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Aus der Neuen Solidarität Nr. 44/2007

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Schiller-Institut eskaliert Magnetbahn-Kampagne

Das Schiller-Institut setzte seine Kampagne für die Magnetbahn im Oktober mit mehreren wirkungsvollen Interventionen fort.

Das dänische Schiller-Institut verstärkt seine Kampagne, um Dänemark zur ersten Nation Europas zu machen, die ein nationales Magnetbahnnetz errichtet. Dazu unternahm es drei verschiedene Initiativen, um in die gegenwärtige, optimistische Infrastrukturdebatte zu einzugreifen. Die Bewegung für den Bau einer neuen großen Brücke über das Kattegat scheint inzwischen unaufhaltsam zu sein. Die Zeit ist reif dafür, nachdem die Brücken über den Großen Belt und den Öresund fertiggestellt sind und mit Deutschland eine Vereinbarung über den Bau der Fehmarn-Brücke getroffen wurde. Die Frage ist nur: Wird eine Magnetbahn über diese Brücke führen?

Zu diesem Schluß mußte man nach einer Konferenz über den Bau der neuen Brücke kommen, die am 3. Oktober in Kopenhagen stattfand und von regionalen Politikern der dänischen Halbinsel Jütland und der Stadt Kopenhagen veranstaltet wurde. Man diskutierte über den Bau einer neuen Verbindung zwischen den beiden größten Städten des Landes, der Hauptstadt Kopenhagen und Århus auf Jütland, wofür das Schiller-Institut sich im vergangenen Jahr vor allem durch die Verbreitung einer Serie von Massenpamphleten intensiv eingesetzt hat. Das Schiller-Institut schlägt vor, diese Verbindung zur ersten Stufe eines nationalen Magnetbahnnetzes zu machen. Die Vertreter des Schiller-Instituts im Publikum und einer der Redner auf dem Podium brachten diesen Vorschlag bei der Konferenz zur Sprache, und die Berichte der größten dänischen Tageszeitung über die Kattegat-Konferenz sowie in der Zeitschrift des dänischen Ingenieursverbandes fingen mit diesem Vorschlag an.

Die Wirkung dieser Intervention des Schiller-Instituts in die Kattegat-Konferenz wurde am 12. Oktober verstärkt, als Vertreter des Instituts bei der Kopenhagener „Kulturnacht“ die Magnetbahn buchstäblich ins Parlament trugen: in Form selbstgebastelter Hüte mit Transrapid-Modellen, mit denen sie das Parlament besuchten, um mit den Abgeordneten über das Projekt und über die Weltlage zu sprechen. Mit Ausnahme eines ehemaligen Parteivorsitzenden der Linken waren alle angetroffenen Politiker sehr aufgeschlossen für den Vorschlag. Mehrere von ihnen berichteten begeistert über ihre Fahrt mit dem Transrapid in Schanghai, und sie freuten sich über den Magnetbahn-Kanon, den die Aktiven des Schiller-Instituts ihnen vorsangen. (Wir berichteten in der letzten Ausgabe ausführlich.) Insgesamt sprach die Delegation mit 17 Abgeordneten aus fünf Parteien, darunter drei Parteivorsitzenden und zwei Ministern - darunter der Verkehrsminister - die alle darauf hingewiesen wurden, daß am 25. Oktober ein Vertreter des Schiller-Instituts vor dem Wirtschaftspolitischen Ausschuß des Parlaments sprechen wird.

Darüber hinaus haben der Vorsitzende des Schiller-Instituts Tom Gillesberg und drei weitere Mitglieder des Instituts angekündigt, daß sie unter dem Slogan „Nach dem Finanzkrach: Magnetbahn über das Kattegat“ als unabhängige Kandidaten bei der vorgezogenen Parlamentswahl Mitte November antreten werden. Tom Gillesberg wird in Kopenhagen kandidieren, Feride Istogu-Gillesberg in den Kopenhagener Vororten, Janus Kramer Møller in Århus und Hans Schultz in Aalborg. Alle diese Städte würden nach dem Vorschlag des Schiller-Instituts in der ersten oder zweiten Stufe an das Magnetbahnnetz angeschlossen werden. Insbesondere in Århus und Aalborg stößt man mit diesem Vorschlag auf begeisterte Reaktionen, sodaß der Wahlkampf des Schiller-Instituts dort ein großes Echo auslösen dürfte. Die Kandidaturen wurden auf Plakaten und im jüngsten Massenpamphlet des Schiller-Instituts, das in einer Auflage von 60.000 Exemplaren verbreitet wird, schon angekündigt, bevor der Ministerpräsident den Wahltermin festlegte.

Die Kattegat-Konferenz

Die Kattegat-Konferenz hatte den Titel „Ein verbundenes Dänemark: Vision für die Schaffung einer festen Kattegat-Verbindung“ und fand im Haus der Dänischen Ingenieure statt. Rund 180 Personen, darunter Mitglieder des Verkehrsausschusses des Parlaments, Bürgermeister, Vertreter der Bauindustrie und anderer Unternehmen sowie interessierte Bürger, nahmen an der Konferenz teil. Das Schiller-Institut war durch Tom Gillesberg und Michelle Rasmussen vertreten.

Ihre Intervention begann damit, daß sie am Eingang des Gebäudes das jüngste Massenpamphlet des Instituts verteilten, auf dessen Titelseite über die Kattegat-Magnetbahn und über LaRouches Erklärungen und Lösungsvorschläge zum Kollaps des Finanzsystems berichtet wird. Drinnen sprachen sie dann, noch bevor die Konferenz begann, mit etlichen Teilnehmern, darunter den Rednern und Parlamentariern.

Die Konferenz wurde vom Bürgermeister von Århus, Nicolai Wammen, einem Sozialdemokraten, eröffnet. Er erklärte, daß die neue Kattegat-Brücke bis zum Jahr 2020 fertiggestellt sein könne, und forderte die Regierung auf, so schnell wie möglich vorbereitende Untersuchungen zu dem Projekt einzuleiden. Diese Forderung hatte das Schiller-Institut bereits im April in einer Stellungnahme vor dem Verkehrsausschuß des Parlamentes erhoben.

Der Verkehrsökonom Uffe Jacobsen, einer der wichtigsten Fürsprecher der Kattegat-Verbindung, verwies auf eine Studie aus dem Jahr 1972, in der es hieß, daß die Brücke bis 1990 fertiggestellt werden könnte und daß sie rund 50% des Verkehrs zwischen der Halbinsel Jütland und der Insel Seeland, auf der die Hauptstadt Kopenhagen liegt, aufnehmen könne.

Nach einem Vortrag von Alex Landex von der Dänischen Technischen Universität über eine (konventionelle) Hochgeschwindigkeitsbahn über die Kattegat-Brücke, mit der man von Kopenhagen in einer Stunde nach Århus gelangen könnte, meldete sich Gillesberg zu Wort und verwies auf die Vorteile einer Magnetbahn. Er fragte den Redner, ob er diese Zukunftstechnologie in Erwägung gezogen habe. Das habe er getan, antwortete Landex, aber es sei wichtig, daß die Bahnverbindung auch zu den übrigen dänischen Städten auf dem Festland führe, und deshalb sei eine Magnetbahn Kopenhagen-Århus „unpraktisch“. Genau aus diesem Grunde hat das Schiller-Institut gleich ein nationales Magnetbahnnetz vorgeschlagen, um dieses Problem zu lösen.

Poul Arne Jensen, ein Vertreter der jütländischen Industrie, kam in seinem Vortrag über die Vorteile einer zusammenhängenden Arbeitskraft auf die Magnetbahn zurück. Er sprach begeistert über seine Fahrt mit der Magnetbahn in Schanghai, und sagte dann: „Wie wir gehört haben, ist die Zukunftsvision die, daß wir das mit einer Magnetbahn in 25 Minuten tun könnten. Das ist eine phantastische Vision, und ich denke, daß das möglich ist.“

Im weiteren Verlauf der Diskussion kam das Schiller-Institut noch zweimal zu Wort. Michelle Rasmussen sprach Herrn Jensen auf das Paradox an, daß zwar einige Politiker sehr zögern, in der Bevölkerung jedoch große Begeisterung für die Magnetbahn zu finden ist, und verwies auf das Beispiel, wie Präsident Kennedy die Amerikaner für das Apollo-Projekt mobilisierte. Er antwortete, daß für die Unternehmen der Zeitgewinn das wichtigste sei, und verwies noch einmal auf das Beispiel Schanghai.

Tom Gillesberg erklärte, die wichtigsten Investitionen einer Nation seien diejenigen in die Infrastruktur für die Zukunft, und verwies in diesem Zusammenhang noch einmal auf die Magnetbahn. Die Teilnehmer der Konferenz kamen überein, ein Komitee zu bilden, das sich weiter für das Projekt einsetzen soll. Alle spürten die Wirkung der Intervention des Schiller-Instituts.

Der Bericht in der Internetausgabe der größten dänischen Tageszeitung Jyllandsposten über die Konferenz trug die Überschrift „Århus-Kopenhagen in 25 Minuten“. Er begann mit den Sätzen: „Eine Reise mit der Magnetbahn von Århus nach Kopenhagen könnte in 25 Minuten geschehen. Das war einer der kurioseren Vorschläge bei der Konferenz, über den kein Politiker herzliche Worte fand.“ Die Online-Ausgabe der Zeitung des Ingenieurverbands begann ihren Bericht in ähnlichem Ton: „Das Schiller-Institut, [der dänische Baukonzern] Rambøll und Siemens [das den Transrapid entwickelt hat] mußten zusehen, wie ihre Idee, eine Magnetbahn über das Kattegat zu bauen, blitzschnell beiseite geschoben wurde, als am Mittwoch im Haus der Ingenieure in Kopenhagen über eine feste Verbindung über das Kattegat diskutiert wurde.“ Aber denkt man an die begeisterten Reaktionen der dänischen Parlamentarier auf die Magnetbahn-Hüte und die gesungene Intervention des Schiller-Instituts während der Kulturnacht, dann ist die Diskussion über die Magnetbahn noch lange nicht beendet.

mrs

Lesen Sie hierzu bitte auch:
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