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Neue Solidarität
Nr. 36, 5. September 2019

Die Washington Post fürchtet den Geist von LaRouche

Von Barbara Boyd

Die Washington Post, die führende Zeitung der US-Hauptstadt, scheint sich offenbar von Lyndon LaRouche jun. verfolgt zu fühlen. Dies zeigt ein Nachruf vom 28. August auf den verstorbenen, ehemaligen Vorsitzenden Richter am Bundesgericht für den östlichen Bezirk im US-Bundesstaat Virginia in der Stadt Alexandria, Albert V. Bryan jun., einen berüchtigten Autokraten und Nachfahren der Herren der Jagdreviere im Norden Virginias, der 1988 als Leitender Richter des Bundesgerichts von Alexandria im östlichen Gerichtsbezirk von Virginia den Vorsitz über den Schauprozeß gegen LaRouche führte. In ihrem Rückblick auf Bryans fast dreißigjährige Karriere als Bundesrichter (ab 1971), als Leitender Richter des östlichen Gerichtsbezirks (ab 1985) und dann als Oberrichter (ab 1991) kommt die Post zu dem Schluß, daß LaRouches Verurteilung Bryans bedeutendste Leistung war.

Man muß wissen, daß der östliche Gerichtsbezirk von Virginia seit jeher der Ort war, an dem die amerikanische Geheimdienstgemeinde ihre Prozesse gegen unliebsame Kritiker zu führen pflegt, vor allem weil Bryan bekannt war für die kurze Frist, die die Verteidigung zwischen Anklageerhebung und Prozeßbeginn hatte, und dafür, daß er auch sonst meist „kurzen Prozeß“ mit den Angeklagten machte. Im Fall LaRouche übertraf sich Richter Bryan selbst und gab der Verteidigung nur sechs Wochen Zeit zur Vorbereitung zwischen der Anklageerhebung und dem Beginn des Prozesses, eine Entscheidung, die von Hunderten von Strafanwälten in den gesamten Vereinigten Staaten, die vor dem US-Berufungsgericht für den vierten Bezirk einen amicus curiae-Schriftsatz zugunsten von LaRouche einreichten, als grundlegende Ungerechtigkeit verurteilt wurde.

Um den Schauprozeß und die Mißhandlung von LaRouche als „Leistung“ zu rechtfertigen, behauptet die Post in ihrem Nachruf, sowohl Bryan jun. als auch sein Vater Albert V. Bryan wären eine Art Bürgerrechtsikonen im Kampf um die Aufhebung der Rassentrennung in Virginia gewesen. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein: Sowohl Bryan jun. als auch der Vater, den er verehrte und imitierte, waren vollständige und totale Diener einer südlichen Aristokratie, die bösartig rassistisch war, und setzten nur dann einen Präzedenzfall des Obersten Gerichtshofs um, wenn ihre Kampagne des massiven Widerstands scheiterte. Im Falle von Albert V. Bryan sen. hob der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten im Verfahren Brown v. Board of Education seine Entscheidung, die die Beendigung der Rassentrennung im Schulsystem von Prince Edward County in Virginia verhinderte, direkt auf. Es ist kein Zufall, daß die Statue der Justitia vor dem Albert V. Bryan Federal District Courthouse in Alexandria aus dem Ort zu fliehen scheint.

LaRouches Prozeß von 1988 in Alexandria ging eine sechsjährige Kampagne voraus, die vom britischen Geheimdienst und dessen in den USA ansässigen Tory-Loyalisten unter der Führung von Henry Kissinger und Vizepräsident George H.W. Bush initiiert worden war, um den Ökonomen und Wissenschaftler zu beschimpfen und zu diffamieren, der der geistige Vater von Reagans Strategischer Verteidigungs-Initiative (SDI) war und als Mittelsmann bei den Verhandlungen über die SDI mit der Sowjetunion diente.

Die erste erlogene Anklage gegen LaRouche in Boston unter der Leitung von Robert S. Mueller endete in einem Fehlverfahren, nachdem in umfangreichen Anhörungen Geheimdienst-Operationen und – nach den Worten von U.S. District Judge Robert Keeton – „systemisches Fehlverhalten der Regierung“ (der Anklagevertreter) gegen LaRouche und seine Mitarbeiter aufgedeckt worden war. Darüber hinaus teilten die Geschworenen in diesem Fall dem Boston Herald mit, daß sie an dem Punkt, als das Bostoner Verfahren wegen Verfahrensfehlern abgebrochen wurde, die Angeklagten für nicht schuldig befunden hätten, nachdem die Regierung ihre Betrugsvorwürfe dargelegt hatte, ohne überhaupt die Verteidigung angehört zu haben. Die Geschworenen glaubten, daß die Regierung selbst für jegliches Fehlverhalten in diesem Fall verantwortlich war.

Das Justizministerium verlagerte das Verfahren daraufhin schleunigst an das „Schnellgericht“ in Alexandria und erhob Anklage gegen LaRouche wegen Verschwörung zur Verschleierung seiner Steuerpflicht vor dem IRS, und wegen Verschwörung zum Kreditbetrug bezüglich politischer Kredite, die von mit ihm verbundenen Unternehmen aufgenommen worden waren.

Richter Bryan spielte selbst eine Schlüsselrolle beim Arrangieren der Betrugsvorwürfe. 1987 bestätigte er einen völlig beispiellosen, einseitigen Konkursantrag der Bundesregierung gegen politische Einrichtungen, die politische Kredite aufgenommen hatten, und schloß dadurch eine weitere Bedienung und Rückzahlung der fraglichen Kredite aus. Noch am Tag dieser Entscheidung begab sich das FBI auf eine landesweite Suche nach Zeugen, die bereit waren, gegen LaRouche und seine Mitarbeiter auszusagen, da das FBI zuvor trotz erheblicher Anstrengungen bis dahin niemanden gefunden hatte, der sagte, er sei von LaRouche betrogen worden. In der Verhandlung verbot Richter Bryan dann den Verteidigern, dieses Konkursverfahren zu erwähnen. Ein Jahr nach dem Prozeß in Alexandria befand der Konkursrichter Martin Bostetter den Konkurs für illegal und bezeichnete ihn als einen „konstruktiven Betrug am Gericht“, eine Entscheidung, die in der Berufung bestätigt wurde. Richter Bryan lehnte nach der Verurteilung auch LaRouches habeas corpus-Antrag ab, obwohl ihm eine Menge Beweise vorgelegt wurden, die ein schamloses Fehlverhalten der Regierung dokumentieren.

Die Bryans waren treue Verbündete des rassistischen Kongreßabgeordneten Howard W. Smith, der die Opposition gegen das Bürgerrechtsgesetz von 1964 anführte. 1955 hatte Richter Albert V. Bryan jun. Virginias Gray-Plan unterstützt, der in offener Auflehnung gegen den Obersten Gerichtshof die öffentliche Finanzierung von rein weißen öffentlichen Schulen forderte. Bryan jun. war der gewählte Delegierte der Elitefamilien Alexandrias in einer Versammlung, die einberufen wurde, um den Plan zu unterstützen. Der Gray-Plan wurde angenommen, aber 1969 schließlich für verfassungswidrig erklärt.

1955 half Bryan jun. bei der Gründung von Interarms, einem internationalen Rüstungsunternehmen mit Sitz in Alexandria und London. Wie EIR dokumentiert hat, war Interarms ein mit der CIA und den britischen Geheimdiensten verbundenes Waffenlager. Ihr erstes Geschäft bestand darin, eine halbe Million Gewehre, die sie vom britischen Kriegsministerium gekauft hatten, an die argentinische Regierung zu liefern.

Und was die Washington Post angeht: sie ist geistiger Vater der Verleumdungspolitik gegen LaRouche. Schon am 24. September 1974 erklärte sie durch einen Leitartikel des Redakteurs ihrer Kommentarseite Stephen Rosenfeld – ein Handlanger der CIA –, daß die Zeitungen der Nation entweder überhaupt nicht oder nur diffamierend und abwertend über LaRouche berichten sollten. Vielleicht fürchtet sie mehr als die meisten die Erinnyen, die diejenigen, die falsches Zeugnis ablegen, zur Rechenschaft ziehen – insbesondere im Hinblick auf ihre jüngsten Verbrechen gegen den amtierenden Präsidenten.