Produktive Kreditschöpfung 
  Neues Bretton Woods
  Glass-Steagall
  Physische Wirtschaft
  Kernenergie
  Eurasische Landbrücke
  Transrapid
  Inflation
  Terror - Cui bono?
  Südwestasienkrise
  11. September und danach
  Letzte Woche
  Aktuelle Ausgabe
  Ausgabe Nr. ...
  Heureka!
  Das Beste von Eulenspiegel
  Erziehungs-Reihe
  PC-Spiele & Gewalt 
  Diskussionsforum
  Wirtschaftsgrafiken
  Animierte Grafiken
» » » Internetforum mit Helga Zepp-LaRouche « « «
Neue Solidarität
Nr. 41, 13. Oktober 2016

Al-Nusra-Kommandeur im Interview: „Die Amerikaner stehen auf unserer Seite“

Der bekannte deutsche Publizist Jürgen Todenhöfer, der seit Jahren über Syrien berichtet und vor einigen Jahren sogar mehrere Wochen im „Islamischen Staat“ verbrachte, interviewte am 16. September einen Kommandeur von Al-Nusra, der sehr nüchtern über die Ziele der Gruppe und ihre Unterstützung durch die USA, Saudi-Arabien, Kuwait usw. spricht. Das Interview, das in einem Steinbruch bei Aleppo stattfand, erschien am 26. September im Kölner Stadtanzeiger und erregte weltweit Aufsehen (siehe http://www.ksta.de/politik/interview-mit-al-nusra-kommandeur--die-amerikaner-stehen-auf-unserer-seite--24802176).

Der Kommandeur, der sich Abu Al-Ezz nennt, sagte Todenhöfer offen: „Wir sind ein Teil von Al-Kaida.“ Er fuhr fort: „Ja, die USA unterstützen die Opposition, aber nicht direkt. Sie unterstützen die Länder, die uns unterstützen. Aber wir sind mit dieser Unterstützung noch nicht zufrieden. Sie sollten uns mit hochentwickelten Waffen unterstützen.“

Al-Nusras Erfolge seien u.a. amerikanischen TOW-Panzerabwehrraketen zu verdanken, so Al-Ezz. Die TOW seien nicht - wie Todenhöfer vermutet - auf dem Umweg über die Freie Syrische Armee, sondern direkt geliefert worden. „Sie wurden an eine bestimmte Gruppe geliefert.“ Als die syrische Armee Ostaleppo abgeriegelt hatte „und wir belagert wurden, hatten wir Offiziere aus der Türkei, Katar, Saudi Arabien, Israel und Amerika hier“.

„Die Amerikaner stehen auf unserer Seite“, erklärt er ganz offen. Saudi-Arabien und Kuwait finanzierten offen die Militäroperationen.

Al-Ezz betonte: „Wir erkennen den Waffenstillstand nicht an. Wir werden unsere Gruppen umverteilen. Wir werden in den nächsten, in wenigen Tagen einen überwältigenden Angriff gegen das Regime durchführen.“ Er betonte auch, sie würden keine LKWs mit Hilfslieferungen der UN durchlassen, solange Assads Streitkräfte sich nicht ganz aus den nördlichen Stadtteilen zurückzögen. (Drei Tage später wurde der UN-Konvoi angegriffen.)

Al-Ezz erklärt, alle verbündeten Rebellengruppen seien einhellig gegen den Waffenstillstand. „Die sind alle mit uns. Wir alle sind die ,Al-Nusra-Front’. Eine Gruppe wird gebildet und nennt sich ,Islamische Armee’, oder ,Fateh Al-Scham’. Jede Gruppe hat einen eignen Namen, doch der Glaube ist einheitlich. Der generelle Name ist ,Al-Nusra-Front’. Eine Person hat z.B. 2000 Kämpfer. Dann bildet sie aus dieser eine neue Gruppe heraus und nennt diese ,Ahrar Al-Scham’. Brüder, deren Glaube, Gedanken und Ziele identisch mit der ,Al-Nusra-Front’ sind. Das ist die allgemeine Meinung. Aber wenn ein Mensch zu Ihnen kommt und aus Dir einen ,moderaten Kämpfer’ macht und Dir Essen und Trinken anbietet, akzeptieren Sie das oder nicht?“

In späteren Interviews betonte Todenhöfer, jedermann wisse, daß die Waffen, die von den USA und anderen Staaten an die sog. „moderaten“ Rebellen geliefert werden, immer in die Hände der Dschihadisten gelangen – und das manchmal schon nach wenigen Stunden.

eir