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Aus der Neuen Solidarität Nr. 26/2008

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Die derzeitige strategische Lage: Unsere heutige Weltsicht

Von Lyndon LaRouche
zweiter Teil
1. Der imperiale Feind der USA

Um eines klarzustellen: Der Autor wünscht der Bevölkerung des Vereinigten Königreichs und allen Nationalitäten, aus denen das Königreich besteht, nur Gutes.8 Er fordert jedoch, daß das britische Empire in allen seinen Erscheinungsformen abgeschafft wird. Man muß dazu sagen, daß das Empire das einzige wirkliche Reich oder Imperium ist, das es heute noch auf der Welt gibt. Dazu sei festgestellt: Die Wurzel der im Kern immer feindseligen Haltung Londons gegen die amerikanische Republik in früheren Zeiten wie heute liegt darin, daß das britische Königreich immer von einer internationalen venezianischen Geldkabale beherrscht wurde, für die das Erbe Paolo Sarpis, sein liberales Dogma und dessen Anhänger in den internationalen Finanzzentren auf der gesamten heutigen Welt stehen.

Es ist eine verbreitete und rassistische Illusion, daß die Gründung des Empire einem spontanen Nationalempfinden unter den drei traditionellen Königreichen England, Schottland und Wales erwachsen sei. Diese Legende muß entlarvt und zerstreut werden.9 Das Gefährliche an dieser Legende ist die falsche Annahme dahinter, die Reiche, die es in der europäische Zivilisation gegeben hat, seien im wesentliche ein Ausfluß nationaler Bestrebungen der Menschen im Umkreis der jeweiligen Hauptstadt des Imperiums gewesen.

Tatsache ist vielmehr, daß das Phänomen des Imperiums, wie es Europa (insbesondere) seit dem antiken Babylon erlebte, eine Art politische und soziale Seuche ist, deren Zentrum zu gegebener Zeit von einem Ort zum nächsten verlegt wurde. Dabei gab es zugegebenermaßen in der antiken und mittelalterlichen Vergangenheit wie auch in jüngerer Zeit auch Zeiten mehrerer rivalisierender Imperien.

Beschäftigt man sich mit dem Phänomen in der europäischen Neuzeit, so ist der Hauptstreitpunkt immer der Charakter der Finanz- und Währungssysteme. Ein Beispiel ist der Gegensatz zwischen dem grundsätzlich antiimperialistischen, „Hamiltonischen“ Charakter der US-Währung unter der amerikanischen Bundesverfassung und dem monetaristischen System, unter dem beispielsweise Europa (wenn es nicht vom amerikanischen Bretton-Woods-System geschützt war) seit den Entwicklungen Anfang der siebziger Jahre wieder ein Opfer des anglo-holländischen liberalen Imperialismus ist.

Kehren wir damit zu der Frage nach den antiken Wurzeln des modernen Imperialismus zurück.

Das Imperium in seinen verschiedenen örtlichen Inkarnationen seit dem Babylonischen Reich oder noch früher ist ein soziales Phänomen, das seine Macht bis zur Weltherrschaft auszudehnen versucht, so wie es der anglo-holländische liberale Imperialismus noch heute tut. Es hat mehr den Charakter einer abstoßenden Pandemie als eines eigenständigen Produkts der Bevölkerung, die zufällig in der Umgebung der gerade neu ausgewählten Hauptstadt des Imperiums lebt.

Versuchen wir, die praktische Bedeutung dieses Umstands auf folgende Weise zu veranschaulichen.

Wir beginnen mit einem erfrischenden Blick auf die wichtigsten Tatsachen im Konflikt zwischen den Vereinigten Staaten und dem früheren, heutigen und weiteren Feind unserer Republik, dem britischen Empire, seit Februar 1763. Dann befassen wir uns mit den gemeinsamen Wurzeln der ganzen Kette von Imperien, die sich zwar in Spielart und Umständen verändert hat, „genetisch“ aber bis zum heutigen Tag nie abgerissen ist. Dies betrifft die ganze Zeitspanne seit dem antiken Babylon und Rom bis zum System des anglo-holländischen liberalen Imperialismus. Dieses System hat sich im Zuge einer Folge von Ereignissen - angefangen mit der Ermordung von US-Präsident John F. Kennedy, dem anschließenden langen Krieg der USA in Indochina und der Zerstörung des Währungsabkommens von Bretton Woods durch Präsident Richard Nixon - erneut zur Beherrschung der Welt aufgeschwungen. Dazu gehört auch die imperiale Macht des britischen Rüstungskonzerns BAE, die durch Operationen im Zusammenhang mit dem großen Ölschwindel geschaffen wurde, als der Amsterdamer „Spotmarkt“ entstand, über dessen Einfluß der Wert aller Währungen der Welt, selbst des US-Dollars, manipuliert werden kann.

Betrachten wir nun den Kampf zwischen dem britischen Weltreich, dessen Wurzeln bis zum antiken Mesopotamien zurückreichen, und den aufkeimenden Vereinigten Staaten, die seit dem Pariser Frieden vom Februar 1763 bis heute der Hauptfeind des Empire sind.

Der eigentliche Zeitpunkt der Zeugung des britischen Empires anläßlich des Pariser Friedens im Februar 1763 fällt also noch vor die spätere Geburt der Vereinigten Staaten von Amerika. Damals etablierte sich die britische Krone mit dem Anspruch eines Weltreichs, tatsächlich aber stand dahinter ein imperiales Privatunternehmen mit eigener Armee und Marionettenregierungen, ein Gebilde, das sich die „Britische Ostindiengesellschaft“ nannte. Bei der Annahme und ersten Umsetzung des Pariser Friedens von 1763 wurde unmittelbar deutlich, welche Gefahr dieses britische Vorgehen für die Freiheiten der englischen Kolonien in Nordamerika bedeutete.

So standen sich die beiden bedeutendsten englischsprachigen Kulturen gegenüber -, die eine in den englischen Kolonien Nordamerika, die überwiegend nach Freiheit strebten, und die andere in den anglo-holländischen liberalen finanzoligarchischen Fraktionen Großbritanniens, die ihre oligarchisch-imperiale Tyrannei ausüben wollten.

Das britische Weltreich als solches entstand ursprünglich als eine Art Zusammenschluß mehrerer nominell „nationaler“ Gesellschaften, wie der „Indiengesellschaft“ usw., die sich seit Februar 1763 zu einer kombinierten Rolle als Imperium vereinten. Es blieb auch weitgehend ein privates Imperium bis tief ins 19. Jahrhundert hinein.

Seit etwa 1763 stand diese Gesellschaft unter Leitung von Lord Shelburne, der seinen Lakaien, den miserablen Schwindler und Plagiator Adam Smith, als Spion gegen Frankreich entsandte und ihn auch beauftragte, gegen Frankreich und die englischen Kolonien in Nordamerika zu intrigieren.10 Dies geschah vor allem mit Blick auf die politischen Institutionen, die mit der wachsenden relativen wirtschaftlichen Unabhängigkeit in Nordamerika entstanden. Shelburne hielt diese Kolonie für die größte langfristige Gefahrenquelle für das Empire innerhalb der weltweit verbreiteten englischsprachigen Kultur. London und Amsterdam sahen darin immer eine Art Dolch an der imperialen Kehle der Britischen Ostindiengesellschaft.

Die Übergangsphase: Königin Anne

Der Historiker Graham Lowry verbrachte seine Arbeit zwischen 1983 und 1989 hauptsächlich mit der Suche nach etwas, was er schon 1983 als „missing link“ bezeichnete - eine Lücke in den historischen Darstellungen des Zeitabschnittes zwischen dem großen Einfluß von Gottfried Wilhelm Leibniz in der englischsprachigen Welt während der Herrschaft von Königin Anne bis zur Unterdrückung von Leibniz’ Einfluß in England nach dem Tod Annes und der Gründung des Vereinigten Königreiches unter Georg I.11

Das war im wesentlichen der Zeitraum zwischen der Niederschlagung der Unabhängigkeit der Massachusetts Bay Colony 1688-89 und dem wiedererstarkenden Einfluß der Ideen der Winthrops und Mathers in der Zeit, als Benjamin Franklin in Europa wie in Nordamerika eine maßgebliche Rolle zu spielen begann. Graham Lowry hat das vermeintliche Rätsel der Lücke zwischen diesen zwei Phasen untersucht und gelöst.

Lowrys Buch spricht als eigenständiger wesentlicher Beitrag zum Verständnis der wahren geschichtlichen Ursprünge der Vereinigten Staaten immer noch für sich selbst. Die Aspekte, die für unser unmittelbares Anliegen hier von entscheidender Bedeutung sind, betreffen den Hintergrund der entscheidenden Wende jener Zeit, die am deutlichsten wird, wenn man die Rolle des genialen Wissenschaftlers und Staatsmannes Franklin untersucht, der wichtige positive Entwicklungen in großen Teilen Europas wie Nordamerika in Gang setzte. Lowry teilte meine Einschätzung, daß diese Frage von entscheidender Bedeutung war. Seine Arbeit ist um so wertvoller, als er nicht wie die meisten anderen Historiker versuchte, nur die Prädikate einer Geschichtsperiode zu interpretieren. Er befaßte sich, was viel angemessener ist, mit der Bedeutung grundlegender Ideen - nicht vermeintlichen Folgewirkungen (Prädikaten) bloßer Ereignisse -, als dem, was eigentlich den Lauf der Geschichte langfristig prägt.12

Franklins Bemühung, auf beiden Seiten des Atlantiks wieder den Einfluß von Leibniz durchzusetzen, ist das wichtigste am Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg und der Verabschiedung der Unabhängigkeitserklärung von 1776 und der US-Verfassung. Darin liegt der axiomatische Unterschied zwischen den Prinzipien der Gründung und Fortdauer unserer US-Republik bis heute und den überwiegend oligarchischen Prinzipien der imperialen und Habsburgischen Ideologien, die noch heute die Gesellschaften West- und Mitteleuropas als oligarchisch prägen.

Seit dem Tod der Präsidenten Franklin Roosevelt und dann John F. Kennedy schlug auch in den Vereinigten Staaten das Pendel der ideologischen Geschichte gegen den Einfluß der Ideen der patriotischen Führung von 1776-89 aus. Doch ungeachtet dieses unglücklichen Pendelausschlags ist diese Vergangenheit noch tief in der amerikanischen Psyche verwurzelt. Am sichtbarsten ist dies derzeit bei der Zustimmung für Hillary Clinton, wenn sie in ihrem Wahlkampf die dringenden praktischen Fragen im Leben der normalen Bürger aus den unteren 80% der Einkommensklassen unserer Bevölkerung betont. Es zeigt sich auch sehr bedeutsam, wenn auch weniger auffällig, bei patriotischen Leuten im Umfeld der Regierung, die in scheinbar konservativen Kreisen, die sich in beiden großen Parteien finden, unverzichtbare professionelle Qualitäten liefern.

Das ist eine ganz besondere Kategorie von Leuten, zu denen ich auch gehöre, die man vielleicht „patriotische Fachleute“ nennen könnte. Wir haben noch eine gewisse Ahnung davon, daß unsere Hingabe im Dienst für unsere Republik etwas mit Unsterblichkeit zu tun hat. Auch Graham Lowrys Werk drückt ein solches Bestreben aus. Es ist eine tiefere und gleichzeitig auch höhere Hingabe zur Vergangenheit wie zur Zukunft, die bei uns Beschämen über manches auslöst, was unsere Nation in der Vergangenheit angestellt hat, die uns aber um so entschlossener macht, uns dafür einzusetzen, daß in einer Zeit, in der wir einmal nicht mehr sein werden, bessere Bedingungen herrschen. Wer wie wir so denkt, der liebt zwar das Leben, aber was wir jetzt im Leben erfahren, ist uns weniger wichtig, als was wir tun können - wie Moses in der Bibel -, um der Verpflichtung aus der Vergangenheit gerecht zu werden und um die Zukunft mitzugestalten, auch wenn wir sie nicht mehr erleben werden.

Die Qualität dieser Kategorie von Menschen ist letztendlich das wichtigste für jedes Land und für jede Kultur. Diese Qualität beruht auf Ideen, so wie das Erbe von Leibniz zu den Ideen gehört, die die Geschichte von Völkern prägen.

Die britischen Imperialinteressen empfanden Todesangst vor dem Erfolg der amerikanischen Wirtschaft, weil sie schreckliche Zukunftsaussichten für das Empire fürchteten. Dies steigerte sich für bis zu hitzigem Fieber, als die Vereinigten Staaten unter Präsident Abraham Lincoln die Produkte von Lord Palmerstons Machenschaften besiegten: die Siege über den Konföderierten-Aufstand und auch über die mörderische britisch-französisch- (Napoleon III.) -spanische Invasion von Präsident Benito Juarez’ Mexiko mit der faschistischen britischen Habsburg-Marionette, Kaiser Maximilian.13

Die führenden Patrioten der englischsprachigen Kolonien in Nordamerika erkannten diese Art imperiale Bedrohung durch den anglo-holländischen Liberalismus bereits bei der Unterzeichnung des Pariser Friedens im Februar 1763 und versuchten verschiedentlich, die Gefahr aus London mehr oder weniger friedlich abzuwenden, bis der Revolutionskrieg im Juli 1776 nicht mehr zu vermeiden war.

Gleichzeitig entstand infolge dieser Entwicklungen ab 1763 im englischsprachigen Nordamerika auf Dauer eine Verräterfraktion, insbesondere um den amerikanischen Zweig der Britischen Ostindiengesellschaft. Diese Teilung zwischen patriotischen „amerikanischen Whigs“ und verräterischen „amerikanischen Tories“ ist seitdem ein entscheidender Faktor in der Geschichte der USA und der Welt14  - bis hin zu den augenblicklichen Operationen innerhalb der Demokratischen Partei, ausgehend formell vom Vorsitzenden Howard Dean und von den räuberischen Finanzkreisen Londons hinter ihm, wie dem Lazard-Frères-Sprößling Felix Rohatyn und George Soros.

In der Geschichte dieser Fraktion des inneren wie äußeren Verrats gegen unsere Republik - einer der bekanntesten Vertreter war Aaron Burr, hinter dem Jeremy Bentham vom britischen Foreign Office stand - herrschte immer derselbe Geist. Bis auf den heutigen Tag verfolgt diese Gruppe verräterische Ziele innerhalb der USA. Die Kreise, die sie geschaffen haben, gelten bis auf den heutigen Tag als „die Bande von der Wallstreet“. Seit Franklin Roosevelt für den Nominierungskonvent in Chikago 1932 aufgestellt wurde, ist der Haß auf Präsident das deutlichste Kennzeichen für den Geist dieser Partei des Verrats unter uns.

Die Frage sollte deshalb lauten: Wie passen die heutigen Entwicklungen in den Strang der Weltgeschichte der letzten Jahrtausende hinein? In dem Fall: wo innerhalb des historischen Strangs der weltweit verbreiteten europäischen Zivilisation? Anders gefragt, wo paßt das Auftreten der heutigen führenden Weltfinanzmacht, der anglo-holländischen liberalen Spielart des Imperiums, in das gesamte imperiale Erbe seit dessen Ursprüngen wie dem legendären Ende des Belsazar von Babylon?

Die Geschichte unserer Nation hat tiefe Wurzeln, die viele Jahretausende umspannen und tief in Regionen unterhalb des oberflächlichen Bewußtseins zeitgenössischer Kulturen herabreichen. Eine dieser Wurzeln der heutigen weltweit verbreiteten europäischen Zivilisation ist die Geschichte des ständigen institutionellen Phänomens des Imperialismus - ein Phänomen, das mindestens so alt ist wie das, was der damalige Hauptüberlebende der Führer des Christentums, der Apostel Paulus, als die alte Hure Babylon bezeichnete.

Das imperiale Prinzip erzeugte alle bekannten Reiche in Europa und dem Mittelmeerraum mit den darüber hinaus reichenden Ausläufern, spätestens seit dem historischen Zeitrahmen von Giuseppe Verdis Oper Nabucco.

Wie sich das Imperium ausbreitete

Dieses Imperium, das sich auf Ursprünge in Asien wie das antike Babylon zurückverfolgen läßt, wurde wiedergeboren, als die babylonischen Priester die Kontrolle über das Achämenidenreich erlangten. Die imperiale Tradition reinkarnierte sich wieder, als der Pakt zwischen Oktavian, später bekannt als Augustus Cäsar, und den orientalischen Mithra-Priestern geschlossen wurde.15 Aus der verfaulten Hülle des Römischen Reiches im Westen reinkarnierte sich später ein quasi asiatischer Imperialismus als Byzantinisches Reich. Mit dem Niedergang von Byzanz erschien dieser Vampir des Imperiums im neuen Gewand einer venezianischen Finanz-Seemacht, die zusammen mit der normannischen Ritterschaft, die mit Kreuzzügen und ähnlichem unter Kontrolle gehalten wurde, das Herrschaftssystem des Mittelalters bildete. Wie blutsaugende Vampire aus der britischen Version der Dracula-Legende herrschte dieses Reich aus venezianischen Wucherern und deren Partnern und Nachläufern unter den Kreuzfahrern der normannischen Ritter. Diese Venezianer, die an Prinz Philips Vampirfledermäuse von heute erinnern,16 setzten sich im Lombard-Bankensystem fest und schufen auch die Habsburger-Dynastie, als einen gesalbten Parasiten, der erst das untergegangene italienische Königreich Friedrichs II. aussaugte und dann auf dem Ehebett das spanische Königshaus vereinnahmte. Im 16. Jahrhundert folgte der Imperialismus des Habsburgers Philipp II. (das Vorbild für die Gestalt des Don Quixote mit dessen Vorliebe für eine alte Hure), und gleichzeitig entstand, von Paolo Sarpi gegründet, ein neues Modell des venezianischen Imperialsystems - die anglo-holländische liberale Finanzmacht.

Das ist nur ein kurzer Abriß, aber auf dieser Grundlage lassen sich die wichtigen Fragen angehen, die hier behandelt werden sollen.

Der folgende wesentliche Punkt muß klargestellt werden, wenn man die derzeitige weltstrategische Lage kompetent verstehen will: Die Geschichte der großen Reiche, wie ich sie hier für den europäischen Imperialismus umrissen habe, ist keine Geschichte einer Abfolge von Imperien, die jeweils unabhängig voneinander geschaffene Phänomene wären; vielmehr sind alle diese und ähnliche Reiche der angegebenen historischen Erfahrungsspanne Ausdruck eines einzigen Imperiums, das wie der legendäre Phönix an einer Stelle zu sterben scheint, nur um an anderer Stelle aus der Asche wieder aufzustehen. Das Imperium als Prinzip ist eine sich selbst erhaltende bösartige Seuche, die bei jedem erneuten Auftauchen andere Orte befällt.

Um das Empire zu verstehen, muß man es deshalb von oben herab betrachten, und nicht, wie es leichtgläubige Historiker und andere tun, von unten nach oben. Eine Bemerkung über diese Frage ist hier angebracht.

Die Frage des Prinzips in der Geschichte

Viele Leser werden meinen, daß obige Äußerung bei weitem die Grenzen dessen sprengt, was sie derzeit fälschlich für ihre sachkundige Meinung halten. Das sollte nicht überraschen, denn das meiste von dem, was die Menschen heute glauben, selbst an den Universitäten, sind Märchen, die ihnen als Weisheiten aufgetischt werden. „Mein Urahn hat das an jemanden weitergegeben, und der hat es mir persönlich weitergesagt“ - Einfalt, verbrämt mit dem zweifelhaften Anspruch sakrosankter „Traditionen“. Deshalb muß man immer vorsichtig sein, wenn man es mit solchen akademischen oder anderen Dummheiten zu tun hat. Man muß sich auf den Standpunkt stellen, daß in solchen Fragen alles, was sich nicht als tatsächliche Verhältnisse in der entsprechenden realen oder vorgestellten Geschichte wissenschaftlich nachvollziehen läßt, vielleicht nur naive Einbildung oder schlimmeres ist.

Wie ich an anderer Stelle in Hinsicht auf die Wissenschaftsmethode erläutert habe, sollten wir am Beispiel der sogenannten apriorischen Annahmen der Euklidischen Geometrie erkennen, daß sich gängige Meinungen häufig als wissenschaftlicher Unsinn herausstellen, was auch für die moderne Naturwissenschaft gilt.

Soweit das ausreichend detaillierte Wissen über Grundfragen der Strategie in der Geschichte der europäischen Zivilisation zurückreicht - etwa das 7. Jahrhundert v.Chr. -, war der Hauptstreitpunkt immer der Konflikt, der sich in heutigen Begriffen als Gegensatz zwischen dem Reich (Imperium) und dem souveränen Nationalstaat beschreiben läßt. Seit dem Ausbruch des Peloponnesischen Kriegs bis etwa zum großen ökumenischen Konzil von Florenz 1439 n.Chr. gab es immer wieder Triumphe einzelner Reiche. Als der mörderische Großinquisitor Torquemada die Vertreibung der Juden aus Spanien begann, wurde das Imperium als wiedererstarkende Macht Venedigs neu geboren.

Für alle, die Zugang zum entsprechenden Geschichtswissen haben, sollte der eben genannte Punkt offensichtlich sein. Leider reicht heute aber das Wissen über strategische Fragen von sehr schlecht bis nichtexistent oder schlimmer. Die Grundfrage hat Aischylos deutlich in seinem berühmten Werk Der gefesselte Prometheus dargestellt. Das Kernkonzept des Imperiums läßt sich in dem dort aufgezeigten Konflikt zwischen dem abscheulichen olympischen Zeus und dem edlen Prometheus erkennen, wobei der anscheinend fiktive Zeus als Modellbegriff eines Kaisers angeführt werden kann.

Dieses Werk des Aischylos ist für jedes kompetente Verständnis der Natur des Imperiums entscheidend. Das axiomatische Prinzip des Imperialismus kommt darin zum Ausdruck, daß Zeus in dem Drama seinen Untertanen das Wissen über das Prinzip des Feuers verbietet. „Feuer“ bedeutet in diesem Fall das Wissen des sterblichen Menschen über universelle physikalische oder vergleichbare Prinzipien. Es steht im Drama symbolisch für alles Wissen über universelle Naturprinzipien, mittels derer die Menschheit die eigene Existenzfähigkeit willentlich erhöhen kann - anders gesagt, das Gegenteil des Malthusianismus, wie ihn heute Prinz Philip und sein World Wildlife Fund praktizieren.

Friedrich Schillers Jenaer Geschichtsvorlesung über Solon und Lykurg verdeutlicht, von welcher wesentlichen Unterscheidung ein kompetenter Historiker heute ausgehen muß. Das Prinzip läßt sich folgendermaßen definieren.

In einer kompetenten Rechtslehre und gesellschaftlichen Praxis besteht die Kernfrage der Strategie immer in dem uralten Konflikt zwischen dem, wie man es in der Neuzeit beschreibt, „von der Wissenschaft vorangetriebenen wirtschaftlichen Fortschritt“ und der Menschenfeindlichkeit etwa bei den Malthusianern, dem bösartigen Jeremy Bentham oder Prinz Philip und seinem amerikanischen Lakaien, dem Ex-Vizepräsidenten Al Gore. Das ist auch die Grunddefinition des Unterschieds zwischen einem menschlichen Individuum und einem Tier; es liegt auch als gemeinsames Prinzip dem Westfälischen Frieden von 1648 und der Präambel der amerikanischen Bundesverfassung zugrunde. Hier liegt auch der Grundkonflikt zwischen dem von der US-Unabhängigkeitserklärung geforderten Freiheitsprinzip und der von John Locke praktizierten und befürworteten Versklavung des Menschen.

Insofern verrät das Verbot des olympischen Zeus, den gewöhnlichen Menschen Wissen über die Verwendung des Feuers (d.h. der Kernspaltung) weiterzugeben, das Wesen des Imperiums. Das bedeutet der Begriff vom großen Imperium oder „Reich“, wenn man ihn vom Flitter höfischen Gepränges befreit. In der heutigen britischen Ideologie nennt man den Kult der Mißachtung von Prinzipien „Freihandel“.

Ich erläutere das.

Die antiken Wurzeln des modernen Empire

Das einzige heute auf der Welt existierende imperiale System ist das des sogenannten „Britischen Empire“, besser gesagt das anglo-holländische liberale System finanzieller Machtentfaltung. Dieses Empire wurde durch die Bestimmungen des Pariser Friedensvertrags im Februar 1763 in Form einer privaten Handelsgesellschaft, der Britischen Ostindiengesellschaft, gegründet. Später wurde das Empire nominell Königin Victoria und ihren Nachfahren bis zum heutigen Tag übertragen. Auslöser dieser Veränderung waren finanzielle Schwierigkeiten der Handelsgesellschaft und Lord Palmerstons gescheiterter Angriff der vereinten Kräfte der Briten, der britischen Marionette Napoleon III., der spanischen Monarchie und der Habsburg-Interessen auf die Vereinigen Staaten und Mexiko ab 1861.

Für eine kompetente Analyse der heutigen strategischen Krise muß man allerlei populäre und akademische Legenden über die Ursprünge und die Natur des Empires zurückweisen.

Um das Empire, seinen Charakter und seine Ursprünge zu verstehen, müssen wir darin vom Prinzip her eine Institution nach dem Modell Babylons sehen. Die babylonische Priesterschaft händigte den Herrschertitel, aber nicht die eigentliche Macht den Nachfolgern des möglicherweise apokryphen Belsazar aus - erst den nachfolgenden asiatischen Dynastien und später den folgenden europäischen Reichen, angefangen mit dem Römischen Reich.

Bei diesen Machtübergängen gab es wohl eine zeitliche Unterbrechung, aber wie ich hier betonen will, war das die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Der Vorstoß des Imperiums, seine Macht auf Europa auszuweiten, wurde über längere Zeit von Ägypten und kürzere Zeit durch den griechischen Widerstand gegen die Übernahme Griechenlands durch das Empire teilweise aufgehalten. Aber wegen Athens strategischen Fehlern, wie der brutalen Strafexpedition gegen die Bevölkerung von Melos, die den Peloponnesischen Krieg auslöste, ging die Macht in Europa zeitweise weitgehend auf König Philipp von Mazedonien über. Ein Bruch kam, wenn auch nur für kurze Zeit, als Alexander der Großen das persische Achämenidenreich niederschlug und seine Nachfolger sein Reich aufteilten. Später wurde das Imperium durch ein Abkommen zwischen Julius Cäsars Erben, dem sogenannten Kaiser Augustus (Octavian), und den Priestern des orientalischen Mithraskultes auf der Insel Capri wiederhergestellt, und Capri blieb etwa das folgende halbe Jahrtausend lang heiliger Besitz der römischen Kaiser.

Die entscheidende Veränderung bei der Übertragung der Macht an das Römische Reich war die geopolitische Verlagerung der zentralen Machtbasis vom Land auf die Flotte und ihre Seemacht, implizit eine Aufteilung, grob umrissen, zwischen dem Territorium östlich vom Halys und Euphrat, dem Zentrum des alten Imperiums, und den Küstenregionen des Mittelmeers. Einige wesentliche Aspekte dieser Geschichtsepoche wurden durch archäologische Funde nach dem Zweiten Weltkrieg erhellt; sie betrafen das Herrschaftsgebiet der mit Eisen arbeitenden Hethiter östlich des Halys und die Zahlungsmittel, wo man im Handel zwischen dem Hethiterreich und Mesopotamien kurzzeitig von Keilschrifttafeln wieder zu Pergament wechselte, bevor die Macht der Hethiter sank.17

Das besondere am Aufstieg des Römischen Reichs war also, daß versucht wurde, die verschiedenen Elemente - die kontinentalen Landgebiete im Osten und die Meergebiete im Westen - zu einem Weltreich zu vereinen.18 Seit dieser Zeit blieb der Seemachtcharakter der imperialen Macht kulturell vorherrschend, bis Karl der Große diese Seemacht zeitweilig machtvoll herausforderte, als er mit dem Ausbau der Binnenwasserwege in West- und Mitteleuropa begann (ein Plan, der erst in jüngster Zeit durch den Bau des Rhein-Main-Donau-Kanals verwirklicht wurde). Erst viel später begann die größere Herausforderung der britischen Seemacht, als die USA anfingen, das transkontinentale Eisenbahnnetz zu bauen, um damit ihr dichtes Netz von Binnenwasserwegen abzulösen. Dieses Element des Amerikanischen Systems rief den geopolitischen Aspekt des Konflikts zwischen dem britischen Empire und dem Großteil der übrigen Welt während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hervor.19

Unter Aufsicht der anglo-holländischen Finanzkartelle und korrupter Regierungen, die das Rad des Fortschritts zurückdrehen wollten, wurde das Bahnnetz in den USA nach dem Ersten Weltkrieg nicht mehr ausgebaut und nach dem Zweiten Weltkrieg als Hauptverkehrsmittel für den Ferntransport von Gütern und Menschen systematisch zerstört. Dieses Ziel, die Uhr auf mittelalterliche Bedingungen und Bevölkerungsniveaus zurückzudrehen, ist typisch für die Rolle des britischen Königshauses - Prinz Philip und sein Sohn Charles - und auch des ehemaligen US-Vizepräsidenten Al Gore, der buchstäblich Charles’ Lakai ist.

Zum Leidwesen der anglo-holländischen Politik ist jetzt mit den Möglichkeiten der Magnetschwebetechnik und der Kernenergie ein Widerstandspotential entstanden, das eine neue große Ära für die Menschheit einleiten kann, wenn man vorher den Widerstand in Gestalt des Empire aus dem Weg räumt.20

Die imperialen maritimen Oligarchien

Wie schon oben betont, ist die Lücke vom Tod Alexanders des Großen bis zum Aufstieg des Römischen Reiches am Mittelmeer mit der Hauptstadt Rom als Prozeß einer Phönix-artigen übergangslosen Verlagerung von einem land- zu einem seegestützten Imperium wirtschaftlicher und militärischer Macht zu sehen. Wie ich wiederholt in verschiedenen Studien seit den fünfziger Jahren beschrieben habe, war die Zivilisation, die im Zuge der Eisschmelze nach der letzten großen Vereisung der Nordhalbkugel 17.000 v.Chr. aufgestiegen war, hauptsächlich ein Ableger einer transozeanischen Seefahrerkultur, die sich an den Küsten und Flußläufen ins Landesinnere hinzog; ein Beispiel ist die Gründung Sumers durch nichtsemitische Seefahrerkulturen entlang der neu auftauchenden Küstenlinie. Entscheidend in diesem Übergangsprozeß war großenteils die Wissenschaft astronomischer Kalender, die ein Ergebnis regelmäßiger Überquerungen der Ozeane über lange Zeiträume hinweg war.21

So hängt die Idee der Wissenschaft an sich wesentlich von dem Verständnis der Begriffe „universell” und „universelle Systeme der Veränderung” ab. Diese definieren sich, im Gegensatz zu den Hauptdogmen des modernen Empirismus Sarpischer Prägung, wissenschaftlich streng als Reflexionen des Eindruckes häufiger Ozeanfahrten, wie sie in den antiken Kalendern zum Ausdruck kommen.

Mögen wütende Scholasten auf dem griechisch-römischen Geschichtsschreiber Diodorus Siculus aus Sizilien herumhauen, wie sie wollen: Sein Bericht, der hauptsächlich auf Auszügen ägyptischer Quellen und auf Interviews mit Angehörigen der Berberkulturen seiner Zeit beruht, ist in sich schlüssig und enthält Elemente alter olympischer Mythen, die auf atlantische Ursprünge zurückgehen, wie sie uns auch in den Homerischen Quellen begegnen.22

Allgemein kann man mit Sicherheit sagen, daß nur Kulturen, die transozeanische Seefahrt praktizierten, eine kompetente und umfassende Wissensbasis in der Naturwissenschaft haben konnten. Die beste Illustration dieses Sachverhalts, die uns die europäische Geschichte liefert, ist die Entwicklung der Wissenschaft in Ägypten, wie sie z.B. den Pythagoräern und Plato, und auch Thales von Milet bekannt war, während die mesopotamische Wissenschaft eindeutig weniger entwickelt war, wie ihre Mathematik zeigt. Die Bedeutung von Sumer liegt z.B. darin, daß es ein Produkt der Kolonisierung durch eine Seefahrerkultur aus dem Indischen Ozean war.

Wenn man das Thema angemessen betrachten will, muß man berücksichtigen, wie die Unterwerfung einer unterlegenen Kultur einer Landbevölkerung wirkt - in dem Fall unter eine moralisch verfallende Seekultur, ähnlich dem liberalen anglo-holländischen Imperialismus heute. Wie Fallstudien belegen, wird dabei tendenziell genau die Form von Satanismus entstehen, die wir in Äschylos’ Der Gefesselte Prometheus oder in der pro-satanischen Kultur des Apollo-Dionysos-Kults finden. In diesen Fällen darf man behaupten: „Absolute Macht verdirbt absolut.“ Die selbsternannte „absolute“ Autorität des „Freihandels” ist ein Beispiel dafür.

Wenn man über diese Beobachtung nachdenkt, sollte der Schluß eindeutig sein: „Der Wille der Volksmassen”, wenn sie dumm und ungebildet sind, schafft zwar keine gute Regierung. Aber der Wille einer parasitären Oligarchie, die davon abhängt, die Masse der unterdrückten Bevölkerung mehr oder weniger dumm zu halten, wie das z.B. im amerikanischen Schulsystem seit Jahrzehnten angelegt ist, ist nicht nur schlecht, sondern zweifellos satanisch.

Die Geschichte des Imperiums - von so bekannten Beispielen wie dem antiken Babylon über Rom bis hin zum anglo-holländischen Liberalismus heute, eingeschlossen die von London gesteuerte Führung der Demokratischen Partei unter Howard Dean in den USA - ist geprägt von der Erniedrigung ganzer Gesellschaften. Die Masse der Bevölkerung wird von arroganten, korrupten Machthabern unterjocht, die verkommenen Vorstellungen wie denen von Ex-Vizepräsident Gore anhängen.

Die Bevölkerung zu verdummen, ihnen neo-malthusianische Kultdogmen vorzusetzen und ihr die Arbeit mit immer höherentwickelten Technologien steigender Energieflußdichte wie Kernenergie zu verweigern, ist eine bösartige Praxis, wofür Prinz Philips WWF und seine Fußtruppen wie der frühere Vizepräsidenten Al Gore typisch sind.

Dies verdeutlicht das wesentliche Prinzip imperialer Macht von Babylon bis London. Man sperrt den Geist der Volksmassen ein, indem man sie mit billiger Unterhaltung und Albernheiten füttert und ihnen dadurch die Fähigkeit nimmt, sich selbst zu regieren. So würdigt man sie auf das Niveau kognitiv hoffnungsloser Wesen herab, wie Vieh, und sie sind von höheren Autoritäten abhängig, die sie wie Vieh des Bauern zum Schlachthaus führen. Unter solchen Bedingungen neigen Anführer der Volksmassen dazu, sich zu verhalten wie der Bulle, der nur die nächste läufige Kuh sucht: Die Leidenschaft macht ihn und die Kuh blind für das Schicksal, das der Bauer für sie bereithält. Es ist dieses Prinzip des Imperiums - wie die Börse an der Wall Street -, das sich in der Geschichte der europäischen Zivilisation in verschiedenen Formen von Babylon bis zum heutigen brutalen Britannien wie ein Phönix immer wieder reinkarniert hat.

Wird fortgesetzt


Anmerkungen

8. Da sich unter meinen Vorfahren ebenso reichlich Engländer wie Franzosen befinden, die seit etwa Mitte des 17. Jahrhunderts in Amerika lebten, und Mitte des 19. Jahrhunderts noch ein starker schottischer und auch ein kleinerer irischer Zusatz dazukam, muß ich zugeben, daß ich ein gewisses freundliches Gedenken für die empfinde, die sozusagen auf der Heimatscholle „zurückgeblieben“ sind.

9. Für mich liegt das eigentliche Interesse des britischen Volkes nicht in glaubwürdigen Gerüchten über ihre Abstammung von normannischen Rittern, sondern in der kulturellen Entwicklung - allem voran der große klassische Aufbruch der Renaissance seit der Thronbesteigung Heinrichs VII. im 15. Jahrhundert, dem die Anhänger der Winthrops und Mathers in der Plymouth-Siedlung und der Massachusetts Bay Colony und die geistigen Erben von Gottfried Wilhelm Leibniz so viel verdankten.

10. Es ist bemerkenswert, daß Smith diesen Auftrag 1763 erhielt, nach dem Erscheinen seiner albernen Theorie der ethischen Gefühle, aber erst mehr als ein Dutzend Jahre später das Ergebnis dieses Auftrags sichtbar wurde. Smiths explizit antiamerikanisches Traktat Der Wohlstand der Nationen von 1776 entlehnte ganze Teile von A.R.J. Turgots Gedanken über die Bildung und Verteilung von Wohlstand: ein Beispiel für das widerliche Abkupfern angeblicher Weisheiten eines Ignoranten.

11. H. Graham Lowry, How The Nation Was Won: America’s Untold Story, Washington 1988.

12. Siehe auch Lyndon H. LaRouche jr., „Science & The Making of History”, EIR, 10. Juni 2008. Eine der Schlüsselfiguren in den europäischen Kreisen, die Franklin zu Hilfe kamen, war Abraham Gotthelf Kästner (1719-1800), ein führender Mathematiker des 18. Jahrhunderts und wichtiger Fürsprecher der Werke von Gottfried Wilhelm Leibniz und Johann Sebastian Bach; er spielte außerdem eine wichtige Rolle im Leben von Gotthold Ephraim Lessing, erneuerte von Deutschland aus William Shakespeares Lebenswerk und Tradition und war der führende Lehrer für Mathematik und deren Geschichte in jenem Jahrhundert. Siehe seine Geschichte der Mathematik (1796), Nachdruck bei Georg Olms Verlag, Hildesheim-New York, 1970. Leider wird in dem Vorwort, das dem Nachdruck hinzugefügt wurde, Kästners Einfluß am Ende des 18. Jahrhunderts verdreht dargestellt, wie es für das Gerede am Ende des 20. Jahrhunderts über Kästners Rang unter den Mathematikern seiner Zeit nur allzu typisch ist.

13. Lord Palmerston, der einstige Gönner des britischen Zöglings Karl Marx, hat zwar zusammen mit seiner Schöpfung Napoleon III. diese Operationen geleitet, doch ihre Ursprünge gehen auf 1782 zurück, als Lord Shelburne das britische Außenamt gründete und seinen Lakaien Jeremy Bentham zum Leiter eines Geheimkomitees ernannte, das nicht nur das Außenamt lenkte, sondern auch der Bolivarischen Revolution in Südamerika eine imperiale Stoßrichtung gegen die Vereinigten Staaten gab (was Simon Bolivar selbst später anprangerte). Bentham baute auch den Lord Palmerston auf, der den Auftrag dafür gab, die britische Verrätermarionette, die Konföderierten Staaten von Amerika, zu schaffen. Nur so versteht man die strategische Bedeutung der Situation, in der die legitime mexikanische Regierung von Präsident Benito Juarez dank des Sieges der USA über die britische Sklavenhalter-Konföderation wieder eingesetzt werden konnte. Der Begriff „faschistisch“ für Maximilians Besetzung von Mexiko bezieht sich historisch auf die Wurzeln des aus Frankreich unter Napoleon III. importierten Synarchismus und die Fortdauer des Synarchismus, den Maximilian seinen heutigen Bewunderern in Mexiko und anderen Teilen Iberoamerikas vermachte.

14. Siehe Anton Chaitkin, Treason in America: From Aaron Burr to Averell Harriman, Washington 1999.

15. Für entsprechende Theologen ist es sehr bedenklich, daß die Geburt Jesu von Nazareth mit der Herrschaft von Augustus Cäsar zusammenfällt und daß seine Kreuzigung durch die Befehlsgewalt des damals auf Capri lebenden Kaisers Tiberius veranlaßt wurde. Die Hinrichtung wurde von Pontius Pilatus, einem von Tiberius adoptierten Familienmitglied, angeordnet. Die blutige Christenverfolgung im Römischen Reich geschah auf Befehl der Nachfolger des Kaisers Tiberius, die mit dem Kult des Mithra-Palastes auf Capri verbunden waren.

16. Prinz Philips WWF-Organisation verteilt an ihre Unterstützer Andenken in Form ausgestopfter Vampirfledermäuse.

17.  Dieser Aspekt war Teil der Arbeiten des Autors zum Verständnis der frühen Entwicklung von Geldverkehr und Handel im Rahmen seiner Wissenschaft der physischen Wirtschaft während der frühen bis Mitte der 50er Jahre. Das entscheidende Merkmal der Periode der antiken Geschichte in jenem Gebiet war, daß der Gebrauch von Pergament zur schriftlichen Dokumentation von Handelsverträgen zurückging und man wieder Tontafeln in Keilschrift verwendete, wobei eine innere gebrannte Tafel von einer äußeren gebrannten Tontafel umfaßt war. Leider waren die biblischen Archäologen, die in einer bestimmten Periode Mesopotamien untersuchten, mehr beschäftigt damit, die Adresse von Abraham in Ur ausfindig zu machen, als sich mit dem wertvollen historischen Wissen, das in den antiken Archiven der Tontafeln verborgen lag, angemessen zu beschäftigen. Der Gebrauch von Pergament für Handels- und Geschäftsdokumente wird allgemein mit der beherrschenden Rolle von Tyros im Handel des östlichen Mittelmeers in Verbindung gebracht.

18. In diesem Zusammenhang entwickelt sich die eigenartige Stellung des Mithras-Kultes innerhalb des Römischen Reiches, die von Octavian/Augustus mit der Priesterschaft ausgehandelt wurde und seitdem herausragend blieb. Aber obwohl der Kult von den Cäsaren protegiert wurde, wurde er erst viel später in der Stadt Rom zugelassen.

19. Das Aufkommen der Magnetbahntechnik als möglicher Ersatz für das Rad-Schiene-System und der Beschluß, eine Verbindung zwischen Eurasien und Amerika über die Beringstraße herzustellen, ermöglichen ein weltweites Hochgeschwindigkeits- und Massentransportmittel für den Güter- und Personenverkehr, das wirtschaftlicher ist als der Gütertransport und auch große Teile des Personenverkehrs per Flugzeug.

20. Auch für das Vereinigte Königreich, das von den Lasten seiner imperialen Parasiten befreit würde, wären beide Entwicklungen von großem Nutzen. Bisher wird die Mehrheit der britischen Bürger von einer imperialistischen, habgierigen Klasse in einem Zustand unterdrückter Lebensbedingungen gehalten. Aber zu diesem wichtigen Thema des Abschnitts zu einem späteren Zeitpunkt mehr.

21. So vergleicht z.B. Bal Gangadhar Tilak in seinem Buch Orion, oder die Untersuchung der Vorgeschichte der Veden (1893) die vedischen mit den europäischen Quellen.

22. Man darf nicht einfach darüber hinweggehen, daß zwischen der Wissenschaftsmethode, die aus den unmittelbaren Beobachtungen folgt, und der akademischen Interpretation des Textes oft ein wesentlicher Unterschied besteht. Letztere darf kein Ersatz für die höhere Autorität einer naturwissenschaftlichen Methode sein, die qualitative Prinzipien der menschlichen Geistestätigkeit berücksichtigt, wie ich sie hier und in früheren Schriften hervorgehoben habe. Forscher, die diese intellektuelle Reife nicht erreicht haben, sollten sich über sich selbst schämen.

 

Lesen Sie hierzu bitte auch:
Die derzeitige strategische Lage: Unsere heutige Weltsicht - Teil 1
- Neue Solidarität Nr. 25/2008
Das vor uns liegende Projekt - Teil 1
- Neue Solidarität Nr. 21/2008
Das vor uns liegende Projekt - Teil 2
- Neue Solidarität Nr. 22/2008
Die Frage des Prinzips: Das Projekt „Genesis“ - 1. Teil
- Neue Solidarität Nr. 17/2008
Die Frage des Prinzips: Das Projekt „Genesis“ - 2. Teil
- Neue Solidarität Nr. 18/2008
Die Frage des Prinzips: Das Projekt „Genesis“ - 3. Teil
- Neue Solidarität Nr. 19/2008
Schriften von Lyndon H. LaRouche 1981-2006
- Internetseite des Schiller-Instituts
Was Lyndon LaRouche wirklich sagt
- Internetseite der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo)
Internetseite des LaRouche-Aktionskomitees
- in englischer Sprache

 

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