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Neue Solidarität
Nr. 52, 25. Dezember 2025

Junge Menschen der Welt, vereinigt euch!

Bericht vom 133. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Das 133. wöchentliche Online-Treffen der Internationalen Friedenskoalition (IPC) fand am 19. Dezember statt, die Präsidentin des Schiller-Instituts und IPC-Mitgründerin Helga Zepp-LaRouche eröffnete es mit einer detaillierten Darstellung der turbulenten jüngsten Zeit. Die Europäische Union sei mit ihren Plänen zur Finanzierung des Krieges gegen Rußland in der Ukraine gescheitert. Die Notlösung der EU bestehe nun darin, auf Kosten der Steuerzahler 90 Milliarden Euro zu leihen und das Geld wiederum der Ukraine zu leihen, damit das Land die 45 Milliarden Euro, die es der EU bereits schuldet, zurückzahlen kann. Dieses gigantische Schneeballsystem werde am Krieg nichts ändern, weil die Ukraine keine Soldaten mehr habe, um weiterzukämpfen.

Doch die noch verbliebene Einheit in der EU werde zerstört, weil Länder wie Ungarn, Tschechien, Österreich und andere sich diesem Wahnsinn widersetzen. Allein die Drohung der EU, die eingefrorenen russischen Vermögenswerte zu stehlen, bringe das gesamte Finanzsystem in Gefahr. Der jüngste 16-stündige EU-Gipfel sei ein Ausdruck höchster Verzweiflung – die Staats- und Regierungschefs wurden gezwungen, so lange zu bleiben, bis ein Plan vereinbart war. Dabei hätten Medienberichte bestätigt, daß es nie zum Krieg in der Ukraine gekommen wäre, wenn das Land 2020 eingewilligt hätte, auf einen NATO-Beitritt zu verzichten.

Zepp-LaRouche sprach dann von der Gefahr eines Krieges der USA gegen Venezuela, was „eine Katastrophe“ wäre. Dieser Wahnsinn spalte Präsident Trumps Basis, weil er immer versprochen hatte, keine Kriege mehr zu führen.

Sie erwähnte auch die Sanktionen der EU gegen den Schweizer Offizier und Autor Jacques Baud wegen des „Verbrechens”, der offiziellen Linie zum Ukrainekrieg zu widersprechen. Diese Verletzung der Meinungsfreiheit stehe im Widerspruch zur UN-Charta, EU-Recht und der US-Verfassung. Vielleicht werde EU noch versuchen, Sanktionen gegen Papst Leo zu verhängen, weil er sich gegen den Krieg ausspricht.

Zepp-LaRouche verurteilte die gefährlichen Äußerungen des Vorsitzenden des NATO-Militärausschusses, Admiral Giuseppe Cavo Dragone, für einen „Präventivschlag” gegen Rußland, und Behauptungen aus der NATO, der Krieg liege „in der Natur des Menschen“. Sie rief alle Teilnehmer auf, ihre Forderung nach einer Auflösung der NATO zu unterstützen. Die Jugend der Welt müsse sich zusammenzuschließen, um den Krieg zu beenden und ein neues Paradigma für Entwicklung zu schaffen. Das herrschende Establishment habe nicht das Recht, der Menschheit ihre Zukunft zu stehlen.

Gegen die „Händler des Todes“

Jack Gilroy sprach dann über seine Theologie des Widerstands; er ist seit Jahrzehnten bei Veterans for Peace und Pax Christi in den USA aktiv. Gilroy gab einen Überblick über die Nachkriegsgeschichte der Geopolitik, angefangen mit seinen Erfahrungen 1955 als NATO-Soldat an der Grenze zur Tschechoslowakei, wo er und seine Kameraden genau wußten, daß sie im Ernstfall alle nur „Opferlämmer” wären. In der Kubakrise 1962 hätten dann die Verhandlungen zwischen Kennedy und Chruschtschow mit der Hilfe von Papst Johannes XXIII. einen Weltkrieg verhindert. Im Juni und September 1963 habe Kennedy an der American University in Washington und später vor der UNO über Abrüstung gesprochen, und bei einer anderen Gelegenheit gesagt, er wolle die CIA „in tausend Stücke zerschlagen“.

Nachdem 1989 die Berliner Mauer fiel, sei viel von einer Umstellung der Rüstungsindustrie auf friedliche Zwecke die Rede gewesen, aber die „Händler des Todes” wollten Rußland unbedingt als Feind behalten. 2014 habe die CIA die gewählte Regierung in der Ukraine gestürzt, um Krieg gegen Rußland zu schüren. Als Rußland 2022 in die Ukraine einmarschierte, seien die Aktien der Händler des Todes sprunghaft angestiegen. 2024 habe dann die NATO durch die Lieferung von Langstreckenraketen an die Ukraine die Welt in eine neue Kubakrise gestürzt.

Es sei an der Zeit, sich von der Lüge zu verabschieden, Militarismus gäbe uns Sicherheit. Die einzige wahre Sicherheit komme von Entwicklung und Gerechtigkeit. Gilroy betonte, in der Zukunft werde man Kennedy, Papst Johannes XXIII. und Lyndon LaRouche als die wahren Helden dieser Zeit betrachten. In der Diskussion sprach Gilroy auch über seine Theatergruppe „Rising Together Theater“, die sich mit Fragen von Frieden und Gerechtigkeit befaßt.

Der Kampf um Iberoamerika

Der EIR-Iberoamerika-Redakteur Dennis Small informierte über den Machtkampf im Weißen Haus in Bezug auf einen Krieg gegen Venezuela. Anführer der Kriegsfraktion seien der bösartige Vize-Stabschef des Weißen Hauses Stephen Miller und der extrem ehrgeizige Außenminister Marco Rubio, die Trump in diese Falle drängen.

Small kontrastierte dann die Politik imperialistischer Kriege und kolonialer Ausbeutung in der neuen Nationalen Sicherheitsstrategie (NSS) der USA mit der Politik für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit in Chinas jüngster Erklärung zu Lateinamerika und der Karibik. Die NSS besage, die USA müßten die Welt dominieren und kein Land oder Ländergruppe dürfe stark genug werden, um das zu gefährden. China dagegen spreche von „universeller Sicherheit”, gemeinsamen Zielen und Zusammenarbeit. China verwende auch den Begriff „trilaterale Entwicklung”, womit es die USA einlädt, sich an der Entwicklung Lateinamerikas zu beteiligen. Die NSS lehne das jedoch ab und bestehe darauf, daß die USA alleinigen Zugang zu den Ressourcen der Region haben und alle anderen Länder verdrängen. Small listete die wichtigsten Großprojekte in Süd- und Mittelamerika auf, die China organisiert hat oder die es vorhat, die aber von den USA sabotiert werden.

Professor Eduardo Siqueira von der University of Massachusetts in Boston sagte, der Fokus der Politik liege immer zu sehr auf Krieg statt auf Frieden. Die NSS halte nur schriftlich fest, was viele Regierungen in Iberoamerika längst wüßten, nämlich, daß die USA eine „Kanonenboot-Diplomatie“ vorhaben. Die USA wollten Länder zwingen, gegen das eigene Interesse zu handeln, so auch in Venezuela, seit Hugo Chávez an die Macht kam. Um zu versuchen, Chávez und seine Anhänger zu stürzen, hätten die USA einen Putschversuch organisiert, Militärführer bestochen, Söldner in Kolumbien eingesetzt und künstliche Gegenkandidaten wie Juan Guaidó und María Machado finanziert. Während die Trump-Regierung Maduro wegen angeblicher „Verbindungen zum Drogenhandel“ mit einer Invasion drohe, habe sie gleichzeitig den honduranischen Ex-Präsidenten und berüchtigten Drogenhändler Juan Hernández begnadigt.

Die USA benutzten die CIA und Organisation wie NED (National Endowment for Democracy), um Marionettenregime einzusetzen, das eigentliche Angriffsziel sei aber Brasilien. Stephen Miller ändere jeden Tag seine Argumentation mit neuen Lügen, aber das Ziel sei immer, den Einfluß Chinas und der BRICS zu stoppen. Siqueira betonte, ein Imperium handele immer verzweifelter, wenn es im Niedergang begriffen ist. Gilroy ergänzte, er habe Venezuela mehrmals besucht und sei beeindruckt von den kubanischen Ärzten, die sich dort in den Armenvierteln um die „vergessenen Menschen“ kümmern.

Die Jugend ist entscheidend

Mehrere junge Redner berichteten dann von den beiden Jugendkonferenzen des Schiller-Instituts im November in Paris und online am 14. Dezember. Tim aus Uganda rief alle jungen Menschen der Welt auf, gemeinsam für Entwicklung zu kämpfen, um die Kriege zu beenden. Wenn Afrika frei sei, werde auch die Welt frei sein. Estevao aus Brasilien betonte, um Frieden zu schaffen, müsse man die Prinzipien des Westfälischen Friedens von 1648 anwenden und die „Interessen der anderen“ berücksichtigen. Estevao war einer der Teilnehmer der Konferenz vom 14. Dezember mit 200 Teilnehmern aus 39 Ländern, auf der über Themen wie die Glass-Steagall-Bankentrennung diskutiert wurde, die Kredit in Produktion statt in Spekulation lenken kann. Carla aus der Bronx (New York City) sprach über ihr Organisieren von Studentengruppen für Großprojekte wie den Beringstraßentunnel und den Oasenplan, die Frieden durch Entwicklung bringen können, was auf begeisterte Resonanz stoße.

In der Diskussion schlugen einige Teilnehmer vor, jeder solle sich eine Leseliste für die Ferienzeit aussuchen, aber Dennis Small wies darauf hin, daß mehrere der genannten Bücher nicht das höhere Prinzip der „einen Menschheit” behandeln. Um so effektiv wie möglich zu organisieren, müsse man die Werke von Lyndon LaRouche kennen und verstehen. Auf die Frage, wie man die USA positiv verändern könne, antwortete Zepp-LaRouche, die Amerikaner müßten ihre „Vorgeschichte” kennen, die mindestens bis zu Paolo Toscanelli zurückreicht. Es gebe eine Universalgeschichte der Menschheit, und eine Verschiebung zu einer chauvinistischen Sichtweise sei immer sehr besorgniserregend. Die amerikanische Elite habe die britische Kolonialpolitik übernommen, wie man an H.G. Wells' Buch Die offene Verschwörung sehen könne. Zepp-LaRouche schloß mit dem Aufruf, Unterstützung für ihre Erklärung zum Austritt aus der NATO zu sammeln und Lyndon LaRouches Werke zu lesen, wie z.B. „Der wahre Staatsmann – das historische Individuum“.1

Steve Carr


Anmerkung

1. Siehe: „Der wahre Staatsmann”, Lyndon LaRouche, Ibykus 4/2002, PDF, E.I.R. Online-Shop.

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