber letztendlich werden sie allen Schafen das Fell abziehen, so daß sie am Ende auch die Möglichkeit der Schafschur verlieren werden.

Das ist der Grund, warum die Finanzkrisen nach mehreren Anläufen in Lateinamerika, in Asien und in Europa in den Vereinigten Staaten angekommen sind.

Lyn glaubte fest an Investitionen in die Infrastruktur. Er sagte, daß Investitionen in die Infrastruktur der wirtschaftlichen Entwicklung langfristig helfen können und daß Infrastrukturinvestitionen den Grundstein für eine gesunde Entwicklung legen können. Lyn sprach sich stets für eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen China, den Vereinigten Staaten und Rußland aus, insbesondere im Bereich des Infrastruktur-Aufbaus. In diesem Sinne kann man Lyn auch als Vorläufer der chinesischen Gürtel- und Straßen-Initiative betrachten.

Heute, da wir Lyns 100. Jahrestag begehen, sollten wir sein politisches Vermächtnis ernst nehmen, denn er hat uns gesagt, daß wir nicht durch Konfrontation, sondern nur durch die Förderung technologischer Innovation und internationaler Zusammenarbeit Fortschritt für die Menschheit erzielen können.

Wenn wir zulassen, daß die heutige Welt von denjenigen beherrscht wird, die ihre Interessen mit Kriegen und Eskalation der geopolitischen Spannungen verfolgen, werden wir in einen Teufelskreis geraten und am Ende unseren Planeten zerstören. Deshalb sollten wir aufstehen und „Nein“ zu diesen Kriegstreibern sagen.

Ich danke Ihnen vielmals.