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Neue Solidarität
Nr. 49, 7. Dezember 2011

Atomausstieg wird ins Chaos führen

Der Landesvorsitzende der BüSo Hessen, Alexander Hartmann, veröffentlichte am 1. Dezember den folgenden Offenen Brief an die Geschäftsleitung und den Aufsichtsrat des Wiesbadener Stromversorgers ESWE. Er antwortet damit auf eine „grün“ gefärbte Mitteilung an die ESWE-Kunden über Strompreiserhöhungen zum 1.1.2012.

Sehr geehrte Damen und Herren,

auch wenn ich einsehe, daß Sie aufgrund der Gesetzeslage gezwungen sind, Ihre Preise entsprechend anzupassen und dies selbstverständlich Ihren Kunden auch mitzuteilen, und intelligente Stromkunden natürlich schon längst erkannt haben, daß der Ausstieg aus der Kernkraft teuer werden wird, hätte ich mir einige Formulierungen des Briefes ganz anders gewünscht.

Es mag zwar richtig sein, daß „der überwiegende Teil der Bevölkerung in Deutschland“ diesen Ausstieg unterstützt, aber das liegt ja vor allem daran, daß diese Mehrheit von den Massenmedien über die tatsächlichen Zusammenhänge und Folgen dieses Ausstiegs nicht aufgeklärt wird. Wenn dann auch noch diejenigen, die es besser wissen oder wissen müßten, sich dem allgemeinen Kotau vor dem ökologischen Aberglauben anschließen, dann kann die Demokratie nicht mehr funktionieren. Wenn dem Bürger die wahren Zusammenhänge verschwiegen werden, dann wird sogar im schlimmsten Fall ein neues - diesmal vielleicht grünes - 1933 eintreten.

Es wäre weit besser gewesen, die Empfänger Ihres Anschreibens darüber aufzuklären, daß sowohl das Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag (http://www.tab-beim-bundestag.de/de/aktuelles/20110512.html) als auch der Leiter der Bundesnetzagentur (http://www.bild.de/geld/wirtschaft/atomausstieg/energie-chaos-wegen-atomausstieg-21227416.bild.html) nachdrücklich und wiederholt davor gewarnt haben, daß bei einer Fortsetzung des Ausstiegskurses schon relativ bald mit einem völligen Zusammenbruch der Stromversorgung zu rechnen ist, der dann schon nach wenigen Tagen auch den völligen Zusammenbruch unserer Gesellschaft nach sich ziehen würde - ein treffendes Beispiel ist die Notstromversorgung der Krankenhäuser, die spätestens dann ausfallen wird, wenn die Dieselvorräte für die Notaggregate verbraucht sind und die Tankstellen mangels Strom keinen Kraftstoff mehr pumpen können.

Dem Bürger muß ganz klar gesagt werden, daß ein Weiterbestehen unserer industriellen Zivilisation bei einem Ausstieg aus der Kernkraft schlicht und einfach ausgeschlossen ist. Der Versuch, diesen Ausstieg zu vollziehen, würde in unserer stark städtischen Gesellschaft die Versorgung der Bevölkerung mit den Notwendigkeiten des täglichen Lebens unmöglich machen; schon wenige Tage nach Beginn der Stromausfälle würde daher ein Massensterben beginnen - verbunden mit all dem Chaos, das unvermeidlich ist, wenn die Bevölkerung in der Versorgungskrise merkt, daß von keiner Seite Hilfe kommen wird.

Diese Versorgungskrise wäre weit schlimmer als alle Gefahren, die beim heutigen Stand der Kerntechnik im Falle des schlimmsten anzunehmenden Unfalls (GAU) von einem Kernkraftwerk ausgehen würden. Das hat nicht zuletzt der Unfall in Fukushima gezeigt: Die Kernkraftwerke haben ein Erdbeben unbeschadet überstanden, das achtmal stärker war als erwartet, und obwohl es hier infolge des Tsunamis in vier Kernkraftwerken gleichzeitig zum „GAU“ einer Kernschmelze kam, war die zusätzliche Strahlenbelastung der Bevölkerung so geringfügig, daß selbst die Handvoll von Rettungskräften, die den stärksten Strahlungsdosen ausgesetzt waren, schon nach wenigen Tagen aus dem Krankenhaus entlassen werden konnten und keine Todesopfer durch Strahlenschäden zu beklagen waren. Der Tsunami hat zwar Zehntausende von Menschen in Japan getötet, aber er hat Deutschland mehr Kernkraftwerke gekostet als Japan. Und wenn es bei dem Ausstiegsbeschluß bleibt, ist zu befürchten, daß es dadurch in Deutschland zu weit mehr Todesopfern kommen wird, als sie Japan durch das Erdbeben und den Tsunami zu beklagen hatte.

All das hätten Sie ihren Kunden mitteilen können und sollen; nur so ist diesem Ausstiegswahnsinn ein Ende zu setzen. Alle kurzfristigen Vermarktungserfolge, die Sie mit Ihrer leider überall plakatierten Anbiederung gegenüber dem Ökowahn erreichen mögen, werden sich schon bald in Luft auflösen, wenn nämlich die wirtschaftliche Tätigkeit in unserer Gesellschaft zum Stillstand kommt, und Sie dann ihren Kunden wegen Netzausfalls keinen Strom liefern und somit auch nicht in Rechnung stellen können!

Dieses Schreiben werde ich auch als Offenen Brief veröffentlichen, denn wenn Sie Ihre Kunden nicht über die gefährlichen Folgen des Atomausstiegs informieren, muß es ja jemand anderes tun.

Mit freundlichen Grüßen,

Alexander Hartmann, Landesvorsitzender BüSo Hessen