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Neue Solidarität
Nr. 15, 13. April 2011

Ägypten setzt sich für Bau des Jonglei-Kanals ein

Nil. Eine Delegation der neuen ägyptischen Regierung besuchte den Sudan und den Südsudan, um Projekte zur Sicherung der Wasser- und Nahrungsmittelversorgung voranzutreiben.

Zu seiner ersten Auslandsreise machte sich der neue ägyptische Premierminister Essam Sharaf, der erst im Februar nach dem Sturz von Hosni Mubarak vom Höchsten Militärrat ernannt wurde, auf den Weg nach Sudan. Sein Anliegen, gemeinsame großangelegte Nahrungsmittelproduktion und Wasserprojekte auf die Tagesordung zu setzen, ist ein deutliches Zeichen geistiger Gesundheit. „Ägypten wird die Vollendung des nur zum Teil  gebauten Jonglei-Kanals im unschiffbaren Bereich des Nils im Süden Sudans zur höchsten Priorität machen“, sagte Regierungssprecher Magdi Radi bei einer Pressekonferenz in Khartum. „Wir möchten mit dem Bau des Jonglei-Kanals beginnen, weil er jährlich 4 Mrd. m³ Nilwasser zur Verfügung stellen wird.“ (Siehe „Unsere Hoffnung für Nordafrika: Die blaue Revolution“, Neue Solidarität 13/2011.)

Auch die Minister für Außen-, Agrar- und Bewässerungspolitik nahmen am zweitägigen Besuch im Norden und Süden Sudans teil. Nach dem Referendum im Januar über die Abspaltung wird der Süden die Trennung vom Norden bis Juni vollziehen; beide Landesteile bilden dann eigenständige Staaten.

Die ägyptischen Behörden betonten, daß der Sudan ein wichtiger Verbündeter sei - sowohl in der Frage des Agrarpotentials als auch bei den Anstrengungen Kairos, akzeptable Verträge über die Zukunft der wichtigen Wasserquellen mit Ländern, die stromaufwärts des Nils liegen, abzuschließen. Historisch gibt es eine von britischer Seite geschürte Opposition zum Jonglei-Kanal bei einigen Fraktionen der südsudanesischen Rebellen.

Sharaf sagte, Ägypten sei mit laufenden Investitionen von bis zu 5,4 Mrd.$ der drittgrößte Investor im Sudan, und er wolle dies erhöhen. Der ägyptische Premier hob ein Abkommen zwischen dem gemeinsamen Ministerrat, Nahrungsmittelsicherheit durch verschiedene Projekte zu gewährleisten, besonders hervor: „Unser erstes strategisches Projekt liegt in der Fleischproduktion. Wir werden auch bei einem Vertrag über das Geziraprojekt mitwirken“, sagte er im Bezug auf Sudans riesiges, aber vernachlässigtes Agrarprojekt zwischem dem blauen und weißen Nil südlich von Khartoum.

Sudanesische Behörden sagten, daß im Bundestaat Weißer Nil bereits 17.000 Hektar für die Tierzucht bereitgestellt wurden. Der äyptische Landwirtschaftsminister Ayman Abu Hadid bezeichnete einige der Nahrungsmittelprojekte im Bereich Fleisch-, Zucker-, Weizen-, und Maisproduktion als dringlich. Sie könnten innerhalb von sechs Monaten begonnen werden.

Nahrungsmittelproduktion und die Schaffung von neuen Wasser- und Bodenressourcen ist eine unmittelbare Frage von Leben und Tod für die ägyptische Nation, die so abhängig vom Ausland geworden ist, daß sie bis zu 50% des Nahrungsmittelkonsums von dort beziehen muß. All dies ist 30 Jahren IWF-„Reformpolitik“ und Globalisierung zu verdanken.

eir