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Neue Solidarität
Nr. 9, 2. März 2011

Al Gore, der Wahnsinn der Biotreibstoffe und die Nahrungskrise in Nordafrika

In einem Gastkommentar für die deutsche Wirtschaftszeitung Handelsblatt vom 7. Februar wendet sich der tschechische Staatspräsident Vaclav Klaus, ein bekannter Euroskeptiker, erneut gegen die globale Klimakabale. Klaus schreibt:

„Insbesondere der heutige, ganz irrationale Kampf gegen die angebliche Aufheizung der Erdatmosphäre hat die europäischen Effizienzprobleme noch verstärkt. Ich würde sogar so weit gehen, dem für seine Klimapolitik weltweit gefeierten Al Gore und seinen Anhängern eine Mitverantwortung für die jüngsten Entwicklungen in Tunesien und Ägypten zu geben. Dort wird nicht nur für die Demokratie demonstriert, sondern auch gegen zu stark gestiegene Lebensmittelpreise. Und das liegt auch an der neuen Klimapolitik, die die Handschrift von Al Gore trägt. Wenn die Felder weltweit immer häufiger für Biotreibstoffe und nicht für Lebensmittel verwendet werden, dann hat das seine Folgen. Und die EU hat diesen falschen Umweltgedanken unkritisch aufgenommen.“

Zwei Tage später veröffentlichte das US-Landwirtschaftsministerium neue Zahlen, die klar belegen, daß Biotreibstoffe eine von zwei Hauptursachen der akuten Welternährungskrise sind - die andere ist die Spekulation mit Nahrungsmitteln und anderen Rohstoffen. Nach dem jetzigen Stand wird ein Rekordanteil von 40% der nächsten US-Maisernte der Ethanolherstellung dienen. Dabei befindet sich der Lagerbestand an Mais auf einem historischen Tief, und die weltweite Maiserzeugung ist das zweite Jahr in Folge niedriger als die geschätzte Nachfrage. In der Marktsprache ausgedrückt: Die Weltnachfrage bei Mais von 837 t liegt über dem verfügbaren Angebot von 815 t.

Die Unmoral der Biotreibstoffe zeigt sich bei Mais besonders deutlich, aber bei Weizen, Reis, Zucker und anderen Grundnahrungsmitteln ist das Bild ähnlich schlecht. Nationen und Großverbraucher (wie Viehzüchter und Lebensmittelindustrie) versuchen inmitten der allgemeinen Spekulation und Knappheit dringend, an Getreide, Zucker und andere landwirtschaftliche Nahrungsgüter heranzukommen. In den USA, auf die 30% der Weltmaiserzeugung entfallen, werden die Lager zum Ende des Maishandelsjahres Ende August fast leer sein. Das Verhältnis von Reserven zu Verbrauch wird dort bei 5% liegen, während sonst über 13% üblich sind.

Die massenmörderischen Folgen der Klimapolitik, die wir immer wieder angeprangert haben, lassen sich nicht länger ignorieren. Um so grotesker war der Auftritt von Prinz Charles vor Europaparlamentariern am 7. Februar in Brüssel, wo er Kritikern der mörderischen „Klimaschutzpolitik“ vorwarf, sie betrieben „ein verantwortungsloses Roulettespiel mit dem künftigen Erbe derer, die nach uns kommen“ und unterhöhlten die öffentliche Meinung.

Zufall oder nicht? Am selben Tag hatte im größten Theater Brüssels, dem Théâtre Royal des Galéries, das Stück „Lady Camilla oder die Entscheidung des Prinzen“ Premiere, das gegen seinen Lebensstil polemisiert. Der Prinz tritt dort als Spinner auf, der seinen Pflanzen im Gewächshaus Lieder vorsingt. Der Regisseur Fabrice Gardin sagte dazu, das Stück, das reale und erfundene Szenen vermischt, sei teils Liebesgeschichte, teils Schlafzimmerfarce und teils soziologische Studie der britischen Aristokratie, die sich „über dem Gesetz stehend“ wähne.

eir