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Aus der Neuen Solidarität Nr. 43/2007

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Sachliche Warnungen bestätigen: Biodiesel ist Völkermord

Erneut wird durch Fakten untermauert, was Leser unserer Zeitung und Sachverständige schon lange wußten: die wahnwitzige Begeisterung für Biotreibstoffe gefährdet das weltweite Nahrungsmittelangebot und damit Menschenleben.

Am 16. Oktober sprach sich der Schweizer UNO-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, Jean Ziegler, für ein fünfjähriges Biosprit-Moratorium aus, da die Nutzung von anbaufähigem Land für die Herstellung von Biotreibstoffen zu „Massakern“ führen würde. Für die Hungernden dieser Welt wäre es ein vollkommenes Desaster, meint Ziegler, da für 50 Liter Bioäthanol ganze 232 kg Getreide benötigt werden. Diese Getreidemenge würde ausreichen, um ein Kind ein ganzes Jahr lang zu ernähren. Ziegler will der UN-Generalversammlung am 25. Oktober eine Resolution vorlegen, die die Umwandlung von Ackerland für den Anbau von Biotreibstoffen verbieten würde.

Damit trifft er jedoch nicht den Kern der Sache: Der ganze sogenannte „Bedarf“ an Biodiesel ist reiner Betrug und darüber hinaus Teil der globalen Kampagne, die Weltbevölkerung auf knapp eine Milliarde zu reduzieren, in diesem Fall durch Hungertod. Ziegler schlug ein fünfjähriges Moratorium vor, um auf eine eventuelle „zweite Biotreibstoff-Generation“ zu warten, welche dann aus Abfall oder Nutzpflanzen, die keinen Nährwert haben, hergestellt würden.

Als Antwort auf Zieglers Forderung meinte Lyndon LaRouche, daß es wahrscheinlich eine gute Idee wäre, etwas Bedenkzeit zu haben. „Viele Leute sind bei diesem Thema völlig irrational, also wartet mal eine Weile, bis die Leute wieder etwas vernünftiger werden. Die Tatsache, daß Gore das unterstützt, ist Grund genug, die Sache zu meiden.“

Am selben Tag meldete das International Water Management Institute (IWMI, Internationales Institut für Wasserwirtschaft), daß die Vorhaben von China und Indien, Biosprit zu produzieren, den bereits erheblichen Wassermangel nur noch verschlimmern und die Nahrungsmittelherstellung gefährden könnte. „Die zwei weltgrößten Produzenten und Konsumenten von vielen landwirtschaftlichen Erzeugnissen, China und Indien, stehen jetzt bereits vor beträchtlichen Wassereinschränkungen in der Agrarproduktion“, erklärt der Bericht des IWMI. „Heimische Produktion von Biotreibstoffen aus Anbaupflanzen wird die Wasserhaushalte dieser Länder weiter belasten und damit deren Fähigkeit, zukünftigen Nahrungs- und Futterbedarf zu befriedigen, schwerwiegend untergraben.“ Das IWMI sitzt in Colombo auf Sri Lanka.

Berichten zufolge will China seinen Ertrag an Biotreibstoffen bis 2020 auf 15 Mrd. Liter

steigern, wofür sie den Maisertrag um 26 % aufstocken müßten. Indien hat ähnliche Ziele und bräuchte dafür 16 % mehr Zuckerrohr. Der Bewässerungsbedarf für beide Pflanzen würde die Wasserversorgung schwer treffen. Der IWMI-Bericht stellt nicht nur fest, daß für einen Liter Äthanol aus chinesischem Mais etwa 2.400 Liter Wasser für die Bewässerung benötigt werden, sondern daß es im Falle Indien noch schlimmer ist: Sage und schreibe 3.500 Liter braucht man für einen Liter Äthanol. In Brasilien nutzt man Zuckerrohr, dessen Wasserverbrauch hauptsächlich durch Regenwasser gespeist wird, so daß für einen Liter Äthanol 90 Liter Wasser für die Bewässerung benötigt werden. Aufgeschlüsselt bedeutet das für China 76 Liter zusätzlich verbrauchtes Bewässerungswasser pro Person täglich, und ebenso 70 Liter in Indien.

Die Hauptverfasserin der Studie, Charlotte de Fraiture, veröffentlichte eine Erklärung, in der es heißt: „Pflanzenanbau zugunsten von Biotreibstoffen in China und Indien würde eine nachhaltige Wassernutzung voraussichtlich in Gefahr bringen und somit die Produktion von bewässerten Nahrungsbeständen, darunter Getreide und Gemüse, schädigen. Letztere müßten dann in größeren Mengen importiert werden. Sind diese Länder, besonders Indien, welches soviel Aufwand für die Sicherheit der Nahrungsversorgung betrieben hat, dabei, die Zielkonflikte ausreichend in Betracht zu ziehen, besonders die zu erwartende Einfuhr von Nahrungsmitteln, um genügend Wasser und Ackerland für die Produktion von Biotreibstoffen bereitzustellen?“

Anfang dieser Woche veröffentlichte laut AP auch der amerikanische National Research Council (Nationaler Forschungsrat) einen Bericht, in dem verlautbart wird, daß die Äthanolproduktion die Wasservorräte der Vereinigten Staaten gefährden könnten.

eir

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