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In der chinesischen Mythologie ist Chang’e die Mondgöttin und Yutu ihr Begleiter, der Jadehase, nach ihnen wurden die Raumfahrzeuge der gegenwärtigen Mondmission benannt. Der Name Yutu für den Mondrover wurde übrigens von der chinesischen Öffentlichkeit in einer Webumfrage ausgewählt.
Das Mondfahrzeug Yutu wurde vom Shanghai Aerospace System Engineering Institute (SASEI) und dem Beijing Institute of Spacecraft System Engineering (BISSE) konstruiert. Die Entwicklungsarbeiten begannen 2002 und waren 2010 beendet.
Das Fahrzeug hat sechs Räder, ist etwa 1,5 Meter hoch, wiegt 140 kg und hat 20 kg Nutzlast. Zum Instrumentenarm gehören eine Kamera, eine Fräse zur Bearbeitung von Proben und zwei Spektrometer. Videos können in Echtzeit übertragen werden und automatische Sensoren verhindern Zusammenstöße mit Hindernissen. Drei Erdmonate (drei Mondtage) lang wird Yutu über einer Fahrentfernung von maximal 10 km ein Gebiet von 3 km2 erfassen. Die Energie dafür liefern zwei Sonnenpaneele; während der 14tägigen Mondnächte steht der Hase still und wird mit einem Vorrat Plutonium geheizt, um das Weiterfunktionieren der Instrumente sicherzustellen.
Einige kurze Angaben zu den Meßinstrumenten:
Kameras
Der Jadehase trägt mehrere Kamerapaare. Auf dem etwa 1,5 m hohen Arm sind je zwei Panoramakameras und Navigationskameras montiert, hinzu kommen zwei Kameras an der unteren Vorderseite zum Schutz gegen Zusammenstöße. Die doppelten Kameras liefern stereoskopische Bilder, woraus die Größe und Entfernung von Hindernissen berechnet werden kann.
Alpha-Röntgen-Spektrometer
Bodenmaterial wird mit Strahlung von Alphateilchen angeregt und das Spektrometer mißt die danach abgegebenen Röntgenemissionen. Aus ihnen läßt sich ermitteln, aus welchen chemischen Elementen sich Boden und Gestein zusammensetzen.
Optisch-akustisches Spektrometer
Das von einer Probe reflektierte Licht wird in Frequenzen von sichtbarem Licht bis ins nahe Infrarot zerlegt. Dabei wird für die Aufspaltung des Spektrums in einzelne Wellenlängen ein neues, platzsparendes akustisches Verfahren genutzt. Aus den Daten gewinnt man weitere Erkenntnisse über die Zusammensetzung des Bodenmaterials.
Bodenradar
An der Unterseite des Hasen befindet sich ein Bodenradar (englisch abgekürzt GPR), mit dem man zum erstenmal auch Strukturen unter der Mondoberfläche erforschen kann. Bis in etwa 30 m Tiefe gibt es genaue Meßwerte, grobe Angaben auch bis zu mehreren Hundert Metern. Das Radar soll über die gesamte Fahrstrecke zur Erkundung des Bodens genutzt werden.
wh