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Neue Solidarität
Nr. 41-42, 13. Oktober 2022

„Wir lassen uns nicht zum Schweigen bringen:
Sagt die Wahrheit in Zeiten des Krieges!“

Von Alexander Hartmann

So lautete der Titel einer dreistündigen Online-Veranstaltung des Schiller-Instituts und des Nachrichtenmagazins Executive Intelligence Review am 6. Oktober, auf der mutige Journalisten, Geheimdienstexperten, politische Aktivisten und andere, die Opfer eines von der NATO gesteuerten Pogroms gegen die Wahrheit sind, ihre Stimme erheben und gleichzeitig eine klare Vorstellung davon bekommen konnten, wie man zusammenarbeiten kann, um die Gefahr eines Atomkrieges abzuwenden.

Nach einleitenden Worten von Dennis Speed wurde ein Video des ehemaligen Landessenators von Virginia Richard Black gezeigt.1 Als ehemaliger Militärstaatsanwalt vertritt Senator Black darin die Meinung, daß es sich bei der Zerstörung der Nord-Stream-Pipelines um einen Sabotageakt handelte, daß nur ein staatlicher Akteur über die Mittel für eine solche Sabotage verfügt und daß nur die Vereinigten Staaten oder ein NATO-Verbündeter mit vorheriger Genehmigung der USA das Motiv dazu hätte. Präsident Bidens Warnung vom 7. Februar, die USA verfügten über Mittel, um Nord Stream 2 zu stoppen, falls Rußland die Grenze zur Ukraine überschreitet, bezeichne man in der Jurisprudenz als „Äußerung eines Beteiligten“ des Verbrechens.

Die Vorsitzende des Schiller-Instituts Helga Zepp-LaRouche wies darauf hin, daß sich am 6. Oktober 2022 zum 36. Mal der Tag jährt, an dem 1986 die Büros der LaRouche-Bewegung und das Haus von Lyndon und Helga LaRouche in Leesburg, Virginia, von einem Heer von 400 Beamten des FBI, des Bundesstaates und der örtlichen Polizei überfallen wurden – zehnmal so viele wie kürzlich bei der Razzia auf Ex-Präsident Trumps Anwesen in Mar-a-Lago. Nun komme die Nemesis zurück, um die Finanzoligarchie zu stürzen, die hinter diesem Überfall steckte, dessen Absicht offensichtlich gewesen war, Lyndon LaRouche zu ermorden.

Was hatte Lyndon LaRouche „verbrochen“? Erstens hatte er in den 80er Jahren unter dem Eindruck der durch die Pershing-II-Raketenkrise in Europa ausgelösten Atomkriegsgefahr einen Vorschlag für eine neue Sicherheitsarchitektur auf der Grundlage der Strategischen Verteidigungsinitiative (SDI) unterbreitet, der von Präsident Ronald Reagan angenommen wurde und das Potential hatte, die geopolitische Ordnung zuungunsten der Oligarchie zu verändern. Zweitens hatte LaRouche 1971 gewarnt, Präsident Nixons Aufkündigung des Bretton-Woods-Systems durch die Abkopplung des Dollars von der Goldreserve werde zu einer neuen Depression, einem neuen Faschismus und schließlich zum Dritten Weltkrieg führen – und genau da stünden wir heute.

LaRouche werde bis heute verleumdet, um zu verhindern, daß seine Lösungen für die Krisen umgesetzt werden. Das sei auch der Grund, warum mehr als die ersten 30 Personen auf der neuen Schwarzen Liste des Kiewer Zentrums für Desinformationsbekämpfung (CCD) Freunde oder Mitglieder des Schiller-Instituts sind, mit Helga Zepp-LaRouche als Nummer Eins auf der Liste.

Stimmen der Wahrheit und der Vernunft

Es folgten Beiträge von weiteren Personen, die auf der Todesliste des CCD aufgeführt sind.

Die kanadisch-amerikanische Journalistin Eva Bartlett berichtete live aus Donezk, wo täglich Beschuß durch das faschistische ukrainische Regime stattfindet. Seit ihrer Rückkehr in die Volksrepublik Donezk seien Dutzende von Menschen auf schreckliche Art und Weise getötet worden, dies sei nichts anderes als Terrorismus gegen eine friedliche Zivilbevölkerung. Die Menschen im Donbaß seien trotzdem nicht auf Rache an ihren Unterdrückern aus. Sie hätten für den Wiederanschluß an Rußland gestimmt, weil sie es leid sind, als Untermenschen behandelt zu werden, und weil sie Frieden und wirtschaftliche Stabilität wollen.

Dr. Clifford Kiracofe, Präsident des Washingtoner Instituts für Frieden und Entwicklung, erklärte, im Westen gebe es eine psychologische Kriegsführung gegen die Bevölkerung, um sie dazu zu bringen, das seit dem Maidan-Putsch 2014 in der Ukraine herrschende Nazi-Regime zu unterstützen. Er schlug unter anderem vor, die Washingtoner Kongreßbibliothek mit einer Untersuchung des Aufstiegs des Nationalsozialismus in der Ukraine zu beauftragen, bis zurück in die Zeit des berüchtigten Nazi-Kollaborateurs Stepan Bandera, der vom derzeitigen Regime als „Held der Ukraine“ verehrt wird.

Oberstleutnant a.D. Ralph Bosshard, der 25 Jahre lang in der Schweizer Armee tätig war, befaßte sich in seinem Videobeitrag mit der Explosion der Nord-Stream-Pipeline. Er betonte, wenn das russische Militär hinter der Sabotage stecken sollte, wie viele im Westen behaupten, dann wäre das eine unglaubliche Machtdemonstration, da der Ort der Sabotage in von der NATO kontrollierten Gewässern lag. Außerdem stelle sich die Frage, warum die Russen die Pipeline in einem der am stärksten überwachten Gebiete der Welt sprengen und damit das Risiko eingehen sollten, entdeckt zu werden, wenn sie dies auch in einem günstigeren Gebiet wie dem Endpunkt der Pipeline im Finnischen Meerbusen hätten tun können. Dies deute auf die NATO als wahrscheinlichen Schuldigen hin. (Lesen Sie dazu auch Bosshards Analyse in dieser Ausgabe.)

Graham Fuller, ehemaliger Vizevorsitzender des Nationalen Geheimdienstrates für langfristige Vorhersagen der CIA, begann mit der Feststellung, daß es niemals zum Krieg in der Ukraine gekommen wäre, wenn sich der Westen an die Minsker Vereinbarungen gehalten hätte. Der Versuch des Westens, Rußland auszugrenzen, werde zu einer massiven geopolitischen Verlagerung führen, Rußland schließe nun Bündnisse mit China, den BRICS-Staaten und dem Globalen Süden. Indem die Europäer an ihrer gegenwärtigen Position festhielten, schlössen sie sich selbst von den großen Vorteilen aus, die ihre Kooperation mit Chinas Gürtel- und Straßeninitiative (BRI) und anderen aufstrebenden Wirtschaftspartnerschaften in Asien brächte.

Die unabhängige LaRouche-Kandidatin für den US-Senat in New York, Diane Sare, begann ihren Vortrag mit der Warnung, daß König Charles, der britische Geheimdienst GCHQ, die US-Geheimdienste usw. mit ihrem „linearen deduktiven Denken“ den Westen in die Katastrophe führen. Damit hätten sie nämlich Prozesse in Gang gesetzt, die möglicherweise nicht mit dem beabsichtigten Ergebnis enden, so wie zum Beispiel die Sanktionen gegen Rußland jetzt den Westen ruinieren. Die Entscheidung darüber, welche Richtung die Menschheit einschlägt, werde von den Entscheidungen der einzelnen Menschen abhängen. Man könne nicht hoch genug einschätzen, welche mächtige Wirkung es hat, in einem solchen Moment die Wahrheit auszusprechen, da man nie wisse, welche Ohren man mit seinen Worten erreicht.

Ray McGovern, ehemaliger CIA-Analyst und Mitbegründer der kritischen Gruppe Veteran Intelligence Professionals for Sanity (VIPS), erinnerte daran, daß Präsident Kennedy während der Kubakrise 1962 gegenüber der damaligen Sowjetunion viel schärfere Drohungen aussprach als heute Präsident Putin gegenüber dem Westen. Doch so, wie Kennedy die Atomraketen auf Kuba als existentielle Bedrohung für die USA ansah, sehe auch Putin die NATO-Raketenbasen in Osteuropa als existentielle Bedrohung für Rußland an. Diese Raketenstellungen ließen der russischen Führung nur 5-7 Minuten Zeit, um Angriffe einzuschätzen, was mit einem thermonuklearen Krieg enden könne. McGovern meinte, Putin habe mit der stillschweigenden Einwilligung des chinesischen Präsidenten Xi die Entscheidung getroffen, in die Ukraine einzumarschieren, nachdem er von den USA „einmal zu oft über den Tisch gezogen wurde“.

Mira Terada, die Vorsitzende der Moskauer Stiftung zur Bekämpfung von Unrecht, berichtete in einem Videobeitrag über das berüchtigte Mirotworez-Zentrum des faschistischen ukrainischen Regimes und dessen Online-Mordliste. Die Liste enthält persönliche Daten von Tausenden von Menschen, darunter Kinder, Journalisten und Politiker. Sie berichtete von Fällen, wo Menschen, die auf der Liste standen, systematisch verfolgt und in einigen Fällen sogar ermordet wurden. Das ukrainische Zentrum für Desinformationsbekämpfung (CCD) sei im März 2021 per Präsidialdekret gegründet worden, um bekanntere internationale Persönlichkeiten ins Visier zu nehmen, die sich weigern, der Kriegspropaganda zu folgen, und um weltweit Haß zu verbreiten. Russischsprachige Menschen in ganz Europa würden schikaniert, von Schulen verwiesen und mit Abschiebung bedroht, während sogenannte Menschenrechtsorganisationen sich gegenüber dieser Diskriminierung taub und stumm stellen.

David Pyne, Vizedirektor für nationale Operationen der Heimatschutzorganisation EMP Task Force on National and Homeland Security und Autor für die Zeitschrift The National Interest, prangerte das „vom amerikanischen Steuerzahler finanzierte ukrainische CCD“ an, dessen Zweck es ist, jeden im Westen zu bedrohen und anzuschwärzen, der sich weigert, dem Pro-Kriegs-Narrativ zu folgen. Er betonte, daß der Dritte Weltkrieg nicht im Interesse des amerikanischen Volkes ist.

In ihren Schlußbemerkungen prognostizierte Helga Zepp-LaRouche, daß es in Deutschland zu einer sozialen Explosion kommen wird, wenn die Pipeline zwischen Rußland und Deutschland nicht schnell repariert wird und sich die wirtschaftlichen Bedingungen verschlechtern. Das Sanktionsregime erdrücke Europa, während Rußland sich in eine positive Richtung bewege. Die Nord-Stream-Pipelines müßten umgehend repariert werden und Europa müsse gemeinsam mit Rußland eine neue Sicherheitsarchitektur schaffen.

Den Mitschnitt der Veranstaltung finden Sie (im englischen Original) im Internet unter https://schillerinstitute.com/blog/2022/10/06/


Anmerkung

1. In den ersten 36 Stunden nach der Veröffentlichung des Videos wurde es allein auf dem Kanal des Schiller-Instituts bereits mehr als 300.000 Mal angesehen. Blacks Stellungnahme mit deutscher Simultanübersetzung finden Sie im Internet unter https://schillerinstitute.com/de/blog/2022/10/05/video-us-oberst-a-d-richard-black-fragt-haben-die-usa-nato-die-nord-stream-pipelines-gesprengt/