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Neue Solidarität
Nr. 3, 15. Januar 2014

EU-Mitgliedschaft ruiniert Ost- und Mitteleuropa

Putins Wirtschaftsberater Glasjew empfiehlt den osteuropäischen Mitgliedstaaten der EU, über einen Wechsel zur Eurasischen Wirtschaftsunion nachzudenken.

Sergej Glasjew, Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften und Berater von Präsident Wladimir Putin, stellt in einer internationalen Analyse die für viele sicherlich provozierende Behauptung auf, daß Länder wie Griechenland, Zypern und sogar die Türkei besser dastünden, wenn sie sich (statt der EU) der in Vorbereitung befindlichen Eurasischen Zollunion und Eurasischen Union anschließen würden.

Glasjew war selbst früher Vizesekretär der Eurasischen Wirtschaftsgemeinschaft. Sein Artikel mit der Überschrift „Wer wird gewinnen? Politische und wirtschaftliche Faktoren bei der regionalen Integration“ erschien am 27. Dezember auf Englisch und Russisch in der Zeitschrift Russia in Global Affairs. Ähnlich wie schon zuvor in einem Artikel in der amerikanischen Zeitschrift The National Interest belegt er darin, welche Vorteile eine Zusammenarbeit mit der Zollunion für die Ukraine hätte, im Gegensatz zu der wirtschaftlichen Ausschlachtung unter einem Freihandelsregime der EU.

Glasjew nennt dann die schockierendsten Beispiele der Zerstörung der produktiven Wirtschaft in den ost- und mitteleuropäischen Ländern, die im letzten Jahrzehnt der EU beigetreten sind, aber auch in Griechenland. Hier einige Auszüge:

Ein konstruktiver Ausweg

Angesichts dieser „beklagenswerten Resultate“, schreibt Glasjew dann, könne niemand ernsthaft behaupten, daß die sechs Länder der sog. Östlichen Partnerschaft der EU - Armenien, Aserbeidschan, Georgien, Moldawien, Ukraine und Weißrußland - von einer Assoziierung mit der EU in irgendeiner Weise profitieren würden.

Glasjew fährt fort, als Reaktion darauf könne man beispielsweise Ländern, „die von den supranationalen Körperschaften der EU diskriminiert werden“, allen voran Griechenland und Zypern, eine Beteiligung an der eurasischen Integration anbieten. Dabei könne Zypern „als Pilotprojekt für den Übergang von der europäischen Integration zur eurasischen Integration dienen, insbesondere weil seine Wirtschaftsbeziehungen zu Rußland und zur Gemeinschaft Unabhängiger Staaten nach dem Bankrott seines Bankensystems noch viel wichtiger geworden sind“. Griechenland stehe wahrscheinlich das erniedrigende Schicksal bevor, daß Besitz der Orthodoxen Kirche und des Staates zugunsten europäischer Gläubiger säkularisiert und enteignet wird. Beide Länder unterhielten enge kulturelle und wirtschaftliche Verbindungen nach Rußland. Glasjew erwähnt auch, daß Kasachstans Präsident Nursultan Nasarbajew die Türkei als „einen willkommenen Teilnehmer der eurasischen Integration“ bezeichnet hat.

Vorerst erschienen solche Beteiligungen angesichts der „äußeren Verpflichtungen gegenüber der EU“ vielleicht unrealistisch. Aber Glasjew schlägt vor: „Ein konstruktiver Ausweg aus den wachsenden Widersprüchen zwischen den alternativen Integrationsprozessen in Eurasien wäre es, sie zu einer wirtschaftlichen Kooperation zum beiderseitigen Nutzen zu entpolitisieren. Allerdings scheinen die euro-atlantischen Vertreter nicht bereit zu sein, ihren Anspruch auf Hegemonie in den internationalen Beziehungen aufzugeben, so daß diese Option derzeit unwahrscheinlich erscheint. Wie es scheint, man muß noch abwarten und erst eine weitere Verschärfung der euro-atlantischen Integrationskrise erleben, bevor die Länder Europas und Asiens das eurasische Prinzip einer gleichberechtigten Zusammenarbeit zum gegenseitigen Nutzen akzeptieren können.“

rbd