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Neue Solidarität
Nr. 3, 19. Januar 2011

Italienische Bischofskonferenz verurteilt Obamas Euthanasie-Politik

Am 28. Dezember publizierte Francesco Ognibene, Chefredakteur der katholischen Tageszeitung Avvenire, dem Organ der Italienischen Bischofskonferenz, unter der Überschrift „Wenn Obamas ,Care’ teure Patienten abschreibt“ einen vollen Angriff gegen Obamas 1233-Anordnung. Darin schreibt er:

„...Am 1. Januar soll eine Bestimmung in Kraft treten, mit der das Weiße Haus bei den jährlichen medizinischen Checks für Bürger über 65 Jahre eine Beratung über [medizinische] Entscheidungen am Ende des Lebens vorschreibt. Wie die New York Times ihren Lesern in der Weihnachtsausgabe erklärte, kann der Patient bei dieser jährlichen Untersuchung entscheiden, wie intensiv er behandelt werden möchte, falls er so krank ist, daß er selbst keine Entscheidungen mehr über seine Gesundheit treffen kann.’ Das bedeutet faktisch eine formelle staatliche Patientenverfügung... Aber Obama will um jeden Preis ein Programm verwirklichen, das - so sagen Berechnungen - entscheidend sein könnte, um die ganze Gesundheitsreform zu ermöglichen.“

Ognibene weiter: Obama, der noch von der Auseinandersetzung mit den Republikanern und einem Teil seiner eigenen Partei in Bezug auf Abtreibung und andere Fragen angeschlagen ist, habe es vorgezogen, „den Kongreß auszumanövrieren und die (niederträchtige) Abkürzung über Erlasse zu nehmen. Dabei war ihm sehr wohl bewußt, wie ab Anfang des Jahres die neue parlamentarische Mehrheit die politische Balance verändern wird und es für seine Politik schwerer machen wird, durch den Kongreß zu kommen. Deshalb: Wen schert  die Demokratie, wenn der Haushalt ausgeglichen werden muß? 

In Obamas pragmatischem Denksystem kann man dem Parlament eine freie Abstimmung über eine Bestimmung zum ,Lebensende’ vorenthalten, wenn es um Milliarden Dollar geht - die Milliarden, die notwendig wären, um alte Patienten mit schweren Beeinträchtigungen, die sterbenskranken, an vegetativen oder neurodegenerativen Erkrankungen leidenden Patienten. adäquat zu behandeln. Chronische Krankheiten und Patienten im Stadium des Lebensendes verursachen in der Tat 80% aller Gesundheitskosten. Und deshalb würde ein schöner Schnitt mit der Schere ausreichen, um größere Summen bei den Dingen einzusparen, die eine nur auf Effizienz bedachte Kultur (effizient in Bezug auf Kosten und Körper) schamlos als ,Verschwendung’ betrachtet.

Es reicht schon aus, wenn der Arzt einen alten Patienten darüber aufklärt, wie sein Leben aussehen würde, sollte er ernsthafte Gebrechen entwickeln. Und es ist nicht schwer, sich vorzustellen, wie sich viele Amerikaner entscheiden würden, wenn sie sich in einem geschwächten und fragilen Zustand befinden und von jemand im weißen Kittel, der von der Regierung bezahlt wird, unter Druck gesetzt werden. Weil ihm klar war, daß Republikaner, die ,Recht auf Leben’-Bewegung und die katholische Welt sich einer solchen brutalen Wahl entgegenstellen würden, entfernte Obama den Abschnitt über Maßnahmen am Lebensende aus der Medicare-Gesetzgebung und hielt sich mit seiner Entscheidung bis zum Inkrafttreten bedeckt. Nachdem endlich die Karten auf dem Tisch sind, kommen grausige Fragen ans Tageslicht, die von Universität von Michigan entwickelt wurden. Ärzte sollen bei dem Test alte Patienten, die schon krank sind, fragen: „Wenn Sie eine weitere Herzattacke haben und Ihr Herz steht still, wollen Sie dann, daß wir Sie wiederbeleben? Wollen Sie als Lungenemphysem-Patient [Lungenüberblähung] den Rest Ihres Lebens an einem Beamtungsgerät verbringen? Wenn es soweit ist, wollen Sie daß wir Technologie einsetzen, um Ihren Tod herauszuzögern?“

„Sie nennen es ,care’, aber es sieht ganz und gar nach Euthanasie aus.“

Auch wenn das Weiße Haus diese Anordnung mittlerweile auf den massiven öffentlichen Druck, der vor allem durch das LaRouche Political Action Committee (LPAC) erzeugt wurde, zurücknehmen mußte, ist die dahinterstehende Politik keineswegs beseitigt. Lesen Sie hierzu den Aufruf von Helga Zepp-LaRouche zur „Operation ,Nie wieder Euthanasie!’“, Neue Solidarität 1/2011.

eir