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Neue Solidarität
Nr. 44, 28. Oktober 2015

ISIS finanziert den Krieg weiter mit Öl

Der barbarische Islamische Staat (ISIS) hat seinen Aufstieg nicht nur Geld von Saudis und anderen zu verdanken, sondern auch dem Verkauf von Erdöl aus den Gebieten, die ISIS seit 2013 in Syrien und im Irak erobert hat. Die Londoner Financial Times machte am 14. Oktober darüber nähere Angaben, der ausführliche Artikel von Erika Solomon u.a. trägt die Überschrift „Die ISIS GmbH - wie Öl die Dschihad-Terroristen antreibt“.

Die Autoren schreiben, das Ölgeschäft von ISIS sei ähnlich wie ein staatlicher Ölkonzern organisiert. Schätzungen vor Ort zufolge fördert die Gruppe 34-40.000 Faß täglich (bpd) und verdient damit pro Tag 1,5 Mio.$. Am Ölfeld Al-Omar in Ostsyrien wartet eine 6 km lange LKW-Schlange, manche Fahrer warten einen Monat darauf, ihren Tankwagen mit Rohöl zu füllen.

Unternehmer, Privatpersonen und sogar rivalisierende Rebellengruppen müssen Öl und Gas von ISIS kaufen, weil kein anderer es anbietet und Firmen, Krankenhäuser, Verkehr und Landwirtschaft darauf angewiesen sind. Ein Rebellenkommandeur sagte: „Es ist zum Lachen und gleichzeitig zum Weinen.“ Seine Gruppe kaufe Erdöl bei ISIS, während sie am Stadtrand von Aleppo gleichzeitig gegen ISIS Krieg führe. „Uns bleibt aber keine andere Wahl..., wer sonst bietet uns Brennstoff an?“

Nachdem ISIS Ölfelder und Raffinerien erobert hatte, warb die Gruppe Ingenieure, Techniker und Fachkräfte mit Erfahrung in der Branche an und bot ihnen attraktive Löhne und Arbeitsbedingungen.

Die US-geführte Koalition gegen ISIS behauptet zwar, das Ölgeschäft, mit dem sich die ISIS-Kriegsmaschine finanziert, gehöre zu ihren wichtigsten Angriffszielen, aber nur wenige der Bombenangriffe richten sich wirklich dagegen. Der FT zufolge wurden von 10.600 Luftangriffen der Koalition seit August 2014 nur 196 auf ISIS-Ölanlagen geflogen, das sind nicht einmal 2%.

In dem FT-Beitrag wird der Eindruck erweckt, daß das Öl hauptsächlich von den Einwohnern vor Ort und pro-westlichen, Assad-feindlichen Kräften benötigt wird, tatsächlich gibt es jedoch auch einen großen Schwarzmarkt für dieses Öl - hauptsächlich über die Türkei - der in der FT nicht erwähnt wird.

Allerdings könnte die russische Intervention in Syrien und möglicherweise auch im Irak die Lage vor Ort drastisch verändern.

eir