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Neue Solidarität
Nr. 50, 14. Dezember 2011

Eine Welt am Ende ihrer Weisheit

Das Ende der Weltkriege!

Von Lyndon H. LaRouche jr.

Die folgende Schrift erschien im englischen Original am 22. November 2011.

Eine wichtige Überlegung:

Das Ende von Kriegen zwischen Nationen oder das Ende der Menschheit? „Das“, lieber Shakespeare, „ist hier die Frage?“

Das Unternehmen, das die Briten gerade in Gang setzen, ist mehr als „ein neuer Siebenjähriger Krieg“! Die Absicht ist, in allernächster Zeit einen praktisch weltweiten Atomkrieg anzufangen. Wie viele arme Narren werden auf diesen verbrecherischen Plan der Briten und ihrer Marionette, US-Präsident Barack Obama, hereinfallen? Es wäre wahrscheinlich die Entfesselung eines nuklearen „Armageddons“, eines atomaren Weltkriegs, ausgehend von dem, was man das „Heilige Land“ nennt.

Als 1983 der sowjetische Staatschef Jurij Andropow törichterweise US-Präsident Ronald Reagans Vorschlag einer Strategischen Verteidigungsinitiative (SDI) ablehnte, die von US-Präsident Ronald Reagan nicht nur einmal, sondern zweimal vorgetragen wurden, warnte ich: Sollte Moskau bei seiner Ablehnung des SDI-Vorschlags bleiben, werde die Sowjetunion „in etwa fünf Jahren“ zusammenbrechen. Das ist genauso eingetreten, wie ich wiederholt in einer Mitteilung gewarnt habe.

Etwa fünf Jahre nach Andropows Ablehnung der SDI brach die DDR, der ostdeutsche Partner im Sowjetsystem, zusammen, und unmittelbar danach fielen auch deren osteuropäische Partner. Dann folgte prompt der Zusammenbruch der Sowjetunion selbst.

Seit Sommer 1956 habe ich nachweislich keine Prognosen veröffentlicht, die sich nicht zum entsprechenden Zeitpunkt bewahrheitet haben.

Inmitten jener Umwälzungen gab es damals eine tödliche Drohung gegen den deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl, ausgehend von einem Aufgebot, geführt von der britischen Premierministerin Margaret Thatcher im Verein mit dem französischen Präsidenten François Mitterrand und dem US-Präsidenten George H.W. Bush. Ihre Bedingung war, daß sich alle Nationen des westlichen und mittleren Kontinentaleuropas damit abfinden, ihre nationale Souveränität aufzugeben, um so Kolonien von Londons teuflischem Empire zu werden.

Die gegen Bundeskanzler Kohl ausgesprochenen Drohungen erreichten ihr Ziel. Die Nationen West- und Mitteleuropas haben jetzt ihre früheren nationalen Souveränitätsrechte (zumindest vorübergehend) verloren, und mit wenigen Ausnahmen befindet sich die gesamte transatlantische Welt in einem bedrohlichen Zustand: Sie steht kurz vor dem tiefsten und schwersten Zusammenbruch seit dem „neuen finsteren Zeitalter“ des 14. Jahrhunderts.

Die indirekte Kriegsdrohung gegen Bundeskanzler Helmut Kohl, die nominell von der Regierung der „britischen Marionette an Geldfäden“, Frankreichs Präsident François Mitterrand, ausging, war eine Drohung, die Europa vor eine falsche Entscheidung stellte: entweder das Ende von „Weltkriegen“ oder das Ende Europas - oder, wie man heute erkennen kann, eine Kombination von beiden. Die einzige mögliche Art, größere Kriege zu führen, die nach der Ablehnung von US-Präsident Ronald Reagans Angebot einer Verteidigung gegen Atomraketen übrig blieb, mußte das Ende der Zivilisation bedeuten. Sollten wir vom „Armageddon“ reden?

Durchdenken wir es noch einmal! Wäre das von Präsident Ronald Reagan angebotene Vorgehen damals nicht von Londons Komplizen in den Moskauer Amtssitzen blockiert worden, dann wären die Probleme, unter denen ein so großer Teil der Welt leidet, inzwischen schon Vergangenheit. Statt dessen ist die aktuelle Weltlage, insbesondere im transatlantischen Raum, von ruinösen Entwicklungen beherrscht. Insbesondere die USA haben sich nie wieder von den Folgen der abrupten, schweren Rezession von 1987 erholt. Gleichzeitig haben die praktisch sterbenden Nationen West- und Mitteleuropas ihre Souveränität aufgegeben, um unter einem System des inneren Chaos namens „Governance“ Marionetten - Kolonien - des Empire zu werden.

Seit 1989-91 besteht der Preis für Frieden im kontinentalen West- und Mitteleuropa in der Unterwerfung unter eine zum Scheitern verurteilte Vereinbarung: dem inzwischen vollkommen bankrotten „Euro-System“. Dieser Aspekt der Entwicklungen in Europa hat in Verbindung mit dem Blockieren des von mir im Juli-August 2007 vorgeschlagenen „Gesetzes zum Schutz der Hauseigentümer und Banken“ in den USA letztlich die heutige Gefahr eines hyperinflationären Untergangs der Nationen auf beiden Seiten des Atlantiks heraufbeschworen. Die sich daraus ergebende endlose Anhäufung wertloser, hyperinflationierter Schulden kann und wird nie zurückbezahlt werden, solange Präsident Barack Obama, jene durchgedrehte britische Marionette, an der Macht bleibt.

Die Gefahr eines Weltkriegs

Diese Fragen gehörten bereits zu den Optionen, die ich seit Sommer und Herbst 1977 vorausgesehen und vorhergesagt habe; diese Optionen bildeten die Grundlage meiner persönlichen Rolle beim Entwurf einer „strategischen Verteidigung gegen Kernwaffen“. Seit jener Zeit bis 1983 und auch später mußte man bei einem Krieg unter Beteiligung der USA und der Sowjetunion bzw. heute Rußland im Grunde immer von der Option der Kernwaffen ausgehen. Sollte es zu einem solchen Krieg kommen, wäre dies das Ende der Zivilisation, wie wir sie kennen. Das bleibt auch heute der entscheidende Hintergrund der bedrohlichen Weltlage.

Die Alternative zu der Politik eines weiterregierenden Empire-Marionettenpräsidenten Barack Obama setzt sich weitgehend aus den folgenden beiden Kernelementen einer dringend benötigten globalen Strategie zusammen.

Vor allem jetzt, wo das Britische Empire die ganze Welt an den Rand eines atomaren Weltkriegs gebracht hat, muß dieses Empire - jedoch nicht das souveräne Vereinigte Königreich - zum Nutzen aller vernünftigen Menschen aufgelöst werden. Der Weg zu dieser heilenden Wohltat muß in einer wirtschaftlichen Erholung im Zuge einer allgemeinen Konkurssanierung der heute hoffnungslos hyperinflationierten Volkswirtschaften der meisten transatlantischen Länder bestehen. Dazu muß das gegenwärtige, von London gesteuerte monetaristische System zusammen mit Londons Marionetten, den Investmentbanken der Wall Street, abgeschafft werden. Die Unterwerfung der Vereinigten Staaten unter das Londoner Diktat muß sofort beendet werden, und zwar durch eine Kombination von zwei Maßnahmen, die zu der unerläßlichen Reform, einem von den USA initiierten Kreditsystem, führen werden. Das neue System muß an die Stelle des derzeitigen in London koordinierten, zutiefst imperialistischen Geldsystems treten.

Die vorhandenen Lösungen

Für eine erfolgreiche Bemühung, die Wirtschaft aus dem derzeit hoffnungslosen Zustand des kollabierenden transatlantischen Währungssystems herauszuholen, steht eine relativ unmittelbare Maßnahme zur Verfügung. Der Ausweg aus dem bankrotten transatlantischen Geldsystem besteht in der Einführung eines Kreditsystems mit festen Wechselkursen, anstelle einer Fortsetzung des monetaristischen Systems in irgendeiner Form. Der Bankrott des transatlantischen monetaristischen Systems ist inzwischen nahezu vollständig; das jetzige System läßt sich in dieser Form nicht weiterführen.

Da der Bankrott des monetaristischen Systems des Transatlantikraumes jetzt ein absolut hoffnungsloses Ausmaß erreicht hat, ist es eine vitale Voraussetzung für ein mögliches Überleben der transatlantischen Nationen, als sofortige Notmaßnahme den Großteil der Schulden dieses Systems abzuschreiben. Diese Korrekturmaßnahme muß folgendermaßen ablaufen - dieses Vorgehen bildet, wenn es wie hier beschrieben befolgt wird, die unerläßliche sofortige Reform, ohne die keine realwirtschaftliche Erholung dieser Region möglich ist.

Erstens: Das 1933 vom damaligen US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt eingeführte Glass-Steagall-Gesetz muß in den wichtigen Nationen des Transatlantikraumes und darüber hinaus erneuert werden. Durch eine vollständige Abtrennung der Konten des Investmentgeschäfts von den Geschäftsbanken- und ähnlichen Konten müssen die Investmentbanken- und entsprechenden Konten verschwinden. Mit dieser Maßnahme wird kurzerhand die Riesenmasse an spekulativen „Finanzpapieren“ als Zahlungsverpflichtung für den Staat und sein Geschäftsbankgeschäft eliminiert.

Leider werden jedoch die Finanzmittel, die nach der Bereinigung der Spielschulden aus dem System übrig bleiben, nicht ausreichen, um eine Erholung (beispielsweise) der amerikanischen Wirtschaft von ihrem derzeit ruinösen Zustand zu bewirken. Dennoch ist die Glass-Steagall-Methode unumgänglich - wenn auch nicht ausreichend.

Deswegen muß eine zweite Maßnahme ergriffen werden, sobald das Glass-Steagall-Gesetz verabschiedet ist.

Zweitens: Die Vereinigten Staaten müssen umgehend dafür sorgen, daß das Land anstelle des jetzigen monetaristischen Systems zu dem ursprünglich in der Verfassung vorgesehenen Kreditsystem zurückkehrt.

Die Wiederherstellung eines Kreditsystems für den US-Dollar erfolgt jetzt zu einer Zeit, wo das Federal-Reserve-System durch die von Alan Greenspan seit Anfang der achtziger Jahre betriebene Politik hoffnungslos ruiniert ist. Damit diese dringend erforderliche Maßnahme ergriffen werden kann, müssen die Vereinigten Staaten zu der ursprünglichen Absicht der amerikanischen Verfassung zurückkehren, indem man die unangemessenen Entscheidungen von Präsident Jackson rückgängig macht und wieder zu den Hilfsmitteln des ersten US-Finanzministers greift, die unsere junge Republik vor einem unerträglichen Zustand des vermeintlich permanenten Bankrotts bewahrten, indem eine geeignete, verfassungskonforme Bestimmung erlassen wurde; heute entspräche dem die Gründung einer Dritten Nationalbank der Vereinigten Staaten.

Die Dritte Nationalbank wird das staatliche Handeln zu jenen erfolgreichen Grundregeln zurückführen, die als verfassungsgemäße Tätigkeit der Ersten und Zweiten Nationalbank eingeführt worden waren. Diese Dritte Nationalbank wird staatlichen Kredit liefern, ausgegeben in vorher festgelegten, bewilligten Tranchen, die auf Beschluß der Bundesregierung bereitgestellt werden. Dies erfolgt entsprechend den autorisierten Summen, Bedingungen und beabsichtigten Verwendungen, entweder als Finanzierung direkter staatlicher Investitionen durch die Dritte Nationalbank oder für autorisierte Kredite an dafür anerkannte Privatunternehmen.

Wenn wir mit Hilfe dieser Grundsätze zu der ursprünglichen Absicht der amerikanischen Verfassung zurückkehren, werden wir ein umfangreiches anti-inflationäres Programm zur massiven Ausdehnung produktiver Beschäftigung in Gang setzen können. Diese Maßnahmen werden auch dem Wohl der derzeit arbeitslosen Arbeitskräfte dienen, indem dringend benötigte Umweltmaßnahmen wie der Bau des NAWAPA-Projekts und der unverzichtbare massive Ausbau leistungsfähiger, sehr schneller Massenverkehrsmittel mit Schiene- und Magnetschwebetechnik für Personen und Güter in Gang gesetzt werden.

Die derzeitige transatlantische Politik der „Rettungspakete“ gehört einfach auf den Abfallhaufen. Die geeigneten Lösungen wären, wie ich hier aufzeigen werde, relativ einfach und potentiell sehr wirksam.

Anders gesagt, jeder Versuch, die heutigen transatlantischen Währungssysteme, wie jenes des Internationalen Währungsfonds (IWF), beizubehalten, hätte den Untergang der Zivilisation in den Nationen des Transatlantikraumes - und wahrscheinlich darüber hinaus - zur Folge. Tatsächlich ist das bisher der Trend.

Eine der dringendsten der zahlreichen Fragen, die sich aus diesem geschichtlichen Ablauf bis heute ergeben, lautet: „Warum hat diese Geschichte seit dieser Zeit Auswirkungen bis zum heutigen Tag?“ Oder man könnte die Frage auch etwas anders stellen: „Warum und wie ist die Sowjetunion besonders unter der Führung von Jurij Andropow und Michail Gorbatschow zusammengebrochen?

I. Die Rolle von Imperien

Teils auf Grund bekannter Belege, vor allem aber aus dem Verständnis der im Sand der Geschichte zurückgelassenen Fußabdrücke kann jeder, der will, zu der Erkenntnis gelangen, daß unsere Erde seit den frühesten Zeiten menschlicher Gesellschaft von einer pathologischen Organisationsform der Gesellschaft beherrscht war, die man als „oligarchisches System“ bezeichnet. Dieses oligarchische System war der vorherrschende Ausdruck einer Tyrannei über weite Teile der vergangenen und noch heutigen Menschheitsgeschichte. Die Beweise hierfür aus verschiedenen Teilen der Erde seit alten Zeiten sind so eindeutig, als wären es im Sand der Zeit verfestigte Fußabdrücke. Wann oder wie genau dies angefangen hat, dürfte weitgehend geheimnisumwoben sein; die Folgen sind jedoch absolut über jeden Zweifel erhaben belegt.

Auf den folgenden Seiten dieses Berichts sollen genügend Beweise vorgelegt werden, um diese Frage zu klären.

Die nützlichsten Hinweise auf die Ursprünge dieser abscheulichen Strukturen liefert uns die griechische Klassik, besonders in den Sagen und Schilderungen des Homer und den Erkenntnissen des Aischylos. Die Sagen über den bösartigen olympischen Zeus und die heldenhafte Gestalt des humanistischen Prometheus sind heute für Historiker, Wissenschaftler und Gelehrte von besonderer Bedeutung.

Bei solchen Themen geht es nicht um bloße Fakten unserer Vergangenheit als solcher. Sie bieten uns die entscheidenden Anhaltspunkte, wenn wir versuchen wollen, unsere Zukunft so erfolgreich wie möglich vorauszubestimmen, sie liefern zumindest die Einsicht in mögliche Wege zu einer Befreiung davon, immer nur die beklagenswerten Gewohnheiten der Vergangenheit wiederholen zu müssen.

Bei unserer Suche nach den wirklichen Ursachen des Scheiterns und Gelingens verschiedener Kulturen der bisherigen Menschheitsgeschichte weisen uns zwei gegensätzliche Gegenstände in eine nützliche Richtung. Um die Diskussion entsprechend zu eröffnen: Aus welchem Grund sind einige menschliche Kulturen gediehen und andere gescheitert? Warum ist dieselbe Kultur in einer Phase ihrer Existenz vorangeschritten und in einer anderen katastrophal gescheitert, so wie der größte Teil der transatlantischen Kulturen heute? Ernsthafte Bemühungen, die Ursache für Aufstieg oder Fall zu beweisen, lassen gewöhnlich den Fragenden hoffnungslos verwirrt zurück. Am Ende sollte eigentlich deutlich werden, daß die Vorstellungen des Fragestellers selbst daran schuld sind.

Aus diesem Grund sollte man sich nicht an die menschliche Auffassung halten, besonders wenn diese den Standpunkt einer herrschenden sozialen Schicht wiedergibt, sondern sich an den Gedanken einer göttlichen Sicht dieser Frage gewöhnen. Nehmen wir die britische Oligarchie als Beispiel; man bedenke die folgenden Fakten.

Unmittelbar seit Ende des sogenannten „Zweiten Weltkriegs“ strebt die britische Monarchie danach, die menschliche Bevölkerung als Maßstab nationalen und sogar weltweiten Fortschritts zu reduzieren. Allerdings ist das Bestreben der Oligarchen, die Kontrolle über die sogenannten „niederen Klassen“ zu bewahren, auch automatisch mit einer Tendenz verbunden, die Produktivität pro Kopf wie auch der Gesamtbevölkerung zu senken, läuft also darauf hinaus, die Produktivität nationaler Bevölkerungen verfallen zu lassen. Eine Ausnahme bilden kriegerische Zeiten, in denen die Bevölkerungsgröße als temporäres Ziel erhöht wird, was aber nur dem Interesse dient, diese umfangreichere Bevölkerung dem Zweck zu opfern, große Teile der zur Kriegführung versammelten Kräfte zu vernichten, um die gesteigerte Produktivität dieser Bevölkerung pro Kopf und pro Quadratkilometer wieder einzudämmen.

Die Produktion nützlichen Reichtums pro Kopf und pro Quadratkilometer Landfläche muß natürlicherweise steigen, doch die oligarchische Herrschaft zielt letztlich darauf ab, die Qualität und reale Produktivität der Untertanenbevölkerung niedrig zu halten. Wo eine bessere Erziehung eine höhere Produktivitätsrate bedeutete, zieht die herrschende Oligarchie eher den gegenteiligen Trend vor.

Auf der Suche nach den richtigen Antworten auf solche Fragen haben wir uns kürzlich mit den Folgen der sich verändernden Position des Sonnensystems in den Armen unserer Galaxis oder ähnlichen Überlegungen auseinandergesetzt. Was ist der Zweck des Menschen in diesem Sonnensystem oder der Galaxis? Was ist der Zweck des menschlichen Seins? Das ist für uns heute von besonderer Bedeutung, wenn wir uns mit der Entwicklung des Lebens auf der Erde beschäftigen. Die Lage wird noch weitaus eindringlicher deutlich, wenn wir die Rolle der Menschheit auf der Erde, implizit auch im Sonnensystem betrachten: die besondere Eigenschaft der Willenskraft der Menschheit, im Unterschied zu den qualitativ geringeren Eigenschaften der übrigen Lebewesen.

Was ist das mögliche Optimum, besonders wenn man die beabsichtigte Kreativität des menschlichen Geistes berücksichtigt und mit dem Fehlen solcher willentlich motivierten Kreativität bei den Tierarten vergleicht?

Die allgemeine Schlußfolgerung, die sich als Antwort auf diese Fragen im Zusammenhang mit der Besonderheit der menschlichen Gattung aufdrängt, ist die, daß alle oben angeführten Fragen letztlich absurd erscheinen. Allerdings läßt das Verhalten von Teilen der menschlichen Gattung stark darauf schließen, daß in erster Linie von den Kulturen selbst vorsätzlich gewählte Ursachen für das katastrophale Versagen in verschiedenen Teilen und Perioden menschlicher Kulturen verantwortlich waren.

Es ist ein Faktor bekannt, der die Umrisse einer Antwort auf solche Fragen über die Rolle der Menschheit auf der Erde liefert, besonders im Licht des heutigen Wissens, daß nämlich die besonderen menschlichen Eigenschaften auf eine wachsende Tendenz für das erfolgreiche Überleben unserer Gattung weisen.

Nachdem ich Sie in der bisherigen Diskussion auf den Geschmack gebracht habe, sollten wir nunmehr den angedeuteten Antworten auch nachgehen.

II. Das Prinzip der physikalischen Zeit

Wenn man die verfügbaren Fakten oberflächlich betrachtet, mag es den meisten Menschen, selbst den meisten wissenschaftlich Gebildeten, so erscheinen, daß der Ablauf der Zeit ein ganz simpler Vorgang sei, so wie wenn man das Ticken eines gewöhnlichen Uhrzeigers verfolgt. Tatsächlich entbehren derartige Annahmen heute jeder Grundlage, außer man glaubt irrtümlich an die lineare „Uhrzeit“ oder ähnliches; Pierre-Simon Laplaces Zeitmessung war von Anfang an ein Schwindel. Im Gegensatz zur allgemein verbreiteten, selbst unter ansonsten qualifizierten Wissenschaftlern verbreiteten Meinung, sind die heute gängigen Begriffe von „Raum“ und „Zeit“ im Grunde wissenschaftlich absurd.

Nicht nur sind Zeitbegriffe wie der von Laplace faktisch Absurditäten; diese Absurdität ist ein sprichwörtlich billiger und verlogener Betrug, der untrennbar mit der allgemeinen Inkompetenz in der bis heute praktizierten „Wirtschaftswissenschaft“ verbunden ist. Alle entsetzlichen Fehler von Ökonomen und dergleichen lassen sich auf die eine oder andere Weise auf den Glauben an die „Uhrzeit“ als Maß wirtschaftlicher Vorgänge zurückführen.

Man kann ohne weiteres sagen, daß die grundlegende wissenschaftliche Inkompetenz von Ökonomen und anderen Fachleuten in der willkürlichen Annahme liegt, die Begriffe „Raum“ und „Uhrzeit“ bildeten eine „selbstverständliche“ Grundlage physikalischer Messungen in der politischen Ökonomie wie in der Naturwissenschaft generell - entgegen beispielsweise Albert Einstein und ähnlich denkenden naturwissenschaftlichen Genies des 21. Jahrhunderts. Nur Schwindler wie die leichtgläubigen Nachläufer Bertrand Russells können „Raum“ und „Uhrzeit“ für zulässige Elemente einer wirklichen Naturwissenschaft halten. Die einschlägigen Beweise für mein Argument sind in meinen jüngsten wissenschaftlichen Aufsätzen enthalten: Grundsätze oder Parteiräson und Obamas Endzeit-Armageddon.1

Ich habe zwar auf bestimmte Aspekte dieser nötigen Korrektur verwandter Fehler in der Wissenschaftslehre hingewiesen, doch die schweren Fehler in der gängigen, vermeintlichen Wissenschaftspraxis bezüglich physikalischer Zeit (und Raum) sind in führenden Wissenschaftskreisen heute nach wie vor weit verbreitet, trotz der Warnungen von Forschern wie Max Planck und Albert Einstein. Meine eigenen Prinzipien, wie ich sie in den oben erwähnten Veröffentlichungen dargestellt habe, gehen zwar größtenteils auf die beiden Genannten und ihre Vorläufer bis hin zu Heraklit und Platon zurück, doch der Knackpunkt dieser Sache ist meines Wissens nach bis zum Erscheinen der genannten Schriften noch von niemandem in geeigneter systemischer Ausdrucksweise dargestellt worden.

Erstmals habe ich mich zu diesem Prinzip öffentlich geäußert, als ich zwei Fragen beantwortete, die mir am Ende meiner Internetsendung vom 30. September gestellt wurden.2

Die Unterstützung geschätzter wirtschaftswissenschaftlicher Kollegen für meine in der Beantwortung der beiden Fragen dargestellten These veranlaßte mich zur Abfassung der drei veröffentlichten Schriften, auf die sich dieses Kapitel des vorliegenden Berichts bezieht.

Die entscheidende Aussage dieser drei Berichte aus der Zeit von Oktober-November bestand dort in einer umfassenderen Beschreibung der Tatsache, daß die menschliche Sinneswahrnehmung keine direkte Widerspiegelung einer tatsächlich existierenden Substanz ist, sondern eher den Charakter eines bloßen Schattens hat. Tatsächlich hat der Mensch bis heute das, was man die physikalische Realität nennen könnte, noch niemals direkt wahrgenommen. Der wirklichen Bedeutung von Sinneswahrnehmung kann man sich am besten nähern, wenn man sich einen sorgfältigen Einblick in die Bedeutung der Abelschen Funktionen verschafft, so wie Lejeune Dirichlet und Bernhard Riemann diese verstanden haben. Die vermeintlichen Gegenstände der Sinneswahrnehmung sind im wesentlichen die von einer unsichtbaren Realität als Wahrnehmung geworfenen Schatten, von denen wir mittels entsprechender wissenschaftlicher Methoden einen ironischen Ansatz an die Gegenstände des abschließenden dritten Abschnitts von Riemanns Habilitationsschrift von 1854 ableiten können.3

Der Umstand, daß die vermeintlichen Sinneswahrnehmungen keine expliziten Hinweise auf das liefern, was den Schatten geworfen hat, ist durchaus keine Schwäche der menschlichen Geisteskräfte; ganz im Gegenteil ist dies eine wesentliche Einrichtung im Dienste eines wahrheitsgemäßen Erkenntnisprinzips, im Gegensatz zu bloß geschätzten Annäherungen, die in der nächsten wichtigen Runde des wissenschaftlichen Fortschritts schnell auf der Strecke bleiben werden.

In diesem spezifischen Zusammenhang betrachte man die Versuche, das Prinzip des Lebens bzw. menschlicher Kreativität als solcher zu messen, so wie W.I. Wernadskij die unterschiedlichen Prinzipien von Biosphäre bzw. Noosphäre behandelt. Wie könnte man derartige „Größen“ als dazu gehörende Inhalte bloßer direkter Sinneswahrnehmung messen? Sie existieren für die Sinneswahrnehmung nur insofern, als sie etwas im Sinne eines Begriffs von „Wirkung“ ausdrücken, häufig sogar sich sehr stark äußernden Wirkungen, statt eines bloßen hypothetischen Objekts.

Wir sind deshalb strenggenommen verpflichtet, alles Wahrgenommene zunächst als Hypothese einer Wirkung zu behandeln - wie bei einem Schatten, von dem wir einen Begriff dessen abzuleiten versuchen, was vermutlich diesen Schatten geworfen hat.

Die zusätzliche Komplikation, die es hierbei zu beachten gilt, ist die, daß die Wirkung das modifiziert, was wir in unserer Vorstellung als die veränderte Natur des wahrgenommenen Universums vermuten. Anders ausgedrückt: Es ist nicht richtig, wenn wir das Universum im Großen aus vermeintlich wahrgenommenen Qualitäten im „ganz Kleinen“ oder „ganz Großen“ abzuleiten versuchen - das betont auch Riemann im Schlußteil seiner Dissertation von 1854; entscheidend ist die Veränderung im Kleinen, besonders dem sehr Kleinen, wenn man dabei davon ausgeht, daß es auf dem sehr Großen gründet.

Um diesen Punkt in geeigneter Annäherung anders zu formulieren: Der menschliche Geist hat die Aufgabe, Änderungen der angegebenen Funktionsprinzipien des Universums abzuleiten, die das sehr Kleine (und damit die Prinzipien der physikalischen Zeit als solcher) bestimmen, statt sich auf die vermeintliche Erfahrung des sehr Kleinen zu verlassen. So läßt sich die Wirkung bestimmen, die als Hypothese ausgehend vom sehr Kleinen und auch sehr Großen eingebracht wird.

Die vorgehenden Beschreibungen sind erforderlich, um sich die Fähigkeit anzueignen, wirkliche Wissenschaft zu praktizieren, eingeschlossen die Entdeckung von Veränderungen in wahrgenommenen, anscheinend „physikalischen“ Prinzipien, die dadurch zustande kommen können, daß man eine Wirkung spürt, welche die Konstruktion und Ordnung der abgeleiteten Vorstellung eines „Universums“ verändert. Hier kommt meine besondere Entdeckung, mein Begriff eines universellen Prinzips physikalischer Zeit, ins Spiel. Diese Schlußfolgerung habe ich im wesentlichen in meinen Antworten auf die zwei entsprechenden Fragen formuliert, die mir bei dem Internetforum am 30. September gestellt wurden. Die Tragweite dieser Schlußfolgerung müssen jetzt weiter betrachtet werden.

Alles, was ich in diesem Kapitel bisher dargestellt habe, war die notwendige Vorbereitung für die umfassenderen, praktischen Überlegungen, die bereits in meinen Antworten auf die beiden letzten Fragen bei der Veranstaltung am 30. September angelegt waren.

Das „Wirkprinzip“

Soweit es uns die Praxis zu wissen erlaubt, zeichnet sich der individuelle menschliche Geist durch die nichtlineare Realität menschlichen Erlebens bei der Entdeckung eines Wirkprinzips aus, das sich bei der Wahrnehmung des Universums zeigt. Der entscheidende Punkt, der hierbei betont werden muß, liegt für unsere Zwecke am klarsten in denjenigen Veränderungen in dem auf physikalische Prinzipien gestützten, willentlichen Handeln des einzelnen Menschen, die auf eine qualitative Veränderung des Wirkprinzips hinauslaufen. Dies zeigt sich in Form einer willentlich hervorgerufenen Veränderung, welche die Fähigkeit der Gesellschaft erhöht, das Lebensumfeld der menschlichen Erfahrung zu beeinflussen.

Der einfachste zweckdienliche Ausdruck zur Darstellung eines solchen physikalischen Prozesses ist die relative Zunahme der Wirkkraft des menschlichen Handelns pro Kopf - dabei ist die typische Folge eine Steigerung (oder Umkehr) der Energieflußdichte des wirkenden Handelns pro Kopf. Das Modell einer solchen Wirkung beinhaltet die Vorstellung einer Transformation in der Fähigkeit zur qualitativen (möglichst nach oben gerichteten) Veränderung einer standardisierten Wirkeinheit pro Kopf und pro Kubikmeter Wirkung pro Kopf. Diese Wirkung, aufgefaßt als Zunahme der relativen Energieflußdichte pro Kopf und pro Quadratmeter Wirkung, definiert indirekt einen Begriff physikalischer Zeit.

Sinnvollerweise befaßt man sich mit solchen absichtlichen Änderungen im menschlichen Wirkverhalten in ihren anti-entropischen Formen. Daraus ergibt sich eine nützliche „erste Annäherung“ menschlicher Anti-Entropie.

Mensch oder Tier

Als Maßstab für die Unterscheidung zwischen Mensch und Tier nutzt man deshalb am besten den beabsichtigten Ausdruck von Kreativität; dies ist im Sinne physikalischer Prinzipien nachweislich der absolute Unterschied zwischen Mensch und Tier und pflanzlichem Leben bzw. dessen Äquivalent. Der Einfachheit halber definiere man diesen Unterschied als innerhalb der einzigartigen menschlichen Fähigkeit zur willentlich gesteuerten Kreativität liegend.

Mit dem eben Dargestellten sind wir in unserem Untersuchungsgegenstand einen wichtigen weiteren Schritt vorangekommen. An dieser Stelle ist es angebracht sowie auch wahrheitsgemäß, die gegensätzliche Begriffe Entropie und Anti-Entropie als Maßstab für das anti-kreative bzw. kreative Verhalten des Menschen einzuführen. Es fällt auf, daß kein Tier grundsätzlich anti-entropischer Verhaltensformen fähig ist. Um es wirklich präzise zu formulieren: Die kreativen Potentiale der menschlichen Gattung drücken sich als Hinwirken auf eine zukünftige Wirkqualität nach höheren Prinzipien aus - im Gegensatz zu stagnierender oder entropischer Wirkung.

Sobald man diese Sicht von Entropie und Anti-Entropie berücksichtigt, wird man zwangsläufig erkennen, daß in der praktizierten Volkswirtschaft der Vereinigten Staaten seit der Ermordung des Präsidenten John F. Kennedy und seines Bruders, dem demokratischen Präsidentschaftskandidaten Robert Kennedy, effektiv ein Verfallstrend herrscht. Faktisch gab es in der gesamten transatlantischen Region von Europa und Nordamerika einen allgemein entropischen Verfall, der mit dem Indochinakrieg in der Nach-Kennedy-Zeit einsetzte und bis zu dem heutigen beschleunigten realwirtschaftlichen Kollaps von Westeuropa und Nordamerika anhielt. Anders gesagt, die Zeit seit der Ermordung von John F. und Robert Kennedy bis heute kann als Standardmodell dienen, um die effektive Änderung in der relativen Energieflußdichte einer Wirtschaft zu messen.

Alle bisher in diesem Kapitel angestellten Überlegungen zusammengenommen definieren ein Maß relativer Produktivität oder Degeneration einer Wirtschaft.

Die Wirkung eines jeden Menschen bzw. seiner Gesellschaft allgemein liegt im wesentlichen in der relativen Entropie oder Anti-Entropie, so wie ich deren Definition hier zusammengefaßt habe. Alle anderen Ansätze, menschliche Produktivität und/oder geistiges Leistungsvermögen zu messen, sind nicht nur fehlerhaft, sondern besonders realwirtschaftlich und moralisch dekadent.

III. Die moralische Frage

Eine der nützlichsten Reaktionen auf die Fragen, die sich aus dem bisher in diesem Bericht Dargestellten ergeben, wird deutlich, wenn man die wichtigsten unterschiedlichen Varianten innerhalb der Kategorie „Mensch“ untersucht. Der wichtigste Faktor bei der Definition dieser Varianten ist das Verbindende zwischen den beiden Typen „normal“ und „oligarchisch“. Diese Gemeinsamkeit ist das Potential, das in spezifisch menschlichen Eigenschaften steckt. Der eigentliche Unterschied ist das Bemühen der Oligarchie, daß die oberen bzw. vor allem die höchsten Klassen die unteren Klassen unterdrücken. Damit einhergehend zeichnen sich die oberen Klassen durch ihre vorherrschende Neigung aus, die unteren sozialen Schichten praktisch wie Tiere zu halten, wobei es häufiger vorkommt, daß die unteren Klassen sich diese Verrohung selbst auferlegen, so daß die oberen Klassen nicht fürchten müssen, die Unterklassen könnten eine relative geistige Freiheit für sich anstreben.

In dieser Frage sollten wir uns auf den Umstand konzentrieren, daß die typischen oligarchischen Modelle, die wir von sehr alten Kulturen her kennen, ihren privilegierten Status mit Hilfe transozeanischer Seefahrerkulturen erhielten. Der tödliche Konflikt zwischen dem olympischen Zeus und dem menschenliebenden, aber dauernd gemarterten Prometheus erscheint als Modell nahezu in allen Gesellschaften einer am Sternenverlauf orientierten Seeschiffahrt. Ein interessanter Ansatzpunkt hierfür ergibt sich aus einer Untersuchung der Seeschiffahrt mit Hilfe von Sternen- und der Sonnenmodellen.

Von diesem Standpunkt definiert die der menschlichen Gattung eigene willkürliche Kreativität das „natürliche“ oder, wenn man so will, „angeborene“ Potential der menschlichen Gattung im Unterschied zu allen anderen bekannten Arten. Nimmt man alle angedeuteten widersprüchlichen Aspekte menschlichen Verhaltens zusammen, so spricht dies dafür, daß die Gestalt des Prometheus die natürliche Form menschlichen Gattungsverhaltens ist, während die oligarchischen und anderen verrohten Abarten der menschlichen Gattung mangelhafte, besser gesagt verkommene Abarten menschlicher Kultur sind - so wie Präsident Barack Obama oder ähnliche unmoralische Musterexemplare.

Auf dieser Ebene hat die interessanteste Interpretation der Fakten zwei schlüssige Merkmale. Es gibt noch eine qualitativ höhere Ebene, die man als „funktionelle menschliche Unsterblichkeit“ bezeichnen kann. Betrachten wir das Beispiel des 1. Korintherbriefs 13 des Apostels Paulus mit dem scheinbar rätselhaften zwölften Vers:

„Jetzt schauen wir in einen Spiegel / und sehen nur rätselhafte Umrisse, / dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. / Jetzt erkenne ich unvollkommen, / dann aber werde ich durch und durch erkennen.“

Im Grunde ist daran nichts Geheimnisvolles, wenn man die offensichtliche Absicht in Betracht zieht. Zu diesem Zweck müssen wir uns mit den besonderen Eigenschaften der menschlichen Persönlichkeit wie folgt beschäftigen.

Eine rohe und falsche Sicht der menschlichen Persönlichkeit besagt, der Mensch sei im Grunde nur ein „sprechendes Tier“, das nicht mehr weiß, als was ein Tier aus gegenwärtiger und vergangener Erfahrung wissen kann. Tatsächlich ist das natürliche Charakteristikum der menschlichen Gattung jedoch ein Vorwissen über etwas, was geschehen wird, was für die entsprechende menschliche Erfahrung neu ist. Typisch dafür ist die Entdeckung eines antizipierten physikalischen Prinzips, das als praktisch bewährtes Wissen noch nicht wirklich erfahrbar war. Das ist für mich zum Beispiel seit langem eine bekannte Erfahrung, die aber ganz neu war, bevor ich tatsächlich die Sicherheit jener Entdeckung über die Wirkung als richtig definiertes Prinzip menschlicher Einwirkung spürte. Darin genau liegt die Bedeutung menschlicher Kreativität in der Ausdrucksform des „Vorwissens“.

Für jemanden, der sich mehr als einer Erfahrung wie dieser erfreut, besonders wenn eine solche Grundsatzentdeckung kein seltenes Erlebnis ist, wird dies zum beherrschenden Merkmal seiner Persönlichkeit - im Unterschied zu denen, deren prinzipielle Überzeugungen fast immer nachträgliche sind.

Diese grobe Unterscheidung trifft noch nicht den Punkt, der Paulus’ Aussage „Jetzt erkenne ich unvollkommen“ entspricht. Der Entdecker fügt dann hinzu: „Dann aber werde ich durch und durch erkennen.“ Das ist keine Deutung von Worten, sondern ausdrücklich eine Definition des Übergangs von einem Seinszustand zu einem höheren Seinszustand.

Mit diesen Zeilen will ich niemanden aufziehen. Um zum wirklichen Punkt zu kommen, füge man den scheinbar paradoxen Begriff persönlicher Kreativität als Seinszustand des Individuums ein. So gesehen liegt das ontologische Wesen der menschlichen Persönlichkeit im schöpferischen Akt, ausgedrückt als ontologisch wirksame Qualität eines entdeckten universellen Prinzips als solchem. Das Ergebnis dieses schöpferischen Akts bildet dann das Merkmal der kreativen Persönlichkeit nach ihrem Tod. Diese Kreativität an sich ist somit ontologisch unsterblich.

Viel mehr könnte hierzu gesagt werden. Die ontologische Bedeutung einer solchen Unsterblichkeit läßt sich jedoch noch nutzbringender ausdrücken, wenn man einen anderen Aspekt desselben Konzepts betrachtet. Nennen wir dies das Potential für die Unsterblichkeit der Tat, einen Begriff, der sich mit dem im zitierten Brief des Apostels Paulus deckt: „Dann aber werde ich durch und durch erkennen.“

Beim Akt der Entdeckung eines physikalisch wirksamen Prinzips ist die Vorstellung von Deduktion aus der geistigen Sicht der betreffenden Persönlichkeit ausgeschlossen. Sonst wäre ein solcher Mensch wie ein Tier, das menschliche Eigenschaften des Vorwissens vortäuscht. Wer tatsächlich ein Prinzip entdeckt, erzeugt einen Seinszustand, der über seinen vorherigen Wissensstand hinausreicht. Seine entwickelte Identität befindet sich quasi in einer neu geschaffenen Nische im Universum; sein schöpferisches Handeln existiert nun für ihn - eine Qualität im absoluten Gegensatz zu verkommenen Kreaturen wie dem offen satanischen Bertrand Russell oder seinesgleichen. Es ist der Ausdruck der Liebe in Verbindung mit dem Teilen von Aspekten wirklicher Entdeckungen grundlegender Prinzipien, welches zum ewigen Band zwischen einem solchen wahren Entdecker und ähnlich schöpferischen Menschen vor ihm wird. Auf diese Weise sind wir die wahren Unsterblichen, wie Paulus schreibt. Unser Handeln zu Lebzeiten bleibt eingebettet in die Gesellschaft, von der unser sterbliches Selbst verschieden ist.


Anmerkungen

1. „Dumme Demokraten! Grundsätze oder Parteiräson?“ in Neue Solidarität 47 und 48, 2011, und „The Fall of the British Empire: Obama’s Armageddon End-Game”, in EIR No. 46, 25. Nov., 2011, oder auf LaRouchePAC (http://www.larouchepac.com/node/20429). Als Einleitung zu beiden siehe auch „Glass-Steagall & beyond: Our Credit System“, EIR, No. 43, 4. Nov. 2011, oder auf LaRouchePAC (http://www.larouchepac.com/node/19981).

2. Ich hatte lediglich schon zwei Monate zuvor Sky Shields einige vorläufige, veröffentlichte Elemente mitgeteilt. Meine diesbezüglichen Ansichten waren auch vor mehreren Jahren in einigen Veröffentlichungen und Kommentaren zur ontologischen Bedeutung der chemischen Arbeiten Wladimir Wernadskijs erwähnt worden. Die Arbeit an der zu erwartenden Verteidigung eines entdeckten Prinzips erfordert gewöhnlich eine ganze Reihe von Jahren, um mit den Implikationen eines hypothetischen Durchbruchs herumzuspielen. Tatsächlich gehen meine Grundlagen in diesem Bereich der Naturwissenschaften auf Mitte bis Ende der 1950er Jahre zurück, als ich mich mit Riemanns Methode in seiner Habilitationsschrift von 1854, besonders dem dritten Abschnitt davon, beschäftigte.

3. D.h. „Es führt dies hinüber in das Gebiet einer andern Wissenschaft, in das Gebiet der Physik, welches wohl die Natur der heutigen Veranstaltung nicht zu betreten erlaubt.“

Lesen Sie hierzu bitte auch:
Was Lyndon LaRouche wirklich sagt
- Internetseite der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo)
Ältere Schriften von Lyndon H. LaRouche aus den Jahren 1981-2006
- Internetseite des Schiller-Instituts
Internetseite des LaRouche-Aktionskomitees
- in englischer Sprache