Produktive Kreditschöpfung 
  Neues Bretton Woods
  Glass-Steagall
  Physische Wirtschaft
  Kernenergie
  Eurasische Landbrücke
  Transrapid
  Inflation
  Terror - Cui bono?
  Südwestasienkrise
  11. September und danach
  Letzte Woche
  Aktuelle Ausgabe
  Ausgabe Nr. ...
  Heureka!
  Das Beste von Eulenspiegel
  Erziehungs-Reihe
  PC-Spiele & Gewalt 
  Diskussionsforum
  Wirtschaftsgrafiken
  Animierte Grafiken
» » » Internetforum mit Helga Zepp-LaRouche « « «
Neue Solidarität
Nr. 15, 13. April 2011

Die wichtigsten Kernfusionsanlagen auf der Welt

  • Der ITER (International Thermonuclear Experimental Reactor, lat. auch „der Weg“) ist ein Gemeinschaftsprojekt von Europa, Japan, der USA, der Russischen Föderation sowie China, Südkorea und Indien. Der erste Experimentalreaktor vom Tokamak-Typ soll zeigen, daß es physikalisch und technisch möglich ist, durch Kernverschmelzung Energie zu gewinnen. Er soll zum ersten Mal ein brennendes und für längere Zeit energielieferndes Plasma erzeugen. Außerdem sollen wesentliche technische Funktionen eines Fusionskraftwerks entwickelt und getestet werden. Hierzu gehören supraleitende Magnetspulen, die Tritium-Technologie, das Abführen der erzeugten Wärme-Energie sowie die Entwicklung fernbedient auswechselbarer Komponenten.

  • Der JET (Joint European Torus) war der Vorgänger des ITER. Mit dem Bau des JET wurde 1978 begonnen, im Juni 1983 gab er seinen ersten „Schuß“ zum Aufbau eines Kernfusionsplasmas ab. Mit der JET-Generation sollte die „wissenschaftliche Machbarkeit“ der Kernfusion nachgewiesen und die physikalischen Parameter definiert werden, auf deren Grundlage ein technologisch orientierter Prototyp-Reaktor entworfen und gebaut werden kann.

  • Der TFTR (Tokamak Fusion Test Reactor) wurde von 1982 bis 1997 am Princeton Plasma Physics Laboratory (PPPL) in den USA betrieben. Der Tokamak stellte damals mehrere Weltrekorde auf, darunter erstmals eine Plasmatemperatur von 510 Mio. Grad Celsius - weit über den 100 Mio. Grad, die für den kommerziellen Betrieb eines Fusionsreaktors erforderlich wäre. Viele andere physikalische und technische Probleme der Kernfusion wurden mit diesem Versuchsreaktor gelöst.

  • Der JT-60 (Japan Torus) ist der wichtigste Bestandteil des japanischen Kernfusionsprogramms und wird derzeit vom Naka-Fusionsinstitut der Japanischen Atomenergiebehörde betrieben. Er wurde 1985 in Betrieb genommen und war zusammen mit JET der wichtigste Vorgänger des heutigen ITER-Projekts.

  • Der EAST (Experimental Advanced Superconducting Tokamak, interne Projektbezeichnung HT-7U) ist ein experimenteller supraleitender Kernfusionsreaktor vom Tokamak-Typ in Hefei, China. Das Projekt wird vom Institut für Plasmaphysik der Chinesische Akademie der Wissenschaften geleitet. Der Reaktor ist eine Weiterentwicklung von Chinas erstem, gemeinsam mit Rußland zu Beginn der neunziger Jahre gebauten Reaktor HT-7 - ebenfalls ein supraleitender Tokamak.

  • In Südkorea wurde 2007 der KSTAR (Korea Superconducting Tokamak Advanced Research), der neueste Kernfusions-Testreaktor der Welt fertig gestellt. Wie der EAST ist er mit den modernsten supraleitenden Magneten zum Einschluß des Fusionsplasmas ausgestattet. 2008 wurde im KSTAR ein erstes Plasma erzeugt. Am KSTAR sollen Fachleute aus Korea und anderen Ländern ausgebildet werden, die später an dem viel größeren Internationalen Fusionsversuchsreaktor (ITER) mitarbeiten werden.