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Neue Solidarität
Nr. 32, 5. August 2015

Wichtiges kurzgefaßt

Tony Blair verliert die Nerven, weil das Britische Empire zerfällt

Die plötzliche Rückkehr Tony Blairs in die Öffentlichkeit mit einem wütenden Angriff auf den möglichen zukünftigen Chef der Labour-Partei ist vielleicht nur der nächste Schritt in der Zusammenbruchskrise der britischen Monarchie. Ziel des Angriffs war der langjährige Abgeordnete Jeremy Corbyn, der in einer jüngsten nationalen Mitgliederbefragung der Labour-Partei einen unerwarteten, großen Vorsprung hatte. Dieses Ergebnis zeigt eine dramatische Spaltung zwischen der britischen Bevölkerung und dem politischen Establishment der Monarchie, welcher Blair seit Jahrzehnten im In- und Ausland stets untertänig dient.

„Wenn euer Herz für Corbyn schlägt, dann holt euch ein Transplantat“, tönte Blair am 22. Juli bei einer Veranstaltung in London. Er behauptete, Labour würde „20 Jahre lang ohne Macht bleiben“, falls Corbyn im September zum Parteichef gewählt werde. Ein Sonderberater Blairs, Darren Murphy, erklärte gegenüber der Presse: „Labour ist ein Selbstmordclub geworden“, nachdem Corbyn in einer YouGov-Umfrage unter Mitgliedern der Partei 43% der Stimmen erhalten hatte - 17% mehr als sein nächster Konkurrent. John McTernan, ein anderer „früherer Sonderberater“ Blairs, bezeichnete die Abgeordneten im Unterhaus, die Corbyn als Parteivorsitzenden vorgeschlagen hatten, als „Idioten“.

Corbyn führt in der Partei seit Jahren die Opposition gegen die Politik des früheren Premierministers an, er hat sich offen für eine Schuldenkonferenz zur Reduzierung der griechischen Staatsschulden eingesetzt und unterstützt die Einführung des Glass-Steagall-Trennbankensystems in Großbritannien. Sowohl er als auch der Labour-Abgeordnete Michael Meacher übermittelten im März 2015 Grußbotschaften an eine Konferenz des Citizens Electoral Council, dem australischen Zweig der LaRouche-Bewegung, in denen sie Glass-Steagall und den BRICS-Prozeß unterstützten.

Blairs zunehmende Hysterie zeigte sich auch am 22. Juli, als er die Schottische Nationalpartei als „Höhlenmenschen“ bezeichnete, weil sie das Programm der Regierung zur Kürzung der Sozialhilfe ablehnt.

Auch wenn er von den Medien angehimmelt wird, ist der frühere Premierminister unter den Briten wegen seiner vielen Lügen verhaßt, die seine 10 Jahre an der Downing Street charakterisieren - insbesondere die, mit denen er den Irakkrieg gerechtfertigt hat. Corbyn hingegen war gegen den Irakkrieg und spielte eine entscheidende Rolle bei der Abstimmung im Unterhaus im letzten Herbst, die einen Krieg gegen Syrien verhinderte. Als Antwort auf die wütenden Angriffe kommentierte er zurecht, Blair habe „ein großes Problem: die Chilcot-Untersuchung“ - die feststellen soll, wie es zum Irakkrieg kam.

Tatsächlich war Blair der Übermittler der Anweisungen des Empire an die US-Präsidenten George W. Bush und Barack Obama bezüglich der Regimewechsel, Kriege und Provokationen gegen Rußland und China. Blair ist auch fest entschlossen, die Entvölkerungspolitik der britischen Finanzelite zu verteidigen, nicht zuletzt als einer der führenden Vertreter des Schwindels vom „menschengemachten Klimawandel“. In diesem Kontext wurde Blair als Gastredner des für den 16-17. September geplanten Schweizerischen Energie- und Klimagipfel („SwissECS 2015“) eingeladen, einem weiteren Projekt, um mit Entvölkerung Geld zu verdienen.

* * *

Indien: 200 Jahre Plünderung durch das Britische Empire

Ein weiterer Schlag traf das Britische Empire am 22. Juli bei einer „Reparations-Debatte“ der Oxford Union Society in Großbritannien. Zu den Rednern der Veranstaltung gehörte der indische Abgeordnete Dr. Shashi Tharoor, der erklärte, prinzipiell stünden Indien Reparationen für 200 Jahre der Plünderung durch das Britische Empire zu. Seine 15minütige Rede fand rasende Verbreitung im Internet (https://www.youtube.com/watch?v=z5PnVkZTKbw). Tharoor, der in Indien sehr bekannt ist, ist ein langjähriges Mitglied der Kongreß-Partei und war zeitweise im Gespräch als möglicher Generalsekretär für die Vereinten Nationen.

„Indiens Anteil an der Weltwirtschaft lag bei 23%, als die Briten eintrafen. Als die Briten abzogen, lag er unter 4%. Warum? Einfach deshalb, weil Indien zum Nutzen Großbritanniens regiert wurde. Großbritanniens Aufstieg wurde 200 Jahre lang durch seine Plünderung Indiens finanziert.“

Tharoor betonte, durch die von den Briten herbeigeführten Hungersnöte seien zwischen 15 und 29 Millionen Inder ums Leben gekommen. Er beschrieb die „berühmte“ große bengalische Hungersnot im Zweiten Weltkrieg, „als vier Millionen Menschen starben, weil Winston Churchill vorsätzlich, als schriftlich festgehaltene Militärpolitik, lebenswichtige Lebensmittel von den bengalischen Zivilisten als Nahrungsmittelreserve an die robusten britischen und verbündeten Soldaten in Europa leitete. Er sagte, ,Das Verhungern sowieso unterernährter Bengalen ist weniger wichtig als das der robusten Griechen.’ ...

Und als ihm vom Gewissen geplagte britische Beamte schrieben und darauf hinwiesen, daß aufgrund seiner Entscheidung Menschen starben, schrieb er mürrisch an den Rand der Akte: ,Warum ist Gandhi noch nicht gestorben?’“

Premierminister Narendra Modi rühmte Tharoor am 23. Juli in einer Rede vor dem Parlament und sagte, seine Rede reflektiere „die Gefühle der patriotischen Inder in dieser Frage“ und zeige, „welchen Eindruck man mit wirksamen Argumenten hinterlassen kann, indem man die richtigen Dinge am richtigen Ort sagt...“