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Neue Solidarität
Nr. 45, 10. November 2010

Nahrungsmittel: Preise explodieren, Reserven schwinden

Die Bestände von Speiseölen (Sojaöl, Palmöl, Rapsöl, Sonnenblumenöl usw.) fallen, weil die weltweite Erzeugung weit geringer als notwendig ist, während die Biodiesel-Produktion zunimmt und die Spekulation ungebremst weitergeht. Das unterstreicht Lyndon LaRouches ernste Warnung der letzten Tage, daß allgemein „die Nahrungsmittel zuende gehen.“

Speiseöle sind für Milliarden von Menschen die Hauptquelle für einen der drei Makronährstoffe (Kohlehydrate, Eiweiße und Fette). Die Vorräte an Ölsaaten und Speiseölen (Palmöl nicht mitgerechnet) sind in den vergangenen zwei Jahren um 21% gefallen. Für 2008/2009 lagen die Bestände (von Sojaöl, Rapssaaten, Sonnenblumen, etc.) nach dem Ende des Erntejahres bei 13,8 Mio. Metertonnen; jetzt erwartet man - laut der Weltlandwirtschafts-Angebot- und Nachfrageschätzung (WASGE) des US-Landwirtschaftsministeriums vom Oktober -, daß sie mit dem Ende des Erntejahres 2010/2011 auf 10,31 Mio. Metertonnen sinken werden.

Gegenüber dem Vorjahr fällt der Bestand an Speiseöl in der Kategorie von Palm- und Sojaöl - die beiden wichtigsten Speiseölarten weltweit - um 17%. Am Ende des laufenden Marktjahres (2010/2011) werden die Soja- und Palmölbestände gegenüber dem Vorjahresniveau von 7,64 Mio. auf 6,72 Mio. Metertonnen gesunken sein.

Unterdessen hat sich der Bio-Diesel-Ausstoß auf der Grundlage von Soja- und Palmölen seit 2005 von 3,5 Mio. auf (hochgerechnet) 18 Mio. Metertonnen im Jahr 2010 verfünffacht. Chinas Regierung versteigerte am 20. Oktober 300.000 Tonnen Rapsöl aus seinen Lagerbeständen, um Versorgungsmängel abzubauen. Die meisten Regierungen halten - weil die WTO dies nicht erlaubt - keine Reserven vor, und wenn sie doch welche haben, landen alle freigegebenen Bestände sogleich im globalisierten, produktionsfeindlichen Spekulations-System.

Die Spekulation ist außer Kontrolle. Am malaysischen Derivatemarkt stieg der Palmöl-Futures-Preis am 1. November um ein weiteres Prozent, nachdem die Preise dieses Jahr schon um 15% in die Höhe geschossen sind. Man geht von einem weiteren Anstieg um 15%, diesmal in der Hälfte der Zeit, aus. Auch der Preis von Sojaöl ist in diesem Jahre an der Chicagoer Warenbörse bereits um 21% hochspekuliert worden und wird noch weiter steigen.

Wenn diese kannibalistische Spirale nicht gestoppt und eine Verdoppelung der Weltnahrungsmittelproduktion jetzt ernsthaft mit politischen Maßnahmen eingeleitet wird, steht der Menschheit ein wahrhaft Finsteres Zeitalter bevor.

eir