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Neue Solidarität
Nr. 8, 22. Februar 2018

Iberoamerika begeistert über die Seidenstraße

Das Treffen des chinesischen Außenministers Wang Yi mit 33 Amtskollegen der Gemeinschaft Lateinamerikanischer und Karibischer Staaten (CELAC) im chilenischen Santiago am 22. Januar war von großem Optimismus geprägt. Alle Minister begrüßten Wang Yis Angebote für „Win-Win-Zusammenarbeit“ und seine offizielle Einladung an alle Länder, sich der Gürtel- und Straßen-Initiative (BRI) anzuschließen.

Der Enthusiasmus war so groß, daß das China-CELAC-Forum eine eigene Fünf-Punkte-Erklärung abgab, worin es heißt, China „betrachtet die lateinamerikanischen und karibischen Nationen als natürliche Erweiterung der Maritimen Seidenstraße und als unverzichtbare Teilnehmer an der internationalen Zusammenarbeit von Gürtel und Straße“. Die Minister „begrüßten mit Interesse den Vortrag des chinesischen Außenministers über Gürtel und Straße“, um die Zusammenarbeit unter den Nationen Lateinamerikas und der Karibik in etlichen Schlüsselbereichen zu vertiefen.

Die Frage, die bei den ausführlichen Gesprächen in Santiago nicht offen gestellt wurde, aber stets im Raum stand, war: „Was ist mit den Vereinigten Staaten?“ Die Region litt 16 Jahre lang unter der verheerenden Außenpolitik der Regierungen G.W. Bush und Obama, und alle fragen sich, ob die Regierung Trump den Kurs ändern und das Vertrauen der Region zurückgewinnen wird, indem sie mit China über die BRI an der wirtschaftlichen Entwicklung der CELAC-Region arbeitet?

Anstatt den „Geist der Neuen Seidenstraße“ südlich der USA als Realität anzuerkennen, gab Außenminister Rex Tillerson am 1. Februar am Vorabend einer Reise in fünf iberoamerikanische Staaten eine enttäuschende Antwort. Er fühlte sich bemüßigt, sich den neokonservativen, geopolitischen Fraktionen in den USA anzubiedern. Tillerson forderte Regimewechsel in Venezuela und Kuba, unterstützte die betrügerische Antikorruptionskampagne von Justizministerium und FBI in Iberoamerika und lehnte die BRI ab. Rußland und China verurteilte er als „imperiale Mächte“, deren „räuberische“ Politik eine Gefahr für die Region sei.

Während der Economist, das Sprachrohr der Londoner City, diese Behauptungen gleich aufgriff, wandten sich viele Vertreter der Region gegen diese diskreditierte geopolitische Botschaft. Der argentinische Botschafter in China, Diego Guelar, sagte der Nachrichtenagentur EFE am 6. Februar: „Es gibt heute eine eindeutig multipolare Gleichung auf der Welt, und das ist gut... die Ära des Imperialismus ist tot. China spielt für alle lateinamerikanischen Nationen in Hinsicht auf Handel, Finanzierung und Investitionen eine sehr wichtige Rolle.“ Ähnlich äußerten sich Kolumbiens Botschafter in China, der Generalkonsul Uruguays in Shanghai, Chiles Handelsdirektor in China und der Außenhandelsminister Perus. Der kolumbianische Botschafter Oscar Rueda betonte gegenüber EFE, nur „die Länder selbst“ könnten ihre bilateralen Beziehungen beurteilen.

eir