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Neue Solidarität
Nr. 26-27, 29. Juni 2011

Werden die USA überleben?

Eine Schicksalsfrist

Von Lyndon H. LaRouche jr.
- 4. Juni 2011 -

Während der letzten Jahrzehnte war mein Beitrag zum Leben meines Landes und auch unserer Welt zunehmend strategischer Natur, und manchmal lieferte ich diesen Beitrag ausgehend von meiner Sonderrolle als eine Art Verschwörer gegen das Britische Empire als einer bestimmten Form der Reinkarnation des alten Römischen Reiches. Es sind Philosophen, die manchmal eine solche Rolle spielen, wie sie mir im Laufe meines Erwachsenenlebens offenbar zugefallen ist - Philosophen, die in der Vergangenheit manchmal eine entscheidende strategische Rolle bei der Bewältigung einer drohenden existentiellen Krise des Planeten spielen konnten.

Wären nicht amerikanische Truppen in Frankreich zu eben jener Zeit eingetroffen, hätte der sogenannte „Erste Weltkrieg“ mit einem deutschen Sieg geendet. Wäre es dem britischen Königshaus nicht gelungen, Reichskanzler Bismarck zu eben jener Zeit aus dem Amt zu jagen, wäre es zu diesem sogenannten „Ersten Weltkrieg“ gar nicht erst gekommen, weil Rußland nicht in die Balkanfalle getappt wäre, die der beschränkte alte österreich-ungarische Kaiser in Gang gesetzt hatte. Wäre der Zar dem Rat Bismarcks gefolgt, wäre es der britischen Monarchie nicht möglich gewesen, mit Hilfe des Balkankriegs des beschränkten alten österreichischen Kaisers den Weltkrieg in Europa in Gang zu setzen, und der kleinmütige Zar wäre nicht mitsamt seiner Familie umgekommen. Im Krieg wie in der Volkswirtschaft sind statistische Vorhersagen das Werk von Narren. Im Krieg wie in der Volkswirtschaft gibt es für fast jede Entscheidung von wesentlicher Bedeutung für die Gesellschaft einen ungefähren Zeitrahmen. Das ist weder eine Frage des Gefühls noch eine der Statistik, sondern eine der Wissenschaft. Ich erläutere das.

* * *

Vorwort

„Die Zerstörung der Zerstörung der Zerstörung“1

Es ist keine Gewißheit, aber weit mehr als bloß eine gute Schätzung, daß die transatlantische Wirtschaft in eine Zusammenbruchskrise ähnlich der Weimarer Hyperinflation von 1923, diesmal aber auf globaler Ebene stürzt, wenn nicht bis spätestens Mitte des Sommers das ursprüngliche Glass-Steagall-Gesetz von 1933 wieder in Kraft gesetzt wird. Wenn diese Krise nicht von einer politischen Führung, wie ich sie derzeit für notwendig halte, überwunden wird, würde die Zerstörungswelle kettenreaktionsartig selbst auf große asiatische Nationen wie China und Indien übergreifen.

Wenn angesichts einer großen Krise wie heute Geschichte gemacht wird, war es schon immer so, daß nicht die Ereignisse als solche das wahrscheinliche Endergebnis definieren, sondern eine Inszenierung entscheidend wichtiger Absprachen und Ereignisse, die in einer Weise kombiniert sind, wie dies nur von einer kreativen Führung ausgehen kann - einer Führung, die durch die entscheidende Rolle einer oft nur einzigen Person geleistet wird.

Ein Beispiel hierfür ist Benjamin Franklin, der eine beispielhafte Rolle in der Geschichte des amerikanischen Freiheitskampfes gegen den britischen Imperialtyrannen gespielt hat. In Zeiten schwerer Krisen wie der heutigen sind es nicht die Ereignisse, die Geschichte machen; in solchen Zeiten liefern ganz wenige Persönlichkeiten oder nur eine einzige die erforderliche qualitative konzeptionelle Führung, sonst wird das Ergebnis eine Katastrophe durch Unterlassung sein.

Das Schicksal der Menschheit hängt letztlich immer an der Gegenwart oder dem Fehlen außergewöhnlicher Führungspersönlichkeiten - wie Benjamin Franklin zu seiner Zeit -, die mit ihrer Fähigkeit, ausreichend persönliche kreative Kraft aufzubringen, den Ausschlag für den Erfolg oder das schmähliche Scheitern großer Unternehmungen geben. Ohne den Triumph kreativer Kräfte über die Kräfte des Althergebrachten, die gescheiterte Nationen und Kulturen zum Untergang verurteilen, würde die Geschichte ganze Nationen und Völker, letztlich sogar die menschliche Gattung als gescheitert abschreiben.

So drückt sich ein großer Sieg für die Menschheit unter den Bedingungen einer wahrhaft schweren Zivilisationskrise immer in einer auf Prinzipien beruhenden Idee aus, die vornehmlich aus einem einzelnen Menschen hervorgeht, der unter diesen Umständen zum Leuchtfeuer eines erfolgreichen Plans für den Existenzkampf einer historisch kritischen Zeit wird - denn letztlich nimmt unser Schöpfer Versagen nicht sehr freundlich auf.

Eine solche notwendige Führung zeichnet sich dadurch aus, daß diese Person wahre menschliche Kreativität ausdrückt, und zwar Kreativität der gleichen Art wie bei der Entdeckung eines universellen physikalischen Prinzips. Bloße Formeln sind in einer solchen Krise wertlos; der Erfolg hängt ab von einer Kreativität, die sich (vom Wesen, nicht nur der  Form nach) mit der erfolgreichen Entdeckung eines physikalischen Prinzips vergleichen läßt - einer Kreativität, die die Führung hervorbringt, die eine schwere Weltkrise verlangt.

Wann immer die wichtige Entscheidung in solchen Fragen konkret fällt, der Erfolg für eine Nation oder sogar die gesamte Menschheit erfordert es, daß eine geeignete, relativ kleine Gruppe der qualifiziertesten Führer in einer akuten Krise, wie der jetzigen Endphase der Volkswirtschaften der transatlantischen Region, in Aktion tritt.

Eine solche Führung muß alle denkbaren Unwägbarkeiten in Rechnung gestellt haben. Wir dürfen also nicht riskieren, einfach auf die Neuauflage eines Glass-Steagall-Gesetzes zu warten - wie immer der unmittelbare Gang der Ereignisse in der nächsten Zukunft aussehen mag. Das Ziel muß sein, das Glass-Steagall-Gesetz innerhalb eines Monats durchzubringen. Sollte Glass-Steagall nicht in unmittelbarer Zukunft verabschiedet werden, käme es in jedem Fall zur Entfesselung einer schrecklichen Katastrophe für die Menschheit überall auf dem Planeten.

Die großen Krisen der weltweit verbreiteten europäischen Zivilisation waren oft eine Reflektion solcher Betrachtungen. Große Kriege und ähnliche große Wendungen im Lauf der Geschichte, wie in dem jetzigen existentiellen Augenblick, sind von dieser Art.2

Bei dem Ziel, das ich mir im Geiste gesetzt habe, ist die Tatsache berücksichtigt, daß es die britische Monarchie und ihr Speichellecker, Präsident Barack Obama, darauf anlegen werden, gegen die Wiedereinsetzung des Glass-Steagall-Gesetzes ein Veto einzulegen. Wenn jedoch ein solches Gesetz vom amerikanischen Kongreß beschlossen wird, wäre der Sturz der britischen Marionette Obama bereits im Gange, und dann würde man die Wiederinkraftsetzung von Glass-Steagall wahrscheinlich durchsetzen. Sobald die Gesetzesvorlage eine der beiden Parlamentskammern passiert hat, ist Obamas Karriere trotz Vetoandrohung vorbei. Dann eröffnet sich der Menschheit die Aussicht, daß die Zivilisation gerettet werden kann, und sie kann nur so gerettet werden.

Die rechtzeitige, sofortige Entscheidung für Glass-Steagall im US-Kongreß ist jetzt entscheidend; keine andere Nation als die Vereinigten Staaten verfügt über die Möglichkeiten, eine solche erfolgreiche Rettungsaktion der Zivilisation vor der von mir gerade beschriebenen weltweit hereinbrechenden wirtschaftlichen Zusammenbruchskrise tatsächlich einzuleiten.

Die hohen Erfolgsaussichten für die von mir hier geäußerte Absicht gründen im wesentlichen in der Entstehungsgeschichte der amerikanischen Bundesverfassung. Diese Verfassung war den Führern der zerschlagenen Massachusetts Bay Colony zu verdanken, die trotz dieses Rückschlags den später unter Benjamin Franklins Führung errungenen Sieg möglich machten. Dieser besondere Teil der Geschichte läßt sich auf den Pinetree-Shilling zurückführen, der unter der ursprünglichen Charta der Massachusetts Bay Colony eingeführt wurde. Wie unter einem schlagkräftigen Oberkommando im Krieg, das den Weg zum Sieg weist, sind es Prinzipien wie in der Physik, die im Rahmen der gegenwärtigen weltwirtschaftlichen Zusammenbruchskrise für einen durch die Vereinigten Staaten und andere Nationen sichergestellten Sieg, entscheidend sein werden.

Sobald man sich auf die Definition der notwendigen Führung in dem von mir gerade beschriebenen Sinne - etwa bei dem exemplarischen Fall Benjamin Franklins - geeinigt hat, wird die Herausbildung einer Führung wahrscheinlich durch ein ähnliches Vorgehen voranschreiten wie bei Franklins Anhänger Alexander Hamilton, der in großen Ereignissen als führende Persönlichkeit bei der Gründung unserer Republik in Erscheinung trat.

Der wesentliche Aspekt des Vermächtnisses der ursprünglichen Charta der Massachusetts Bay Colony wurzelt in der Vorstellung eines Kreditsystems im Gegensatz zu einem monetaristischen Geldsystem. Im Kreditsystem ist das Ursprungsmodell der Wirtschaftspolitik zu sehen, die Alexander Hamilton als Eckpfeiler in der amerikanischen Verfassung und insbesondere in deren Präambel verankerte.

Die Orientierung auf ein Kreditsystem im Gegensatz zu den monetaristischen Systemen Europas ist das Vermächtnis, dem die Führung unserer Republik unter Präsident Franklin D. Roosevelt folgte und auf dem der Entwurf des Glass-Steagall-Gesetzes in unserem Verfassungssystem gründete. Hamilton und auch sein Weggefährte Isaac Roosevelt, ein Vorfahr von Präsident Franklin D. Roosevelt, haben auf diese Weise die Verfassungstradition unserer Republik begründet.

Der Bürger sollte erkennen, daß die Präambel im wesentlichen der Schlüssel zu dieser Verfassung ist, in ihr kommt das höhere Prinzip der Verfassung als ganzer zum Ausdruck - das Prinzip der eigentlichen Absicht hinter der Gesamtliste von Verpflichtungen, welche die Präambel für die Gesamtheit der Verfassung festlegt. Diese hier dargestellten Verpflichtungen definieren die nötigen physisch-realen Ziele eines amerikanischen Kreditsystems, wie wir es dem Geniestreich Alexander Hamiltons verdanken, als er unsere junge Republik aus dem ansonsten tödlichen Griff nicht rückzahlbarer Kriegsschulden befreite.

Warum unsere Verfassung einzigartig ist

Das Problem in Europa ist genau das, wovor der ich eben gewarnt habe. So war es immer wieder, mit einigen relativ kurzen Ausnahmen in der europäischen Wirtschaftstradition des letzten Jahrhunderts. Ich meine damit Ausnahmen wie die in Deutschland unter Adenauer und die Politik von Charles de Gaulles Fünfter Republik. Die Tradition des amerikanischen Verfassungsrechts als Kreditsystem ist tief darin verwurzelt, daß unsere Verfassung den Monetarismus grundsätzlich verwirft, und dies äußert sich heute in einer dringend notwendigen Rückkehr zu diesem amerikanischen Verfassungsprinzip des Kreditsystems statt eines monetaristischen Systems. Deswegen brauchen wir Glass-Steagall.

Sicherlich könnte sich auch Kontinentaleuropa und vielleicht sogar das Vereinigte Königreich einer Wiedereinführung des Glass-Steagall-Gesetzes in den USA anschließen, aber das ist nur in der Reihenfolge denkbar, daß die Vereinigten Staaten als erste handeln, um diesen globalen Prozeß einzuleiten: der notwendige Wechsel vom monetären System zu Vereinbarungen über feste Wechselkurse und als weiteren Schritt Partnerschaften in einem Kreditsystem.

Nach dem Gesagten befassen wir uns nun mit dem Unterschied zwischen dem Grundprinzip der amerikanischen Verfassung und den Prinzipien, die in den europäischen Nationen heute bestimmend sind.

Entscheidend dabei ist:

Unter dem Kreditsystem der amerikanischen Verfassung und den in der Präambel formulierten Grundsätzen basiert der Wert der US-Währung auf realwirtschaftlichen Wertbegriffen; die monetaristischen Systeme Europas hingegen basieren letztlich darauf, physischen Reichtum mit bloßen Geldpreisen als solchen zu bewerten - ein fataler Fehler.

Über Wirtschaft

Im Gegensatz zu unserer Bundesverfassung hat das monetaristische Prinzip den Effekt, daß die Währung, die über den nominell höchsten relativen Geldwert verfügt, die monetaristischen Systeme der anderen weitgehend versklavt. Deswegen müssen Imperien spezielle Maßnahmen ergreifen, um zu versuchen, eine solche Wirkung zu erzielen.

Das Entscheidende der großen Reiche mit Sitz in Europa waren nie die Kolonien, sondern der relative Preis eines bestimmten vorherrschenden Geldwertes innerhalb eines internationalen monetären Systems. Deshalb müssen wir, um die Zivilisation vor dem absehbaren Desaster zu retten, dringend wieder ein auf realen Krediten basierendes System fester Wechselkurse einführen. Ein solches System der Kredite ist dringend erforderlich, um das inzwischen weitgehend ruinierte internationale monetäre System umzubilden und als Kreditsystem wiedererstehen zu lassen.

Einige Zweifler sind wohl der Meinung, Länder wie China und Indien seien von der seit 1971 britisch dominierten monetaristischen Herrschaft ausgenommen. Man betrachte jedoch dagegen die relativen Arbeitskosten in diesen beiden Nationen, jeweils als Einheit gesehen. Dabei darf man nicht nur die Kaufkraft der relativ gut ausgebildeten Arbeitskräfte berücksichtigen, sondern man muß die Folgen der relativen Armut in der Gesamtbevölkerung mitbewerten.

Die verbreitete Verwirrung unter den meisten heutigen Regierungen und Ökonomen in dieser Frage läßt sich am besten lösen, indem man als Maßstab für den Erfolg die reale, physische Produktion und den realen Konsum zugrundelegt, statt sich auf irgendeinen aktuell üblichen, inhärent falschen Geldwert als Maßstab für die Wirtschaftsanalyse zu verlassen.

Eine Wissenschaft der physischen Ökonomie

Damit kommen wir zu den folgenden wichtigen Betrachtungen.

Alle kompetenten Definitionen einer modernen Wissenschaft der physischen Ökonomie (im Gegensatz zu einer monetaristischen Ökonomie) müssen in physikalisch relativer Zeit gemessen werden. Ich habe die darin enthaltene physikalische Bedeutung des Zeitbegriffs in früheren Veröffentlichungen, u.a. in meiner Schrift „When Governments Crumble“3, behandelt.

Die so gewonnenen Messungen lassen sich dann kompetent in Begriffen der kalendarischen Zeit mitteilen, doch auf tolerierbare Weise ist das nur als Beschreibung der Wirkung, des „Fußabdrucks“, nicht des eigentlichen Bewegungsvorgangs des Fußes möglich. Primär ist die Realität in physikalisch relativer Zeit zu messen - im Gegensatz zu anderen Messungen konventioneller Art unter jenen bloßen Schatten, wie es Begriffe der einfachen Raumzeit sind. Diese anderen Begriffen sind als Schatten zu behandeln, die im entsprechenden „Licht“ geworfen werden. Es sind lediglich Beschreibungen, bloß Schatten, und nicht die Substanz.

Nicht die Schatten an sich, sondern das, was diese Schatten wirft, muß der Inhalt eines Systems der physischen Ökonomie sein, die mit der in der Präambel der amerikanischen Verfassung ausgedrückten Absicht übereinstimmt.

Im weiteren Verlauf dieses Berichts werde ich die wissenschaftliche Bedeutung dieser wichtigen Frage erläutern, die in einer Wissenschaft physikalischer Zeit angesiedelt werden muß, statt oberflächlich zu versuchen, sie in einer Physik von „Raum und Zeit“ zu betrachten. Diese Berichtigung diene als notwendiger Verweis auf meine eigene Arbeit im Bereich der physischen Ökonomie und auf weitere Elemente dieser Methode, wie sie mein Mitarbeiter Sky Shields kürzlich ergänzt hat. Man betrachte es als notwendige Rekapitulation dieser früheren Arbeiten zu unserem unmittelbaren Zweck hier. Zwei Punkte sind an dieser Stelle des Berichtes entscheidend.

Erstens, die Kategorien im Zusammenhang mit der Begriffsreihe „Raum, Zeit, Materie“ sind insofern fehlerhaft, als daß es einen von „Materie“ unterschiedenen „Raum“ eigentlich gar nicht gibt. Das „endliche, aber unbegrenzte Universum“, das Einstein aus seinen Betrachtungen über Johannes Keplers ureigene Entdeckung der Gravitation ableitete, ist erfüllt - und das sozusagen „erdrückend“ - mit den ganz substantiellen Ausdrucksformen der physikalisch wirkenden Aktualität eines (endlichen, aber unbegrenzten) universellen Bereichs kosmischer Strahlung.

Zweitens geht es darum, wie Sky Shields meine beständige Sichtweise jüngst eindringlich formuliert hat, den Namen der Wissenschaft von einem Zeitbegriff zu trennen, wie er von den törichten Newton oder Pierre-Simon Laplace vertreten wurde. Unfug wie die Vorstellung einer Zeit, die physikalisch mit Hilfe ontologischer Absurditäten wie der einfachen Istzeit meßbar ist, muß schrittweise eliminiert werden.

Das habe ich bereits in „When Governments Crumble“ hervorgehoben.

Beide eben dargestellte Punkte erfordern es, daß wir reale Zeit - nicht die Istzeit, sondern die Zeit physikalischer Prozesse - so definieren, daß sie auf die physikalische Vergangenheit genauso wie gleichzeitig auch auf die Gegenwart und die Zukunft einwirkt. Ontologisch gesehen ist die Vorstellung einfacher Istzeit, wenn man sie als integralen Begriff physikalischer Prinzipien benutzt, ein systemischer Irrtum, möglicherweise sogar eine arglistige Verdrehung, wie Sky Shields kürzlich am Beispiel von Newton und Laplace verdeutlicht hat.

Alle gerade dargelegten Fragen müssen im Licht der Tatsache verstanden werden, daß die menschliche Sinneswahrnehmung, wenn man sie für eine Beschreibung des realen physikalischen Universums benutzt, uns eine Kombination falscher Annahmen liefert. Dieser Trugschluß wurde in Bernhard Riemanns Habilitationsschrift von 1854 eindeutig als solcher definiert. Tiefere Einsichten in die genialen Gedanken, wie sie Riemann bereits äußerte, begannen allerdings erst später mit den Erkenntnissen von Wissenschaftlern wie Max Planck und Albert Einstein deutlich zu werden. In der heutigen Zeit wurde die vollere Bedeutung von Plancks und Einsteins Gedanken hauptsächlich durch die Riemannschen Entdeckungen von W.I. Wernadskij und seinen Mitarbeitern und Nachfolgern verstanden.

Wir sind uns heute sicher, daß die menschlichen Sinneswahrnehmungen lediglich die Schatten unserer Erfahrung des von uns bewohnten Universums sind.

Da Riemann im physikalischen Konzept der Abelschen Funktionen und auch im Schlußabschnitt seiner Habilitationsschrift das Paradox von Raum und Zeit sowie einer darin begründeten Mathematik aufgezeigt hat, müssen wir somit diese Schrift tatsächlich als Beschreibung einer sich erweiternden Palette „synthetischer“ Ergänzungen betrachten, die den Funktionen bloßer Sinneswahrnehmung gegenübergestellt werden müssen. Dieser Aspekt von Riemanns Arbeiten hatte den Effekt, die menschliche Vorstellung der bekannten physikalischen Welt zu erweitern, und zwar mit dem gleichen methodischen Ansatz, auf den man bereits im faszinierenden Schlußabschnitt seiner Habilitationsschrift stößt.

In diesem Zusammenhang muß man besonderes Augenmerk auf den letzten Satz in Riemanns Schrift richten: daß Wissenschaft erst dann eine Grundlage hat, wenn wir den Bereich der Mathematik verlassen. Die Bedeutung davon ist in Kürze die folgende.

Wenn Mathematik verworfen werden muß

Die Annahme, physikalische Prozesse seien generell durch das Formelhafte mathematischer Verfahren als solcher darstellbar, ist die Fortführung der absurden Vorstellung, die Prinzipien der Physik ließen sich innerhalb eines mathematischen Systems als solchem ausdrücken. Es ist entscheidend, zu erkennen, daß die Physik die Mathematik definiert, und nicht umgekehrt; genau darauf wies Riemann ja im letzten Satz seiner Habilitationsschrift hin.

Eine kompetente Wissenschaft muß sich heute dazu verpflichten, von den Begrenzungen menschlicher Sinnesfunktionen Abstand zu nehmen, so wie Riemann uns dazu aufgefordert hat. Statistik als Ersatz für physikalische Wissenschaft auf den Bereich der physischen Ökonomie anzuwenden, ist reine Torheit, woraus die schlimmsten Wirtschaftskrisen und andere Katastrophen entstehen.

Gleichzeitig können wir in Bezug auf dieselbe ontologische Frage nicht länger davon ausgehen, daß unsere vorgegebenen Sinneskräfte für uns eine „natürliche“ Begrenzung sind. Die Realität, wie sie sich heute durch entsprechende Quellen erkennen läßt, muß als eine sich schnell erweiternde Vielfalt von „vorgeschalteten Sinnen“ dargestellt werden, so wie dies in der kompetenten Wissenschaft heute vornehmlich der Fall ist. Das gleiche gilt auch für jede kompetente Vorhersage und andere politisch-gesetzgeberische Tätigkeiten von Regierungen, die über die Mittel für solche Projektionen verfügen.

Jede kompetente Physik, ökonomische Vorhersagen eingeschlossen, beruht auf den eben angestellten Überlegungen. Wir sind damit fähig, dem Gefängnis bloßer Sinneswahrnehmungen zu entfliehen, um den eigentlichen Bereich der Naturwissenschaft, eine ständig wachsende Liste erkannter elementarer Fähigkeiten des menschlichen Geistes, zu betreten. Die alte sinnliche Gewißheit verharrt im Lächerlichen, während die schöpferischen Erkenntniskräfte des Menschen zur Ergänzung der dürftigen fünf Sinne, die dem Menschen von Geburt mitgegeben wurden, ein enormes Spektrum zusätzlicher Fähigkeiten erschließen.

Bernhard Riemann würde sich über diese Ansicht sicherlich freuen, wäre damit aber noch nicht zufrieden, und ich bin es genausowenig.

Die Zeiten sind also längst vorüber, wo man es mächtigen Nationen durchgehen lassen konnte, einen Großteil ihrer Bevölkerung dazu zu verdammen, sich lediglich auf die dürftigen Hilfsmittel ihrer fünf eigenen Sinne zu verlassen. Doch da ist noch mehr, das es zu betrachten gilt.

Das Schicksal des Menschen

Langfristige Eigenschaften der Galaxis, in der unser Sonnensystem liegt, konfrontieren die Menschheit heute mit der Vorahnung von Gefahren, wie sie die Menschheit in den mehreren Millionen Jahren ihres Daseins noch nicht erlebt hat. Aber die Menschheit ist eine lebende Gattung ganz ungewöhnlicher Art.

Andere uns bekannte Arten sind wie alles andere im Universum: Sie sind auf gewisse Weise kreativ. Gegenüber der Menschheit besteht aber ein großer Unterschied, der ontologische und nicht bloß formale Dimensionen hat.

Der Unterschied besteht darin, daß die Menschheit die einzige uns derzeit bekannte Gattung ist, deren Kreativität sich in ihrer potentiellen Gattungsnatur als vorsätzlich gewollt äußert. Die Menschheit ist die einzige bekannte Gattung mit einem eingebauten Potential, sich für eine bewußte Kreativität zu entscheiden, nämlich in Hinsicht auf die Entdeckung und potentielle Anwendung universeller Prinzipien.

Als Folge davon eröffnet die Fähigkeit der Menschheit, sich durch ihre Kreativität erzeugte neue, wirkungsvollere Prinzipien anzueignen, allein dem Menschen die Möglichkeit, ein Universum zu entdecken, das in gewisser Weise größer ist als alles, was wir bisher sehr gut zu kennen gemeint haben. Die Möglichkeit eines explosionsartig erweiterten Zugangs zu solchem Wissen seit der Gründung der NASA ist ein typisches Beispiel dafür.

Dafür sind jedoch Regierungen erforderlich, die solche Entdeckungen neuer Prinzipien und deren Umsetzung zulassen und unterstützen. Es eröffnet sich jetzt ein neuer Weg zur Steigerung der Fähigkeit unserer Gattung, nicht nur bedrohliche neue Bedingungen zu überleben, sondern uns auch großartige Dimensionen einer wahreren Universalität zu erschließen.

Ein besondere Anmerkung

Die meisten Nationen der Welt samt ihren Bevölkerungen - besonders in der transatlantischen Region - befinden sich seit einiger Zeit auf abschüssiger Bahn, wenn man die Weltwirtschaft als Gesamtheit betrachtet. In jüngster Zeit hat sich dieser Trend beschleunigt, was die wichtigsten Nationen des transatlantischen Sektors an den Rand einer allgemeinen hyperinflationären Zusammenbruchskrise gebracht hat. Die Gefahr eines umfassenden Zusammenbruchs ist tatsächlich genauso ernst, wie es die Hyperinflation 1923 für die Weimarer Republik war; potentiell sind die absehbaren Konsequenzen heute sogar noch weitaus schlimmer, da die Volkswirtschaften vieler Nationen auf der ganzen Welt heute rasch auf eine gemeinsame Sackgasse zusteuern.

Für uns in den Vereinigten Staaten sind die ökonomischen Zustände in den transatlantischen Regionen moralisch gesehen ein Ausdruck hartnäckigen wirtschaftlichen Unverstands, eine Torheit, die diese jetzigen schrecklichen Umstände überhaupt erst hat entstehen lassen. Dies hat seine Wurzeln in der unmittelbaren Nachkriegszeit in der Abwendung von der Politik jenes Präsidenten Franklin D. Roosevelt, der die zuvor bankrotten USA zum Zeitpunkt seines Ablebens zur größten nationalstaatlichen Macht emporgebracht hatte, die die Welt jemals gesehen hat. Churchill und sein Lakai Harry S Truman änderten den Lauf der Welt in eine Richtung, die sich immer weiter von der Größe Präsident Franklin Roosevelts entfernte.

Die Wende zum Schlechten setzte unter Churchills Einfluß auf den neuen US-Präsidenten Harry S Truman ein. Als Präsident war Truman praktisch nur eine halbe Portion, dem die Wallstreet die Nominierung zum Vizepräsidenten verschafft hatte - ein Widerling und in strategischer Hinsicht ein verschlagener, aber einfältiger Nachbeter der britischen Imperialisten Winston Churchill und Bertrand Russell.

Der noch schlimmere Abstieg kam jedoch dann mit der Ermordung von Präsident John F. Kennedy, durch die der Widerstand gegen einen Kriegseintritt der USA in Indochina, den Präsident Kennedy und General Douglas MacArthur gemeinsam angeführt hatten, ausgeschaltet wurde.

Die anschließende Ermordung des Präsidentenbruders Robert Kennedy 1968, der wahrscheinlich die nächste demokratische Präsidentschaftskandidatur erhalten hätte, ebnete den Weg in das, was sich als die nächste Katastrophe erweisen sollte, die Regierung von Richard Nixon. Davon haben sich die USA nie erholt. Derzeit sitzt sogar der schlimmste Präsident in der Geschichte Amerikas auf dem Präsidentenstuhl, der Nero-ähnliche, geistig amtsunfähige Barack Obama, der sich schamlos der britischen Monarchie andient.4

Reformen, die ausreichend sein sollen, müssen die Gefühle all jener tief verletzen, die sich mit den politischen Anschauungen, welche uns seit dem Tod Präsident Franklin Roosevelts ruinierten, arrangiert haben. Das Problem ist nicht nur, daß Fehler begangen wurden, sondern es sind die falschen Zielsetzungen, die unter den starrköpfigen Präsidentschaften, die sich über beträchtliche Teile der Geschichte unseres Landes breitmachten, unserer Nation als fest verwurzelte Überzeugungen eingetrichtert wurden. Am schlimmsten von allen waren die beiden Präsidenten des letzten Jahrzehnts, armselige Wichte, die in der gesamten Geschichte der Zeit seit dem Zweiten Weltkrieg das meiste dazu beigetragen haben, Amerika von innen zu ruinieren. Solche armseligen Kreaturen müssen nicht nur des Amtes enthoben werden, sondern es muß dafür gesorgt werden, daß es nie wieder möglich wird, in der Zukunft ihresgleichen an die Macht zu hieven.

Es ist jetzt vordringlich, diesen schrecklichen Präsidenten Obama abzusetzen, am besten entsprechend Abschnitt 4 des 25. Verfassungszusatzes (Amtsunfähigkeit) oder zumindest unter der Androhung dieses Vorgehens. Aber es sind noch mehr Reformen erforderlich; die Abfolge von Fehlern, die uns in der gesamten Zeit seit Präsident Franklin D. Roosevelts Tod ruiniert hat, muß durchbrochen werden. Das wichtigste dabei sind nicht die Personen der beiden schlechten Präsidenten, die im vergangenen Jahrzehnt gewählt wurden, es geht wesentlich um die mangelnde Achtung vor dem Grundprinzip unserer Verfassung und insbesondere der Präambel, die ihr von Anfang an vorangestellt wurde.

Mit diesem Prinzip soll sich dieser Bericht beschäftigen.

I. Strategie und menschlicher Geist

Ein Wort den Verständigen. Man beachte, daß wir hier den spezifischen Darstellungsbereich der bloßen Sinneswahrnehmung verlassen. Auch wenn man versucht ist, an der Gewohnheit festzuhalten, sich Erfahrungen nach den begrenzten Begriffen der „fünf Sinne“ vorzustellen, muß sich unser Denken zu einem ontologischen Verständnis des Geistes an sich wandeln - einem „Geist“, der sich durch Entdeckungen neuer physikalischer Prinzipien selbst weiterentwickelt, sich aber auch an Veränderungen im Zusammenhang mit einer sich erweiternden Dimensionalität durch die größere Vielfalt bewiesener physikalischer Prinzipien anpassen kann. Wir müssen diese „neue Gewohnheit“ annehmen, selbst wenn es Zeit braucht, bis man sich mit dieser Vorstellung angefreundet hat.

* * *

Im früher recht berühmten Schlußabschnitt seiner Verteidigung der Poesie beschreibt Percy Bysshe Shelley seine noch heute gültige Sicht bestimmter Einflüsse, die häufig als geheimnisvolle Kräfte angesehen werden. Diese Kräfte sind in der Bevölkerung wirksam. Lange nach Shelley in seinem prophetischen Werk erkannte Rosa Luxemburg, daß sich in diesem Phänomen das Prinzip bestimmter Kräfte widerspiegelt, die auf eine Bevölkerung wirken und in ihr einen „Massenstreik“ hervorbringen.

„Die Poesie ist der getreueste Herold, Begleiter und Gefolgsmann, wenn es gilt, ein großes Volk wachzurütteln, damit es eine Veränderung zum Besseren in seinen Anschauungen und Einrichtungen bewirke. In solchen Zeiten zeigt sich eine gesteigerte Kraft, tiefe und glühende Ideen über den Menschen und die Natur mitzuteilen und zu empfangen. Die Menschen, denen diese Kraft innewohnt, mögen oftmals in vielen Zügen ihres Wesens wenig augenfällige Übereinstimmung mit jenem Geist des Guten zeigen, dessen Werkzeug sie sind. Aber selbst während sie ihn verneinen und ihm abschwören, sind sie doch gezwungen, der Macht zu dienen, die auf dem Thron ihrer eigenen Seele sitzt. Es ist unmöglich, die Werke der berühmtesten Autoren der Gegenwart zu lesen, ohne von jenem elektrischen Funken ergriffen zu werden, der in ihren Worten glüht. Sie messen den Umfang und loten die Tiefe der menschlichen Natur mit einem alles umfassenden, alles durchdringenden Geist und sind selbst vielleicht am aufrichtigsten erstaunt über seine Offenbarungen; denn es handelt sich weniger um ihren eigenen als vielmehr um den Geist der Zeit. Dichter sind Priester einer unbegriffenen Inspiration; Spiegel riesenhafter Schatten, die die Zukunft auf die Gegenwart wirft; Worte, die sagen, was sie selbst nicht verstehen; Trompeten, die zum Kampfe blasen und nicht empfinden, was sie eingeben; sie sind die Kraft, die selbst nicht bewegt wird, aber andere bewegt. Dichter sind die nicht anerkannten Gesetzgeber der Welt.“

Percy Bysshe Shelley, Verteidigung der Poesie

Es gibt einige interessante Gedanken zur Natur solcher Massenerhebungen, besonders von wichtigen Fachleuten und anderen. Dennoch schienen sich die Geheimnisse hinter solchen Phänomen bis vor kurzem glaubwürdigen Darstellungen von Naturwissenschaftlern zu entziehen, ausgenommen einige bestechende Hinweise, die Wolfgang Köhler, ein Freund und Mitarbeiter Max Plancks, gegeben hat. Ich verweise auf Köhlers diesbezügliche Arbeiten über die sogenannte Gestaltpsychologie, mit denen sich auch mein Wissenschaftsteam im „Basement“ beschäftigt hat.

Während des Jahres 2010 waren Köhlers Argumente wiederholt in wissenschaftlichen Diskussionen des Basementteams aufgetaucht. Im August des Jahres kamen die Mitglieder des Teams überein, die schlüssigen Beweise zu bekräftigen, daß es in diesem Universum keinen „leeren Raum“ gibt. Was sich „Raum“ nennt, ist „randvoll“ mit einem umfassenden, wunderbaren Komplex universeller, kosmischer Strahlung.

Uns verfügbare Anhaltspunkte - beispielsweise die Rolle elektromagnetischer Strahlung bei der Flugorientierung von Zugvögeln oder die Massenpanik von scheinbar selbstmörderischen Fischschwärmen an der amerikanischen Pazifikküste oder die wissenschaftlich bestätigten Erdbebenvorboten in Form des Panikverhaltens von Schweinen in China - weisen auf Kommunikationsformen zwischen Körpern, die man bisher nicht im Rahmen menschlicher Sinneswahrnehmungsfähigkeiten erkannt hat.

Unsere Beschäftigung mit Arbeiten, die solche mit der Wirkung „kosmischer Strahlung“ verbundenen Phänomene berühren, haben die wissenschaftliche Produktivität des „Basementteams“ in dieser und verwandter Hinsicht erheblich verbessert. Ein gemeinsames Verständnis, daß der lähmende Glauben an eine Art leeren „Raum“, dessen Existenz nirgendwo überzeugend bewiesen ist, ein großes Hindernis für den wissenschaftlichen Fortschritt bildet, war ein herausragender und sehr förderlicher Faktor bei unserer Arbeit.

Um nun schnell zur Sache zu kommen: Experimentelle Daten zu diesem spezifischen Gegenstand belegen den entscheidend wichtigen Umstand, daß die berühmten fünf Sinne der menschlichen Wahrnehmung nicht wirklich die Wahrheit bilden. Diese sind lediglich eine Sammlung von Funktionen, die einer begrenzten Anzahl bestimmter „Laborinstrumente“ entsprechen, die dem Kind mit der Geburt mit auf den Weg gegeben wurden. Dieser Umstand sollte jeden fähigen Denker im Bereich der Naturwissenschaften dazu veranlassen, Johannes Keplers einzigartige Leistung bei seiner Entdeckung des universellen Gravitationsprinzips noch einmal zu überdenken.

Tatsache ist, daß der Mensch zusätzliche Erkenntnismittel erfindet, wissenschaftliche Instrumente und vergleichbares, deren Verwendung der Funktion „zusätzlicher menschlicher Sinne“ entspricht. Die Dichte solcher kombinierter Sinne ermöglicht es dem Menschen, mit Hilfe der Wissenschaft die Zukunft vorherzusagen und Torheiten, die zu großen Tragödien führen würden, vorzubeugen.

Das Prinzip hinter dieser Nutzung sinnvoller ergänzender „Sinnesfunktionen“ ist vom Standpunkt des Schlußabschnitts von Bernhard Riemanns Habilitationsschrift von 1854 zu betrachten, wie folgt.

Die Entscheidung dieser Fragen kann nur gefunden werden, indem man von der bisherigen durch die Erfahrung bewährten Auffassung der Erscheinungen, wozu Newton den Grund gelegt, ausgeht und diese durch Tatsachen, die sich aus ihr nicht erklären lassen, getrieben allmählich umarbeitet; solche Untersuchungen, welche, wie die hier geführte, von allgemeinen Begriffen ausgehen, können nur dazu dienen, daß diese Arbeit nicht durch die Beschränktheit der Begriffe gehindert und der Fortschritt im Erkennen des Zusammenhangs der Dinge nicht durch überlieferte Vorurteile gehemmt wird. Es führt dies hinüber in das Gebiet einer andern Wissenschaft, in das Gebiet der Physik, welches wohl die Natur der heutigen Veranlassung [die Mathematik] nicht zu betreten erlaubt.“

Bernhard Riemann, Schlußsatz seiner Habilitationsschrift von 1854.

Durch Instrumente kann der Mensch über die scheinbar natürlichen Grenzen seiner Wahrnehmungsfähigkeit hinaus „wahrnehmen“ - im „extrem Großen“ oder „extrem Kleinen“, und allgemein in extremen „Gegenden“, deren Erforschung für die herkömmlichen Fähigkeiten aussichtslos wäre. So können wir in eine Realität hineinreichen, welche uns Möglichkeiten weit jenseits der „in Sichtweite“ liegenden Erfolge bei der Steigerung der menschlichen Existenzkraft eröffnet. Das gleiche stellt Riemann indirekt, doch sehr klar in seiner Habilitationsschrift fest. Die faszinierende Aussicht auf die größeren Möglichkeiten explodiert geradezu, denkt man an die Bereiche der größeren Palette zur Erforschung der Extreme jenseits der deduktiven Möglichkeiten, die auf die sprichwörtlichen „fünf Sinne der Wahrnehmung“ angewandt werden.

Vorstellungskraft und ihre Sinne

Manchmal ist es unmöglich, einen Gegenstand kompetent und gleichzeitig „objektiv“ darzustellen. Eine Veränderung der grundlegenden Weltsicht, die Teil des eigenen Identitätsgefühls ist, ist kein Ereignis, das nur auf die menschliche Sinneserfahrung einwirkt; es muß auch subjektiv betrachtet werden. Das wäre unausweichlich der richtige Ansatz bei Fragen im Zusammenhang mit dem erbrachten Beweis für wissenschaftliche und vergleichbare Gesetzmäßigkeiten, etwa bei einem abgeschlossenen grundlegenden Entdeckungsprozeß. Die Bedeutung der individuellen Vorstellungskraft beim Hervorbringen von Entdeckungen mit Hilfe wissenschaftlicher Forschungsmethoden ist ein solcher Anlaß für autobiographische Mitteilungen.

Meine persönlichen Erfahrungen seit der Jugend bieten einige wichtige Einsichten in bedeutsame strategische Herausforderungen, die sich der heutigen Gesellschaft stellen.

Ein Beispiel. Der folgende Punkt mag für jene, die damit noch nicht vertraut sind, als eine Art Abschweifung erscheinen, doch darin steckt eine grundlegende strategische Bedeutung. Ich wiederhole etwas, was ich schon häufig bei früheren Gelegenheiten berichtet habe.

Als Jugendlicher habe ich infolge meiner wiederholten Besuche auf den Baustellen der US-Marinewerft von Charlestown in der Nähe von Boston niemals akzeptieren können, was mir seit meiner ersten Unterrichtsstunde als Euklidische ebene Geometrie oder ähnliche ex- oder implizit aristotelische Ansichten des Universums vorgesetzt wurde. Aus demselben Grund begann ich nicht sehr viel später, alles von Gottfried Wilhelm Leibniz’ Werken zu verschlingen, was die Bücherschränke zuhause und die öffentliche Bibliothek von Lynn in Massachusetts zu bieten hatten. Was immer ich tatsächlich von dem verstand, was ich da geistig verschlang, diese Erfahrung allein war für mich ein angenehmer Ort, an dem ich intellektuell und emotional gerne leben wollte. Jede Begegnung mit Euklid war für mich damals schon eine Sprache, die den schon fast Toten oder jedenfalls nicht wirklich Lebenden entlehnt war. Im Laufe der Zeit stellte ich wiederholt fest, daß ich damit noch viel mehr recht hatte, als ich mir damals vorgestellt hatte.

Zehn oder mehr Jahre später konnte ich im Rückblick auf diese und ähnliche Erfahrungen der Jugendzeit einige strategisch wichtige Schlüsse ziehen; so auch die folgenden.

Ich erkannte also erst später die wahre Bedeutung meiner frühen Entscheidung für Leibniz. Weitere Jahre später sah ich in meiner impulsiven Ablehnung Euklids, verbunden mit dem in der Jugend zugegebenermaßen noch ungelenken Verständnis der Leibnizschen Werke, den Ausgangspunkt einer grundlegenden Änderung meiner gesamten späteren Weltanschauung. Aus der heutigen zeitlichen Distanz zu meinem damaligen Entschluß bleibt mir leidenschaftlich bewußt, wie und warum die Entscheidung für ein bestimmtes wissenschaftliches Prinzip praktisch das Denken einer gesamten Generation prägen kann: zum besseren oder ohne ein solches Prinzip zum schlechteren.

Der Streitpunkt, warum Euklid und seine Abkömmlinge nur scheinbar mit physikalischer Wissenschaft zu tun haben, lag für mich nie im sog. „Parallelenproblem“; darin habe ich weder damals noch heute die Hauptfrage gesehen. Das eigentliche Problem der euklidischen Methode lag nicht in den gedachten mathematischen Formen, sondern in den falschen ontologischen Voraussetzungen der Apriori-Methode, mit der dieser Gegenstand gewöhnlich gelehrt wird. Das Lernen der Konstruktionen war harmlos oder sogar nützlich; das Detail, worin der Teufel steckte, war die Ideologie, womit der ahnungslose Schüler gehirngewaschen wurde.

Als ich Jahre später auf Carl F. Gauß’ ausweichende Antwort auf Farkas’ und Janos Bolyais Vorwürfe stieß, wurde mir klar, daß sich Gauß aus Furcht absichtlich einer Diskussion entzog, weil er erkannt hatte, daß es äußerst gefährlich wäre, ein kompetentes Verständnis einer wirklich anti-euklidischen, physikalischen anstelle einer rein formalen Geometrie an den Tag zu legen. In der Methode, mit der ein behauptetes Theorem erklärt wurde, lauerte offenbar der aggressive Teufel.5 Das wurde besonders deutlich in den Arbeiten von Gauß’ unmittelbaren Nachfolgern Lejeune Dirichlet und Bernhard Riemann - Gauß war persönlich anwesend, als Riemann seinen Habilitationsvortrag hielt.

Ich blieb bei meiner Ablehnung der mit der Euklidischen Geometrie verbundenen, auf die Sinne beschränkten Sichtweise, dennoch erfuhr meine Auffassung von Geometrie in den fünfziger und sechziger Jahren eine weitere, allmähliche und letztlich tiefgreifende Änderung. Die Veränderung setzte 1953 im Zuge meines damaligen Vertrautwerdens mit Bernhard Riemanns Habilitationsschrift ein. Ich betrachtete mich auch dann noch als treuen Leibniz-Anhänger, sah allerdings in Riemann dessen rechtmäßigen Nachfolger, der fortsetzte, was Leibniz fast anderthalb Jahrhunderte zuvor entwickelt hatte. Nach und nach erkannte ich Riemanns Habilitationsschrift in ihrer ganzen Bedeutung. Die ontologischen Implikationen von Riemanns Abhandlung der Abelschen Funktionen waren dabei entscheidend.

Im Ergebnis zeigten sich die folgenden wesentlichen Aspekte.

Im Schlußabschnitt von Riemanns Habilitationsschrift werden wir mit Fakten konfrontiert, die Zweifel an der gängigen Vorstellung von Sinneswahrnehmung aufkommen lassen. Die Belege, die Riemanns Argument untermauern, zwingen den nachdenklichen Fachmann, daran zu zweifeln, daß die gewöhnliche Sinneswahrnehmung den tatsächlichen Aufbau des von uns bewohnten Universums erkennen läßt. Wenn man als gebildeter und klar denkender Mensch Riemanns streng aufgebauter Argumentation in jenem Schlußabschnitt seiner Dissertation folgt, ist man einfach gezwungen, über die nicht wegzudiskutierenden Beweise dafür nachzudenken, daß sinnliche Wahrnehmung noch lange nicht sinnliche Gewißheit ist.

Auf einen der wichtigsten Fehler unter den verbreiteten Annahmen in der Hinsicht stößt man bei dem, was als Paradox der Zeit bekannt ist. Die „absolute Zeit“ hat im Rahmen der Naturwissenschaft nur eine relativ bescheidene Autorität in den physikalischen Realitäten. Und das ist noch lange nicht alles - wie ich betont habe, ist die wirksame Existenz der physikalischen Vergangenheit mit dem Erscheinen des Neuen nicht aufgehoben.

Ich habe darauf in meiner Schrift „When Governments Crumble“ verwiesen, und ähnlich betont Sky Shields im ersten Teil einer in Vorbereitung befindlichen Internetserie die Inkompetenz des Laplaceschen Systems der angeblichen physikalischen Zeit. Es läßt sich an einer physikalischen Reihe A, B und C verdeutlichen. Durch das Erscheinen von B wird A zu A’ modifiziert, was wiederum ein angepaßtes B als B’ hervorbringt, und dieses B’ definiert C, etc. Eine solche Entwicklungsreihe kommt beispielsweise in einer richtig definierten Realwirtschaft oder im Universum generell vor.

Fragen der neuzeitlichen Wissenschaft

Das Beste der neuzeitlichen Wissenschaft wurzelt im Wiederaufleben der Methoden ihrer antiken Vorläufer, wie Archytas - der die Methode zur Verdoppelung des Würfels entdeckte -, der Methode Platons sowie der Beweisführung eines Eratosthenes, der u.a. den Geniestreich vollbrachte, von Beobachtungspositionen in Ägypten den Erdumfang zu berechnen. Die spezifischen Ursprünge einer kompetenten modernen Wissenschaftspraxis liegen insbesondere in den bahnbrechenden Arbeiten Brunelleschis, der sich das physikalische Prinzip der Kettenlinie zunutze machte, sowie grundlegend bei Nikolaus von Kues, dessen De Docta Ignorantia (1440) der Auslöser für sämtliche weiteren Errungenschaften war, etwa von Leonardo da Vinci, Johannes Kepler und Gottfried Wilhelm Leibniz. Sie entwickelten dabei eine Methode für die gesamte neuzeitliche Wissenschaft, deren Höhepunkte heute insbesondere die Arbeiten der Anhänger Bernhard Riemanns und W.I. Wernadskijs bilden.

Im Gegensatz zu diesen Methoden einer gültigen neuzeitlichen Wissenschaft steht vor allem das Erbe des Aristoteles und des Empirismus des neuaristotelischen Revisionisten Paolo Sarpi. Sarpi schuf die Grundlagen für den späteren britischen Liberalismus, wie er in Adam Smiths Theorie der moralischen Empfindungen von 1759 und der berüchtigten Schrift Introduction to the Principles of Morals and Legislation des Shelburne-Lakaien Jeremy Bentham (1780/89) zum Ausdruck kommt.6 Ein weiteres wichtiges Beispiel ist der berüchtigte Lord Palmerston, dessen Behörde mit Hilfe des „Jungen Europa“ Karl Marx’ Werdegang in England steuerte und über die Kanäle des Palmerston-Agenten Giuseppe Mazzini in den USA die Konföderation gründete. Dieser Mazzini kontrollierte den amerikanischen Ableger des „Jungen Europa“, auch „Junges Amerika“ genannt.7

Um die für die Gegenwart relevanten Aspekte dieses Umfeldes von Karl Marx’ Aktivitäten im England Shelburnes, Benthams und Palmerstons zu verstehen, muß der Historiker eine angemessene Einsicht entwickeln, wie britische Geheimdienstmethoden planmäßig angewandt werden. Die bekannten Tatsachen über die Machenschaften des Empire vom Machtantritt Wilhelms von Oranien bis heute sollten uns erkennen lassen, daß tatsächlich die Aktivitäten der britischen Geheimdienste und verwandter Einrichtungen nicht so sehr der Monarchie unterstehen, sondern - um es der Einfachheit halber so zu formulieren - die Monarchie dient im Grunde selbst den Geheimdienstoperationen des Empire, d.h. im wesentlichen der monetaristischen Macht hinter dem Empire und dessen Monarchie.

Seit Wilhelm von Oranien für die neuvenezianische Fraktion die Britischen Inseln besetzte und seine Nachfolger im Siebenjährigen Krieg 1756-63 Kontinentaleuropa besiegten, lebte erneut die Tradition des alten Römischen Reichs wieder auf, und diese ist in Europa und in seinen Kriegen bis auf den heutigen Tag tonangebend. Die kontinentaleuropäischen Nationen konnten bisher weder verstehen, was das Britische Empire wirklich ist, noch die Kräfte mobilisieren, dem Empire von außen oder innerhalb des Systems erfolgreich die Stirn zu bieten. Und seit dem Mord an Präsident John F. Kennedy sind sogar unsere Vereinigten Staaten in einer für Patrioten fast unglaublichen Art und Weise durch den Einfluß britischer Methoden korrumpiert.

So verkörpern bei uns in den Vereinigten Staaten von Amerika beispielsweise die Wallstreet und ihr Gegenstück in Boston ein System der weitgehenden britischen Kontrolle über die USA im Dienste britischer Imperialinteressen. Der britische Handlanger Präsident Obama hat dieses politische System nicht erfunden, sondern umgekehrt, seine Rolle als britischer Handlanger wurde sozusagen im Geiste dieser Politik erfunden. Das Empire zeugte die britische Monarchie, und die britische Monarchie zeugte auf Anordnung der höheren Autorität des Empire jene jämmerliche Kreatur namens Barack Obama.

Der Kernpunkt bei den eben angesprochenen Angelegenheiten ist, daß die ganze Welt im wesentlichen durch Verschwörungen von oben gelenkt wird, und jeder mit ein wenig Grips fragt sich, wie Mitläufer (oder Lügner) das Gegenteil glauben oder behaupten können. Wie der Autobauer Packard einmal in unabsichtlicher Ironie in einem Werbespruch schrieb: „Fragt den, dem er gehört!“

Machiavelli über Strategie

Niccolò Machiavelli ist bis heute ein entscheidend wichtiger Faktor in der Entwicklung der weltweit verbreiteten europäischen Zivilisation. Man muß in ihm eine der typischen Persönlichkeiten der Neuzeit sehen, denen man ihre Tugenden und die großen Errungenschaften, die faktisch von ihnen ausgingen, nie verziehen hat.

Machiavellis Werk war im wesentlichen eine Folgeerscheinung des großen ökumenischen Konzils von Florenz, er gehörte somit zu den Nachfolgern des Nikolaus von Kues und dessen eigenen Nachfolgern wie Leonardo da Vinci. Er trat als wichtige Figur seiner Zeit besonders als ein bekannter früherer Amtsträger der Republik Florenz in Erscheinung, weshalb er nach dem Fall der Republik für den Rest seines Lebens schikaniert wurde. Dennoch erlangten seine Schriften bei Freund wie Feind in ganz Europa erheblichen Einfluß; sie prägten bereits zu seinen Lebzeiten und auch noch lange nach seinem Tod wichtige Entwicklungen des 16. Jahrhunderts. Sie taten dies, obwohl und zum Teil auch weil sein Einfluß und seine Absichten als klassischer Gelehrter in der großen Renaissancetradition den beiden späteren gegnerischen Parteien des 16. Jahrhunderts fern standen. Da er weder von der Aristoteles-Fraktion noch von Paolo Sarpis Fraktion vereinnahmt werden konnte, war er auch von der Krise des Konzils von Trient nicht betroffen.

Machiavelli gilt vor allem als Begründer der modernen Militärstrategie, eine Einschätzung, die formell zwar richtig ist, aber von einfacheren Gemütern unter vermeintlich gebildeten Lesern in späteren Jahrhunderten häufig falsch verstanden wurde. Man kann Machiavelli selbst die Verwirrung über seine Person weder damals noch heute zur Last legen. Tatsächlich ist gerade diese Verwirrung außerordentlich lehrreich, wenn man die entscheidenden strategischen Denkfehler von Nationen und ihren Regierungen bis hin zum jüngst beendeten Jahrhundert verstehen möchte. Gerade aus diesem Grund muß ich das Thema Machiavelli in diesen Bericht mit aufnehmen.

Seine wahre Bedeutung liegt noch heute darin, daß er eine jener historischen Figuren war, die realistisch die Welt betrachteten, wie sie diese kannten, und er kannte sie sehr gut. Er verstand das Gesellschaftssystem des alten Römischen Reichs und dessen Fortbestand in anderer Form, während die meisten Historiker und führenden Staatsmänner der Welt dieses System und das Britische Empire als dessen gegenwärtigen Ausdruck nur höchst unzureichend verstehen. Der interessanteste Bereich seiner vielfältigen Begabungen für die jüngste Zeit ist wieder seine Beschäftigung mit dem Thema Krieg. Hierin war er als Quelle zumindest bis in neuere Zeit hochangesehen, obwohl ironischerweise gerade jene Offiziere und verwandten Fachleute der Welt, die ihn bewunderten, ihn offensichtlich mißverstanden. Die anderen Aspekte seines Lebens und Wesens erhellen sich am besten, wenn man diesen Irrtum in der Meinung vieler seiner Bewunderer verstanden hat.

Militär- und verwandte Fragen haben einen merkwürdigen Doppelcharakter: einerseits die Frage, wie man Kriege führt und gewinnt; andererseits der entscheidende Grund, warum man sie möglichst vermeiden sollte. Viele Fachleute betonen heute, wie wichtig es ist, Kriege zu vermeiden, aber kaum einer von ihnen spricht die wahren Gründe für die Kriegsvermeidung an, so wie es Präsident John F. Kennedy und sein wichtigster Militärberater General Douglas MacArthur getan haben.

Hierzu sei folgendes angemerkt.

Ein fehlerhaftes Denken in Fragen der Staatskunst und verwandter Bereiche geht von der Annahme aus, der Mensch sei eine bekannte Größe, und zu dieser „festgelegten“, angeborenen Natur der menschlichen Gattung, wie es viele sehen, kämen die Fragen militärischer Konflikte einfach hinzu. An die Stelle eines solchen Vorurteils muß die Einsicht treten, wie Kriege und auch die Androhung von Kriegen die Natur der Menschheit auf allgemeine, umfassende Weise definieren. Der schwerwiegendste Grund für die Vermeidung von Kriegen ist, daß deren Hauptursache keine Frage von berechtigtem Aufbegehren oder Ehrgeiz oder ähnlichem ist.

Dieser Grund besteht darin, daß Krieg die Geheimwaffe jenes Imperialismus ist, der sich auf das alte sog. „oligarchische Prinzip“ zurückführen läßt: Kriege zwischen verschiedenen Teilen der imperialen Struktur werden geschürt, um die Größe und andere Merkmale der einzelnen Komponenten der imperialen Konstellation unter Kontrolle zu halten. Das ist der Hintergrund der schrecklichen und schrecklich langen Kriege zwischen jenen Nationen Europas, die eigentlich aus einem gemeinsamen Imperium hervorgehen. Es ist die Tradition der Kriege zwischen den Nationen, die im Grunde alle gemeinsam Untertanen desselben imperial-monetaristischen Systems waren und sind.

Man denke an den Fall der falschen Einschätzung der Kriege in den aufeinander folgenden Phasen erst des Römischen Reiches und dann dessen Nachfolgern in Europa bis zum heutigen Britischen Empire.

Trotz der von Venedig eingefädelten Rückschläge für die Initiativen des großen ökumenischen Konzils von Florenz blieben die Werke des Nikolaus von Kues ein mächtiger Einfluß, der bis in die heutige Zeit anhält, so wie beispielsweise auf mich. Eine der bedeutenden Folgewirkungen dieses Einflusses war der Aufstieg Niccolò Machiavellis, der die Opposition zu der dominanten Habsburger Vetternwirtschaft seiner Zeit zusammenführte. Dieser Faktor blieb von damals bis praktisch zur heutigen Zeit erhalten, trotz der verbreiteten, letztlich vergeblichen Bemühungen, Machiavellis Wirkung auf seine Zeit oder seine Wirkung auf das strategische Denken bzw. dessen Fehlen in der europäischen Zivilisation selbst bis heute zu leugnen.

Die Tatsache, daß sein Werk noch bis heute beständig diesen Einfluß entfaltet, ist keineswegs geheimnisvoll, wenn man das übergreifende Prinzip versteht, das große klassische Kunstwerke und Entdeckungen universeller naturwissenschaftlicher Prinzipien miteinander verbindet. Jedes wirkliche universelle Prinzip, etwa ein neu entdecktes universelles Prinzip der Physik, ist aufgrund seiner weiter ausstrahlenden Wirkung unsterblich. Ob ein solches Prinzip richtig verstanden wurde oder nicht, die schöpferische Entdeckung eines wirklich universellen physikalischen Prinzips wirkt in zukünftigen Generationen der Gesellschaft weiter, auch wenn der eigentliche Entdecker des Prinzips längst verstorben ist. Das gleiche gilt für große klassische Kompositionen, sei es in der Musik oder anderen Bereichen.

Der verbreitete Mangel an Kenntnis der eben geäußerten Tatsache, was wahrhafte Entdeckungen universeller und verwandter Prinzipien sind, zeigt sich besonders bei den Prinzipien, die Machiavellis Genie zugrunde liegen.

Er bleibt bis in die heutige Zeit ein Faktor, der tief in die Kultur der global verbreiteten europäischen Zivilisation eingebettet ist. Selbst wenn einige meinen, sein Einfluß sei inzwischen ausgeschaltet, bleiben die Folgen seiner Errungenschaften bis heute ein wesentlicher Bestandteil des modernen strategischen Denkens. Der Grund dafür ist, daß sein Einfluß Auseinandersetzungen über Grundfragen betrifft, nicht bloß Taktik.

Um den Nebelschleier, der gewöhnlich den Blick auf Machiavellis Charakter und Werk verstellt, etwas zu lichten, sei das folgende gesagt.

Der verbreitetste Irrglaube unter konkurrierenden Parteien, die gegeneinander Krieg führen, ist die Annahme, daß sie sich bekriegen, um einen Feind zu besiegen, während in Wirklichkeit die meisten Kriege nur dem Vergnügen eines imperialen Herrschers über viele Nationen in einem gemeinsamen monetaristischen System dienen. Imperien treiben die Opfer in Kriege, damit diese sich gegenseitig selbst vernichten - Bismarck identifizierte mit seiner Warnung vor dem kommenden Weltkrieg dieses „Prinzip“ hinter dem Schwindel der Anglo-Holländer (der „neuen venezianischen Partei“), den man den „Siebenjährigen Krieg“ des 18. Jahrhunderts nennt.

Es ist ähnlich wie bei den Zuschauern der Gemetzel in den römischen Arenen, die diesen bösartigen Unsinn als eine solche Art Krieg bewunderten, wo sich die Schlachtopfer in der Grube als „Sport“ gegenseitig umbringen. Andere verstanden es als Unterhaltung für den Kaiser und das gemeine Volk. Wer das Spiel durchschaute, der wußte - Augustinus etwa warnte ausdrücklich -, daß die blutigen Schaukämpfe in der Arena dazu dienten, daß sich die Masse der Bürger, von den obersten bis zu den untersten Klassen, immer mehr in ihre Rolle als unglückliche Untertanen des imperialen Systems degradieren.

In diesem Bezugsrahmen denke man nun zurück an Machiavelli. Mit der Zerschlagung der Republik Florenz sollte die Renaissance zerstört werden - und die Medici erwiesen sich als Narren, die ihren Teil zur Zerstörung des Prinzips des großen ökumenischen Konzils von Florenz beitrugen. Das Ziel war, das alte Römische Reich in neuzeitlicher Form - nämlich der Religionskriege von 1492-1648 - wiederzuerrichten.

Soviel sei über Machiavelli an sich gesagt; doch Regierungen und Bevölkerungen heute kennen immer noch nicht die Antwort auf die Frage: „Wer ist der wirkliche Feind?“ Sie mögen die Folgen verabscheuen, dennoch begrüßen sie immer wieder die Ursachen für diese Zustände, die sie eigentlich hassen - wie z.B. dem ruinösen, unnötigen Krieg in Indochina, der durch die Ermordung von Präsident John F. Kennedy möglich wurde.

Die Frage, die man offensichtlich immer wieder stellen muß, lautet: „Warum hat sich die große Mehrheit der Bevölkerung ganzer Nationen hierbei so häufig so beschränkt verhalten?“ Warum waren sie so ungeheuer dumm, was ihr Verständnis der Realität und das Verständnis ihrer eigenen Launen angeht?

Einige, besonders die Dümmsten oder einfach die Bösartigsten, werden sagen, daß nationale Souveränitäten am besten durch eine imperiale Form von „Governance“ ersetzt werden sollten. Doch das wäre das wirksamste Vorgehen, um einen Völkermord gegen die Bevölkerung zu entfesseln, weil sie nach Auffassung der herrschenden Oligarchie „zu zahlreich“ geworden ist, so wie dies der bösartigste Mann des 20. Jahrhunderts, Bertrand Russell, und sein royales Ebenbild Prinz Philip von der britischen Königsfamilie vertreten haben.

Wenn heute in der transatlantischen Region in Form der „grünen Krankheit“ eine massive Bevölkerungsreduktion in Afrika, mit einem Vielfachen der Opferzahlen der Hitlerschen Verbrechen, gefordert wird, dann stellt sich die Frage, ob die Menschheit überhaupt noch überlebensfähig ist. Der Gedanke ist das größte vorstellbare Brechmittel: „Hat eine Menschheit, die den Fußstapfen Prinz Philips und Bertrand Russells oder der Marionette des britischen Königshauses Präsident Barack Obama folgt, nicht ihre Überlebensfähigkeit verloren?“

Machiavelli hat in seinem Buch Die Kunst des Krieges die Frage ausgedrückt und verstanden.

Wie konnte so etwas in einer „modernen Zivilisation“, wie sie sich überraschenderweise nennt, entstehen? Fragt die verkommenen „Liberalen“, die den Fußstapfen Adam Smiths und Jeremy Benthams folgen.

Es stimmt: Nicht alle Kriege waren unnötig. Präsident Franklin Roosevelt hatte das verstanden. Sein Nachfolger verfolgte - zum Unglück für uns alle seither - zusammen mit dem massenmörderisch intellektuell geifernden Bertrand Russell und dem gereizt lispelnden Winston Churchill die gegenteilige Politik.

Das Böse des Liberalismus

Das Beste, das man über den Liberalismus sagen kann, ist, daß er ein im wahrsten Wortsinn unmenschliches Verhalten darstellt; oder alternativ, daß er unter der Würde des Menschen ist. Folgendes ist zur Untermauerung dieser Feststellung zu sagen.

Aristoteles hatte seinen Anhängern bestimmte willkürliche Annahmen aufgenötigt, wie sie am besten in den Apriori-Annahmen von Euklids Elementen zum Ausdruck kommen. Sarpis Liberalismus hatte dieses zerbrechliche Schiff von seiner Verankerung gelöst. Wo Aristoteles behauptete, Wahrheiten zu wissen, meinte Paolo Sarpi, die Ansichten, die der Liberalismus der breiten Masse in den Nationen aufnötigte, hätten mit der Realität nichts zu tun. Adam Smith vertrat in seiner Theorie der moralischen Empfindungen von 1759 diese Einstellung nachdrücklich und so detailliert ausgeführt, daß kein Zweifel an der Absicht seiner Anweisungen bleiben konnte. Diesen Anweisungen folgten die gefügigen, törichten Opfer unter Smiths Zeitgenossen und in deren Nachwelt.

„Hunger, Durst, die Leidenschaft, die die beiden Geschlechter vereint, die Liebe am Genuß und die Furcht vor Schmerz lassen uns diese Mittel um ihrer selbst willen und ohne Rücksicht auf ihre Neigung zu jenen segensreichen Zielen anwenden, die der große Lenker der Natur durch sie zu erzeugen beabsichtigte.“

Adam Smith, Theorie der moralischen Empfindungen

Daraus wurde und blieb in Smiths getäuschter Nachwelt die liberale Weltanschauung.

Smith erlaubt den gewöhnlichen Gesellschaftsmitgliedern nur noch Entscheidungen im Rahmen eines Verhaltens, dessen Prämissen dem gewöhnlichen Volk keine Freiheit lassen, die Wahrheit zu wissen. Das einzige erlaubte Privileg war, Schmerz oder Freude zu empfinden, oder beides kombiniert unter einer Herrschaft der virtuellen Viehpeitsche in einem Imperium des „Autsch!“

Das vorgezeichnete Ergebnis ist eine „öffentliche Meinung“ von geistig Tauben, bzw. das, was als geistlose Ekstase der „öffentlichen Meinung“ künstlich erzeugt wird.

Und das nennt sich häufig „politische Freiheit“.

II. Zur rechten Zeit

Für all dies gibt es gute, prinzipiell erkennbare Gründe, auch wenn es nicht so erscheinen mag.

Wie ich schon oben, vom Beginn dieser Darstellung an, betont habe - treffend, aber auch einfach praktisch formuliert: Die Lehren aus der Zerstörung, die eine Folge des immer schlechteren Zustands der meisten Regierungen der transatlantischen Welt ist, bieten uns einen Zugang zur Vernunft. Manche würden es vielleicht gerne als den „Trick“ bezeichnen, den wir brauchen, um unsere wahre Freiheit zu sichern. Tatsächlich liegt diese Lösung in unserer gesamten Erfahrung, die der wahre wissenschaftliche Fortschritt für jeden einzelnen von uns bedeutet. Wenn wir diesen Fortschritt derzeit nicht haben, so wie er sein sollte, bleibt für uns heute nichts Wichtigeres zu tun, als die relevanten neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse, die unseren Mangel überwinden, zu suchen und zu finden.

Wir müssen also eine solche notwendige Abhilfe rechtzeitig entdecken.

Wie mein Mitarbeiter Sky Shields recht elegant gezeigt hat, liegt das faktische Verbrechen von Leuten wie dem närrischen Isaac Newton und dem unendlich gefolterten Pierre-Simon Laplace in der Annahme, mit der Gegenwart sei alles tot, was gerade in der Zeit vergangen ist. Leider verbietet Laplaces Argumentation - auch wenn sie weniger unelegant ist als bei dem grobschlächtigen Anhänger der Schwarzen Magie Newton - genau jenes Prinzip, auf dem die Existenz unseres gesamten Universums beruht: das Prinzip der universellen Kreativität.

In diesem Prinzip, das Laplace außer acht läßt, sollte man ein universelles Prinzip der physischen Zeit erkennen, anstelle des alternativen Bildes der „Uhr-Zeit“.

Albert Einsteins Behandlung des Universums, wie es durch Johannes Keplers einzigartig erfolgreiche Entdeckung eines Prinzips der universellen Gravitation definiert ist, liefert uns einen wichtigen Schlüssel zum Verständnis der Alternative, die man als „physische Zeit“ bezeichnen kann. Einsteins Konzept wird deutlicher, wenn man durchdenkt, was der von ihm geprägte Begriff des „endlichen, aber unbegrenzten Universums“ bedeutet. Dieser Begriff verweist auf ein physikalische Vorstellung, die universell und nicht bloß mathematisch ist.

Hinzu kommt: Man kann dem Universum hierbei keine bestimmte Größe zuweisen, sondern nur eine steigende Dichte eines fortlaufenden universellen Schöpfungsprozesses. Das muß so erscheinen, als würde der Maßstab des Universums immer weiter, aber mit wechselnder Geschwindigkeit schrumpfen. In Hinsicht auf die Suche nach endgültigen Antworten können wir wahrscheinlich nicht mehr tun, als hoffen, sein Alter ableiten zu können. All das ist hinzunehmen, wenn wir uns eingestehen, daß wir die Reise genießen können, ohne das letzte Ziel dieser Reise zu kennen.

Kein Ansatz dient uns derzeit in dieser Hinsicht besser als meine eigene Lieblingswissenschaft, meine geliebte berufliche Spezialität, die Wissenschaft der physischen Ökonomie. Es gibt verschiedene passende Veranschaulichungen dieses Punktes. Die Frage der Zeit ist der Schlüssel zu einem systematischen Verständnis; das erspart uns die unnötige Agonie des angeblich von Dämonen gequälten Laplace - der übrigens kein legendärer Atlas war!

Man kehre also zurück zu Einsteins und Plancks Zweifeln an Laplaces angeblich dämonischer Konzeption oder vielmehr Mißkonzeption der „Zeit“. Die Vorstellungen von Laplace und praktisch allen anderen religiösen Perversionen der Reduktionisten, besonders jener Narren, die ständig das Märchen vom endlichen Universum und den dummen „Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik“ nachplappern, enthalten einen doppelten Denkfehler.8 Der Fortschritt „verbraucht“ den Fortschritt nicht, er nährt ihn sogar.

Bertrand Russells große Lüge

Der „Zweite Hauptsatz der Thermodynamik“ ist nicht bloß eine Lüge, er gehört zur Kategorie der „Großen Lügen“. Er ist, wie ich bereits oben dargestellt habe, ein Ausdruck desselben oligarchischen Prinzips wie bei dem Kult des olympischen Zeus in der Prometheus-Trilogie des Aischylos, dem Bertrand Russell des viehisch-britischen Empires und jener anglo-holländischen, liberalen Form der „neuen venezianischen Partei“, die man heute als das moderne Britische Empire des menschenhassenden Prinzen Philip (und des Prinzen Bernhard) kennt. Die „neuvenezianische“ Politik dieses Empires war immer, schon unter dem zu dieser Partei gehörenden Wilhelm von Oranien, die unteren Klassen beständig in einem Zustand des „barbarisch, barfüßig und schwanger“ zu halten und dort regelmäßig „auszusieben“, wo dann der Tod der Preis ist, den diese unteren Klassen dafür bezahlen müssen, daß sie sich „freier vermehren können“, wie Bertrand Russell es formulierte.

Wenn man aus dem Entwicklungsmuster der lebenden Gattungen eine Gesetzmäßigkeit ableiten will, kann man sagen: Jede Spezies, die sich nicht zu einer höheren Ordnung lebender Gattungen als der bisher bestehenden hin entwickelt, ist wahrscheinlich zum Aussterben verurteilt. Und so wird sich auch die Spezies „Mensch“ auf einen ähnlichen Schlag gefaßt machen müssen, wie er einst die berühmten Dinosaurier traf, wenn sie ihre eigene Ausrottung durch die Folgen der mörderischen Pläne von Leuten wie Thomas Malthus, Bertrand Russell und den Prinzen Philip und Bernhard nicht bewußt vermeidet.

Vielleicht bleibt sogar gerade jetzt nur noch wenig Zeit, die menschliche Gattung davor zu bewahren, genauso in den Orkus hinabzufahren wie die Dinosaurier, indem wir uns weiter in die Richtung bemühen, für die nicht nur die allgemeine Verbreitung der Kernspaltung, sondern auch die Kernfusion sowie noch höhere Ordnungen der relativen Energieflußdichte Beispiele sind.

Das zeitgemäße Prinzip

Der offensichtlichste Fehler in Laplaces verdrehter Ansicht ist sein völlig fehlendes Verständnis davon, daß sich Zeit und Kreativität als Konzepte unentwirrbar in wechselseitiger Abhängigkeit befinden und zusammen faktisch die wichtigste „Kraft“ der Veränderung in diesem Universum bilden.

Wie etwa die Kreise um Max Planck und Albert Einstein bereits zu ihrer Zeit erkannten, ist die Beschreibung der Realität in streng getrennten nominellen Kategorien wie „Raum, Zeit und Materie“ eine Legende, und die Folgen davon können in der Katastrophe enden. Die einzige ontologische Grundlage ist, daß „Zeit“ ein Ausdruck eines aktiven Prinzips der Kreativität, des Schöpferischen an sich ist, auf dem praktisch das gesamte Gebäude alles Existierenden ruht. Zeit ist, als physikalisches Wirkprinzip betrachtet, das Maßsystem der universellen Kreativität, die man auch als universelles Konzept der physikalischen Anti-Entropie auffassen kann.

Das Maß der Zeit ist die Gleichzeitigkeit der Kombination der Veränderung der Vergangenheit mit ihrer Fortsetzung in die Zukunft - in anderen Worten, ein universelles Prinzip der physischen Zeit.

Tatsächlich wurde dieses Prinzip bereits entdeckt, jedenfalls im Bereich einer erkannten physischen Realität. Noch nicht gelöst ist das Problem, daß die Notwendigkeit eines gesetzmäßig bestimmenden, ontologischen Fortschritts als einigendes Prinzip des Universums immer noch gewohnheitsmäßig bestritten wird.

Nichts zeigt diese Notwendigkeit deutlicher als die Beweise, die uns eine wirkliche physikalischen Wissenschaft des wissenschaftlichen Fortschritts der Menschheit durch ableitbare Prinzipien der Realwirtschaft liefert. Die Schwierigkeit liegt darin, daß die oligarchische Gesellschaftsform verhindern will, daß diese Realität als wissenschaftliche Tatsache anerkannt wird, obwohl sie durch entscheidende Beweise nachweisbar ist.

Man könnte mit einigem Recht sagen, daß Zeus ein „Künstlername“ Satans ist - und Satans Postanschrift mitten unter uns ist die Wallstreet, als der Ort, wo Kannibalen eine Zeremonie feiern, die man durchaus als ökonomisches „Auffressen unserer eigenen Kinder“ und wohl auch der eigenen Großeltern bezeichnen kann.

Immer wieder: die Zeit

In der physikalischen Wirtschaftswissenschaft existiert die Vergangenheit weiter durch die Veränderungen, welche die Gegenwart auf sie bewirkt, und diese wiederum fordert einen angemessenen Nachfolger, die Zukunft. Diesen Prozeß nennen wir Zeit, und er ist eine Variable. Diese Variable messen wir als Kreativität (Schöpfung). Unter Kreativität sollten wir eine Qualität des Fortschritts verstehen, die einer steigenden sog. „Energieflußdichte“ entspricht.

Wie die bekannte Geschichte des Lebens in der letzten halben Milliarde Jahre auf unserem Planeten zeigt, müssen wir das allgemeine Prinzip der variablen Rate des Fortschritts, die wir Zeit (im Sinne physischer Zeit) nennen, in Hinsicht auf die Existenz von Gattungen immer höherer Ordnungen des Seins und der Organisation verstehen.

Die fortgesetzte Existenz der menschlichen Gattung steht in Hinsicht auf den Fortschritt zu höheren Zuständen in einem Gegensatz allen anderen bekannten Gattungen. Alle Gattungen sind dazu verurteilt, diese Bedingung der Kreativität zu erfüllen. Doch die Menschheit verkörpert die Möglichkeit willentlicher Kreativität, im Sinne der Fähigkeit, sich bewußt für Handlungen zu entscheiden, die nicht durch den gerade herrschenden Zustand vorherbestimmt sind, sondern weitergehende Lösungen sind, die den anderen, unbewußten Ausdrucksformen des Wachstums der universellen Schöpfung nicht offenstehen.

Das ist das Schicksal der Menschheit. Wir haben nun einen Krisenpunkt erreicht, wo der Widerstand der oligarchischen Interessen gegen den Fortschritt in der großen Entwicklung ebenso hinweggefegt werden muß wie einst die Herrschaft der Dinosaurier.


Anmerkungen

1. Die Philosophie eines gewissen entsetzlichen „finsteren Zeitalters“ in unserer Vergangenheit.

2. Lazare Carnot, der Organisator des Sieges, gewann den Krieg für Frankreich gegen die oligarchischen Eindringlinge, die Frankreich besetzt hatten. Mit Napoleons Kriegsplan ging Frankreich verloren. Gewonnene Schlachten und siegreiche Nationen dürfen nicht miteinander verwechselt werden.

3. EIR,20. Mai 2011 oder http://www.larouchepac.com/node/18204.

4. Es ist ein wichtiger Umstand, daß ich am 11. April 2009 ein Charakterbild von Präsident Barack Obama vorlegte, das sich bis heute vollkommen bestätigt hat. Jene Personen des öffentlichen Lebens, die diese Einschätzung damals anzweifelten, haben heute starke und wohl schmerzliche Gewissensgründe, meine Bewertung von 2009 zu akzeptieren. Wäre Obama nicht ein derartiger Lügner, wäre seine geistige Krankheit offensichtlich.

5. Es ist ein großer Unterschied, ob man sich nur das Bild eines Steaks ansieht oder es tatsächlich ißt. Formalisten scheinen die tatsächlich ontologischen Implikationen der Abelschen Funktionen, wie sie von Lejeune Dirichlet und Bernhard Riemann entdeckt wurden, nie verstanden zu haben. Die Schwierigkeit, die sich dadurch dem normalen mathematischen Formalisten stellt, wird, wie Sky Shields es ausgedrückt hat, an dem bösen Fehler deutlich, physikalische Zeit mit „abgelaufener Zeit“ zu verwechseln.

6. Bentham wurde in dem 1783 von Lord Shelburne gegründeten Britischen Außenamt der oberste Geheimdienstbeamte. Bentham leitete über eine Sonderabteilung verschiedenste schmutzige Operationen wie beispielsweise die des amerikanischen Verräters Aaron Burr und die Gründung von Burrs Bank of Manhattan. Die Tötung Alexander Hamiltons im Interesse des Britischen Außenamts sowie Benthams Rolle bei der Organisierung des „Terrors“ in Frankreich sind hierfür beispielhaft.

7. Karl Marx wurde von Mazzini öffentlich als Vorsitzender der sogenannten „Ersten Kommunistischen Internationale“ vorgeschlagen. Marx war sich offensichtlich während seiner gesamten Karriere in England nicht darüber bewußt, ein Agent von Palmerstons Geheimdienstoperationen gewesen zu sein.

8. Die Gesamtsumme der biologischen Belege für die Entwicklung der Lebensformen in der jüngsten halben Milliarde Jahre auf unserer Erde zeigt bis zum heutigen Tage ausnahmslos ein anti-entropisches Muster. Insbesondere gibt es keinerlei relevanten Belege, die den sogenannten „Zweiten Hauptsatz“ stützen würden. Tatsächlich kann man den Ursprung dieses Schwindels auf das berüchtigte „oligarchische Prinzip“ zurückführen, wie es mit den Anordnungen des olympischen Zeus und ähnlicher Figuren verbunden ist.