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Neue Solidarität
Nr. 26, 26. Juni 2025

Die Gespaltenheit jedes Journalisten

Buchbesprechung. Patrick Lawrence: „Journalisten und ihre Schatten – Zwischen Medienkonzernen und unabhängiger Berichterstattung

Der Autor Patrick Lawrence hat eine über 30jährige Erfahrung als Auslandskorrespondent großer amerikanischer Zeitungen (wie IHT, Far Eastern Economic Review, The New Yorker) und als Kolumnist für TIME, New York Times und zuletzt für The Nation. Seit 2010 schreibt er für verschiedene unabhängige Medien in den USA und Europa. Warum das so ist, erfahren wir in diesem Buch.

Man wird bei der äußerst interessanten Lektüre u.a. daran erinnert, daß die heutige immer offenere Einschränkung des Meinungskorridors in Medien und Gesellschaft auch zur Zeit des Kalten Krieges und während des Vietnamkrieges in den USA brutal und offen praktiziert wurde. Kurzfristige „Lichtblicke“ wie die „Watergate“-Aufdeckung hatten mehr damit zu tun, daß sich das Blatt in den USA politisch wendete, als mit dem Prinzip einer wirklich freien Presse.

Lawrence hat als Titel „Journalisten und ihre Schatten“ gewählt, wobei er sich auf einen Begriff von C.G. Jung bezieht. Es geht um die Gespaltenheit jedes Journalisten, der ideologisch konforme Standards erfüllen muß (wenn er seinen Job behalten will), sich jedoch gleichzeitig unterschwellig bemüht, den wahren Begebenheiten gerecht zu werden. Auf wie viele Journalisten das heute noch zutrifft, ist allerdings die Frage.

Trotzdem ist es wichtig, daß der Autor darauf hinweist, denn nur mit einer solch klaren Analyse läßt sich diese induzierte Schizophrenie überhaupt überwinden und ein gesundes Leitbild einer integren Journalisten-Persönlichkeit entwickeln.

Hier kann man als Bürger einiges lernen. Denn das Problem der „gespaltenen Persönlichkeit“ durchzieht unsere gesamte Gesellschaft und ist der Grund dafür, daß die Verhältnisse so sind, wie sie sind. Das Eine sagen und das Andere, was man eigentlich denkt, für sich zu behalten, geschieht laufend – womit man das stützt, was man doch eigentlich verändern möchte.

Daß Patrick Lawrence in seiner Zeit als Auslandskorrespondent, vor allem in Asien, das Entstehen einer multipolaren Welt und das Ringen um die eigenständige Entwicklung der aufstrebenden Nationen des Globalen Südens nach dem offiziellen Ende des Kolonialismus beobachtete und frühzeitig als Zeichen der kommenden Zeit erkannte, macht seine Arbeit um so bedeutsamer.

Lawrence pflegt einen Schreibstil, der davon zeugt, daß er verstanden werden möchte. Verwoben in seine Geschichte und seine spannenden Erfahrungen entwickelt er Gedankengänge und Konzepte, statt den Leser mit Einzelheiten oder Wortkaskaden zu überschütten. Es geht ihm offensichtlich darum, zum Denken – und zum Handeln – einzuladen. Die hervorragende Übersetzung stellt sicher, daß ein innerer Dialog mit dem Leser entstehen kann.

Elke Fimmen

Erschienen bei Promedia Druck- und Verlagsgesellschaft m.b.H, A-1090 Wien
Aus dem Amerikanischen übersetzt von Eva-Maria Föllmer-Müller
ISBN 978-3-85371-543-7
br., 208 Seiten, 22 €, auch als E-Book erhältlich

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