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Neue Solidarität
Nr. 8, 22. Februar 2018

Akute Wasserkrise in Kapstadt

Von Ramasimong Phillip Tsokolibane

Der Sprecher der südafrikanischen LaRouche-Bewegung gab eine Erklärung zur Wasserkrise in Kapstadt ab.

Kapstadt und mehrere umliegende Provinzen leiden unter einer Jahrhundertdürre und einer beispiellosen Wasserkrise. In den letzten Wochen und Monaten wurden immer drastischere Einschränkungen des Wasserverbrauchs verfügt. Kürzlich kündigte die Stadtverwaltung sogar an, sie werde am 11. Mai das Wasser abstellen und den Druck aus den Rohren nehmen. Der Sprecher der LaRouche-Bewegung in Südafrika, R.P. Tsokolibane, veröffentlichte am 6. Februar die folgende Erklärung über die notwendige nationale und internationale Antwort auf diese Krise. Die Stadtverwaltung nahm seine Vorschläge aufmerksam entgegen und kündigte an, sie an ihre Arbeitsgruppe zu der Krise weiterzuleiten. Am 8. Februar gab die südafrikanische Regierung bekannt, daß sie in Pretoria eine Arbeitsgruppe auf Kabinettsebene eingerichtet hat und bald wegen der Wasserkrise den nationalen Notstand ausrufen wird. Eine wesentliche Ursache der Krise ist die Sabotagepolitik britischer imperialer Interessen, die kein Bevölkerungswachstum wollen und u.a. Umweltschützer für ihre Ziele einsetzen.

Manchmal müssen ganz einfache Dinge klar ausgesprochen werden. Das gilt für die Wasserkrise, von der die Bürger unserer zweitgrößten Stadt Kapstadt betroffen sind.

Als südafrikanischer Sprecher der internationalen Bewegung des amerikanischen physikalischen Ökonomen und Staatsmanns Lyndon LaRouche will ich es laut und deutlich sagen: Egal welche Umstände uns so weit gebracht haben, es ist absolut inakzeptabel, die Krise so weit voranschreiten zu lassen, daß der Druck aus Kapstadts Wasserleitungen genommen wird, indem das Wasser abgedreht wird oder die Rohre austrocknen – ob nun am 11. Mai oder irgendeinem anderen Datum.

Wenn man die Leitungen abdreht, wird die gesamte Kanalisation verstopft. Man kann nicht mehr spülen! In einer Großstadt bedeutet das Cholera. Wenn man den Druck aus den Wasserrohren nimmt, können Krankheitserreger eindringen, und, wir wiederholen es, Menschen werden sterben, vor allem an Durchfallerkrankungen. Zudem kann es, wenn man erst den Druck aus den Rohren nimmt und ihn später erneuert, zu massiven Rohrbrüchen kommen, besonders bei älteren Leitungen. Das ist Standardwissen von Wasseringenieuren und Gesundheitsexperten.

Vergessen wir das Spiel mit den Schuldzuweisungen; da sind viele, die man wegen ihrer Fantasievorstellungen, Untätigkeit oder schlicht Dummheit zur Verantwortung ziehen müßte, weil sie zuließen, daß die Krise sich so extrem zuspitzte. Aber Schuldige zu finden und zur Verantwortung zu ziehen, bringt den Menschen in Kapstadt kein Wasser, weder jetzt noch in der Zukunft.

Bei der Entscheidung, was zu tun ist, fange man mit dem Offensichtlichen an: In einem Gebiet, in dem es immer wieder zu Dürren kommt, darf man sich nicht darauf verlassen, daß Mutter Natur allein uns das notwendige Frischwasser liefert, besonders wenn man will, daß dieses Gebiet blühend und wohlhabend wird. Bisher dachten einige vielleicht, es wäre billiger, sich mit den unregelmäßigen Regenfällen zufriedenzugeben, doch jetzt stellen wir fest, daß das vielleicht für einen Heller Klugheit schien, aber in Wirklichkeit für einen Batzen Dummheit ist.

Wir müssen also den nötigen Kredit zur Verfügung stellen, um Wasser von Orten, wo es reichlich vorhanden ist, nach Kapstadt und Umgebung zu leiten, und gleichzeitig neue, menschengemachte Wasserquellen schaffen, wie z.B. nukleare Entsalzungsanlagen an der Küste, die zudem den Vorteil haben, daß sie auch Strom erzeugen. Dank der Weitsicht unserer gegenwärtigen nationalen Regierung und Staatsführung haben wir jetzt die Möglichkeit, solche Anlagen über Kredite der afrikanischen Zweigstelle der Neuen Entwicklungsbank der BRICS-Gruppe in Johannesburg zu finanzieren, damit man sie so schnell wie möglich bauen und in Betrieb nehmen kann.

Parallel dazu sollten wir auch große Anlagen für Wasserrecycling und Entsorgung mit moderner Technik bauen, um Grauwasser (Schmutzwasser) für den menschlichen und industriellen Verbrauch wiederverwendbar zu machen.

Aber wir brauchen auch einen Notstandsplan für die Versorgung Kapstadts mit Frischwasser, um die Zeit zu überbrücken, bis diese neuen Anlagen betriebsbereit sind und bis hoffentlich wieder genug Regen fällt, um die leeren Reservoirs aufzufüllen.

Ich würde dringend raten, nachdem dieser Ernst der Lage zugegeben wird, daß wir nicht nur unsere eigenen Kräfte und Kader einsetzen, sondern auch internationale Verstärkung holen. Ich würde unsere BRICS-Freunde in Rußland und in China, die in diesen Angelegenheiten viel Erfahrung haben, aber auch den amerikanischen Präsidenten Trump bitten, qualifiziertes Personal zu entsenden, die helfen, und ebenso die Israelis, die in solchen Fragen des Wassermanagements Experten sind. Laßt uns das rasch tun, damit alle notwendigen Kräfte zum Tragen kommen. Tun wir es sofort!

Beispielsweise verfügen die modernen Flugzeugträger der Großmächte über die Möglichkeit, große Wassermengen über den Bedarf ihrer Mannschaften hinaus zu entsalzen. Einige dieser Programme laufen bereits im Rahmen des Wasser-Notstandsplans von Kapstadt (Emergency Water Augmentation Scheme), u.a. der Bau temporärer Entsalzungsanlagen und die Entnahme von Grundwasser aus Bohrlöchern, aber es gilt allgemein als sicher, daß keine der Maßnahmen – einschließlich der Vorgaben zum Wassersparen, durch die sich der Verbrauch in Kapstadt schon halbiert hat – ausreichend und rechtzeitig sein werden, um den „Tag Null“ zu verhindern. Zusätzliche Maßnahmen sollten ergriffen werden.

Wir brauchen eine gründliche Analyse des Zustands unserer gesamten nationalen Infrastruktur, mit Blick auf ihre Verbesserung. Kapstadts Einwohner sind Opfer eines kurzfristigen Wunschdenkens, wo man von Anfang an nach einem langfristigen Plan auf der Grundlage von Kreativität und Wissenschaft hätte arbeiten sollen, um völlig lösbare Probleme zu lösen. Laßt uns jetzt diese wichtige Lehre beherzigen.

Ich und die internationale Bewegung, die ich in Südafrika vertrete, stehen bereit, bei dieser Arbeit zu helfen.