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Neue Solidarität
Nr. 5, 2. Februar 2011

„Wir müssen das Britische Empire beseitigen!“

Im Wortlaut. Im Anschluß an seinen Vortrag stellte sich Lyndon LaRouche den Fragen seiner Hörer - eine Auswahl.

Frage eines führenden Vertreters der irischen Sinn Féin: Herr LaRouche, vor meinen Bemerkungen möchte ich zunächst Ihnen und Frau Dr. Freeman meine persönliche Dankbarkeit und die Dankbarkeit der gesamten Organisation der Sinn Féin hier im Norden und auch im Süden (Irlands) zum Ausdruck bringen, nicht nur dafür, daß Sie uns unterstützt haben, als wir uns den Bemühungen des Britischen Empire zur weiteren Versklavung des irischen Volks widersetzten, sondern auch für Ihre ständigen weisen Ratschläge, und ich hoffe, daß ich erneut Gebrauch davon machen kann.

Wie Sie wissen, hatten wir gehofft, die Forderung, daß die Banken der Inter-Alpha-Gruppe auf Kosten des irischen Volkes und der irischen Nation gerettet werden müßten, erfolgreich abwehren zu können. Und auch wenn wir die erste Schlacht einstweilen verloren haben, bin ich zuversichtlich, daß diese jetzige Regierung schon bald stürzen wird [das geschah einen Tag später, die Redaktion] und daß die Verabschiedung dieser schändlichen Kapitulation rückgängig gemacht werden kann. Ja, wir sind uns dessen sehr sicher.

Aber meine Frage lautet: Wenn das geschehen ist, was tun wir als nächstes? Wir sind nicht die Vereinigten Staaten, wir hatten niemals ein souveränes Bankensystem, wir haben kaum eine souveräne Republik.

LaRouche: Sie haben es wahrscheinlich meinem Text entnommen, den ich vorgelesen und aus offensichtlichen Gründen in dieser Weise zu Protokoll gegeben habe: Das Problem, das wir loswerden müssen, ist das Britische Empire. Die Menschen in Irland werden das natürlich relativ leicht verstehen. Wir (Amerikaner) waren ursprünglich in erster Linie ein Produkt der Britischen Inseln. Es waren im allgemeinen Menschen, die aus Europa über den Atlantik dorthin kamen, wo dann die Vereinigten Staaten entstanden. Sie brachten eine europäische Kultur mit.

Sie brachten aber auch eine Mission mit, die uns Nikolaus von Kues, der Gründer der modernen Wissenschaft und Zivilisation, aufgetragen hatte: den Ozean zu überqueren, um dem Geschehen in Europa zu entkommen - aber nicht, um Europa kaputtzumachen, sondern um für die europäische Kultur und andere jenseits des Meeres eine Alternative zu finden. Das war Cusas Vorhaben, wie es dann insbesondere Christoph Kolumbus aufgegriffen hat. So besteht diese Verbindung zwischen uns hier und Europa, obwohl es in den Vereinigten Staaten auch eine steigende Zahl von Menschen aus anderen Teilen der Welt gibt, besonders aus Asien, für die ähnliches gilt. Wenn Menschen von einem Klima zu einem anderen wechseln, verändern sie nicht ihre Natur als Menschen, sie passen sich nur in anderer Art dem Klima an. Das gilt auch für das politische Klima.

Europa unter einem Imperium

Europa wird seit der Gründung des Römischen Reichs bis auf den heutigen Tag von einem Imperium beherrscht. Ich habe es vorhin schon angesprochen: Seitdem das Römische Reich in seiner eigentlichen Form auf der Insel Capri gebildet worden war, mit diesem berühmten Oktavian, der als Kaiser Augustus bekannt wurde - vielleicht auch „Kaiser Disgustus“ [„der ekelhafte“] oder sonstwie - seit jener Zeit herrscht in Europa ein imperiales, monetaristisches System, das ursprünglich als System des Mittelmeerraums unter den römischen Kaisern entstanden war.

Dieses Reich oder Imperium machte Krisen durch, aber es blieb bestehen. Der Sitz des Reiches verlagerte sich. Rom ging unter. Was geschah? Byzanz stieg auf. Dann brach Byzanz um 1000 n.Chr. zusammen. Aber dann stieg Venedig als Macht auf. Tatsächlich hatte sich die römische Oligarchie, die Aristokratie Roms, nach dem Untergang des Römischen Reiches in Sumpfgebiete zurückgezogen - wahrscheinlich lag das mehr in ihrer Natur (Gelächter). Sie zogen in das Gebiet des heutigen Venedig und nahmen ihre Reichtümer mit sich, weil sie dachten, sie wären dort einigermaßen sicher, da sie dort versteckt und durch die Sümpfe geschützt waren, sodaß andere ihre wertvollen Schätze nicht stehlen konnten.

Sie wurden eine Geldmacht. Teilweise waren sie eine Macht innerhalb des Systems von Byzanz. Als sie einen neuen Status erreicht hatten, setzten sie sich rasch mit mehr Autorität durch, und als Byzanz sich im Niedergang befand, machte Venedig sich selbständig. Venedig benutzte seine Kontrolle über das monetaristische System am Mittelmeer und darüber hinaus, um Europa als Imperium zu beherrschen.

Das brach im neuen finsteren Zeitalter des 14. Jahrhunderts zusammen. Daraus entstand ein großer Machtkampf. Es gab eine Renaissance, angeführt von Leuten wie Kues, aber dann folgte eine lange Periode der Religionskriege, von 1492 bis 1648, in der Europa sich weitgehend selbst zerstörte. Es war in dieser Zeit, daß einige Elemente der europäischen Renaissance des 15. Jahrhunderts Cusas Anweisung folgend über den Ozean fuhren und in beträchtlicher Zahl nach Nordamerika kamen.

Im südlichen Teil, in Südamerika, ist das nicht so gut gegangen, weil in diesem Teil der Welt die Habsburger und das britische System herrschten. Wir in Nordamerika hatten als Europäer jener Zeit eine europäische kulturelle Grundlage: Unsere Sprache, unsere Literatur, unsere Musik usw. waren alle im wesentlichen europäisch. Aber als wir übers Wasser fuhren und an der anderen Küste die Freiheit fanden, begannen wir uns anders zu verhalten. Die Massachusetts Bay Colony war Mittelpunkt und Ursprung dieses Prozesses.

Seit der Zeit hatten wir immer auch eine transpazifische Ausrichtung. Wir waren überzeugt davon, daß wir nach und nach den ganzen nordamerikanischen Kontinent aufbauen mußten, von der kanadischen Grenze bis zur mexikanischen. Das war schon immer der Plan gewesen. Dabei war die Absicht auch ein gutes Verhältnis und Zusammenarbeit mit den Menschen auf der anderen Seite des Pazifiks.

Im Rahmen dieser längerfristigen Veränderungen, wo wir heute auch einen größeren Anteil einer pazifisch orientierten, asiatischen Bevölkerung in Amerika haben, bleiben wir doch ein Volk mit einer bestimmten eigenen Kultur. Wir unterscheiden uns politisch mit unserer Verfassungsordnung von den europäischen Systemen, die eine schwächere politische Kultur haben, weil sie in einem gewissen Sinne die Sklaven eines Imperiums sind. Das ist heute das Britische Empire, ein wirkliches britisches Weltreich! Es ist kein Imperium in dem Sinne, wie sich das vielleicht Kinder vorstellen. Es ist ein Weltreich eines Geldsystems. Und derjenige, der in diesem monetären System das Sagen hat und über die relativen Geldwerte entscheiden kann, der herrscht über ein Imperium!

Die Aussichten für Irland

Man sieht, was jetzt geschieht. Die Inter-Alpha-Gruppe, die das Britische Empire verkörpert, ist jetzt eine völlig bankrotte Organisation. Brasilien steht kurz davor, die Toilette hinuntergespült zu werden! Wenn es Glück hat - vielleicht muß es sogar direkt an den viel heißeren Ort. (Gelächter) Aber entscheidend ist: Das ganze System geht unter.

Wenn man davon ausgehend Irland betrachtet, was sind dann die Aussichten für Irland?

Nun, ich habe mich in meinen Bemerkungen schon hinsichtlich der Verfassungsfragen auf die Rolle Englands bezogen. Was würde England ohne das Empire tun? Nehmen wir mal an, wir nehmen jede verdammte Bank in England und lassen sie verschwinden? Oder sie verschwinden von selbst? Was ja auf halbem Wege schon passiert ist!  Was machen wir dann mit den Engländern? Was wird mit den Schotten? Was wird mit den Walisern, was mit den Iren? Wenn wir im Vereinigten Königreich die Macht haben, können wir damit fertigwerden. Wenn jede Bank in England bankrott geht, ist das keine Tragödie, sondern ein Triumph! Aber lassen wir dann auch die Menschen, die Briten zum Teufel gehen? Oder tun wir etwas anderes? Warum geben wir ihnen nicht einfach ein System von Geschäftsbanken, wie unseres, und es wird ihnen bestens ergehen? Das wird für sie viel besser!

Wenn wir einmal davon ausgehen, daß wir diese Krise heil überstehen, dann muß die Welt sich ändern. Eines muß bei diesem Prozeß auf jeden Fall herauskommen: Das Britische Empire, wie ich es hier und bei anderen Gelegenheiten definiert habe, muß beseitigt werden. (Applaus)

Die Ideologie des Empire

Die Geschichte der Imperien oder Reiche geht in der bekannten Geschichte der Menschheit und ihrer Kulturen und Nationen sehr weit zurück, bis zur Schmelze der großen Eiszeitgletscher. Plötzlich stieg das Wasser der Meere um mehr als hundert Meter an, als das Eis schmolz. Man konnte nun durch die Straße von Gibraltar ins Mittelmeer gelangen. Später gab es einen Süßwassersee aus Schmelzwasser der Gletscher, heute Schwarzes Meer genannt. Das hatte einen weniger hohen Wasserspiegel, und eines Tages brach das Salzwasser des Mittelmeers durch die Dardanellen und auf das Schwarze Meer legte sich eine Salzwasserschicht. Wie gesagt, die Meere stiegen im Durchschnitt um gut 100 Meter an.

Die Eisschmelze veränderte das Leben der Menschheit auf dem Planeten. Die Küstenregionen waren zu der Zeit die wichtigsten Kulturzonen gewesen, und als dann das Mittelmeer und andere Meere anstiegen, veränderte sich das. Die Menschen zogen mehr ins Inland, weg von den großen Gletschergebieten.

Mit diesen Veränderungen änderte sich auch der Charakter der Menschheitszivilisation. Es entstand ein Zweiklassensystem. Das eine war die Herrscherklasse, genannt „die Götter“. In den griechischen Sagen etwa heißen sie „Götter“. Warum? Weil sie sich selbst Götter nannten, und die anderen waren ihre Sklaven.

Das blieb dann so in der ganzen Geschichte, bis zum Britischen Empire heute. So bringt z.B. Prinz Philip mit seinem World Wildlife Fund immer noch diese Politik zum Ausdruck: Die Masse der Menschen soll unterdrückt bleiben. Um die Bevölkerung zu schwächen und zu verkleinern, muß man das Niveau der Technik absenken, man muß die Menschen verdummen und man muß ihre Zahl begrenzen. Man nennt das „Umweltschutz“. Das ist bösartig! Es ist ein Haß auf die Menschen, nach dem Motto: „Wir Reichen und Mächtigen entscheiden, was auf diesem Planeten geschieht, und wir müssen die Zahl der Menschen niedrig halten. Wir halten ihre Zahl niedrig und wir halten sie dumm! Wir erlauben ihnen keine Kernkraft, wir sagen ihnen, sie sollen Windkraft nehmen.“ (Da soll man lieber nicht hinter ihnen stehen!)

Globale Arbeitsteilung der Entwicklung

Wir kommen jetzt in eine Zeit, in der vermutlich im Zuge dieser großen Krise das Britische Empire vernichtet werden wird. Was stellen wir dann mit diesem Planeten an? Nun, es gibt z.B. in China sehr gute Ideen. Man muß hier nicht in allen Einzelheiten erklären, was einem da gefällt oder nicht, das ist nicht der Punkt. Wichtig ist: Mit China geht es aufwärts. China setzt auf Kernkraft und Kernfusion, es betreibt Raumfahrt usw. Indien bewegt sich in eine ähnliche Richtung, wobei einiges ein bißchen anders ist.

Dann sind da andere Teile der Welt. Da ist Afrika, ein ganzer Kontinent, der mißhandelt und kaputtgemacht wurde! Was fangen wir nun mit dieser Welt an, nachdem wir die Oligarchie abgeschafft haben? Vor allem müssen wir uns wieder richtig an die Arbeit machen! Was ist das große Problem in Indien? Die indischen Arbeitskräfte sind nur halb so produktiv wie die chinesischen. Warum? Es liegt an einer langen Geschichte ihres Gesellschaftssystems, mit schrecklicher Armut. Sie sind nicht gut ausgebildet. Es ist nicht etwa so, daß sie nicht fähig wären, zu produzieren, es fehlt ihnen einfach nur das Fachwissen.

Deshalb wird unsere Aufgabe sein, die unterentwickelten Teile der Welt mit zuwenig ausgebildeten Menschen, etwa auf dem afrikanischen Kontinent und anderswo, in das Ringen um Verbesserung in Asien einzubeziehen. Wir müssen es so organisieren, daß die Menschheit eine höhere Ebene der physischen Produktivität und der Kultur erreicht.

Was tun wir dann? Nehmen wir nun Irland, Eire, in diesem Umfeld. Wovon sprechen wir?  Nun, Iren und Amerikaner kommen im allgemeinen sehr gut miteinander aus. Es gibt in den USA viele Menschen mit irischen Vorfahren. Ich selbst habe auch einige, in der Generation der Urgroßväter. Viele Leute haben das Irische in sich, besonders in Nord- und Südamerika.

Was wir nun tun müssen, ist im wesentlichen, daß wir uns anschauen müssen, wo Länder und Menschen aus diesen Ländern die Fähigkeit haben, sich an einem gemeinsamen Vorhaben zur Verbesserung der Lebensbedingungen auf dem ganzen Planeten zu beteiligen. Irland hat damit kein Problem. Übrigens habe ich auch einige schottische Vorfahren. Die hätten ein Problem damit, aber das ist schon in Ordnung. (Gelächter)

Wir müssen im wesentlichen durchsetzen, was die Vereinigten Staaten von Anfang an sein sollten: Wir müssen wegkommen von diesen Sklavengesellschaften, in denen die Menschen in Oberklasse und Unterklasse eingeteilt sind! Wir müssen die Menschheit entwickeln, es gibt keinen anderen Weg, diesen Planeten und das Leben darauf weiterzuentwickeln. Wir werden eine Arbeitsteilung haben. Wir müssen in allen Teilen der Welt für die Menschen, die für Arbeit auf einem bestimmten Ausbildungsniveau qualifiziert sind, eine angemessene Arbeit finden, und es ist unser Interesse, daß wir ein internationales System von der Art haben, wie es Hamilton mit der Nationalbank für die USA vorsah. Wir werden Geschäftsbanken haben, das ist das angemessene Bankwesen für jedes Land, das sich selbst respektiert. Wir werden ein Geschäftsbankensystem organisieren, unter dem Schutz und mit Hilfe eines Nationalbankwesens für jedes Land. Mit anderen Worten, es gibt dann nicht mehr diese imperialen, monetaristischen Banken von außen, sondern Banken in einem Kreditsystem, so wie es für die USA von Anfang an geplant war.

Kreditsystem und feste Wechselkurse

Das müssen wir jetzt in den USA durchsetzen. Wir brauchen die Dritte Nationalbank der Vereinigten Staaten, um jetzt aus diesem Schlamassel herauszukommen! Andere Länder werden gewillt sein, es ähnlich zu machen, mit einer nationalen Aufsicht über die privaten Interessen, die in einem System von Geschäftsbanken, wie man es nennt, im allgemeinen mit der Regierung zusammenarbeiten. Es wird ein Kreditsystem und ein Geschäftsbankensystem sein.

Was also werden wir jetzt tun? Wir werden die Arbeit an diejenigen vergeben, die sie ausführen können. Schottland wird sich wahrscheinlich im Zuge dieser Krise von England abspalten. Dann wird es dort drei Nationen geben. Ich weiß nicht, was die Waliser tun werden, aber auf jeden Fall wird es eine etwas andere Regelung in diesem Teil der Welt geben als heute.

Ich denke, wenn Irland als eine richtige, sichere Republik aufgestellt wird - nicht eine irgendwie mißbrauchte -, dann verfügt Irland über eine gut ausgebildete Bevölkerung und eine Kultur, die offensichtlich etwas produzieren kann. Deshalb ist die Antwort, daß man ein System internationaler Zusammenarbeit braucht, so wie es Roosevelt für die Vereinten Nationen vorsah, wozu es aber nie kam, weil er starb, und andere Leute andere Vorstellungen hatten. Unsere Haltung sollte sein, daß die Vereinten Nationen nicht so funktionieren, wie sie es jetzt tun, sondern einfach daß souveräne Nationen auf diesem Planeten ein Kreditsystem brauchen, weil Entwicklung mehrere aufeinanderfolgende Generationen umfaßt.

Wir werden rational vorgehen und auf einen Großteil eines Jahrhunderts vorausblicken. Wir sprechen von drei oder vier Generationen. Über diese Periode von vier Generationen wird es Investitionen mit Laufzeiten von 30, 50, sogar 100 Jahren geben! Denken Sie nur zurück an die Veränderungen im 20. Jahrhundert: Denken Sie an den Anfang des 20. Jahrhunderts - die ersten Flugzeuge. Und an all die anderen technischen Veränderungen im Laufe eines sonst ziemlich üblen Jahrhunderts.

Wir werden es nun genauso machen, wir brauchen Möglichkeiten für langfristigen Kredit zwischen Nationen. Wir müssen ganz Asien entwickeln! Das wird mehr als ein Jahrhundert erfordern! Wir müssen Asien mit souveränen Nationalstaaten entwickeln! Das wird eine Zusammenarbeit mit der ganzen Welt erfordern. Wir brauchen ein System der Art, wie Roosevelt es für die Nachkriegszeit vorschwebte. Wir brauchen eine wirkliche Liga der Nationen, wirkliche Vereinte Nationen dieser Art.

Wenn wir solche Vereinten Nationen haben, schaffen wir ein internationales Kreditsystem mit festen Wechselkursen zwischen den Nationen. Denn die Länder müssen sich gegenseitig helfen, beispielsweise in Asien. Es wird bis zu einem Jahrhundert Entwicklung brauchen, bis wirklich Gleichheit und Sicherheit erreicht ist. Dazu muß von einem Teil der Welt Kredit an den anderen gegeben werden, und deshalb braucht man ein stabiles internationales Kreditsystem von der Art, wie es Roosevelt vorschwebte.

Und das steht alles unmittelbar bevor. Entweder wir überstehen das in diesem Jahr, schon bald in diesem Jahr, oder nicht. Wenn wir es nicht überstehen, wird es nur noch verdammt wenig Menschen auf diesem Planeten geben. Deshalb müssen wir es schaffen. Wir müssen das jetzt packen.

Und wie sind die Aussichten für Irland? Sehr gut. Besonders was die Iren jetzt tun, daß sie ihren lang gehegten Wunsch nach Souveränität bekräftigen, das paßt vollkommen. Es wird einen sehr großen Markt für Irlands Produkte geben. Aber man braucht ein System, in dem wir über solche Dinge reden können und sie zum Funktionieren bringen. Es gibt überall Chancen.

Ich habe auch einen gewissen Ehrgeiz für das kommende Jahrhundert. Ich selbst werde dann nicht mehr da sein, aber diesen Ehrgeiz für die Zukunft kann ich haben. Wir werden uns sicherlich am Ende von alledem darum bemühen, das zu gründen, was Roosevelt mit seiner Idee einer Liga der Nationen vorhatte: Nationen, die jeweils absolut souverän sind, mit ihren nationalen Kulturen, aber frei von Monetarismus, die auf der Grundlage eines nationalen Kreditsystems arbeiten. Und die nationalen Kreditsysteme müssen gemeinsam ein System fester Wechselkurse bilden, so wie Roosevelt es geschafft hat.

Wir sprechen von bis zu einem Jahrhundert Entwicklung, um diesen Planeten umzugestalten und um alles wieder zu reparieren, was der Imperialismus auf der Erde hinterlassen hat. Das werden wir mit souveränen Nationalstaaten tun, indem wir die existierenden souveränen Sprachkulturen pflegen, usw. Wir haben inzwischen genug Erfahrung damit, um zu wissen, wie man das macht.

Ich sehe diese Aussichten. Daß die Iren kämpfen, ist allein schon ihr größtes Plus. Manchmal kann es ihr größter Schaden sein, aber ich denke, in diesem Fall ist es ihr größter Vorteil. Denn die psychologischen Bindungen Irlands zu den Vereinigten Staaten sind für diesen Zweck sehr nützlich. Ich sehe kein großes Problem. Ich sehe eine praktische Schwierigkeit, aber dieses praktische Problem haben wir und Irland gemeinsam, es ist das gemeinsame Problem der Nationen heute in aller Welt.

Was geschieht in Tunesien?

Frage eines einflußreichen politischen Akteurs aus Rußland: Ich weiß, daß Herr LaRouche ein aufrichtiger Freund der Russen ist, und daß er seit langem die versteckte Wahrheit hinter der Perestroika kennt und sehr früh den abstoßenden Kern der sogenannten Reformen unter Gorbatschow und Jelzin erkannt hat.

Ich habe zwar viele Hintergrundfragen dazu, aber heute möchte ich etwas anderes fragen, was die Menschen hier und, wie ich mir denken kann, auch die Menschen in aller Welt bewegt. Ich möchte fragen: Was geht in Tunesien vor sich?

Viele Menschen in Rußland ziehen Parallelen zwischen diesen Ereignissen und Dingen, die durchaus bald in Rußland und vielleicht auch anderen Nationen geschehen können. Die aktuellen Ereignisse in Tunesien werden „Jasmin-Revolution“ genannt, eine weitere der „farbigen Revolutionen“ in der Serie, die sich in der postsowjetischen Ära entfaltet hat, und meine Frage ist: Ist sie das? Wurde sie vom Westen angeregt? Oder ist es eine natürliche Reaktion der Tunesier selbst auf die Gesamtheit des Geschehens, nicht nur die Diktatur dort, sondern noch mehr die Wirtschaftskrise? Denn es gibt Berichte, daß die gegenwärtigen Unruhen nach einem steilen Anstieg der wichtigsten Lebensmittelpreise begannen und dann eine Reaktion auf die verschärfte Unterdrückung durch den früheren Staatschef waren, der jetzt geflohen ist.

Das ist offensichtlich inmitten der weltweiten Hyperinflation eine äußerst wichtige Frage, und ich wüßte gerne ihre Ansichten darüber,

LaRouche: Am besten tut man da erst einmal einen Schritt zurück. Man sollte nicht davon ausgehen, daß es so etwas wie das „tunesische Problem“ gibt. Es gibt eine Krankheit in Tunesien, aber der Bazillus ist überall.

Nehmen wir einen anderen Fall. Den Fall im US-Staat Arizona: Ein junger Kerl besorgt sich eine Waffe und bringt mehrere Menschen um. Für mich gibt es daran nichts Rätselhaftes. Ich muß mir nur unsere Kultur hier in Amerika ansehen, bezogen auf die verschiedenen Generationen. Wahrscheinlich ist etwa ein Drittel der Generation unter 18 oder 20 derselbe Typ wie dieser junge Kerl, der die schreckliche Tat in Tucson begangen hat. Solche Tucson-Fälle umfassen möglicherweise bis zu einem Drittel der Generation in dieser Altersgruppe!

Man hat es also nicht mit einem „tunesischen Problem“ zu tun. Es handelt sich um ein kulturelles Problem, das in unterschiedlicher Weise die ganze Welt betrifft. Es wächst eine junge Generation heran, die hinsichtlich ihrer Kultur kaum noch menschlich ist. Das ist nichts tunesisches, das gibt es in jedem Teil der Welt! Und in den Teilen der Welt, die sich eher an der transatlantischen Gemeinschaft oder auch der trans-mediterranen Gemeinschaft orientieren, ist es am schlimmsten.

Die beiden Generationen seit der 68er-Generation kann man als aufeinander folgende „Degenerationen“ bezeichnen. Es ist wirklich weitgehend eine zunehmende Degeneration. Gerade in der transatlantischen Region sind die jungen Menschen viel mehr demoralisiert als in einigen anderen Teilen der Welt. Und man sieht, wie das auf Japan übergreift, und auf andere Länder, die früher ganz klar an industriellem und technischem Fortschritt orientiert waren. Der Anteil der Bevölkerung, der noch diese Einstellung hat, schrumpft immer mehr.

Die „grüne“ Gesellschaft

Und die jüngste Generation hat eine Elterngeneration, die ihnen sagt, sie wären in einer „grünen“ Gesellschaft! Diese jungen Menschen, die dazu konditioniert wurden, an eine grüne Gesellschaft zu glauben, sind besonders demoralisiert - demoralisiert in dem Sinn, daß ihnen jede wirkliche Moral fehlt!

Sehen Sie sich die jungen Leute an, die keinen Sinn im Leben sehen. Schauen Sie sich ihre Überzeugungen an. Schauen Sie sich ihre Kultur an, ihr Verhalten! Möchten Sie so jemand als Nachbarn haben? Wie diesen Burschen? Das ist etwa ein Drittel der ganzen Generation dieser Altersgruppe in Amerika heute, und wir wissen nicht, was beim nächsten Mal für Monster herauskommen werden! Wir sind daran schuld.

Die Leute haben die Tendenz, sich Menschen als etwas ähnliches wie Affen vorzustellen -  jeder Affe mit einer eigenen Kultur oder eigenem Verhalten. Wir sind von der Kultur beeinflußt, deren Teil wir sind. In der Gesellschaft gibt es auch immer bestimmte Besonderheiten der Kultur der verschiedenen Generationen. Was ist eine Familie? Vier Generationen, mindestens drei. Die Kultur entwickelt sich, ihre Orientierung ändert sich.

Wir haben heute eine arbeitsfeindliche Kultur. Eine fortschrittsfeindliche, „grün“ geprägte Kultur. Ein „Grüner“ ist auf dem Weg in die Degeneration!

Gehen wir noch einmal einen Schritt zurück. Ich habe es schon in meiner Erklärung gesagt: Die menschliche Natur ist grundsätzlich anders als die der Tiere. Die Tiere habe keine Fähigkeit, bewußt eine Kultur zu entwickeln. Alle Tierarten haben eine feste potentielle Populationsdichte, zumindest relativ fest, abhängig von den Umständen. Sie haben eine Tierkultur, sie haben aber keine bewußte Kultur wie die Menschen. Sie haben kein vom Willen geprägtes schöpferisches Potential wie die Menschen.

Der Mensch hat seine Bevölkerung auf diesem Planeten im Vergleich zu allen anderen Gattungen enorm vergrößert. Das bedeutet, daß wir Rohstoffe nutzen. Welche Rohstoffe nutzen wir? Es sind hauptsächlich Hinterlassenschaften lebender Prozesse. Wir besorgen uns Eisen, das ursprünglich auf diesem Planeten nicht konzentriert vorhanden war, weil lebende Prozesse eine innere Chemie hatten, an der Eisen beteiligt war, und diese Einzeller konzentrierten das Eisen in ihren Körpern, als sie starben. Sie hatten das Eisen angesammelt. Vieles davon hat sich in den Ozeanen angesammelt, wo diese Lebewesen sich in verschiedenen Gebieten im Wasser sammelten. Und sie starben, Einzeller oder Pflanzen, und konzentrierten bestimmte Mineralien an bestimmten Orten.

Dann kommen wir Menschen daher. Wir finden ein Gebiet wie die Mesabi-Berge in den USA, wo es sehr viel Eisen gibt. Warum ist es da? Weil tote Tiere ihre Körper dort ließen. Was tun wir dann? Wir gehen hin und holen die reichste Konzentration von Eisen heraus. Wir gehen dorthin, wo das Eisenerz besonders reich ist, die anderen Vorkommen ignorieren wir erst einmal. Später stellen wir fest, daß wir die reichsten Vorkommen aufgebraucht haben, also müssen wir weniger konzentriertes Eisenerz ausbeuten. Das erfordert mehr technischen Aufwand, mehr Energie und mehr Energieflußdichte.

So wird die Menschheit, um leben zu können, immer komplexer und zunehmend voneinander abhängig und interaktiver. Der Mensch entwickelt eine Kultur. Aber vor allem ist der Mensch ein Wesen mit einem Willen. Der Mensch entdeckt Prinzipien, nach denen die Menschheit menschlich leben kann.

Anders ist es mit einer quasi „grünen“ Gesellschaft oder einer unveränderlichen Gesellschaft, dem sogenannten „oligarchischen Modell“ der antiken Gesellschaft, wo die Masse der Menschen dumm gehalten wird. Man erlaubt ihnen nur begrenztes Wissen und begrenzte Fähigkeiten. Sie dürfen sich nicht bilden und entwickeln, sondern dienen nur als billige Arbeitskräfte. Das ist das oligarchische Prinzip! Man hält die Bevölkerungsgröße unter Kontrolle, weil das für die herrschende Klasse bequem ist. Von dort stammt dieses Problem.

Unter dem Einfluß von Teddy Roosevelt und anderen Leuten des britischen Typs hat man sich gegen moderne Energie entschieden. Aber die einzige Möglichkeit, wie die Menschheit mit den vorhandenen Rohstoffen überleben kann, besteht darin, die Energieflußdichte der verwendeten Technik zu erhöhen! Das bedeutet, daß wir alle diese verdammten Windmühlen und Sonnenkollektoren in Amerika abbauen sollten! (Applaus) Denn das ist Technik mit niedriger Energieflußdichte. Es ist  Verschwendung! Wenn man diese Technik dauerhaft verwenden will, muß man die menschliche Bevölkerungszahl verringern. Man muß einen Völkermord begehen. Das propagiert der World Wildlife Fund. Wir sollen alle „grün“ werden. Das ist Massenmord! Ungeheuerlich!

Wie ist es in unserer Gesellschaft? Haben die jungen Leute, wie dieser arme irre Täter, das Gefühl, daß es für sie aufwärts geht, daß sie Fähigkeiten erwerben, daß die Technik fortschreitet? Spüren Sie einen Sinn, eine Aufgabe für ihr Leben? Daß sie dazu beitragen, daß die Menschheit besser existieren kann und sich versorgen kann? Nein! Was soll man dann erwarten?!

Verfall der Kultur

Schauen wir nun den Fall Tunesien an: Was war in diesem Land das Problem? Ein Verfall der Kultur! Wie wurde der durchgesetzt? Durch die herrschende Sozialpolitik und Wirtschaftspolitik! Wo immer man Windmühlen sieht, ob im Mund eines Politikers oder nicht, wo immer man diese grüne Politik sieht, hat man es mit einer Zerstörung der Zivilisation zu tun. Und die Zerstörung der Zivilisation bedeutet, die Bevölkerungszahl zu verringern, die Bedeutung der Menschen zu verringern, ihre Arbeit und ihre Technik zu verschlechtern. Ihr Sinn für ihre Aufgabe im Leben als Mensch wird zerstört!

Und das geschieht überall auf der Welt! Deshalb hassen die Briten und Obama China, denn China verstößt gegen diese Regel. Die Chinesen beharren auf einer stabilen Wirtschaft, sie gehen dabei grob vor, was nicht schwer zu verstehen ist, aber sie entwickeln ihre Gesellschaft weiter. Und die Briten hassen das!

Die USA sind den Briten verhaßt, um so mehr, weil wir Englisch sprechen, denn so wissen wir um so besser, wie wir einander hassen können! (Gelächter) Wie ich die Bilder sehe, ist der typische britische Bürger eher breit als lang. Das ist kulturell bedingt, nicht biologisch. Es ist eine Bevölkerung, die ihren Lebenssinn verloren hat. Man lebt nur vor sich, vegetiert quasi vor sich hin.

Das ist unser Problem. Tunis ist nicht das Problem. Es ist global. Und das Problem ist das Britische Empire. Das Empire stirbt. Laßt es sterben, jedenfalls in der jetzigen Form (Applaus). Wir werden damit fertig. Wir können diese armen „Fieslinge“, wie sie sagen, aus England etc. neu ausrüsten. Wir werden es besser und freundlicher für sie machen, als sie es für sich selbst täten. Das heißt, wir geben ihnen einen amerikanischen Maßstab für die Zukunft, oder besser gesagt das, was früher einmal die amerikanische Weltsicht war. Man sagt sich einfach: „Wir werden eine produktive Nation sein. Wir werden kein Parlaments-Empire sein, sondern eine produktive Nation mit Ehrgefühl und einer Aufgabe im Leben, weil wir etwas Gutes für die Menschheit tun. Wir verbessern die Dinge!“ So haben die Amerikaner früher gedacht.

Und das Problem ist, daß diese jungen Leute da draußen, wie der in Tucson, dieses Denken nicht mehr haben. Man wirft sie praktisch weg wie menschlichen Müll! Sie sind nicht selbst schuld. Man hat sie auf den Müll geworfen. Wer war das? In gewisser Weise kann man sagen, das waren zwei Präsidenten: George W. Bush und Obama - und Al Gore, soweit er Einfluß hatte.

Wir haben unser Land ruiniert, wir haben unsere Jugend kaputtgemacht, und so ist es überall auf der Welt. Im Falle Tunesiens, wo es zum offenen Ausbruch kam, ist es ein Land, das einen starken Niedergang erlebt hat, einen demoralisierenden Niedergang und Zusammenbruch eines Gebietes, das früher viel entwickelter war.

Man sieht es überall, auf dem ganzen Planeten! Was Afrika angetan wird, ist typisch. Das sind die Probleme. Es gibt kein tunesisches Problem. Es gibt eine Krankheit, die von London ausgeht, die sich von London nach Tunis verbreitet hat.

Drohen uns Barbarei und Diktatur?

Frage eines führenden Vertreters der Nationalen Demokratischen Jugendliga und der Bewegung Studenten-Republik in der Ukraine: Herr LaRouche, es ist klar, daß eine immer größere Zahl von Ländern in eine neue Barbarei abgleitet. Und eines der wesentlichen Symptome dafür ist das immer niedrigere Niveau der Kompetenz derjenigen, die die Regierungen leiten.

Gleichzeitig werden die Öffentlichkeit und selbst gutinformierte Experten im wesentlichen daran gehindert, irgend einen Einfluß auf wichtige Entscheidungen zu nehmen. Es scheint, daß immer mehr Staaten ausdrücklich oder implizit auf eine Diktatur zusteuern - in einigen Fällen sogar eine blutige Diktatur.

Eine Frage an Sie ist: wie können wir eine Mobilisierung für wirtschaftliche Entwicklung durchführen, und gleichzeitig unsere Bürgerrechte erhalten und eine Repression in einer Atmosphäre der Angst verhindern? Ich vermute, daß das eine Frage ist, die nicht nur mein Land betrifft, sondern auch viele andere rund um den Globus.

LaRouche: Es ist das gleiche. Sehen Sie, die vorherrschende Kultur auf diesem Planeten ist seit mehr als 100 Jahren, auch in den Vereinigten Staaten, das gleiche oder etwas ähnliches für uns wie das Sklavensystem in der Antike. Ich meine, wie ist es möglich, daß man in dieser Republik eine Organisation in den sogenannten Südstaaten und darüber hinaus aufbauen konnte, für diese Form des Rassismus in seiner absolut brutalsten Form? Wir leben in einer brutalisierten Gesellschaft, die das letzte Jahrhundert charakterisierte.

Ich möchte dem eine besondere Bezeichnung geben. Gehen Sie in das Jahr 1875 zurück. 1875 kamen die Vereinigten Staaten aus ihrem Kampf gegen die Sklaverei und aus dem Bürgerkrieg und hatten eine Revolution vollzogen, für die das transkontinentale Eisenbahnsystem und die großen Industrien typisch sind, die aufkamen und 1876 in Philadelphia gefeiert wurden. 1877 kamen Leute aus Rußland, China und anderen Ländern der Erde in die Vereinigten Staaten, um herauszufinden: „Woher kommt dieses Wunder?“

Vor allem kamen sie aus Rußland und aus Deutschland. Wir hatten ein transamerikanisches Eisenbahnsystem geschaffen, ein transkontinentales System. Das hatte, zusammen mit der Entwicklung der Industrie, die damit einherging, die Vereinigten Staaten so stark verändert, daß wir in den Vereinigten Staaten eine Lage geschaffen hatten, in der Seemächte die Welt nicht mehr beherrschen konnten! Denn es war billiger für uns, das transkontinentale Eisenbahnnetz für den Transport von Gütern zu verwenden als den Verkehr zu Wasser, das maritime System.

Die Briten bezeichneten dies als eine geopolitische Krise. Denn plötzlich war das Empire - das eine Seemacht war - nicht mehr sicher, daß es den Planeten beherrschen konnte! Denn jetzt waren nicht mehr lange Seereisen zu Schiff der effizienteste Weg, Güter im Prozeß der internationalen Produktion hin und zurück zu transportieren. Die Briten setzten auf Krieg, und wir befinden uns seit 1890 im Krieg, seit das Britische Empire, die Britische Monarchie, Deutschlands Kanzler Bismarck entließ. Es ging um die Geopolitik! Wer würde die Weltwirtschaft beherrschen? Wird es der Landverkehr sein, oder der Transport über die Meere? Denn wenn es nicht der Seeverkehr ist, dann konnten solche maritimen Systeme wie das Britische Empire die Welt nicht länger beherrschen.

Seit jener Zeit, seit 1875-1890, hat das Britische Empire Kriege organisiert, zerstörerische Kriege auf dem gesamten Planeten, mit zwei Zielen: Erstens, die großen Nationen gegeneinander aufzuhetzen, damit keine Nation oder Gruppe von Nationen unabhängig sein konnte vom Britischen Empire, um das Britische Empire zu erhalten. Und alle Kriege, die wir geführt haben, wie auch jetzt, jetzt im Moment, in Afghanistan, sind eine Fortsetzung dessen, was infolge der Entlassung Bismarcks 1890 geschah.

Alle Kriege, die wir führten - der Erste Weltkrieg, die Kriegserklärung Japans und Großbritanniens gegen Rußland und China, die Kriegserklärung gegen die Vereinigten Staaten - die Vereinbarung zwischen Großbritannien und Japan in den zwanziger Jahren, Pearl Harbor anzugreifen; das fand zwar erst 1941 statt, aber das Bündnis dafür wurde bereits in den zwanziger Jahren, den frühen zwanziger Jahren geschlossen. Warum? Geopolitik!

Was war die britische Politik? Die britische Politik war es, daß die Kriegsmarine, die Seemacht der Vereinigten Staaten, zerstört werden mußte. Nicht nur beseitigt, sondern zerstört. Und deshalb wurde Japan dazu herangezogen und unter britischer Leitung zu einer Seemacht aufgebaut, die den Stützpunkt in Pearl Harbor ausschalten konnte. Das war in den zwanziger Jahren, Anfang der zwanziger Jahre, etwa zu der Zeit, als ich geboren wurde. Da liegt das Problem.

Jetzt haben wir ein maritimes System, das von demselben maritimen System im Mittelmeer abstammt, das wir mit dem Römischen Reich verbinden, und das den Planeten bis heute beherrscht. Die Vereinigten Staaten wurden, weil sie eben die Vereinigten Staaten sind, zu einem großen Hindernis für die Realisierung eines permanenten Römischen Reichs auf diesem Planeten. Als die Vereinigten Staaten über die Konföderation gesiegt hatten - die eine Marionette der Briten war, nicht wahr? -, da haben sie Lincoln umgebracht und diesen Plan in Gang gesetzt, um die Vereinigten Staaten zu zerstören. Und der Plan wurde in Gang gesetzt, organisiert, gegen Bismarck. Denn Bismarck baute an dem internationalen antimaritimen System.

Das ist das Problem, das wir haben. Wir haben es mit einem Empire zu tun, das sagt, es kann als Empire nicht weiterbestehen, wenn es nicht die Vereinigten Staaten zerstören kann. Und deshalb haben die Briten Obama zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gemacht.

Wer war daran beteiligt? Die Familie Bush. Prescott Bush, der Großvater dieses letzten Kerls aus dieser Familie, den wir im Präsidentenamt hatten. Prescott Bush war ein Mann, der über Brown Brothers Harriman mit der Bank von England zusammenarbeitete, und Prescott Bush war der Mann, der das Geld überwies, um Hitler in Deutschland an die Macht zu bringen. Die Briten brachten Hitler an die Macht, und die Kreise an der Wallstreet waren daran beteiligt.

Es ist das gleiche, die gleiche Geopolitik! Die gleiche Frage, um die wir auch heute kämpfen. Es ist die gleiche Idee des oligarchischen Prinzips, die gleiche verdammte Sache. Das ist es, wogegen wir kämpfen. Es gibt eine Reihe von Nationen in Europa und anderswo auf der Welt, die meinen, sie wüßten, was gut ist. Aber so ist es nicht. Sie haben diese Illusionen. Und so müssen wir diese Sache betrachten.

Wir sind in einer gesellschaftlichen Krise. Wir sind in einer Wirtschaftskrise. Wie ich heute schon gesagt habe - vergeben Sie meinen schwachen Augen -, aber das, was ich heute zu Protokoll gegeben habe, war genau das, genau diese Politik, denn da sind wir. Das ist eine amerikanische Politik. Das war bereits die Absicht unserer Verfassung, der wirklichen Verfassung, die Bedeutung unserer Existenz. Die Bedeutung der Landung der Mayflower und ihrer Entwicklung. Die Bedeutung von allem Guten, was wir getan haben, und allen Guten, was von irgend einem anderen Teil der Welt getan wurde... Wir haben einfach den Vorteil, weil wir den größten Teil eines Kontinents als eine Machtbasis für diese Sache entwickelt haben, während Europa von diesem Mist durchsetzt war.

Das ist die Antwort. Das ist das, was Sie bedenken müssen, dann kommt Ihnen die Antwort.

Lesen Sie hierzu bitte auch:
"Die grüne Bewegung verwandelt die gesamte Zivilisation in einen Friedhof!"
- Neue Solidarität 45/2010
Was Lyndon LaRouche wirklich sagt
- Internetseite der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo)
Ältere Schriften von Lyndon H. LaRouche aus den Jahren 1981-2006
- Internetseite des Schiller-Instituts
Internetseite des LaRouche-Aktionskomitees
- in englischer Sprache