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Aus der Neuen Solidarität Nr. 49/2007

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USA und China haben ein gemeinsames Interesse!

Die folgenden Ausführungen hat Lyndon LaRouche auf dem „Forum über amerikanisch-chinesische Beziehungen und Chinas friedliche Wiedervereinigung“ gemacht, welches am 24. November vom Institute of Sino-Strategic Studies in Los Angeles ausgerichtet wurde. Es folgen Auszüge.

Wie ich in einem international ausgestrahlten Internetforum am 25. Juli dieses Jahres in Washington, D.C. berichtete, ist die Welt, ausgelöst durch die gegenwärtige weltweite Währungs- und Finanzkrise, in die tödlichste Krise seit Jahrhunderten eingetreten. Ich betonte damals vor allem, daß das Ende des gegenwärtigen, weltweiten Währungs- und Finanzsystems unabwendbar ist, wenn es nicht in der relativ kurzen, verbleibenden Zeit durch ein neues Weltsystem ersetzt würde...

Wir dürfen dabei vor allem die entscheidend wichtige Tatsache nicht ignorieren, daß jedes Währungs- und Finanzsystem, an sich betrachtet, im Grunde nur das Äquivalent eines „Papiersystems“ ist. Glücklicherweise können Währungs- und Finanzsysteme ersetzt werden. Langfristig ist die Form des vorherrschenden sozialen Systems, auf dem die physische Wirtschaft beruht, wesentlich.

Berücksichtigt man das uns heute zur Verfügung stehende Wissen, dann trifft die folgende Regel zu: Wann immer eine machtvolle Kombination nationaler Regierungen sich auf eine brauchbare Übereinkunft zur Änderung eines gescheiterten Finanz- und Währungssystems einigen kann, ist jede moderne Finanzkrise lösbar. Deshalb ist meine Botschaft heute:

Würde insbesondere die Regierung der Vereinigten Staaten einer anfänglichen, positiv eingestellten Gruppe von Regierungsvertretern der USA, Rußlands, Chinas und Indiens eine Zusammenarbeit für eine geeignete Reform vorschlagen, dann wäre es möglich, die gegenwärtige internationale Krise in den Griff zu bekommen und folglich eine Mehrheit der Nationen der Welt zur Unterstützung von Maßnahmen zu gewinnen, die das Weltsystem stabilisieren und die Grundlage für eine allgemeine wirtschaftliche Erholung schaffen würden.

Die wichtigsten unter den dringend benötigten Maßnahmen, die gemeinsam von einer von den USA, Rußland, China und Indien angeführten Gruppe von Nationen ergriffen werden müssen, sind die folgenden:

1. Das gegenwärtige weltweite Währungs- und Finanzsystem muß nach geltendem Recht einer Konkursreorganisation unterzogen werden.

Das bedeutet: Wie nach der Verfassung der Vereinigten Staaten vorgesehen, werden alle bisher von souveränen Regierungen unabhängigen Zentralbankaktivitäten unter die souveräne Verfügungsgewalt der jeweiligen verfaßten Regierung gestellt...

2. Die Erholung der physischen Ökonomie und das Nettowachstum nationaler Volkswirtschaften pro Kopf und pro Quadratkilometer des gesamten Territoriums erfordert insbesondere physische Verbesserungen der grundlegenden Infrastruktur. Eine kapitalintensive Investitionspolitik in diesem Bereich wird als Motor weiterer volkswirtschaftlicher Aktivitäten dienen.

3. Um den Erfolg solcher Absichten von Regierungen und Wirtschaft zu sichern, ist ein System fester Wechselkurse erforderlich, wie es annähernd dem Plan des Bretton-Woods-Systems fester Wechselkurse entspricht, das am Ende der Amtszeit Präsident Franklin Roosevelts konzipiert und realisiert wurde.

Mit anderen Worten, die erforderlichen Reformen müssen an einer umfassenden, auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen basierenden Politik für die Volkswirtschaften und Gebiete insgesamt orientiert sein.

Wissenschaft und Rohstoffe

Die Erfolgsaussicht solcher benötigter Programme hängt zu einem großen Teil von zwei weltweiten Betrachtungen ab, Betrachtungen, die sich auf jeden Teil der Welt und auf die notwendige Entwicklung der Welt als Ganzer beziehen. 1. Entwicklung und Veredlung von Rohstoffen. 2. Wissenschaft ist definiert als Prozeß von Entdeckungen physikalischer, universeller Prinzipien. Beide Punkte sind funktionell nicht zu trennen: Die erforderliche Versorgung mit benötigten Rohstoffen läßt sich ohne ein Schwergewicht auf grundlegenden physikalisch-wissenschaftlichen Fortschritt, der durch die charakteristische Energieflußdichte in den verschiedenen Arbeitsprozessen meßbar ist, nicht nachhaltig sicherstellen.

Die Verwirklichung dieser entscheidenden Zielvorstellungen erfordert eine klar definierte Abkehr vom bisherigen strategischen Vorteil von Seemächten zum Machtpotential kontinentaler Binnenräume. Über große Zeiträume hinweg seit der letzten Eiszeit in den nördlichen Gebiete unseres Planeten waren Ozeanschiffahrt und eine damit verbundene Konzentration maritimer Macht wirtschaftlich und strategisch gegenüber den Volkswirtschaften der Binnenländer im Vorteil. Das fing sich an zu ändern, als die transkontinentalen Eisenbahnen der USA entstanden und weitreichende, sogenannte „geopolitische“ Veränderungen mit sich brachten. In dieser Zeit erreichte der Konflikt zwischen den Seemächten, vor allem dem britischen Empire, und den Nationen und Völkern des kontinentalen Eurasiens und der USA einen Höhepunkt und der Sieg der USA unter Präsident Lincoln stellte die größte Herausforderung der britischen Vormachtstellung dar. Dieser Sieg löste eine Gegenreaktion aus: Mit dem Prince of Wales Edward Albert als treibender Kraft entfachte das britische Empire den Krieg zwischen Japan und China (1895-1945) wie auch alle anderen imperialistischen Kriege im Zeitraum von 1905 bis 1945. Dieser Impuls zu „geopolitischen Manövern“ besteht in ähnlicher Form bis heute fort.

Im Falle Chinas (wie auch für andere Nationen) können die Lebensbedingungen der gesamten Bevölkerung nur mit Hilfe der wissenschaftlich fortgeschrittensten Methoden der Rohstoffversorgung in gegenwärtig nur wenig entwickelten Gebieten Eurasiens verbessert werden. Verbesserungen der Wasserwirtschaft in ganz Eurasien, erweiterte und qualitativ verbesserte globale (d.h. transkontinentaler/interkontinentaler) Transportsysteme und massive Investitionen in die Energieversorgung und in Produktionstechnologien, die auf Kernspaltung und Kernfusion beruhen, sind jetzt unerläßlich. Diese dringend benötigte Transformation der Politik in den Gebieten Eurasiens übersteigt die gegenwärtigen Ressourcen, über die die asiatischen Nationen selbst verfügen. West- und Zentraleuropa, zum Beispiel, müssen dazu angeregt werden, ihren Lebensunterhalt durch die Produktion enormer Mengen technisch hochwertiger Güter zu verdienen, die als Produktionsmittel in den dicht bevölkerten Regionen Asiens gebraucht werden...

Das ist das gemeinsame Interesse, das wir in den USA und China derzeit teilen. Hier liegt die entscheidende Bedeutung jener in den USA, die das gemeinsame Interesse des amerikanischen Volks und Asiens repräsentieren. Wir sind uns dieses gemeinsamen Interesses bewußt, das deshalb ein entscheidender Faktor der heutigen Weltgeschichte ist.

 

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