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Neue Solidarität
Nr. 31, 29. Juli 2009

Die Wahrheit über 9/11 kommt ans Tageslicht

Von Jeffrey Steinberg

Der folgende Artikel von Jeffrey Steinberg erschien am 17. Juli 2009 im amerikanischen Magazin Executive Intelligence Review (Vol. 36, Nr. 27). Das englische Original finden Sie auf www.larouchepub.com.

Im folgenden Bericht werden Sie entdecken, daß einige der grundlegenden Annahmen, vor denen Lyndon LaRouche mehrfach gewarnt hat und denen Sie möglicherweise seit dem 11. September 2001 anhängen, ein absoluter Betrug sind. Viele der Dinge, die man Ihnen über die Ereignisse um 9/11 erzählt hat, sind Teil eines Riesenschwindels. Die Wahrheit über die Natur dieser Ereignisse kommt nun ans Licht und zwar in kürzlich freigegebenen, im Nationalarchiv einzusehenden Dokumenten. Diese zeigen die enge Verwicklung von zwei der führenden vermeintlichen Verbündeten der USA, nämlich Saudi-Arabien und Großbritannien, in die Angriffe gegen New York City und Washington. Die Vereinigten Staaten wurden von führenden Elementen der saudi-arabischen Königsfamilie und ihrer Geheimdienste im Bunde mit  Kreisen des Britischen Empire betrogen. Führende Mitarbeiter der Regierung Bush-Cheney im Weißen Haus, in Justizministerium und FBI waren darüber informiert und machten sich der Verschleierung dieses Jahrhundertverbrechens mitschuldig.

Die anglo-saudische Verbindung hinter dieser Greueltat spiegelt sich am anschaulichsten in einem 25 Jahre alten Geheimabkommen zwischen deren Geheimdiensten wider, das unter dem Deckmantel eines lukrativen Tauschgeschäftes von Waffen gegen Öl unter dem Namen „Al-Yamamah“ (Die Taube) geführt wurde. Es gibt nun seit kurzem in ausreichendem Maße glaubwürdige Belege, die zeigen, daß Gelder von den in Steuerparadiesen geführten Al-Yamamah-Konten an mindestens zwei der 9/11-Entführer geflossen sind. Damit sollte umgehend eine ausführliche Untersuchung durch das Justizministerium der USA in Gang gesetzt werden.

Fügt man die neu freigegebenen Dokumente mit anderen bereits bekannten Beweisen zusammen, wird die anglo-saudische Hand hinter den 9/11-Ereignissen erkenntlich. Der nunmehr fast acht Jahre andauernde Verschwörungsunsinn, in denen die 9/11-Angriffe als ein Plan von Höhlenbewohnern und anderen mysteriösen Kräften dargestellt wurden, ist damit endgültig erledigt. So waren die Erzeugnisse eines ehemaligen LaRouche-Mitarbeiters, Webster Tarpley, mehr oder weniger typisch für diese Art des irreführenden Schürens von Verschwörungstheorien, welche nun umfassend durch das neue Material und das von EIR-Forschern zusammengesetzte Gesamtbild entkräftet werden.

Teile dieses Berichtes wurden schon in den Seiten des EIR-Magazins veröffentlicht, und Lyndon LaRouche hatte in einem mittlerweile berühmten Radiointerview, das er dem Radiomoderator, Dr. Jack Stockwell aus Salt-Lake-City genau in dem Moment gab, als die Flugzeuge am Morgen des 11. September 2001 in das World Trade Center und das Pentagon stürzten; nachdrücklich auf die wahre Natur dieser Vorgänge hingewiesen.

Wird die volle Tragweite der neuen Indizien verstanden, welche für die anglo-saudische Beteiligung an den 9/11-Angriffen zeugen, und reagieren die entsprechenden US-Institutionen und andere Dienste der Regierung darauf, so kann damit eine grundlegende Quelle globaler asymmetrischer Kriegsführung beseitigt werden. Dies würde auch viele andere positive Nebeneffekte mit sich bringen.

Die neuen Indizien

Anfang dieses Jahres veröffentlichten das Nationalarchiv Dokumente aus den Akten der 9/11-Kommission, welche vorher als geheim eingestuft waren. Drei dieser Dokumente, zu denen EIR vor kurzem Zugang erhielt, stellen den sprichwörtlich ,rauchenden Colt' dar, als Beweis für die zentrale Rolle des saudischen Geheimdienstes und die entscheidende Bedeutung unterstützender britischer Geheimdienstaktivitäten bei der Vorbereitung, Ausführung und Verschleierung der Angriffe von 11. September 2001. Das in Teilen immer noch als geheim eingestufte, entscheidendste dieser Dokumente ist ein Memorandum für die Akten, welches die Befragung eines in Kalifornien ansässigen FBI-Informanten vom 23.April 2004 zusammenfaßt. Dieser vermietete im Jahr 2000 zweien der 9/11-Entführer einen Raum in seiner Wohnung. Obwohl der Name des Informanten in diesem Memorandum geschwärzt ist, haben andere offizielle Quellen diesen Mann als Abdussattar Shaikh identifiziert. Als sein FBI-Führungsoffizier wurde in der Öffentlichkeit Steven Butler benannt.

Bei der Vernehmung beschrieb Shaikh detaillierte den Hergang seines ersten Treffens mit den beiden 9/11-Entführern Nawaf Al-Hazmi und Khalid Al-Mihdar. Im April 2000 hatte Shaikh eine Notiz am schwarzen Brett des Islamischen Zentrums in San Diego angebracht, um Räume zur Vermietung an strenggläubige Muslime anzubieten. Zu dieser Zeit war Shaikh bereits als bezahlter Informant für das FBI tätig. Laut seinen Angaben gegenüber den Ermittlern der 9/11-Kommission, Quinn John Tamm Jr. und Dietrich Snell, wurde Shaikh nach dem Freitagsgebet von al-Hazmi angesprochen, der sagte, daß er und Al-Mihdar dringend eine Unterkunft bräuchten. Shaikh zufolge zogen die zwei Männer am 10. Mai 2000 in seine Wohnung ein. Al-Mihdhar reiste nach sechs Wochen wieder ab, mit der Begründung, daß er nach Saudi-Arabien zurückkehren müsse, um seine Frau und ihr kleines Kind zu besuchen. Al-Hazmi wohnte bis Dezember 2000 in dem Zimmer, bis er auszog, um eine Pilotenschule in Arizona zu besuchen.

Dann befragten die 9/11-Ermittler Dr. Shaikh über einen anderen Saudi, Omar Al-Bayoumi. Aus dem Dokument der Kommission: „Dr. X[Shaikh] bemerkte, daß Omar Al-Bayoumi auch Al-Hazmi in seiner Wohnung besuchte. Dr. X kannte Al-Bayoumi als einen saudischen Staatsbürger, den Dr. X im Islamischen Zentrum San Diego (ICSD) getroffen hatte. Al-Bayoumi sagte Dr. X bei einem Besuch ,Ich habe sie (Al-Hazmi und Al-Mihdhar) zu Dir geschickt.’. Dr. X betonte nochmals, daß dies nicht der Fall gewesen sei und daß er die beiden im Flur des Islamischen Zentrums San Diego nach dem Freitagsgebet getroffen habe.“

Weiter heißt es in dem Bericht: „Al-Hazmi mochte Al-Bayoumi nicht und sagte Dr. X, daß Al-Bayoumi ,ein saudischer Agent' sei. Al-Hazmi beschwerte sich bei Dr. X, daß Al-Bayoumi ständig Leute filmte, die mit dem Islamischen Zentrum in San Diego in Verbindung standen. Dr. X bemerkte, daß er diese Erfahrung auch gemacht hatte, als er an den Veranstaltungen des Islamischen Zentrums teilnahm. Dr. X sagte,  Al-Bayoumi habe ständig seine Videokamera mit sich geführt und versucht, Kommentare anderer mit offenem Mikrofon einzufangen. Dr. X sagte, ,Ich habe gehört, daß Al-Bayoumi ein Agent (der Saudis) ist.’“

Dr. Shaikhs unverblümte Beschreibung Omar Al-Bayoumis als Agenten des saudischen Geheimdienstes, der in regelmäßigem Kontakt mit einem der 9/11-Entführer stand, ist an sich schon verblüffend. Die Tatsache, daß Dr. Shaikh ein FBI-Informant war, der verschiedenen US-amerikanischen Geheimdienstquellen zufolge regelmäßige Zahlungen vom FBI erhielt, um die muslimische Gemeinschaft in San Diego zu beobachten und daß er zweien der Entführer Unterkunft gewährte, ist ebenfalls erstaunlich. Das volle Ausmaß des Al-Bayoumi-Dossiers, wie es dem FBI und anderen US Regierungseinrichtungen bekannt war, reicht jedoch viel tiefer als ein oberflächlicher Skandal.

Al-Bayoumi war weitaus mehr als nur ein regelmäßiger Besucher in Dr. Shaikhs Haus, während Al-Hazmi dort wohnte. Die wesentlichen Tatsachen stellen sich wie folgt dar:

Am 15. Januar 2000 kamen Al-Hazmi und Al-Mihdahr am Internationalen Flughafen in Los Angeles (LAX) mit einem Flug aus dem malaysischen Kuala Lumpur an, wo sie an einem Treffen verschiedener Al-Qaida Mitglieder und Verbündeter teilgenommen hatten. Die beiden wurden von Al-Bayoumi am Flughafen in Empfang genommen und dann nach San Diego gebracht, wo er für sie eine Wohnung mietete, den Mietvertrag mitunterzeichnete und sogar eine Anzahlung von 1500 US$ für Kaution und Miete vornahm. Al-Bayoumi arrangierte später auch die Einschreibung der beiden Männer in die Flugtrainingsschule.

Al-Bayoumis Verbindungen zu drei der 9/11-Entführer (er gab FBI- und Kongreßdokumenten zufolge einem dritten Entführer, Hani Hanjour, im Frühjahr 2000 mehrfach Unterkunft in seiner Wohnung) veranlaßten einen Beamten der Bundesregierung, Reportern mitzuteilen: „Einige bundesweite Ermittler hegen den Verdacht, daß Al-Bayoumi eine Vorhut für die 9/11-Entführer gewesen sein könnte“.

Aber Al-Bayoumi war zweifellos auch Agent des saudischen Geheimdienstes! Nach den Dossiers von FBI und CIA über ihn und den Akten der gemeinsamen geheimdienstlichen Untersuchung durch das Repräsentantenhaus und den Senat sowie der 9/11-Kommission kam Al-Bayoumi im August 1994 in die USA. Davor war er beim saudischen Verteidigungsministerium angestellt. Al-Bayoumi erhielt weiterhin bis 2002 ein monatliches Gehalt von 3000 US$ vom saudischen Verteidigungsministerium, nachdem er in die USA gezogen war.  In den USA war er formell als Angestellter der Firma Dallah Avco registriert, einer saudischen Rüstungsfirma, die lukrative Verträge mit dem Ministerium für Verteidigung und Flugverkehr hatte und Mitgliedern der saudischen  Königsfamilie gehörte. Die US-Bundesermittler sagten, daß Al-Bayoumi nie wirklich für Dallah Avco gearbeitet hat. Aber sein monatliches Gehalt, das er von der  Firma bezog, erhöhte sich auf 3500 US$,  als Al-Hazmi und Al-Mihdhar in den USA ankamen.

Zusätzlich zu Al-Bayoumis beträchtlichen persönlichen Finanzmitteln ging im Juni 1998 eine anonyme Spende aus Saudi-Arabien ein. Die 500.000 US$ waren eine Anzahlung für den Bau einer neuen Moschee in San Diego,  mit der Auflage, daß Omar Al-Bayoumi als Verwalter mit Büro und gesichertem Gehalt fungieren sollte. Augenzeugen berichteten dem FBI und der 9/11-Kommission jedoch, daß Al-Bayoumi äußerst selten in der Moschee anzutreffen war.

Al-Bayoumi befand sich jedenfalls in ständigem Kontakt mit führenden saudischen Regierungsangestellten in den Vereinigten Staaten und zu Hause in Riad. Aus den Akten der gemeinsamen Untersuchung des Kongresses und der 9/11-Kommission geht hervor, daß er zwischen Januar 2000 (als Al-Hazmi und Al-Mihdhar in Kalifornien ankamen) und Mai desselben Jahres 32 Anrufe bei der Saudischen Botschaft in Washington DC, 37 Anrufe bei der Saudischen Kulturmission in Washington DC und 24 Anrufe beim Saudischen Konsulat in Los Angeles tätigte. Al-Bayoumis Kontaktperson im Saudischen Konsulat in Los Angeles war Fahad Thumairy, einer der fanatischsten anti-amerikanischen Imame in der Umgebung, der jedoch diplomatische Immunität genoß. Er wurde nach den Ereignissen des 11. September 2001 aus den USA ausgewiesen.

Ende Juni oder Anfang Juli 2001 verließen Omar Al-Bayoumi und seine Frau Manal Ahmed Bagader dann ganz plötzlich San Diego und zogen nach England, wo er angeblich die Wirtschaftschule der Aston-Universität besuchen wollte. Innerhalb weniger Tage nach den 9/11-Angriffen wurde Al-Bayoumi von Scotland Yard festgenommen und für eine Woche festgehalten. Er kam jedoch aufgrund mangelnder Beweise wieder frei und verließ England sofort in Richtung Saudi-Arabien.

Osama Basnan

Omar Al-Bayoumi war in seiner Verbindungstätigkeit zwischen dem Saudischen Geheimdienst und einigen der 9/11-Entführer nicht allein. Er arbeitete eng mit einem anderen saudischen Geheimdienstoffizier, Osama Basnan, zusammen, der 1980 mit einem Kurzzeit-Touristenvisum in die USA einreiste, jedoch bis zum Oktober 2002 im Land blieb, bis er und seine Frau als illegale Einwanderer ausgewiesen wurden.

Ein FBI-Bericht, der kurz nach den Angriffen des 11. September verfaßt wurde, wies darauf hin, daß die Beweise, die über Osama Basnan gesammelt wurden, „ein Indiz dafür sein könnten, daß er Omar Al-Bayoumis Nachfolger sei und Handlungen im Auftrag der saudischen Regierung durchführen könne.“ Ein damals als geheim eingestufter, auf den 3. Oktober 2001 datierter Bericht des FBI vermerkte, daß Basnan in Kontakt mit Mitgliedern der Bin-Laden-Familie in den Vereinigten Staaten stand. Unmittelbar nach den Ereignissen der Angriffe am 9. September wurden Mitglieder der Bin-Laden-Familie in den USA zusammen mit anderen führenden Saudis heimlich, still und leise nach Hause ausgeflogen - zu einer Zeit, als keine anderen nicht-militärischen Flüge erlaubt waren.

Basnan zog schon lange vor den Angriffen des 11. September 2001 die Aufmerksamkeit des FBI auf sich. 1992 wurde er Presseberichten zufolge vom FBI wegen Verbindungen zum Eritreischen Islamischen Dschihad untersucht, einer Organisation, die bereits 1996 starke Verbindungen zu Al-Qaida hatte. Am 17. Oktober 1992 gab Basnan, damals in Washington ansässig, in seinem Haus einen Empfang für Scheich Omar Abdul Rahman, dem sogenannten blinden Scheich, der jetzt wegen Planung terroristischer Angriffe auf  Ziele in New York im Gefängnis sitzt.

Damals produzierte das FBI US-Geheimdienstquellen zufolge einen immer noch als geheim eingestuften Bericht, der Basnans Arbeit für die saudische Regierung (trotz seiner öffentlichen Verbindungen zu islamistischen Radikalen) beschrieb. Tatsächlich berichten US-Geheimdienstkreise, daß Basnan wegen Drogenvergehens im Gebiet Los Angeles verhaftet wurde, diese Anklagen aber nach massivem Druck der Saudischen Botschaft in Washington wieder fallen gelassen wurde.

Der Botschafter und die Prinzessin

Die Verbindungen Omar Al-Bayoumis zum Saudischen Ministerium für Verteidigung und Flugverkehr wurden dokumentiert. Osama Basnans persönliche Verbindungen zum ehemaligen saudischen Botschafter in den USA, Prinz Bandar Bin-Sultan, und seiner Frau, Prinzessin Haifa, sind noch weniger strittig. Im April 1998 schickte Prinz Bandar,  Sohn des saudischen Verteidigungsministers Prinz Sultan, einen Scheck über 15.000 $ an Osama Basnan. Prinz Bandar besteht darauf, daß dieser Scheck ein reiner „Akt der Nächstenliebe“ war, eine Antwort auf eine schriftliche Bitte Basnans, die Rechnungen für die medizinische Versorgung seiner Frau zu begleichen. Im November 1999, also nur wenige Wochen, bevor die beiden 9/11-Entführer auf dem Flughafen von Los Angeles eintrafen, begann Prinzessin Haifa, monatliche Barschecks von ihrem Konto bei der Riggs National Bank in Washington an Basnans Frau, Majida Ibrahim Ahmad Dweikat, zu schicken. Das wurde bis Mai 2002 fortgesetzt. Das königliche Paar schickte in diesem Zeitraum eine Summe zwischen 53.000 und 72.000 $ an Basnan und seine Frau. Der gemeinsamen Untersuchung des Repräsentantenhauses und des Senats zufolge wurden viele dieser Barschecks von Prinzessin Haifa an Basnans Frau wiederum an die Frau von Al-Bayoumi überschrieben. Die meisten dieser Transaktionen fanden statt, während Basnan und al-Bayoumi die finanziellen Angelegenheiten von mindestens zwei der 9/11 Entführer, Nawaf al-Hazmi und Khalid al-Mihdhar „regelten“. Diese beiden saudischen Geheimdienstoffiziere hatten auch, bisher noch nicht vollständig bekannte Verbindungen zu einem dritten Entführer, Hani Hanjour.

Prinz Bandars BAE-Prämie

Zu dem Zeitpunkt, als Prinz Bandar und Prinzessin Haifa ihre „Wohltätigkeitszahlungen“ an Basnan und Al-Bayoumi leisteten, flossen mindestens 2 Mrd. $ Schmiergeld der führenden britischen Rüstungsfirma BAE Systems an den damaligen saudischen Botschafter in den Vereinigten Staaten. Der BAE-Skandal explodierte vor einigen Jahren mit Enthüllungen von BBC, des Londoner Guardian und anderer Zeitungen über zig Milliarden $ an Zahlungen von BAE an offizielle Mitarbeiter des saudischen Verteidigungsministeriums und andere führende Mitglieder der saudischen Königsfamilie im Gegenzug für Waffenverträge, die ein Vermögen wert waren.

Der BAE-Saudi-Skandal datiert zurück bis in das Jahr 1985, als Prinz Bandar persönlich mit der damaligen britischen Premierministerin Margaret Thatcher ein Geschäft arrangierte, bei dem es darum ging, im Austausch gegen saudisches Rohöl BAE-Militärausrüstung und Dienstleistungen mit einem anfänglichen Wert von 40 Mrd. $ an Saudi-Arabien zu verkaufen. Dieses Geschäft, das zynischerweise unter dem Namen Al-Yamamah (Die Taube) bekannt wurde, war weitaus mehr als ein reines Tauschgeschäft. BAE veranschlagte die Kosten für Kampfjets, Trainingsflugzeuge und Luftverteidigungssysteme und Dienstleistungen um ca. ein Drittel des eigentlichen Preises höher, um damit Auszahlungen an führende saudische Repräsentanten, einschließlich  Prinz Bandars zu leisten. Im Gegenzug lieferte Saudi-Arabien pro Tag durchschnittlich die entsprechende Menge Rohöl eines Supertankschiffs an BAE, die einen Vertrag mit British Petroleum (BP) und Royal Dutch Shell (Shell) hatten, dieses Rohöl sofort auf dem Spotmarkt zu verkaufen. Für die Saudis war das ein lukratives Geschäft, denn selbst von den Schmiergeldern für einige saudische Prinzen und Ministeriumsangehörige abgesehen,  kostete sie das Rohöl weniger als 5 $ pro Faß. BP und Royal Dutch Shell verkauften dieses Rohöl auf dem Markt mit fantastischen Gewinnen

Als Ergebnis dieses wohl in der Geschichte einmaligen Arrangements wurde dadurch ein „Offshore“-Schmiergeldfonds anglo-saudischer Geheimdienste im Wert von mehr als 100 Mrd. $ akkumuliert. In einer halboffiziellen Biographie über Prinz Bandar, die vor einigen Jahren veröffentlicht wurde, gab der Verfasser William Simpson offen zu, daß das Al-Yamamah-Geschäft vor allem eine geo-strategische Partnerschaft zwischen London und Riad gewesen sei. Diese habe Schwarzgelder zu den Mudschaheddin in Afghanistan kanalisiert, die in den achtziger Jahren gegen die sowjetischen Truppen kämpften. Mit ihnen wurde der Tschad finanziell in seinem Grenzkrieg mit Libyen unterstützt und der amerikanische Senat umgangen, so daß amerikanische Militärausrüstung an die saudische Luftwaffe geliefert werden konnte.

Einige hochrangige amerikanische Geheimdienstvertreter sind davon überzeugt, daß eine vollständige Untersuchung von Bandars Rolle im Al-Yamamah-Plan aufzeigen würde, daß einige der BAE-Auszahlungen von der Bank of England auf Bandars Konto bei der Riggs National Bank gingen, und dann weiter in die Hände von Basnan und Al-Bayoumi und der kalifornischen 9/11 Entführerzelle gelangten. Bis zum 2. August 2003 kam es zu so vielen Fragen über die Bandar-Zahlungen an Basnan, daß sich der Botschafter gezwungen sah, eine persönliche Erklärung durch die Saudische Botschaft in Washington abzugeben, in der er die Anschuldigungen als „grundlos und falsch“ zurückwies. Bandar nannte sie nichts weiter als „Gerüchte, Anspielungen und Unwahrheiten“. Und er berief sich auf George W. Bush, der die Saudis für ihren Einsatz im Kampf gegen den Terrorismus gepriesen hatte.

Bandars Versuch, die saudische Rolle in den Ereignissen des 11. September zu verschleiern, indem er Präsident Bush zitierte, hatte nur zur Folge, daß er jene US-Offiziellen, die versuchten, dem Komplott auf den Grund zu gehen, noch mehr gegen sich aufbrachte. Die Ermittler des Geheimdienst-Ausschusses von Repräsentantenhaus und Senat wußten z.B., daß im ,Abschlußbericht über die gemeinsame Untersuchung der Terroranschläge des 11. September 2001’ der gesamte Text eines 28-seitigen Kapitels von der Veröffentlichung ausgeschlossen und als geheim eingestuft worden war. Das wurde dem Ausschuß klar, nachdem sie dem Weißen Haus den Bericht zur letzten Durchsicht vor der Veröffentlichung eingereicht hatten. Dieses bis heute geheime Kapitel enthält Beweise für die Unterstützung der saudischen Regierung für die Entführer, einschließlich Bandars Zahlungen an Basnan. Bei einem kürzlichen Treffen mit den Opferfamilien des 11. September wurde Präsident Barack Obama gedrängt, dieses Kapitel freizugeben.

Beide Präsidenten Bush standen Prinz Bandar so nahe, daß der saudische Botschafter weithin als „Ehrenmitglied der Bush-Familie“ bezeichnet wurde. Der Einsatz des Weißen Hauses unter Bush, die Beweise der anglo-saudischen Mittäterschaft brutal zu unterdrücken, war so stark,  daß Osama Basnan, der saudische Geheimdienstoffizier, sich vollkommen sicher fühlte, und  beim Besuch des saudischen Kronprinzen (jetzt König) Abdullah und Prinz Bandars auf Bushs Crawford Ranch in Texas am 24. und 25. April 2002 ebenfalls in Houston war. Die Gefolgschaft des Kronprinzen kam mit acht Flugzeugen angereist. Darunter waren drei saudische Amtspersonen, die unter Verdacht standen, Beziehungen zu Al-Qaida zu haben. Dieser peinliche Zwischenfall wurde ebenso unterdrückt wie Basnans Anwesenheit im nahegelegenen Houston, wo er sich Berichten zufolge mit einem saudischen Milliardärsprinz aus dem Crawford-Gefolge traf.

Vier Monate später erklärte Senator Bob Graham (Demokrat aus Florida), Vorsitzender des Geheimdienstausschusses im Senat, der die gemeinsame 9/11-Untersuchung des Kongresses mit dem Geheimdienstausschuß des Repräsentantenhauses durchführte, daß der CIA seinem persönlichen Wissen nach unwiderlegbare Beweise für die Unterstützung der Terroristen aus Kreisen der saudischen Regierung hat. Er hob diesen Punkt später deutlich hervor in seiner in Buchform veröffentlichten Zusammenfassung der Gemeinsamen Untersuchung des Kongresses („Intelligence Matters – Geheimdienstangelegenheiten“).

Großbritannien: staatlich geförderter Terrorismus

Im Dezember 2000 reichten die Herausgeber von EIR ein umfassendes Memorandum bei der damaligen Außenministerin Madeleine Albright ein, in dem sie eine Untersuchung der Rolle der britischen Regierung bei der Unterstützung des internationalen Terrorismus verlangten. Dieses EIR-Memo wurde mit Hilfe von Anwälten des Außenministeriums vorbereitet, die EIR über die nötigen offiziellen Kriterien informiert hatten, nach denen eine Nation in die Liste terrorunterstützender Staaten aufgenommen wird. Das Memorandum basierte ausschließlich auf offiziellen Regierungsdokumenten von nicht weniger als neun Nationen, die formell gegen die Protektion der britischen Regierung sowie in einigen Fällen die Finanzierung aktiver Terroristenzellen auf britischem Boden protestiert hatten. Dieses EIR-Memo kam zustande, nachdem es einen Ausbruch von asymmetrischer Kriegsführung verschiedener Gruppierungen gegeben hatte. Viele davon waren aus dem 1979-1989 Krieg der afghanischen Mudschaheddin gegen die sowjetische Besatzung Afghanistans hervorgegangen, der durch verdeckte finanzielle und logistische Beteiligung britischer, französischer, amerikanischer, saudischer und israelischer Geheimdienste am Laufen gehalten worden war.

Britischer Schutz kam auch solch führenden Terrororganisationen zugute wie der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK), die in Großbritannien eine Radiostation hatte, von der aus Marschbefehle für Terrorattacken in der Ost-Türkei ausgestrahlt wurden; dem Ägyptischen Islamischen Dschihad, der 1997 einen brutalen Anschlag auf japanische Touristen in Luxor, Ägypten, ausübte und zuvor den ägyptischen Präsidenten Anwar Sadat ermordet hatte, der indischen Terrorgruppe Laschkar-e-Taiba, welche 1999 Morde und Entführungen ausführte, und tschetschenischen Terroristen, die in Moscheen in ganz England rekrutiert wurden.

Zu den Vorwürfen, die gegen die britische Regierung erhoben wurden, gehörte auch das Wegschauen der britischen Geheimdienste während der neunziger Jahre, als Osama Bin-Laden sich ungestört zwischen Pakistan, Afghanistan, Sudan und England hin und her bewegte. Die London Times räumte ein, daß Bin-Laden während der zweiten Hälfte des Jahres 1996 „eindeutig unter dem Schutz der britischen Behörden“ regelmäßige Reisen nach London unternommen habe. Die Times hatte Bin-Laden schon früher in den neunziger Jahren auf dem Grundbesitz von Khalid Bin-Mahfouz ausfindig gemacht, einem reichen saudischen Bankier, der zu den führenden finanziellen Unterstützern der „Muslim Brotherhood“ (Muslimischen Bruderschaft) und eines weiten Netwerks dschihadischer Gruppierungen zählte sowie ein Hauptaktionär bei der Bank BCCI war.

1994 reichten die französische und die algerische Regierung formelle diplomatische Proteste beim britischen Außenministerium ein, in denen sie den Vorwurf erhoben, Osama Bin Laden habe sich mit Führern der GIA, der Islamischen Gruppe Algeriens getroffen, die damals in mehreren brutalen Terrorbombenanschlägen in beiden Ländern beteiligt war. Der französische Geheimdienst  verfolgte die Spur der Bin-Laden/GIA Treffen bis zu einem Besitz in Wembley, der Bin-Laden gehörte. 1994 lebte Osama Bin-Laden mehreren französischen Quellen und dem Ermittler Roland Jacquard zufolge auf der Harrow Road in London. Selbst nachdem er das Land verlassen hatte, operierten Bin-Ladens führende Propagandisten aus Londoner Büros heraus.

Nach „konventioneller“ Ansicht basierte diese britische Haltung gegenüber einem weltweiten Geflecht von Terrororganisationen auf der Erwartung, daß diese Gruppen nicht auf britischem Boden operieren oder sich nicht gegen britische Interessen im Ausland richten würden. Doch jeder, der etwas über die Geschichte des Britischen Empires seit den frühen Tagen der Britischen Ostindien-Gesellschaft, über Lord Palmerstons Unterstützung der Operationen des „Jungen Europa“, „Jungen Amerika“ und der „Jungtürken“ des 19. Jahrhunderts weiß, erkennt dies sofort als durchsichtigen Schwindel. Die Förderung asymmetrischer Kriegsführung gehört zum Kern der imperialen britisch-venezianischen Methode. Das Al-Yamamah-Projekt ist eine moderne Variante dessen, was die Britische Ostindien-Gesellschaft tat, als sie Legionen ethnischer und religiöser Separatistengruppen unterstützte und damit das Potential für politische Morde und die Auslösung von „Chaos auf Abruf“ auf dem gesamten Globus schuf.

Wird die Verschleierung der Bush-Bande beendet?

Selbst als Ermittler der Gemeinsamen Untersuchung des Kongresses und der 9/11-Kommission versuchten, der Rolle des saudischen Geheimdienstes in den Angriffen auf New York und Washington auf den Grund zu gehen, wurde direkt vom Weißen Haus, von Elementen des FBI und des Justizministeriums ein Deckmantel über die Angelegenheit ausgebreitet. Das Ganze war so unverfroren, daß drei Ermittler der 9/11- Kommission, Kevin Scheid, Col. Lorry Fenner und Gordon Lederman, ein Memorandum an ihre Vorgesetzten, Dan Marcus und Steve Dunne, verfaßten, in dem sie Richtlinien für das FBI und andere „Aufseher“, die bei Anhörungen dabei waren,  vorschlugen.

Die Ermittler beschwerten sich bitter, das FBI und andere „Aufpasser“ hätten sich bei den Zeugenvernehmungen der Kommission in die Befragungen eingemischt und die Zeugen eingeschüchtert: „Die Aufseher plazierten sich in einer Weise und benahmen sich so, daß Zeugen sich unserer Einschätzung nach eingeschüchtert fühlten und keine volle und ehrliche Antwort auf unsere Fragen zu erwarten war. Die Aufpasser saßen im allgemeinen direkt neben den Zeugen am Tisch und gegenüber den Kommissionsmitgliedern. Das vermittelte den Eindruck, daß sie Teil der Befragung seien und den gleichen Status wie die Zeugen inne hätten. Weiterhin machten sich diese Personen wortgetreue Notizen der Zeugenaussagen und könnten Vergeltungsmaßnahmen gegen diese ergreifen. Wir glauben, daß der naheliegendste Effekt dieser Aufpasseraktivitäten, ob beabsichtigt oder nicht, der ist, daß Zeugen eingeschüchtert werden und durch Einmischung in die Zeugenaussagen eine vollständige und ehrliche Aussage nicht möglich ist.“

Das Memo schloß mit einem Appell: „Wir ersuchen Sie darum, dieses Problem der Exekutive vorzutragen, so daß die Kontrollpersonen in Zukunft an einem solchen Verhalten gehindert werden.“ Anschließend wurden zehn Verhaltensregeln vorgeschlagen, um diese Einschüchterungen zu blockieren. Abgesehen von der Tatsache, daß dieses Memorandum kürzlich freigegeben und Anfang diesen Jahres im Nationalarchiv veröffentlicht wurde, geschah nichts. Die Vertuschungspolitik des Weißen Hauses unter Bush, wie sie sich beispielhaft an der Unterdrückung des Kapitels im Kongreßbericht zeigte, in dem es um die Mittäterschaft der saudischen Regierung im 9/11-Komplott ging, wurde bis zum Ende durchgezogen.

Condi Rice log

Bei dieser Vertuschung könnte es sich in mindestens einem Fall um Mißachtung des Kongresses gehandelt haben, nämlich als es zu einer Auseinandersetzung zwischen der 9/11-Kommission und dem Weißen Haus über die Freigabe von Teilen der täglichen Lagebesprechung des Präsidenten im August 2001 kam. Damals war Präsident Bush ausdrücklich vor der hohen Wahrscheinlichkeit einer Al-Qaida-Attacke gegen die  Vereinigten Staaten gewarnt worden. Die damalige Außenministerin Condoleezza Rice jedoch sagte vor dem Kongreß aus, die Geheimdienste hätten keine Informationen vorgelegt, aufgrund derer besondere Maßnahmen gerechtfertigt gewesen wären. Niemand habe die Ereignisse des 11. September 2001 vorhersehen können.

In extremem Kontrast zu Rices eidesstattlicher Aussage hatten die amerikanischen Geheimdienste jedoch starke Hinweise darauf, daß Al-Qaida nicht nur plante, Flugzeuge zu entführen, sondern diese auch als Waffe einsetzen würden. So führten dem dritten freigegebenen Dokument der 9/11-Kommission zufolge die Federal Aviation Administration (Bundesbehörde für Flugverkehr) und NORAD bereits im Oktober 1998 eine Reihe von Übungen durch, bei denen es um Entführungen ging. Dies geschah, kurz nachdem zwei US-Botschaften in Afrika Ziele von Anschlägen geworden waren. Die letzte dieser beiden Übungen, „Vigilant Guardian I“ fand zwischen dem 6. und 10. September 2001 statt. In einem der Szenarien, die in einer Chronologie der 9/11-Kommission zusammengefaßt wurde, wird ein Flugzeug auf dem Weg von London nach New York „von Terroristen mit Sprengstoff entführt, die diesen über New York City zünden wollen“. Offensichtlich existierte der Gedanke,  Terroristen könnten planen, ein Flugzeug als Waffe für einen Angriff auf New York zu benutzen,  bereits vor den 9/11 Angriffen in den Köpfen einiger Offizieller, die für den Anti-Terror-Kampf zuständig waren.

Basnans kostenlose Heimreise

Am 21. Oktober 2002 ordnete ein Bundesrichter in Kalifornien die Ausweisung von Majeda Dweikat und ihres Mannes, Osama Yousef Basnan, aus den USA wegen Verstößen gegen das Einwanderungsgesetz (!) an.

Dieser saudische Geheimdienstoffizier, der sich seit den frühen achtzigern  illegal in den USA aufgehalten und zusammen mit Omar Al-Bayoumi mindestens zwei der Entführer ausgehalten hatte, war so erfreut über die richterlichen Anordnung, ihn nach Saudi-Arabien zurückzuschicken, daß er dem Staatsanwalt nach der Anhörung die Hand schüttelte und ihm vielmals für die kostenlose Heimreise dankte.

Die Botschaft, die an diesem Tag in diesem Gericht vermittelt wurde, hätte klarer nicht sein können: Das terroristische Geflecht anglo-saudischer Kreise durfte nicht angetastet werden. Jeder Gedanke daran, daß Großbritannien und Saudi-Arabien, zwei der angeblich verläßlichsten Verbündeten Amerikas, die Vereinigten Staaten verraten und eine entscheidende Rolle bei der schlimmsten terroristischen Gewalttat der Geschichte auf amerikanischem Boden gespielt hatten, sollte ein für allemal begraben werden.

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