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Neue Solidarität
Nr. 43, 22. Oktober 2020

Der Friedensnobelpreis für das WFP:
ein Aufruf zum Handeln an uns alle!

Von Alexander Hartmann

Auf einer Konferenz der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) am 13. Oktober in Rom erklärte der Exekutivdirektor des Welternährungsprogramms, Dr. David Beasley, in diesem Jahr seien bereits sieben Millionen Menschen an Hunger gestorben, und diese Zahl könne um das „3-, 4-, 5-fache oder mehr“ steigen. Dies sei die schlimmste humanitäre Krise seit dem Zweiten Weltkrieg.

Helga Zepp-LaRouche, die Gründerin und Vorsitzende des Schiller-Instituts, forderte deshalb die Regierungen und Bürger der Welt in ihrem Internetforum vom 14. Oktober nachdrücklich zu einer Mobilisierung auf, um die voranschreitende globale Hungerkatastrophe abzuwenden. Sie betonte:

Am Abend des 9. Oktober, als bekannt wurde, daß das Welternährungsprogramm (WFP) den Friedensnobelpreis erhält, wurde Beasley, der sich gerade in Niger aufhielt, in der PBS NewsHour nach seiner Reaktion gefragt. Er nannte es eine „großartige Neuigkeit“, so daß „wir wirklich einen Aufruf zum Handeln haben können“. Er erklärte:

Die schwierigsten Brennpunkte seien u.a. Jemen, Sudan, Südsudan, Syrien, Libanon, Irak sowie Niger und die Sahelzone, wo er an dem Tag gerade im Einsatz war. „Es gibt etwa ein oder zwei Dutzend Gebiete auf der Welt, an denen drei Dinge geschehen werden, wenn wir nicht die Unterstützung bekommen, die sie brauchen. Erstens: Es wird eine Hungersnot von buchstäblich biblischen Ausmaßen geben. Zweitens: Es wird eine Destabilisierung geben. Und drittens: Es wird eine Massenmigration geben. Und wir können all das lösen. Wir haben ein Heilmittel gegen den Hunger, und das heißt Essen. Und wir brauchen Geld, um es zu den Menschen zu bringen, die die Hilfe brauchen.“

Hungerkrise auch in Jemen und Syrien

Afrika ist nach wie vor der Kontinent, der am meisten unter Hunger und Armut leidet, aber diese beiden Geißeln haben wegen der Kriege und der mörderischen Sanktionen der „internationalen Gemeinschaft“ auch im Nahen Osten erheblich zugenommen. Zwei Beispiele:

Milliardäre wurden 25% reicher

Ein wichtiger Aspekt der Hungerkrise ist die extreme Armut auf der Welt, die nach Berechnungen in einem neuen Bericht der Weltbank 2020 zum ersten Mal seit über 20 Jahren wieder zunehmen wird. Auch hier haben die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie, zusätzlich zu den direkten medizinischen Auswirkungen, eine bereits dramatische Situation noch drastisch verschlimmert. So wird die extreme Armut – definiert als ein Leben von weniger als 1,90 Dollar am Tag – in diesem Jahr voraussichtlich mehr als 9% der Weltbevölkerung betreffen. Das Durchschnittseinkommen der ärmeren 40% der Weltbevölkerung wird voraussichtlich nicht vor 2022 wieder ansteigen.

Genau das Gegenteil sieht man bei den Milliardären dieser Welt: Die Schweizer Bank UBS und das Beratungsunternehmen PriceWaterhouseCoopers veröffentlichten kürzlich eine Erhebung unter 2000 Milliardären, die etwa 98% des Gesamtvermögens der Superreichen repräsentieren. Das Ergebnis war, wie Reuters meldete, daß ihr Vermögen „in den ersten Monaten der Pandemie um mehr als ein Viertel gewachsen ist und im Juli 10,2 Billionen Dollar erreichte“, verglichen mit 8 Billionen Dollar Anfang April. „Vom 7. April bis zum 31. Juli dieses Jahres verzeichneten Milliardäre in allen von der Studie erfaßten Branchen einen zweistelligen Vermögenszuwachs, wobei die Milliardäre in den Bereichen Technologie, Gesundheitswesen und Industrie mit einem Zuwachs von 36%-44% an der Spitze lagen.“

Hilferuf aus Afrika

Helga Zepp-LaRouche zitierte einen dringenden Appell des Sprechers der LaRouche-Bewegung in Südafrika, Phillip Tsokolibane, der betonte, er spreche damit auch für alle Menschen, die vor dem Hungertod stehen und die nicht für sich selbst sprechen können: „Ich möchte betonen, daß es nicht darum geht, was geschehen wird – es geschieht bereits. Und wenn nicht bald etwas getan wird, werden Millionen und Abermillionen von Menschen in den nächsten Wochen und Monaten sterben.“

Tsokolibane weist darauf hin, daß zur Lösung des Problems nicht nur Geld gebraucht wird: „Angesichts des Zustands der Infrastruktur auf dem Kontinent und der Tatsache, daß ein Großteil der hungernden Menschen in abgelegenen, ländlichen Gebieten leben, übersteigt die Verteilung der notwendigen Nahrungsmittel bei weitem die Möglichkeiten einzelner Regierungen und Hilfsorganisationen. Ich glaube, wir müssen die logistischen Kapazitäten der fähigsten Streitkräfte der Welt mobilisieren und eine Strategie entwickeln, um Nahrungsmittel aus Ländern wie den Vereinigten Staaten und Kanada direkt zu denjenigen zu bringen, die sie benötigen“ – so wie die USA nach dem Zweiten Weltkrieg die Luftbrücke zur Nahrungsmittelhilfe für Europa organisierten. (Den vollständigen Text von Tsokolibanes Aufruf finden Sie auf Seite 3.)

Die Nahrungsmittelproduktion verdoppeln!

Helga Zepp-LaRouche sagte dazu:


1. Siehe https://schillerinstitute.com/blog/2020/10/14/a-matter-of-life-or-death-call-for-international-mobilization-of-food-resources-to-fight-starvation-in-africa/