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Neue Solidarität
Nr. 20, 15. Mai 2025

Kein Einsatz für den Frieden ist vergebens

Bericht vom 101. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Die 101. wöchentliche Onlinesitzung der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 9. Mai befaßte sich mit mehreren dringenden Themen. Helga Zepp-LaRouche, Gründerin des Schiller-Instituts und IPC-Mitinitiatorin, berichtete, daß 29 Staats- und Regierungschefs aus der ganzen Welt zur Siegesfeier am 8./9. Mai in Moskau waren. Rußland und China hätten bei dieser Gelegenheit ihre Partnerschaft gefestigt und die Versuche der Anglophilen angeprangert, die Geschichte umzuschreiben. In dem Versuch, diesem Großereignis entgegenzuwirken, habe die NATO-Fraktion den 8. Mai zum „Europatag“ erklärt, und die deutsche Regierung habe sogar das Zeigen russischer oder sowjetischer Flaggen verboten. Zuvor hatte die Europäische Kommission den europäischen Staatschefs die Teilnahme an den Siegesfeierlichkeiten in Moskau untersagt, doch der serbische Präsident Vucic und der slowakische Ministerpräsident Fico kamen trotzdem.

Larry Johnson, ehemaliger CIA-Mitarbeiter und Mitbegründer der „Geheimdienstveteranen für Vernunft“ (Veteran Intelligence Professionals for Sanity, VIPS), stellte die Frage: „Warum tolerieren die Amerikaner endlose Kriege?“ Die Antwort sei, daß die Amerikaner keinen Preis dafür zahlen, selbst im Zweiten Weltkrieg hätten sie weit weniger gelitten als andere Länder: Im Zweiten Weltkrieg starben 20% der russischen Bevölkerung, aber nur 0,1% der US-Bevölkerung.

Co-Moderator Dennis Speed bat Johnson um einen Kommentar zur Reise von VIPS-Vertretern zu der Moskauer Veranstaltung. Johnson berichtete, Ray McGovern und der Filmemacher Oliver Stone seien vor Ort und sprächen mit Regierungsvertretern und Studentengruppen. Der frühere UN-Waffeninspektor Scott Ritter habe einen Brief verfaßt, in dem er eine Wiederaufnahme der Rüstungskontrollverhandlungen fordert, aber die Russen seien skeptisch, weil die USA immer wieder Vereinbarungen brechen. In der Diskussion fragte ein Zuschauer nach Stones „linker“ Ideologie, worauf Speed antwortete, Stone sei ursprünglich kein Linker gewesen, aber als er als Freiwilliger in Vietnam kämpfte, habe das seine Ansichten stark geprägt.

Der anhaltende Völkermord in Gaza

Mossi Raz, ehemaliger Knesset-Abgeordneter und ehemaliger Generaldirektor von Peace Now aus Israel, sagte: „Es scheint, daß die israelische Regierung keine Ahnung hat, was sie mit diesem Krieg erreichen will“, sie scheine „mehr an Rache als an der Lösung von Problemen interessiert“. Israel weite die Siedlungen aus und unternehme „kleine Schritte in Richtung Annexion“. Raz befürwortete den ägyptischen Wiederaufbauplan für Gaza, merkte jedoch an, dieser könne erst umgesetzt werden, wenn nicht mehr geschossen wird. „Wenn Präsident Trump will, könnte er das in einer Minute beenden.“

Johnson berichtete über Meldungen, Trump habe Netanjahu satt und den Kontakt zu ihm abgebrochen; sollte das zutreffen, so könne es zu willkommenen Veränderungen führen.

Die Medizinerin Dr. Dannie Ritchie, Gründerin von Community Health Innovations of Rhode Island, berichtete über die bevorstehende Pressekonferenz der „Ärzte gegen Völkermord“ (Doctors Against Genocide). In Gaza seien mehr als tausend Mitarbeiter des Gesundheitswesens ums Leben gekommen, Israel greife gezielt Krankenhäuser und Kinder an. Das werde mit den Steuergeldern der Amerikaner finanziert, was „uns direkt mitschuldig macht“. Doctors Against Genocide hat ein Projekt „Brot statt Bomben, gebt den Kindern Essen“.1 Später kommentierte sie, es sei schockierend, wenn ein Volk, das einmal Opfer eines Völkermords war, ihn nun selbst begeht. Wenn jemand in den USA Tieren das antun würde, was den Menschen in Gaza angetan wird, dann würden die Amerikaner das nicht hinnehmen.

Später antwortete Zepp-LaRouche auf eine Frage des Kongreßkandidaten José Vega: „Die Absicht Israels ist ganz klar, alle Palästinenser in Gaza loszuwerden.“ Die Zeit dränge, und die kommende UN-Konferenz über die Zweistaatenlösung vom 2.-4. Juni sei entscheidend.

Die Bedeutung der wirtschaftlichen Entwicklung

Nach einer Debatte unter den Rednern über die Durchführbarkeit des ägyptischen Plans schaltete sich der ehemalige guyanische Präsident Donald Ramotar ein und erklärte, für einen dauerhaften Frieden „darf man die Frage der Entwicklung nicht ausklammern“. Er warb für den Oasenplan2, der unverzichtbar für den Frieden in Südwestasien sei. Zepp-LaRouche unterstrich dies später und sagte, wir müßten für den ägyptischen Plan und den Oasenplan mobilisieren. „Wenn das mit dem übereinstimmt, was Larry über Trump sagt, umso besser.“ Später meinte Johnson, die Berichte über Trump und Netanjahu seien glaubwürdig, da die USA in Jemen nachgegeben hätten, indem sie einfach den „Sieg“ erklärten und sich zurückzogen.

Es wurde ein Video aus einem Interview von Gerald Belsky von EIR mit dem norwegischen Professor und Autor Dr. Glenn Diesen gezeigt. Belsky fragte ihn nach dem Zusammenhang zwischen dem Amerikanischen System in der Wirtschaft und der sich abzeichnenden neuen Weltordnung. Diesen gab einen Überblick über die Geschichte von Alexander Hamilton, Friedrich List und Sergei Witte und stellte fest, die neue Führung des Globalen Südens „verbindet industrielle Souveränität mit politischer Souveränität, so wie es Hamilton eindeutig getan hat“. Rußland beschreite diesen Weg mit industrieller Souveränität, Transportkorridoren und finanzieller Souveränität, und das neue Paradigma fordere eine Zusammenarbeit unter Gleichen statt einer Hierarchie der Dominanz. Er habe „die Entwicklung eines Amerikanischen Systems in China“ beobachtet, als dort die Neue Seidenstraße angekündigt wurde.

Ramotar stellte fest, Präsident Biden habe zwar versucht, auch eine Infrastrukturinitiative vorzulegen, doch sein Plan sei eher taktischer Natur gewesen und sollte eher China entgegenwirken, als Frieden schaffen.

Die Bedeutung des neuen Papstes

Jacques Cheminade, Vorsitzender der Partei Solidarité et Progrès in Frankreich, lobte die Entscheidung des neuen Papstes, sich Leo XIV. zu nennen, in Anlehnung an Leo XIII., den Verfasser der Enzyklika Rerum Novarum von 1891, die Grundlage der modernen katholischen Soziallehre. Dies wurde vom Vorsitzenden von Pax Christi Jack Gilroy unterstützt, der sagte, diese Enzyklika betone die Würde eines jeden Menschen. Zepp-LaRouche sagte, sie sei in Bezug auf den neuen Papst „hoffnungsvoll und optimistisch“. In Deutschland gebe es Parteien wie CSU und CDU, die sich „christlich“ nennen, aber das Gegenteil tun. Cheminade meinte, die Kolonialkriege seien eine Prüfung gewesen, die gute Christen von falschen Christen unterscheidet, und Johnson sagte, als die europäischen Kirchen zu Wegbereitern des Kolonialismus wurden, hätten sie ihren Glauben aufgegeben.

Später fragte ein Zuschauer, warum viele Akademiker und andere in Europa die jüdisch-christlichen Werte ablehnen. Zepp-LaRouche nannte drei Schlüsselfaktoren: Synarchismus, die Frankfurter Schule und den Kongreß für kulturelle Freiheit. „Sie wollten bewußt die Menschen von ihrer klassischen Kultur entwurzeln“ und diese durch neoliberale Werte ersetzen. „Das ist keine natürliche Entwicklung, sondern das Ergebnis von Sozialtechnik und Manipulation.“

Diskussion

José Vega, Kongreßkandidat im New Yorker Stadtteil Bronx, berichtete über seine Wahlkampfaktivitäten, mit denen er öffentlich gegen die Heuchelei von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens vorgeht. Er beschrieb, wie ein Aktivist die Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez konfrontierte, nachdem bekannt geworden war, daß sie und andere prominente Demokraten sich nicht ernsthaft für einen Waffenstillstand einsetzen. Immer mehr junge Menschen schlössen sich dieser Meinung an. Vega forderte alle auf, an der bevorstehenden Konferenz des Schiller-Instituts teilzunehmen.

Auf eine Frage zum Wesen des Faschismus antwortete Zepp-LaRouche, der Faschismus opfere menschliches Leben der Gewinnmaximierung. Die Urheber schlechter Politik würden nie zur Verantwortung gezogen, statt dessen würden andere, wie beispielsweise Migranten, zu Sündenböcken gemacht. „Das britische System respektiert die Kreativität der Menschen nicht“, dort gehe es nur um „billig einkaufen und teuer verkaufen“.

Ein Teilnehmer bemerkte, es sei sehr ermutigend, daß „Frau LaRouche nach ihrer Rückkehr aus China so strahlend und fröhlich wirkte“.

Zepp-LaRouche und Johnson sprachen auch über die Gefahr durch den aktuellen Konflikt zwischen Indien und Pakistan. Johnson berichtete, der pakistanische Verteidigungsminister habe zugegeben, daß Pakistan seit mehr als 30 Jahren ein Sklave Amerikas ist, indem es terroristische Organisationen beherbergt und schützt. Westliche Geheimdienste würden in Kaschmir Unruhe stiften, um Spannungen zu schüren und die BRICS zu destabilisieren.

Zepp-LaRouche bekräftigte zum Abschluß, wie wichtig es sei, sich zu mobilisieren, um „den Oasenplan auf den Weg zu bringen, und das im großen Stil… Wir sind auf dieser Erde, um Gutes zu tun, nicht nur um Burger zu essen und Porsche zu fahren… Was auch immer Sie alle dazu beitragen können, tun Sie es!“

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Anmerkungen

1. Bread, not Bombs, Video, Demonstration der Doctors Against Genocide in der Gebäude des US Senats.

2. Der Oasenplan: LaRouches Vision für Südwestasien, Video, Schiller-Institut, und
    The Oasis Plan – The LaRouche Solution for Southwest Asia,
    umfassende Darstellung des Oasis Plans (englisch), Schiller-Institut.

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