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Aus der Neuen Solidarität Nr. 42/2008

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Bretton-Woods-Debatte im italienischen Senat

Italien. Im italienischen Senat stehen sich mehrere Anträge zu einer Neuordnung des Weltfinanzsystems gegenüber.

Die Debatte im italienischen Senat über eine Reorganisation des Weltfinanzsystems entwickelt sich zu einem Kampf zwischen dem Neuen Bretton Woods, wie es Lyndon LaRouche vorschlägt, und etlichen Gegenvorschlägen, die in letzter Zeit aufgetaucht sind. Je mehr die Krise sich verschärft, desto mehr Vorschläge für eine neue Finanzarchitektur werden in Umlauf gesetzt. Allzuoft umgehen sie jedoch die eigentlich wichtigen Grundfragen: daß man das Bankenwesen einem Konkursverfahren unterziehen muß, um den Berg an unbezahlbaren, spekulativen Schulden aus der Welt zu schaffen, und daß man anstelle des alten Weltwährungssystems ein Kreditsystem schaffen muß, das die Entscheidung über die Wirtschaftspolitik wieder in die Hände der gewählten Regierungen statt in die der privaten Zentralbanken legt.

Senator Oskar Peterlini brachte, wie wir berichteten, am 24. September einen entsprechenden Antrag ein, den „Antrag zur Reorganisation des internationalen Währungssystems: das Neue Bretton Woods“. Sein Vorschlag konzentriert sich genau auf diese Punkte sowie auf die notwendigen politischen Vereinbarungen, die eine solche Veränderung ermöglichen können: die Zusammenarbeit zwischen den USA, Rußland, China und Indien als Grundlage, um eine solche Änderung des Weltfinanzsystems zu erzwingen. Darüber hinaus ist der Antrag insofern bemerkenswert, als Lyndon LaRouche als geistiger Vater dieses Vorschlags ausdrücklich namentlich genannt wird. Das ist ein Signal, daß dieser Kampf auf höchster Ebene geführt wird: Scheinlösungen, die bestenfalls die Agonie des Systems verlängern, schlimmstenfalls aber die „Lösung“ den Kreisen übertragen, die selbst für die Krise verantwortlich sind, werden nicht akzeptiert.

Gegenanträge

Bei Redaktionsschluß hatten 21 Senatoren Peterlinis Antrag mitunterzeichnet, darunter Mitglieder der Fraktion, der Peterlini angehört - eine kleine Gruppe von Vertretern der autonomen Regionen Italiens (Südtirol) und früherer Christdemokraten -, und Mitglieder der wichtigsten Oppositionspartei, der Demokratischen Partei (PD). Auch wenn die Reaktionen auf den Antrag sehr positiv waren, ist es unwahrscheinlich, daß noch viele weitere Unterzeichner hinzukommen, weil die beiden großen Parteien, die PD und die regierende PDL (Volk der Freiheit), voraussichtlich eigene Anträge zu dem Thema einbringen werden oder schon eingebracht haben. Eine Gruppe von 79 Senatoren aus den oppositionellen Fraktionen der PD und der IDV brachte einen Gegenantrag ein, der ursprünglich, wie es geheißen hatte, ausdrücklich ein „Neues Bretton Woods“ fordern und Peterlinis Antrag den Wind aus den Segeln nehmen sollte, aber in der eingebrachten Fassung enthält der Antrag bloß vage Formulierungen, in denen eine Regulierung der Märkte und die Schaffung einer UNO-Organisation für „nachhaltige Entwicklung“ gefordert wird. Kürzlich wurde auch bekannt, daß ein prominenter Senator der PDL einen Antrag verbreitet, der von Senator Peterlinis Antrag nur geringfügig abweicht.

Um eine Debatte im Plenum über einen Antrag zu erzwingen, sind die Unterschriften von 60 Senatoren notwendig. Wenn jedoch das Regierungsbündnis die Frage aufgreift, kann es den Rahmen der Debatte bestimmen. Entsprechend ist das wahrscheinlichste Szenario derzeit, daß im Senat eine Debatte über eine ganze Reihe von Anträgen stattfinden wird, aber ausgehend von den Maßnahmen, die man mit LaRouche verbindet.

Diese zunehmende Debatte in Italien wird mit Sicherheit eine große Wirkung auf die internationalen Diskussionen über die richtige Reaktion auf die Krise haben. Wie wir berichteten, hat der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy angekündigt, daß er den Boden für eine neue „Bretton-Woods-Konferenz“ bereiten will, die im November stattfinden soll. Um dem Druck entgegenzuwirken, der zweifellos von der Finanzwelt, US-Finanzminister Paulson usw. kommen wird, wird es entscheidend sein, daß die Beteiligten dabei LaRouches Ansatz folgen. Dank des Einflusses der LaRouche-Bewegung in Frankreich und Italien auf die beteiligten Politiker - wie Italiens Wirtschafts- und Finanzminister Giulio Tremonti, der LaRouches Vorschläge schon seit längerer Zeit ausdrücklich unterstützt - wird dieser Ansatz nun mehr denn je im Mittelpunkt hochrangiger Diskussionen stehen.

Das zeigte sich bei einer Debatte des Senats über die Weltfinanzkrise am 9. Oktober, in der Senator Gianpiero D’Alia ein Konkursverfahren und ein neues Währungs- und Kreditsystem als einzig mögliche Lösung für die Krise forderte. D’Alia bezog sich auf den von seinem Kollegen Peterlini eingebrachten Antrag 1-00029, der in der kommenden Woche debattiert werden soll, und verlas die Hauptelemente des Textes. Peterlinis Antrag nennt Lyndon LaRouche als den Autor dieser Vorschläge und fordert eine Vier-Mächte-Vereinbarung zur Errichtung eines neuen Bretton-Woods-Systems. „Es ist weder vorstellbar“, sagte D’Alia, „das von der Spekulation geschaffene Loch ganz zu stopfen, noch ist es akzeptabel, öffentliches Geld zur Deckung von Verlusten zu verwenden, die durch hypothekenbesicherte Wertpapiere und Derivatinstrumente entstanden, wodurch sich die spekulativen Werte ins Unermeßliche vervielfacht haben... Deshalb ist ein Regelsystem notwendig, in dem solche spekulativen Schulden gelöscht oder annulliert und die Bilanzen der Banken gesäubert werden, damit das Geld der kleinen Einleger garantiert wird.“ D’Alia, Vorsitzender der Senatsfraktion von Christdemokraten, Südtiroler Volkspartei und Autonomen, sprach vor einem vollbesetzten Senatsplenum, das für eine Sondererklärung von Wirtschaftsminister Tremonti zusammengekommen war.

                Andrew Spannaus

Lesen Sie hierzu bitte auch:
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