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Der schießwütige Cheney

Es folgen Auszüge aus der mehrstündigen Diskussion mit Lyndon LaRouche, die im Internet in Gänze abrufbar ist unter www.larouchepac.com.


Israel & Palästina
"Portgate" und Cheneys Jagdaffäre

In der Diskussion wurde LaRouche gefragt, ob US-Vizepräsident Cheney sich wohl über die Folgen seiner Kampagne für einen Krieg gegen den Iran im klaren sei. LaRouche antwortete:

"Die Frage nach Cheneys Absichten ist sehr interessant. Genausogut könnte man über George Bushs Absichten reden - ich weiß nicht, ob er überhaupt weiß, was sein Teleprompter beabsichtigt. Cheney ist selbst eine Marionette. Unsere jetzige Regierung ist eine Schöpfung von George Shultz, der zusammen mit Condoleezza Rice und ihrer ganzen Bande diese Regierung um einen Kerl gebildet hat, der mental für keinen anderen Job taugte, als für den des US-Präsidenten - wobei er diesen Job gar nicht machen muß, denn Cheney tut das für ihn.

Die Frage nach Absicht und Realität ist also bei dieser Regierung eine sehr knifflige. Was will Cheney z.B. im Fall des Iran? ... Gesteuert wird diese [iranisch-amerikanische Konfrontations-]Politik vom britischen Auslandsgeheimdienst, mit dem Arabischen Büro im Zentrum ... Das Ganze ist ein britisches Spiel ... Die Amerikaner, vor allem unsere Politiker, weigern sich, die historische Realität zur Kenntnis zu nehmen: die Geschichte des amerikanisch-britischen Konflikts. Die Komplikation, die dabei übersehen wird, ist die Tatsache, daß es in der amerikanischen Politik einen Sektor gibt, der den Briten näher steht als den Amerikanern ... Die Briten lancierten die Invasion im Irak und wußten, daß die Sache aufgebauscht war - sie haben es ja selbst getan ... Sie haben bewußt den Süden des Irak als Basis ihrer militärischen Operationen gewählt , um Schiiten und Sunniten gegeneinander aufhetzen zu können. Die Briten wollten diesen Teil der Welt zerstören, indem eine Aufsplitterung und ein Chaos in Gang gesetzt wurde. Wir haben es mit einer Chaos-Operation zu tun. Schon Bernard Lewis hat dieses Chaos geschürt: ,Krieg gegen den Islam'. Der Religionskrieg ist eine imperiale Taktik, die von bestimmten Kreisen benutzt wird. Sie wird vor allem von den Briten genutzt, die eigentlich das letzte Empire der Erde sind. Es ist nicht das Empire des britischen Volkes, es ist nicht das Empire des britischen Königreichs. Es ist das Empire bestimmter Interessen, die ihr Zentrum in London haben ...

Die Krise mit dem Iran ist real ... Wie kann man sie entschärfen? Wir wissen, daß die russische Regierung und wichtige Kräfte auf dem europäischen Kontinent entschlossen sind, einen Konflikt mit dem Iran zu verhindern. Jeder Konflikt mit dem Iran wäre verrückt, schon wegen der daraus entstehenden Folgen. Außerdem steht das globale Finanzsystem kurz vor dem Zusammenbruch - ein Irankrieg, und es kollabiert. Deshalb wollen Russen, Deutsche und andere in Europa die Irankrise unbedingt auf diplomatischem Wege beilegen. Sie glauben, daß eine rationale vorläufige Lösung möglich ist, wenn man nicht versucht, alles auf einmal zu lösen, sondern sich auf das konzentriert, was jetzt unbedingt gelöst werden muß, und dann wartet, bis sich die Lage beruhigt hat. Später kann man die anderen Dinge angehen ...

In den USA müssen die Politiker im Senat und anderen wichtigen Institutionen begreifen, daß jeder Tag, an dem George Bush weiter im Amt ist, eine tödliche Bedrohung für unser Land ist. Jeder Tag, an dem Cheney Vizepräsident bleibt, ist eine noch größere Bedrohung für die USA. Das Beste wäre, Cheney jetzt hinauszuwerfen, dann wird das Problem Bush handhabbar. Cheney ist das Instrument von Shultz und seiner Gruppe internationaler Finanziers, die das Ganze steuert. Mein Ziel ist, der politischen Maschine von George Shultz ihre Macht zu nehmen! Wenn man Cheney hinauswirft, zerstört man die Macht der Maschine, die im Amt sitzt; das Machtinstrument, das benutzt wird. Cheney ist zwar nicht die Ursache des Problems, aber ein Werkzeug des Problems."

Israel & Palästina

Ein anderer Fragesteller wollte wissen, welche Gefahr Netanjahu in Israel darstellt. LaRouche entgegnete: "Netanjahu wird von den Kreisen gesteuert, die hinter George Shultz stehen ... Das Problem ist nicht Israel, sondern Shultz, der heute die US-Politik gegenüber Israel und die Netanjahu-freundliche Politik in Israel steuert. Netanjahu ist ein Agent anglo-amerikanischer Interessen. Das ist alles. Er ist ein Agent, den man einsetzt."

Zum Wahlsieg der Hamas in Palästina sagte LaRouche: "Hamas hat die Wahl gewonnen, weil die Palästinenser die andere Partei nicht mochten. Sie hatten die Korruption satt. Das fundamentale Problem ist, daß die Palästinenser Hunger haben! Sie sind verzweifelt! ... Sie haben nichts. Sie brauchen unbedingt bessere Lebensbedingungen ... Wenn man Frieden und friedliche Bedingungen kaufen muß, dann kauft man sie eben! Wenn die Menschen etwas Gutes dafür bekommen, kann man auch zu Schimon Peres gehen. Man kann ihn kaufen! Also tut es! Schafft Frieden; denn wenn Frieden herrscht, hat man eine andere Lage ... Sagt zu Hamas: ,Ihr seid gewählt worden? Gut für euch. Ihr seid gewählt. Jetzt müssen wir mit euch kooperieren'. Jeder Vernünftige in unserem Außenministerium würde das tun: ,Ihr seid gewählt worden - gut! Erfreut, Sie kennenzulernen. Wir müssen miteinander reden. Worüber wollen Sie reden?' Das ist das erste, was man tut. ,Ihr braucht Hilfe? Ich bin mir sicher, daß wir einen Weg finden, etwas zu tun.' So schafft man die Basis für eine Beziehung. Man bietet der anderen Seite etwas an. Netanjahu ist nicht so mächtig. Er ist ein amerikanischer Agent. Er ist zum Teil auch ein britischer Agent, aber vor allem ein US-Agent. Man kann hier Fäden ziehen. Man kann ihn bloßstellen. Man kann seinen Ruf ruinieren. Tut es also "

"Portgate" und Cheneys Jagdaffäre

Viele der eingesandten Fragen betrafen den politischen Sturm zur Frage der Verträge, nach denen die Vereinigten Arabischen Emirate die Verwaltung von einigen Häfen in den USA übernehmen sollen. LaRouche dazu:

"Die eigentliche Frage ist die von Globalisierung und Privatisierung ... Zur Hafenfrage speziell: Ja, wir müssen unsere nationale öffentliche Infrastruktur kontrollieren und verteidigen. Häfen, Eisenbahnen, Kraftwerke sind Infrastruktur ... die die ganze Nation benötigt ... Wenn die Nation Infrastruktur braucht, muß die Regierung sie installieren und die Steuern zu ihrem Unterhalt aufbringen ... Es geht nicht primär um die Häfen ..., vielmehr darum, daß der Jagdunfall die Autorität des Vizepräsidenten so untergraben hat, daß die Republikaner merken, daß sie sich jetzt von ihm trennen müssen. Sie suchen nach einem Vorwand, der sie von der Cheney-Bush-Partei befreit. Und dieser Vorwand muß ihren Wählern einleuchten."

Ein Diskussionsteilnehmer schlug vor, die Tatsache, daß Cheney sich Exekutivbefugnisse angemaßt hat, als Argument für seine Entfernung aus dem Amt vorzubringen.

LaRouche meinte dazu: "Versuchen Sie nicht, damit Parlamentspolitik zu spielen. Die Frage ist doch, ob es in der amerikanischen Bevölkerung und den Institutionen der USA genug Schubkraft gibt, um Cheney hinauszuwerfen ... Das muß aber schleunigst geschehen. Der Zwischenfall in Texas, wo Cheney sozusagen nicht geradeaus schießen konnte und wahrscheinlich alkoholisiert war, ist der beste Hebel ... Wir wollen den Mann zum Wohle der Nation aus seinem Amt entfernen, und dazu braucht man eine Bewegung an der Basis. Hat man erst diese Bewegung an der Basis, werden die Institutionen einen Weg finden, ihn auf rechtmäßige Weise abzuservieren ... Das 32 000-Dollar-Gewehr wurde falsch bedient, ein wichtiger Mann wurde angeschossen; offensichtlich wurde etwas vertuscht ... Was macht man da? Wie kommt man gegen Vertuschung an? Man schafft eine Bewegung an der Basis, die nicht nachläßt. Und ich sage: Stellt diese Bewegung an der Basis auf die Beine!"

 

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