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Die 6. Vortragsrunde wurde mit einer wunderbaren, sehr lebendigen Darbietung von Beethovens Trio Nr. 4, Opus 11, für Klavier, Violine und Cello eröffnet, und dies setzte den Ton für die Diskussion über die Freude der Menschheit an ihrer zunehmenden Beherrschung der Gesetze des Universums.
Der Moderator Dennis Speed begann seine Ausführungen mit einem Videoclip aus LaRouches Film Die Frau auf dem Mars aus dem Jahr 1988. Er wies darauf hin, daß die ersten fünf Töne der Begleitmusik in dem Clip die Intervalle darstellen, die durch die Beziehungen zwischen den Umlaufbahnen der Planeten in unserem Sonnensystem definiert sind, wie sie Johannes Kepler in seiner Weltharmonik beschrieben hat, und daß der Übergang zwischen den unterschiedlich beschaffenen inneren und den äußeren Planeten eine Dissonanz erzeugt, die den Asteroidengürtel bildet.
Speed erklärte, der Mensch könne durch die Entwicklung seiner Vernunft die höhere Ordnung der Struktur und Anomalien des Universums verstehen. Dies ermögliche es der Menschheit, über ihre reinen Sinneswahrnehmungen hinauszugreifen und immer größere Ordnungen von Galaxien im Universum wahrzunehmen. Das entspreche der Vorstellung des Heiligen Augustinus, daß die Menschheit zwar nicht alles im Universum verstehen, aber der menschliche Verstand die Idee des Universums erfassen kann und in diesem Sinne größer ist als das Universum.
Als nächstes sprach Jacques Cheminade, Präsident der Partei Solidarité et Progrès in Frankreich, darüber, wie das Universum von der Menschheit fordert, ihre produktiven Arbeitskräfte immer weiter zu steigern. Die Antwort auf diese Herausforderung sei für uns Lebende wie auch für zukünftige Generationen eine Frage von Leben und Tod, und wir sollten uns von Lyndon LaRouche und seinem Werk in diesem Bereich inspirieren lassen.
Um offensichtliche Paradoxien zu lösen, sagte Cheminade, insbesondere im Bereich der Steigerung der Arbeitskraft, müsse man das Problem von oben angehen. LaRouches Entdeckungen in der Wirtschaftswissenschaft und zur Steigerung des Potentials der Arbeitskraft gründeten auf einer von ihm eingeführten Denkweise: daß die Menschheit über den Tieren steht und sich grundlegend von ihnen unterscheidet; daß wir durch unsere schöpferischen Entdeckungen in der Lage sind, unsere Fähigkeit zu revolutionären Verbesserungen willentlich zu erweitern; und daß die Geschichte der Wissenschaft ein Prozeß von Entdeckungen ist, die von einzelnen Entdeckern gemacht werden.
Um zu demonstrieren, daß künstliche Intelligenz unfähig zu Entdeckungen ist, zeigte Cheminade die Animation einer Reihe von Polygonen, die in einen Kreis eingeschrieben sind: Visuell nähern sich die Polygone mit einer zunehmenden Anzahl von Seiten immer mehr dem Kreis an, aber in Wirklichkeit entfernt sich das Polygon durch die zunehmende Seitenzahl immer weiter vom Kreis, der gar keine Seiten hat.
Wir seien gefordert, stets neue Energiequellen und neue Herangehensweisen in der Wirtschaftspolitik zu entwickeln, die auf Wahrheit und kreativen Entdeckungen beruhen. Ohne das würde die Wirtschaft immer mehr auf Krieg ausgerichtet, wobei immer fortschrittlichere Waffen als „Entdeckungen“ gelten.
Vielleicht könne man auch durch Musik eine rasche Steigerung der wirtschaftlichen Produktivität erreichen. Um „Win-Win-Lösungen“ zu schaffen, schlug Cheminade vor, beispielsweise ein palästinensisch-israelisches Orchester zu gründen, ähnlich dem West-Eastern Divan Orchestra von Daniel Barenboim und Edward Said.
Der nächste Redner war Dr. William Happer, emeritierter Professor für Physik an der Princeton University. Er ging auf die Idee ein, daß man als Wissenschaftler die Vernunft lieben muß, daß aber die Wissenschaft mehr braucht als Immanuel Kants „reine Vernunft“. Die Vernunft brauche Hilfe, und die könne aus der Beobachtung in Verbindung mit Inspiration, Neugier und Mut kommen.
Happer gab einen Überblick über die „Vernunft“ der Aufklärung und faßte die Ideen Newtons und einiger seiner Gesinnungsgenossen zusammen, die die Erhaltung der Energie und die Homogenität und Gleichförmigkeit des Universums in alle Richtungen behaupteten. Wissenschaftliche Beobachtungen zeigten aber, daß das in Wirklichkeit nicht der Fall ist, statistische Mechanik und Entropie könnten nicht alle Phänomene erklären, die wir beobachten. Die Menschheit müssen weiterhin neue Entdeckungen machen, und dafür brauche man Mut und Ausdauer.
Aufgrund der begrenzten Zeit von Dr. Happer gab es nur eine kurze Frageperiode, in der er gefragt wurde, ob er zustimme, daß wir ein neues naturwissenschaftliches Curriculum bräuchten, und wie er zur grünen Agenda und zur Klimafrage steht. Er antwortete, entscheidend sei nicht der Lehrplan an sich, sondern daß wir gute Lehrer brauchen, die Wert auf den klassischen Ansatz und die Grundlagen der Wissenschaft legen. Zur grünen Politik sagte er, wenn die Menschen wirklich eine „saubere Erde“ und die „Rettung des Planeten“ wollen, dann sollten sie die Nutzung fossiler Brennstoffe und der Kernenergie fördern, um alle Menschen [etwa 40% der Weltbevölkerung, jgw] aus der Armut zu befreien.
Dr. Kelvin Kemm, Kernphysiker aus Südafrika, hielt einen eindrucksvollen Vortrag, in dem er „grüne“ Argumente widerlegte. Er wies darauf hin, daß es auf der Erde schon immer „Klimawandel“ gab, wobei er die Kleine Eiszeit [ca. 1300-1850] und andere klimatische Veränderungen anführte, die von den radikalen Klimaschützern nie erwähnt werden. Die stützten sich auf Übertreibungen und sogar glatte Lügen.
Er verurteilte grüne Ideologen, die den Einsatz von Sonnenkollektoren oder Windrädern in Wüsten- und Buschgebieten vorantreiben, was tatsächlich enorme Mengen an Ressourcen wie Eisen und Beton verbraucht, aber nur wenige Arbeitsplätze schafft und wenig zuverlässigen Strom erzeugt, die aber Kernkraftwerke mit fast religiösem Eifer ablehnen.
Kemm zeigte, wie man die Kernkraft mit neuen Modellen wie dem Modularen Hochtemperaturreaktor (HTMR) ausbauen kann, was den Strommangel insbesondere in Ländern ohne Wasserkraftquellen überwinden und zuverlässige Produktion für die Nuklearmedizin liefern könnte.
Er kam zu dem Schluß, daß wir in den nächsten 50 Jahren durch den Ausbau der Kernenergie enorme Fortschritte erzielen können, insbesondere in Afrika, und daß der Unsinn der „grünen Agenda“ ein Ende haben müsse.
Der nächste Redner, Steve Durst, Direktor der International Lunar Observatory Association (ILOA) mit Sitz in Hawaii, hielt einen Videovortrag mit einem Überblick über die für die nächsten hundert Jahre geplanten Weltraumerkundungen. Durst sagte, die bemannte Rückkehr zum Mond sei der erste große Schritt, um die Menschheit zu einer „Spezies vieler Welten“ zu machen. Die ILOA habe zahlreiche Mondbeobachtungen durchgeführt, und einer der faszinierendsten Bereiche seien die Berge des ewigen Lichts am Mondsüdpol, die zu den höchsten Gipfeln des Mondes gehören und gleichzeitig das Gebiet mit der höchsten Konzentration an Wassereis bilden. Seine Vereinigung möchte auch ein Bild der Milchstraße vom Mond aus aufnehmen, was eine Weltpremiere wäre.
Cody Jones, ehemaliges Mitglied der LaRouche-Jugendbewegung und heute Gymnasiallehrer, hielt einen dynamischen Vortrag, in dem er einige der realen Bedrohungen für die Menschheit zusammenfaßte – nicht die globale Erwärmung oder Außerirdische, sondern Sonneneruptionen, anfliegende Asteroiden und kosmische Strahlung aus unserer Galaxie. Anschließend erklärte er, wie Fusionsenergie und ihre Nebenprodukte genutzt werden könnten, um einige unserer Energieprobleme zu lösen, Ressourcen zu erschließen und Fusionsraketen zu entwickeln, die unsere Reisen zu anderen Planeten beschleunigen.
Die Podiumsdiskussion wurde abgeschlossen von Jason Ross, wissenschaftlicher Berater des Schiller-Instituts, der die naturwissenschaftlichen Errungenschaften von Lyndon LaRouche und seiner Organisation zusammenfaßte. Darunter waren die Gründung der Fusion Energy Foundation 1974, die von LaRouche entwickelte Idee der Strategischen Verteidigungsinitiative (SDI), die Präsident Ronald Reagan 1983 übernahm, und die Gründung der zweiten LaRouche-Jugendbewegung im Jahr 2000.
Ross kündigte eine neue Kursreihe an, die allen offen steht, um die Grundlagen der Methode wissenschaftlicher Entdeckungen zu verstehen, darunter die revolutionären Ideen von Platon, Kepler, Fermat, Leibniz und Gauß. Dies seien die Methoden, mit denen die Menschheit erfolgreich dorthin gelangt ist, wo sie heute steht, und diese Methoden sollten zu Allgemeinwissen werden.
jgw
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