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Neue Solidarität
Nr. 36, 5. September 2019

Der Amazonas-Regenwald: Einige einfache Realitäten

Es wird immer wieder behauptet, der Amazonas-Regenwald produziere 20% des Sauerstoffs der Welt und sei damit „die Lunge des Planeten“. Diese Behauptung ist genauso falsch wie die Darstellung des Amazonas als „unberührter Natur“, wo lediglich kleine Gruppen von Jägern und Sammlern unter ärmlichen Bedingungen leben. Der reiche Boden, die geordnete Verteilung der Bäume und große Hügel von Tonscherben, die unter jetzt baumbedeckten menschengemachten Bodenstrukturen verborgen sind, zeigen, daß der Amazonas in Wirklichkeit eine riesige „Plantage“ ist, die von früheren, entwickelteren Zivilisationen angelegt wurde, die den von ihnen bewohnten Wald verbesserten.

Insgesamt ist der Beitrag des Amazonas zum Weltsauerstoff praktisch gleich null. EIR hat Material hierüber bereits vor Jahrzehnten veröffentlicht. Heute greifen sogar führende Umweltschützer diese wissenschaftliche Realität auf, weil sie offenbar fürchten, daß die Gegenreaktion auf die „Lungen“-Lüge die von ihnen propagierte noch größere Lüge des „menschengemachten Klimawandels“ versenken könnte.

Ein typisches Beispiel: Yadvinder Malh, Gründungsdirektor des Zentrums für Tropenwälder an der Universität Oxford, postete am 24. August in seinem Blog den folgenden Eintrag: Der Amazonas-Regenwald sei für etwa 16% des Sauerstoffs verantwortlich, der durch landbasierte Photosynthese global produziert werde, schreibt er. Wenn man jedoch die Photosyntheseleistung des Phytoplanktons in den Meeren hinzunehme, das fünfmal soviel Sauerstoff produziert wie der Amazonas, sinke der Anteil des Amazonas am globalen Sauerstoff auf 9%.

Zweitens, nachts verbrauchen die Pflanzen über die Hälfte des von ihnen tagsüber produzierten Sauerstoffs durch Respiration. Der verbleibende Sauerstoff werde dann überwiegend von Mikroben verbraucht, die abgefallene Blätter und Totholz zersetzen („heterotrophe Respiration“). Malh erläutert weiter: „Der Nettobeitrag des Amazonas-Ökosystems (nicht nur der Pflanzen) zum Weltsauerstoff ist praktisch null, was so ziemlich auf jedes Ökosystem der Erde zutrifft, zumindest in für Menschen relevanten Zeiträumen (weniger als Millionen von Jahren).“ (Vgl. http://www.yadvindermalhi.org/blog/does-the-amazon-provide-20-of-our-oxygen)

Brennt der Amazonas ab?

Ganz ähnlich wird behauptet, es gäbe in diesem Jahr katastrophal mehr Brände im brasilianischen Regenwald als in der Vergangenheit. Doch das Erdobservatorium der NASA berichtete am 22. August:

Alle Angaben von Feuern seit 2016 seien „vorläufig und sollten mit Vorsicht interpretiert werden“, warnte die NASA, denn bei der Brandeinwirkung gehe es um mehr als die Anzahl, so auch um die Art des Feuers, seines Ausmaßes, die Wechselwirkung mit Klimabedingungen etc. Es könnte zutreffen, daß 2019 das Jahr mit den meisten Feuern wird, und die Feuer könnten intensiver sein „als in früheren Jahren gemessen an der Strahlungsleistung der Brände“, heißt es bei der NASA, aber sei dies keineswegs die behauptete nie dagewesene „Katastrophe“.

Auch brenne der Amazonas-Regenwald nicht nieder, sagte der IPCC-Umweltexperte Daniel Nepstad gegenüber dem Forbes-Gastkommentator Michael Shellenberger. Die meisten Brände in der Amazonas-Region sind in den trockenen Strauch- und Baumgebieten, die an den Regenwald grenzen. Feuer im Amazonas-Regenwald selbst werden von Satelliten nicht erkannt, weil sie vom Baumkronendach verdeckt werden, erläuterte Nepstad. „Wir wissen nicht, ob es dieses Jahr mehr Waldbrände gibt als in den letzten Jahren, was mir sagt, daß es wahrscheinlich nicht so ist. Ich arbeite an der Untersuchung solcher Brände seit 25 Jahren, und unsere Einrichtungen [auf dem Boden] verfolgen dies.“ (Vgl. https://www.forbes.com/sites/michaelshellenberger/2019/08/26/why-everything-they-say-about-the-amazon-including-that-its-the-lungs-of-the-world-is-wrong/#62e7e8095bde)