Nr. 49, 8. Dezember 2016
Weltraumkonferenz in China versammelt Entwicklungsländer
Am 25. November fand in Beijing eine Konferenz über die Bedeutung der
Raumfahrt für die Entwicklungsländer statt. Veranstalter waren die
International Academy of Astronautics (IAA) und das China International
Exchange Center for Astronautical R&D (Internationales Austauschzentrum
für Astronautische Forschung und Entwicklung), mit Unterstützung von Chinas
Weltraumbehörde und der chinesischen Luft- und Raumfahrtindustrie.
Der Titel lautete „IAA-Symposium über internationale Weltraumkooperation
zur Förderung der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung der
Entwicklungsländer“. Die Gäste waren etwa 180 führende Vertreter von
Weltraumbehörden und -organisationen, darunter Redner aus Nigeria, Venezuela,
Pakistan, Laos, Bolivien, Brasilien, Peru, Italien, sowie zahlreiche
Teilnehmer aus China. Die behandelten Themen reichten von Überblicken über die
verschiedenen nationalen Weltraumprogramme bis zu detaillierten Berichten über
Anwendungen der Weltraumforschung und -technik in der Landwirtschaft,
Erdbebenvorhersage und die bemannte Raumfahrt.
Ein Bericht auf der offiziellen Webseite China.org.cn zitierte Fu
Zhiheng, den Vizepräsidenten des Unternehmens China Great Wall Industry, das
für die kommerziellen Weltraumverträge mit anderen Ländern zuständig ist. Er
berichtete am Rande der Konferenz über Satelliten, die China für andere Länder
(er nannte Pakistan und Venezuela) gebaut und gestartet hat. Fu erklärte,
China Great Wall Industry sei für die Kunden vor allem deshalb attraktiv, weil
das Unternehmen Entwicklungsländern „Paketlösungen“ anbietet, die Entwicklung,
Herstellung, Start und Betrieb des Satelliten sowie Ausbildung von
Arbeitskräften der jeweiligen Nationen umfassen. Das Unternehmen werbe auch um
neue Kunden. „Beispielsweise versuchen wir, den von amerikanischen und
europäischen Firmen beherrschten Weltraummarkt im Nahen Osten anzuzapfen“ -
dort gebe es „deutliche Fortschritte“.