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Neue Solidarität
Nr. 26, 1. Juli 2021

BüSo-Seminar gibt Anlaß zum Optimismus

Am 16. Juni veranstaltete die Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo) ihr zweites Internetseminar, diesmal zum Thema „Great Reset und Hyperinflation – oder ein produktiver Neuanfang?“ mit rund 60 Teilnehmern während der dreistündigen Veranstaltung. Das erste Seminar Mitte Mai zum Thema „Deutschland ist kein Selbstzweck – für eine neue gerechte Weltwirtschaftsordnung“ hatte sich mit dem Irrsinn der grünen Agenda befaßt, dem der Ansatz von Lyndon LaRouches „Vier Gesetzen“ der Realwirtschaftslehre gegenübergestellt wurde.

Durch einen glücklichen Zufall fand das Seminar genau an dem Tag statt, an dem sich die Präsidenten Putin und Biden in Genf trafen, sodaß viele Menschen aufmerksamer als sonst über die Weltlage und das, was auf dem Spiel steht, nachdachten.

Helga Zepp-LaRouche, Vorsitzende der BüSo und Spitzenkandidatin der Berliner Landesliste für die Bundestagswahl, ging sowohl in ihrem Vortrag als auch in der Diskussionsrunde mit aktuellen Informationen aus Genf auf die strategische Lage ein. Ihr Vortrag hatte den Titel „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus: Zusammenarbeit statt Konfrontation“.

Sie wies auf den Beinahe-Kriegsausbruch zwischen den USA und der NATO gegen Rußland wegen des Ukraine-Konflikts Mitte April hin, als Rußland massiv Truppen an der Grenze zur Ukraine stationierte und die USA im Begriff waren, zwei Kriegsschiffe ins Schwarze Meer zu schicken, die sie in einer Deeskalationsaktion zurückriefen. Die Hauptursache für die anhaltende Dynamik in Richtung Krieg sei die Arroganz der G7 und der NATO, sich als Herren der Welt zu sehen, die dem Rest der Nationen diktieren können, obwohl letztere zwei Drittel der Weltbevölkerung repräsentieren. Die große Zeit dieser westlichen Institutionen sei vorbei, aber mit ihrer Politik des Regimewechsels seien sie immer noch eine Bedrohung für den Weltfrieden – wohingegen Chinas Neue Seidenstraße, von der sie behaupten, sie sei eine „systemische Herausforderung“ und „aggressiv“, eine friedliche Strategie sei. Chinas Priorität sei der Kampf gegen Armut und für Entwicklung.

Dringend erforderlich sei die Zusammenarbeit beim Aufbau eines Weltgesundheitssystems und eine Rückkehr zum ursprünglichen entwicklungsfördernden Impuls von FDR, wie er bei der Gründung von Bretton Woods 1944 beabsichtigt war. Dieser Impuls sei über mehrere Jahrzehnte von Lyndon LaRouche aufgegriffen worden, der Programme für alle Regionen der Welt geschrieben habe, auf die man zurückgreifen könne, wenn man eine gemeinsame Zukunft für die gesamte Menschheit definieren wolle.

Claudio Celani vom Executive Intelligence Review sprach über die Gefahr einer Hyperinflation, die sich aus der Abkopplung des gegenwärtigen globalen Finanzsystems von der Realwirtschaft ergibt. Anhand von LaRouches „typischer Kollapsfunktion“ zeigte er die Dynamik des gegenwärtigen gefährlichen hyperinflationären Prozesses, der durch die Pandemie nur verstärkt wird. Treiber der Hyperinflation sei das System der Termingeschäfte, das das reale Warenvolumen bei weitem übersteigt: Auf realen Marktwerten von 12 Billionen Dollar sind heute 1 Billiarde Dollar an nominalen Titeln aufgebaut; es ist offensichtlich, daß eine Lösung innerhalb dieses Systems unmöglich ist; der einzige Ausweg ist die Trennung der Banken und die Schaffung eines realwirtschaftlichen Kreditsystems.

Der dritte Redner war Rainer Apel, ebenfalls vom Executive Intelligence Review. Er skizzierte die Notwendigkeit, das Transportsystem angesichts der gigantischen Warenmengen, die für den Bau zehntausender neuer Krankenhäuser weltweit anfallen, enorm zu verbessern – Mengen, die nicht auf der Basis von Lkw-Transporten bewältigt werden können. Erforderlich sei ein effizientes, schnelles und wartungsfreundliches Transportsystem, am besten mit Magnetschwebebahnen. Deutschland könne dazu beitragen, indem es sich an den Geist von vor etwa 20 Jahren erinnert, als es noch Entwürfe für ein 5.500 km langes Magnetbahnnetz gab, das alle Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern in Deutschland verbinden sollte.

Nicht nur für Passagiere, sondern auch für den Güterverkehr werden Magnetschwebebahnen benötigt; die Arbeiten daran haben deutsche und chinesische Ingenieure der Firmen Bögl und Xinzhou begonnen. Maglev-Technologien können auch in Rotationsmaschinen eingesetzt werden, wobei die Vorteile der magnetischen Kräfte in Bezug auf Höhe und Antrieb genutzt werden, deren Potential nur durch die Grenzen der Energieversorgung begrenzt ist, ohne daß es zu Materialermüdung wie bei herkömmlichen Maschinen kommt.

Schließlich gab es für das deutsche Publikum eine sehr notwendige Dosis Optimismus, daß „man etwas tun kann“ und daß „es ein Leben außerhalb der EU gibt“. Der Schweizer Unternehmer Reinhard Greter stellte als letzter Referent des Seminars das schweizerische System der Demokratie vor, das auf dem Bürger als Fundament aufbaut – ganz im Gegensatz zum EU-System, das auf Regeln basiert, die den Bürgern von (nicht gewählten) Spitzeneliten aufgezwungen werden. Wenn ein Gesetz von den Bürgern in der Schweiz abgelehnt wird, haben sie ein Referendum als Instrument, um eine Gesetzgebung zu blockieren – was gerade mit dem Referendum am 13. Juni gegen eine geplante CO2-Steuer geschehen ist. (Den Text seines Vortrags finden Sie in dieser Ausgabe.)

Im Rahmen der abschließenden Diskussion berichtete Alexandra Bellea-Noury von der französischen Schwesterpartei der BüSo, Solidarité et Progrès, über die dramatische Situation nach der Unterschrift Rumäniens unter das EU-Diktat zum Kohleausstieg. Die Zerstörung der wissenschaftlichen und ingenieurtechnischen Kapazitäten durch die Abschaltung von Kohlekraftwerken führe zu einem „sozialen Genozid“ mit Verarmung der Bevölkerung. (Diesen Beitrag finden Sie ebenfalls in dieser Ausgabe.)

Die Videos der Beiträge des Seminars finden Sie auf der Internetseite der BüSo.

rap/efi