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Am Pfingstsamstag fand in Schrobenhausen in Bayern, wo die berüchtigten Taurus-Raketen produziert werden, eine beeindruckende Kundgebung des Widerstands gegen die geplante Taurus-Lieferung statt. Das Schiller-Institut hatte zusammen mit der Friedensorganisation „München steht auf“ die Veranstaltung organisiert. Etwa 700 Personen aus den umliegenden Dörfern und Städten erschienen mit Fahnen und Transparenten, denn es ging um die Zukunft unseres Landes.
Um es vorneweg zu sagen: Alle Redebeiträge waren vom Willen zur Souveränität geprägt, wie es das letzte Mal in Deutschland vor dem Mauerfall geschah. Die Protestler sahen in der möglichen Taurus-Lieferung einen Phasenwechsel, der Schrobenhausen zur Zielscheibe russischer Raketen machen könnte.
Werner Zuse vom Schiller-Institut faszinierte die Zuhörer mit seiner Rede: Es sei unmöglich, einen Krieg gegen eine Atommacht zu gewinnen. Das Freund-Feind-Denken sei überholt und ein Überbleibsel der britischen Geopolitik. Die Briten hätten durch 300 Jahre Empire-Kontrolle vortrefflich gelernt, Konflikte zu schüren und Friedenslösungen zu hintertreiben, wie jeder an der Sabotage der Friedensverhandlungen zwischen Rußland und der Ukraine im April 2022 ablesen könne.
Statt Friedensverhandlungen kündige Kanzler Merz einen Sonderfonds für Aufrüstung von 400 Milliarden an, und sein Außenminister Wadephul fordere sogar eine Vervierfachung auf Kosten der anderen staatlichen Aufgaben. Aber die deutsche Identität repräsentiere Friedrich Schiller, der den Untertanengeist durch die Idee der „schönen Seele“ befreite, die nicht mit Romantik zu verwechseln sei, sondern den Bürger auf die Ebene des welthistorischen Individuums hebe. Die Geschichte sei da, um daran zu wachsen und sich zu verbessern. Zuse verwies auf Schillers Gedichtentwurf zur Feier der Jahrhundertwende: „Das ist nicht des Deutschen Größe, obzusiegen mit dem Schwert, in das Geisterreich zu dringen, männlich mit dem Wahn zu ringen, das ist seines Eifers wert.“ Heute heiße das, den Geist der BRICS-Staaten kennenzulernen und in einem multipolaren System mit ihnen zusammenzuarbeiten.
Zuse las auch eine Grußbotschaft des schwedischen Schiller-Instituts vor, da auch im schwedischen Bofors Taurus-Raketen produziert würden. So würden auch Stockholm und Bofors wie Berlin und Schrobenhausen Gefahr laufen, zerstört zu werden. Wir sollten Raketen zum Mond und Mars, aber nicht nach Rußland schicken.
Rainer Rothfuß, MdB der AfD, war aus Berlin angereist. Der medialen Lüge setzte er den Dialog mit Rußland entgegen: Rußland gehöre zu Europa mit seiner Wissenschaft, Kultur und Geschichte, was selbst im Kalten Krieg anerkannt war.
Florian Pfaff, Major a.D. der Bundeswehr, hatte sich durch seine Befehlsverweigerung im Irakkrieg einen Namen gemacht und war prompt entlassen worden. In militärisch prägnanter Art untermauerte er den Wahnsinn der „Koalition der Willigen“, den Krieg gegen Rußland auszuweiten. „Doch können wir uns den Dritten Weltkrieg sparen, wenn wir den Geist und nicht das Rückenmark benutzen, um Einstein zu zitieren.“
Wie bestellt ließ sich am Ende der Kundgebung ein Storchenpaar auf dem Kirchdach nieder und erinnerte jeden daran, daß unsere Kinder uns zu Freude und nicht für den Krieg geboren werden.
Christa Kaiser
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