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Neue Solidarität
Nr. 28, 13. Juli 2023

Cheminade fordert Sozialen Ausnahmezustand

Angesichts der Explosion von Gewalt darf die Regierung die seit langem bestehenden sozialen Mißstände nicht länger ignorieren.

Am 27. Juni wurde in Nanterre, einem Arbeitervorort von Paris, der 17-jährige Jugendliche Nahel während einer Fahrzeugkontrolle von einem Polizisten erschossen. Der Vorfall löste in Frankreichs Armenvierteln eine Explosion der Gewalt aus. Fünf Nächte in Folge kam es zu Unruhen, 5000 Autos wurden niedergebrannt, 1000 Gebäude beschädigt, 250 Polizeistationen angegriffen, Geschäfte und Supermärkte geplündert usw.

Nach Angaben der Polizei hatte der junge Franko-Algerier gedroht, unerlaubt weiterzufahren. Doch das Video eines Passanten zeigt, von zwei Autoinsassen bestätigt, daß der Wagen angehalten hatte, die beiden Polizisten am Fahrerfenster standen und der Schütze hörbar sagte: „Ich jage dir eine Kugel in den Kopf“, kurz bevor das Auto wieder anfuhr. Eine Untersuchung muß nun den Sachverhalt klären, der Polizist wurde inhaftiert.

Das Problem geht jedoch viel tiefer. Der Gewaltausbruch ist darauf zurückzuführen, daß die Französische Republik nichts gegen die Zustände tut, wegen derer seit Jahren soziale Unruhen schwelen, wie die Gelbwesten-Bewegung oder die jüngsten beispiellosen Proteste gegen die Rentenreform. In den Vororten der Unterschicht, wo viele junge Menschen mit afrikanischen und maghrebinischen Einwanderereltern leben, gibt es keine Möglichkeiten, sich zu entwickeln und ein besseres Leben zu finden. Massenkriminalität, insbesondere Drogenhandel, ist weit verbreitet.

Der Präsident von Solidarité & Progrès, Jacques Cheminade, ging in einer Erklärung am 1. Juli darauf ein:

Die republikanische Gesellschaftsordnung müsse „für alle gleichermaßen angewendet werden, für Wohlhabende oder Arme, ohne soziale oder räumliche Trennung“. Dazu „brauchen wir die Erklärung eines sozialen Notstands, bei dem klar benannt wird, gegen wen wir uns richten: gegen eine Finanzmafia von oben, die Gesetze gegen bestehendes Recht erläßt und sich zunehmend mit der weiter unten operierenden Mafia verbündet - nicht nur beim Drogenkonsum. Wenn es am nötigen politischem Willen fehlt, wird dieses mafiöse Geschwür eines neuen kriminellen Kapitalismus alles zerstören und zum Krieg aller gegen alle führen.“

Cheminade schließt: „Angesichts der Ausschreitungen, die sich wie Gerüchte durch soziale Netzwerke verbreiteten, kann die Lösung nur darin bestehen, eine Politik für das Gemeinwohl zu organisieren. Polizei und Armee müssen diesem Zweck dienen. Dazu gehört auch eine Untersuchung der Natur dieser Provokateure und der Mittel, mit denen sie das schwelende Feuer anfachen.“


Anmerkung

1. https://www.bueso.de/jacques-cheminade-fordert-erklaerung-sozialen-notstands-fuer-frankreich