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Von Jonathan Thron
Jonathan Thron ist aktives Mitglied der Bürgerrechtsbewegung Solidarität in Berlin. Im dritten Abschnitt der Pariser Konferenz der Solidarité et Progrès (S&P) und des Schiller-Instituts am 8. November sagte er folgendes.
Manchmal erscheint es schwer, die nötige Kraft aufzubringen, andere Leute zu begeistern, oder ihnen klar zu machen, wie gefährlich nah die Welt am Rande eines dritten Weltkriegs steht. Ja, manchmal fühlt sich jeder von uns entmutigt, kraftlos. Manchmal scheinen die Widerstände, die gegen eine große Vision stehen, so viel größer, daß sie uns herunterziehen.
Jedoch, gönnen wir uns den Luxus und schauen wir uns an, was einige unserer mutigsten Vorfahren uns an Führung hinterlassen haben! Schon vor uns gab es einige mutige Männer und Frauen, die versucht haben, die Welt auf einen besseren Weg zu bringen.
Auch wenn manchmal der eine oder andere Zyniker sagt, daß die doch nichts erreicht haben, weil es heute immer noch Probleme gebe: Das ist einfach falsch. Mut lohnt sich immer. Mut hat immer sofortigen Erfolg und sogar noch weit über die Zeit dieser mutigen Menschen hinaus.
Nehmen wir zum Beispiel Dr. Martin Luther King, der bekannteste Vertreter der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung, in der sehr viele Männer und Frauen für gleiche Menschenrechte für alle Menschen gekämpft haben. Dr. King sagte einmal:
„Sie sind möglicherweise 38 Jahre alt, so wie ich. Und eines Tages bietet sich Ihnen eine großartige Gelegenheit, sich für ein wichtiges Prinzip, ein bedeutendes Anliegen oder eine bedeutende Sache einzusetzen. Und Sie lehnen es ab, weil Sie Angst haben... Sie lehnen es ab, weil Sie länger leben möchten... Sie fürchten, Ihren Arbeitsplatz zu verlieren, oder Sie fürchten, kritisiert zu werden oder Ihre Popularität zu verlieren, oder Sie fürchten, daß jemand Sie erstechen, Sie erschießen oder Ihr Haus bombardieren könnte; also weigern Sie sich, Stellung zu beziehen. Nun, vielleicht leben Sie weiter und werden 90 Jahre alt, aber mit 38 sind Sie genauso tot wie mit 90. Und das Aufhören des Atmens in Ihrem Leben ist nur die verspätete Bekanntgabe eines früheren Todes des Geistes.“
Oder sehen wir uns zum Beispiel die mutigen Deutschen an, die Widerstand gegen die Tyrannei des Nazi-Regimes leisteten, wie Sophie Scholl und ihre Mitstreiter (Hans Scholl, Christoph Probst und noch einige andere), die ebenso gute Vorbilder sind. Sie haben nicht tatenlos zugesehen, wie eine Verbrecherbande Deutschland und die Welt immer weiter in die Zerstörung treibt, sie haben mutig gehandelt.
Sie haben unter sehr schwierigen Bedingen mehrere tausend Flugblätter, die sie selber verfaßt haben, per Post verschickt und auf andere Weise verteilt. Ich finde es sehr interessant, wie sehr das, was sie vor fast 80 Jahren geschrieben haben, auf die heutige Situation paßt. Am Anfang ihres ersten Flugblatts heißt es:
„Nichts ist eines Kulturvolkes unwürdiger, als sich ohne Widerstand von einer verantwortungslosen und dunklen Trieben ergebenen Herrscherclique ,regieren‘ zu lassen.
Ist es nicht so, daß sich jeder ehrliche Deutsche heute seiner Regierung schämt, und wer von uns ahnt das Ausmaß der Schmach, die über uns und unsere Kinder kommen wird, wenn einst der Schleier von unseren Augen gefallen ist und die grauenvollsten und jegliches Maß unendlich überschreitenden Verbrechen ans Tageslicht treten?“
Diese beiden großen Kämpfer, Sophie Scholl und Martin Luther King, waren deswegen in der Lage, solche großen Worte zu sagen, die bis heute und in die Zukunft nachhallen, weil sie jeweils eine starke kulturelle Grundlage hatten. Daher möchte ich nun auf drei große deutsche Dichter eingehen, die alle etwa zur gleichen Zeit lebten, um zu zeigen, welches Fundament wir brauchen, um großen Vorbildern folgen zu können und selber große Individuen zu werden.
Friedrich Schiller ist bis heute der wichtigste deutsche Dichter und sicherlich einer der größten Dichter der Weltgeschichte. In seinem unvollendeten Gedicht Deutsche Größe beschrieb er, was wahre Größe ist:
Das ist nicht des Deutschen Größe,
Obzusiegen mit dem Schwert,
In das Geisterreich zu dringen,
Männlich mit dem Wahn zu ringen,
Das ist seines Eifers wert.
Heinrich Heine hatte einen etwas anderen Ansatz, den menschlichen Geist zu entwickeln. Er hat mit Ironie und Humor gearbeitet, um uns auf spielerische Weise daran zu erinnern, was wirklich wichtig ist. Ich würde sagen, am liebsten hat er gegen romantische Schwärmereien polemisiert, wie in diesem wunderbaren Gedicht Das Fräulein stand am Meere:
Das Fräulein stand am Meere
Und seufzte lang und bang,
Es rührte sie so sehre
Der Sonnenuntergang.
Mein Fräulein! Sei‘n Sie munter,
Das ist ein altes Stück;
Hier vorne geht sie unter
Und kehrt von hinten zurück.
Doch das Beste habe ich mir zum Schluß aufgehoben. Der englische Poet Percy Bysshe Shelley schrieb, Dichter seien die geheimen Gesetzgeber der Welt. Und so ist es tatsächlich, denn nur auf dieser Ebene des Denkens, auf der kreativen Ebene, können wir Menschen die wahren Gesetze des Universums herausfinden.
Ein solcher kreativer Dichter war auch der in Schweinfurt geborene Dichter Friedrich Rückert. Vor einigen Jahren schenkte mir ein Freund ein Buch mit einer Sammlung von Rückerts Gedichten, und darin habe ich eine sehr schöne Inspiration für all jene gefunden, die versuchen, andere Leute von einer Verbesserung der aktuellen politischen Realität zu überzeugen.
Friedrich Rückert schrieb also:
Wie mitteilt ein Magnet die eigne Eigenschaft
Dem Eisen, ohne daß er selbst verliert an Kraft,
Weil, was er mitteilt, nicht ist seiner Kraft Bewegung;
Vielmehr die Richtung nur und gleicher Kraft Anregung;
Nicht, wie ein Feuchtes, wenn man drein ein Trocknes taucht,
Ein Teilchen Feuchte fühlt vom Trocknen aufgebraucht,
Und Warmes kälter wird, das Kaltes machet wärmer;
So wird ein Reicher, der den Armen reicht, wohl ärmer,
Doch ärmer werden soll kein Geist, wenn angehaucht:
Von ihm ein andrer auch nun brennet oder raucht:
Klagst du, daß etwas durch Mitteilung dir entgeht,
O schäme dich, du bist ein Schwamm und kein Magnet.
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